ℋome is where our story begins
von Ghuleh
Kurzbeschreibung
Auszug: „Es tut gut dich wiederzusehen…“ Die letzten Worte verschluckte er fast, hatte sie zu leise ausgesprochen und glaubte fest, dass Mikleo sie mit Sicherheit nicht mehr vernommen hatte. Doch in dieser Situation war es vielleicht auch besser so, immerhin wusste er nicht wie der hellhaarige auf seine Worte reagieren würde. Die Menschen und die Seraphim, die er getroffen hatte, hatten ihm alle von diesem jungen Mann erzählt, welcher die Finsternis erneut bezwungen hatte – ebenfalls mit Mikleos Hilfe. Jedoch riss ihn schließlich – nur wenige Sekunden später – auch schon ein leichtes Lachen aus den Gedanken. 【Mikleo x Sorey | Spoilerwarnung!】
GeschichteRomance, Freundschaft / P18 / MaleSlash
Alisha Diphda
Lailah
Mikleo
Rose
Sorey
Zaveid
10.11.2016
10.02.2017
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Dieses Kapitel
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10.12.2016
10.032
Überwältigende Gefühle
Schließlich allerdings seufzte er nur leise und drehte dem jungen Mann mit den violetten Augen den Rücken zu. Er sollte seinen verletzten Gesichtsausdruck nicht sehen, dies hätte alles wahrscheinlich nur noch schwieriger gemacht. Für ihn und für Mikleo.
„Du redest viel über den letzten Hirten. Er ist dir ans Herz gewachsen, nicht wahr? Laut den Seraphim, die ich getroffen habe, war er ein sehr schlauer, junger Mann. Ich meine, ich habe kein Recht zu behaupten, dass du dies nicht dürftest, immerhin habe ich dich viel zu lang allein gelassen und…“
Er schluckte leicht.
„Es tut gut dich wiederzusehen…“
Die letzten Worte verschluckte er fast, hatte sie zu leise ausgesprochen und glaubte fest, dass Mikleo sie mit Sicherheit nicht mehr vernommen hatte. Doch in dieser Situation war es vielleicht auch besser so, immerhin wusste er nicht wie der hellhaarige auf seine Worte reagieren würde. Die Menschen und die Seraphim, die er getroffen hatte, hatten ihm alle von diesem jungen Mann erzählt, welcher die Finsternis erneut bezwungen hatte – ebenfalls mit Mikleos Hilfe. Jedoch riss ihn schließlich – nur wenige Sekunden später – auch schon ein leichtes Lachen aus den Gedanken. In jenem Augenblick musste er wirklich zugeben, dass es einfach viel zu lang zurücklag, dass er den Seraph hatte ehrlich und wahrlich lachen hören. Dies verleitete den brünetten Wildfang schließlich auch nur wieder dazu, wieder über die Schulter hinweg zu seinem besten Freund zu sehen.
„Er war, wie du, ein herzensguter, aufgeschlossener Mensch und war auch ziemlich intelligent, doch im Großen und Ganzen habe ich nur meine Aufgabe erfüllt, als ich ihn auf seiner Reise begleitete. Immerhin hat er den ganzen Weg nach Elysia auf sich genommen, nur um mich zu bitten, ihn zu begleiten, aber… Höre ich da etwa einen Unterton von leichter Eifersucht in deiner Stimme?“, lächelte Mikleo nun leicht.
Er konnte sich diese Anmerkung einfach nicht verkneifen, doch wenigstens zeigte ihm dies, dass er dem ehemaligen Hirten noch etwas bedeutete, auch wenn er sich nicht vorstellen konnte, dass er ihn vielleicht einfach vergessen haben könnte. Eine derart aufrichtige und intensive Freundschaft konnte man nicht einfach wegwerfen und zudem war er in jenem Augenblick bei ihm. Er war einfach nur anwesend, also musste er einfach an ihn gedacht haben. Selbst wenn er die Situation vielleicht auch mit dem Zufall hätte erklären können.
Wie hoch war jedoch die Wahrscheinlichkeit für etwas dergleichen?
Langsam drehte sich Sorey zu dem hellhaarigen um, ihm wurde langsam bewusst, dass er Mikleo wirklich viel zu lang nicht gesehen oder gehört hatte. Daher lauschte den Worten des anderen und musste gestehen, dass er die Stimme des Seraphs tatsächlich vermisst hatte. Auch wenn er auch in jenem Moment ein wenig Verlegen zu Boden sah und sich schließlich am Hinterkopf kratzte. Diese Geste verriet alles über sein Denken und sein Handeln, wenn er dies auch nie gewollt hatte. Doch diese Geste kannte Mikleo wahrscheinlich immer noch viel zu gut – wobei er schließlich auch rechtbehalten sollte. Die Worte, welche er über den letzten Hirten gesprochen hatte, machten ihn schon ein wenig neugierig und am liebsten hätte er den Wasserseraphen ausgefragt, doch auf der anderen Seite wollte er nicht weiter über diesen Mann sprechen.
„Dann wusste er auf jeden Fall, was er wollte. Und… Und was meinst du mit Eifersucht? Ich bin nicht eifersüchtig.“
Dem brünetten waren diese Worte ein wenig unangenehm.
Woher sollte er das Gefühl der Eifersucht kennen?
Niemand hatte es ihm beigebracht oder erklärt, daher konnte er nicht sagen, ob er eifersüchtig war oder nicht. Selbst wenn es ihm jemand erklärt hätte, so zweifelte er in diesem Moment doch wirklich daran, ob er dem violettäugigen die Wahrheit hätte sagen können. Er wusste immerhin, dass dieser sich hin und wieder auch einmal einen Scherz erlaubte. Der Wildfang wollte einfach nicht belächelt oder ausgelacht werden, selbst wenn er zur gleichen Zeit ebenfalls wusste, das Mikleo ihn niemals auslachen würde. Wenn sie gelacht hatten, dann immer gemeinsam und so sollte es eigentlich auch bleiben. Ihm wäre dies wohl unangenehmer als schief angesehen zu werden, weil er mit dem Nichts sprach, Selbstgespräche führte, oder aber, weil er sich mit Nichts stritt. Immerhin wäre ihm dieses Gefühl sicherlich peinlicher als er es wollte.
Auf diese Geste hin, schüttelte Mikleo einfach nur leicht den Kopf. Ein Grinsen konnte er sich noch immer nicht verkneifen, wenn er ehrlich sein sollte – und er hatte beim besten Willen keinen Grund, den brünetten anzulügen. Daraus hätte auch er keinen Nutzen gezogen, selbst wenn er dies noch nicht einmal wollte. Der Nutzen einer bestimmten Angelegenheit war ihm eigentlich vollkommen egal – solang es Sorey dabei gutging, denn dies war tatsächlich das Wichtigste.
„Doch, Sorey, ich kenne dich inzwischen gut genug und eigentlich hast du keinen Grund eifersüchtig zu sein. Ich habe nur meine Aufgabe erledigt, das war alles. Dennoch… Ich bin froh, dass du dich an mich erinnerst. Immerhin weißt du ja, was man sich über die seraphische Wiedergeburt erzählt.“, gab er schließlich zu bedenken, ging im gleichen Atemzug auch noch einen Schritt auf seinen Kindheitsfreund zu.
Anscheinend war er noch immer kein Stück gewachsen, denn der Größenunterschied zwischen ihnen war noch immer deutlich erkennbar. Wenn sie jedoch unter sich waren, sollte ihn das kaum stören – vor allem nicht in jener Atmosphäre. Zumal diese Ruine wahrscheinlich tatsächlich eben jene war, von welche sie beide geträumt hatten. Nur war er sich in jenem Moment auch nicht sicher, ob dieser Wildfang es genauso sah, selbst wenn er es an seinem Blick wahrscheinlich abschätzen konnte.
Wahrscheinlich kannte Mikleo ihn wirklich ein wenig besser als er sich selbst, denn schließlich begann er zu lächeln und machte die letzten Schritte auf den Wasserseraph zu, um diesen schließlich in seine Arme zu schließen. Seine Arme zitterten ein wenig als er sie um den Seraphim schlang, doch dies schien normal zu sein. In den Jahrhunderten in welchen er nichts weiter getan hatte, als Maotelos zu reinigen, hatte er erkannt wie wichtig der Seraph ihm war. Er war nicht nur ein Bruder, er war auch nicht nur ein Freund, er war sein Begleiter – seine wichtigste Stütze.
„Natürlich weiß ich was man sich darüber erzählt, doch wichtige Erinnerungen bleiben erhalten. Und du bist eine wichtige Erinnerung. Du hast mein Leben geprägt, so wie auch Alisha und Rose dies getan haben. Lailah, Edna und auch Zaveid und Dezel haben dies getan. Ihr alle habt einen wichtigen Teil meiner Erinnerungen ausgemacht, daher erinnere mich an euch. Aber… Ich freue mich, dass du immer noch der Alte bist.“, hauchte der brünette und schloss für einen Moment die Augen.
In diesem Moment hätte für ihn die Zeit stillstehen können, wahrscheinlich hätte er sich dann auch nicht entschieden, die Umarmung zu lösen, doch irgendwann, das wusste er, musste er dies tun. Leicht verlegen trat er schließlich einen Schritt zurück und betrachtete den Boden, währen er sich an der Schläfe kratze. Ihm war dies doch ein wenig peinlich, auch wenn er nicht genau wusste wieso. Immerhin war es doch normal jemanden zu umarmen, den man mochte. Dennoch wurde dem hellhaarigen nach diesen Worten ein wenig mulmig zu Mute.
War er wirklich nur noch eine Erinnerung?
Dann hatte sich wohl doch ein wenig mehr verändert, als er es bereits vermutete. Auch wenn dieser Gedanke schmerzte, war inzwischen wahrscheinlich doch ein wenig zu viel Zeit vergangen.
Hatte sich wirklich so viel verändert?
Sorey musste doch mitbekommen haben, das er immer wieder zu ihm gekommen war, immer wieder mit ihm geredet hatte und ihm sein Herz ausschüttete.
Diese Worte mussten dann wohl ins Nichts verlaufen sein, auch wenn dies wirklich schade war, doch vielleicht hatte er auch einfach nur zu leise gesprochen. Den genauen Grund kannte er nicht und wenn er ehrlich sein sollte, wollte er es mit Sicherheit auch nicht unbedingt wissen.
„Danke, Sorey. Aber ich denke, dass es wohl besser ist, wenn ich jetzt erst einmal gehe. Ich bin mir sicher, dass du noch genug zu tun hast, um was du dich noch kümmern musst. Immerhin musst du dich jetzt sicher erst einmal wieder in diese neue Welt, die du geschaffen hast, einleben.“, meinte er schließlich.
Zwar hatte Mikleo dennoch ein Lächeln auf den Lippen, doch war es bei Weitem kein wahrhaftiges. Noch im gleichen Atemzug ging er einige Schritte, ging erst einmal an Sorey vorbei, sah ihm noch einmal in die Augen, bevor er den Blick abwendete. Ohne wirklich nachzudenken, ergriff der brünette schließlich die Hand des Wasserseraphs. Er fühlte sich, als hätte er etwas Falsches getan oder gesagt, doch wusste er in diesem Moment nicht was dies sein könnte. Viel mehr hatte er das Gefühl, das er nun einmal seine Gedanken aussprechen musste.
„Du hast mir doch immer wieder gesagt, wie sehr du mich vermisst. Ich habe deine Stimme – nur deine – immer wieder klar und deutlich in meinen Gedanken gehört. Dank dir waren diese Jahrhunderte nicht allzu lang. Vielleicht habe ich etwas Falsches gesagt oder getan, aber dann tut es mir leid. Versteh mich bitte Mikleo, ich war… Ich war viel zu lang allein, um das ich dich jetzt wieder gehen lassen will.“, hauchte der junge Mann, welcher sich äußerlich kein Stück verändert hatte.
Sein Blick hatte er nicht von dem hellhaarigen abgewendet und er musste auch gestehen, dass er nun innerlich zu zittern begann.
Was sollte er tun, wenn der Seraph bereits einen anderen Partner hatte?
Sollte nicht er dann gehen?
Sollte nicht lieber er aus dem Leben des anderen treten?
„Aber… Vielleicht bin auch ich derjenige der gehen sollte. Du hast dein Leben immerhin ohne mich gelebt und du hast dich wirklich gut gemacht. Ich… Ich wäre dir wahrscheinlich nur noch eine Last. Die Jahrhunderte haben die Welt verändert, sie haben sie zu einem neuen Ort gemacht, mit dem ich wahrscheinlich noch nicht wirklich und sofort vertraut werde. Du hast dich in dieser Welt schon eingelebt – ich nicht. Deswegen…“
Er lächelte ein wenig traurig.
„Deswegen sollte ich wohl besser zurückkehren.“
Bei seinen Worten war ihm selbst das Herz beinahe stehengeblieben. Hatte er diese Worte wirklich mit so viel Trauer ausgesprochen, dass ihm das Herz schmerzte? Ihm war in diesem Moment nicht einmal wirklich bewusst was er nun eigentlich tun sollte.
Langsam löste er seine Hand von der des hellhaarigen und lächelte schließlich ein aufrichtiges Lächeln. Er wollte dem Wasserseraph nicht mit Tränen in den Augen ein ‚Leb wohl‘ oder ein ‚Ich werde dich immer in Erinnerung haben‘ entgegenbringen. Das wäre – in seinem Sinne – mehr als falsch. Lieber versuchte er seine Gefühle in diesem Moment zu vertuschen, versuchte, den Schmerz in seiner Brust unter Kontrolle zu behalten, doch aus unerfindlichen Gründen gelang ihm dies nicht. Der Kloß in seinem Hals schnürte ihm die Luft zum Atmen ab, schien ihn ersticken zu wollen. Seine Augen brannten bereits, da sich in diesen die ersten Tränen bildeten. Für einen Moment hielt Mikleo inne und musste schlucken. Er selbst sah ihn zu jener Sekunde bereits nicht mehr an und konnte es in jenen Sekunden auch nicht, bis er sich schließlich beinahe schon ruckartig zu dem ehemaligen Hirten umdrehte.
„Dann… Bist du für alles, was jetzt passiert, vollkommen allein verantwortlich, Sorey…“, flüsterte der Seraph mit den weißbläulichen Haaren in diesem Moment beinahe.
Er konnte nicht zulassen, dass dieser brünette Wildfang nun einfach ging. Das hatte auch er nicht gewollt und es gab doch eigentlich noch so viel, was er ihm hätte sagen müssen. Sollte sein bester Freund also genau zu diesem Zeitpunkt gehen, dann… Wer wusste schon, wann sie sich noch einmal wiedersehen würden – ob sie sich überhaupt wiedersehen würden, oder ob sich ihre Wege schließlich doch vollkommen aufspalten sollten. Es durfte einfach nicht geschehen und vielleicht musste Mikleo selbst zugeben, dass er in jenen Augenblicken nicht gewillt war, noch länger darüber nachzudenken. Vielleicht hätte er all dies auch schon früher tun sollen, doch es hätte den Abschied auch nur erschwert und dann hätte er sich auch nicht mehr sicher sein können, ob Sorey gleich gehandelt hätte – das richtige getan hätte. Der Seraph war mit Sicherheit das letzte Wesen auf Erden, welches Schuld an dem Leid des ehemaligen Hirten tragen wollte.
Langsam machte er einen Schritt auf den Wildfang zu, welcher ihn nun doch ein wenig irritiert ansah, den Zusammenhang seiner Worte mit dem eigentlichen Thema anscheinend noch nicht wirklich einordnen konnte. Allein bei diesem Gedanken musste der langhaarige schließlich leicht lächeln, trug nun endlich wieder diesen leichten, weichen Ausdruck in den Augen, mit welchem er ihn bereits angesehen hatte, als er nach seiner Hand griff. Es war genau dieser Ausdruck, welchen der brünette so unvergleichlich liebte, welchen er vermisst hatte, welchen er sich wünschte, noch ein wenig länger sehen zu können und dennoch schließlich nicht dazu kam. Denn bevor der braunhaarige auch nur dazu kommen konnte, etwas dazu zu sagen, konnte er auch schon die Lippen des Kleineren auf den Seinen spüren. Mikleos Hand hatte sich fest in den Stoff seines Hemdes geklammert, ihn am Kragen ein wenig zu sich heruntergezogen, ihm keine Wahl gelassen und lehnte sich leicht gegen ihn. Viel zu schnell mussten sie den Kuss wieder lösen, als er Sorey mit dieser überraschenden Aktion einfach viel zu sehr auf dem Konzept brachte, dieser somit das Gleichgewicht einbüßte und von seinem besten Freund somit beinahe zu Boden gerissen wurde. Soreys Gedanken spielten in diesem Moment unheimlich verrückt. Er stellte sich selbst die Frage, ob er über die Worte des hellhaarigen hätte nachdenken müssen, doch dazu hatte er keinerlei Zeit. Denn der Wasserseraph zerstreute all seine Gedanken, durch diesen Kuss, welchen er auch wieder viel zu schnell löste. Dass er durch diesen Moment das Gleichgewicht verlor, war in seinem Sinne verständlich, denn er konnte in diesem Augenblick nicht einmal mehr klar denken.
Als er schließlich zu Boden fiel und den Seraph mit sich riss, schien dies für ihn alles nur noch peinlicher zu machen als es ohnehin bereits war.
„Mikleo…“
Er schluckte, wollte den anderen eigentlich fragen, was er denn eigentlich tat, ob er durch die Einsamkeit den Verstand verloren hatte. Doch wirklich etwas sagen konnte er auch nicht, denn ihm wurde diese Situation schließlich nur noch peinlicher, da er bemerkte wie ihm die Röte ins Gesicht stieg. Leicht schluckte er und legte Mikleo seine Hände an den Rücken, bevor er schließlich sein Gesicht an der Halsbeuge des anderen versteckte. In diesem Moment wünschte er sich nichts lieber, als im Erdboden zu versinken. Für die ersten paar Sekunden war sich der hellhaarige bei Weitem nicht bewusst, wie er die Gesten des Anderen eigentlich deuten sollte, ob er zu weit gegangen war, oder ob der ehemalige Hirte sich einfach nur schämte. Wahrscheinlich hätte er ihn nicht derart überfallen sollen, doch irgendwann musste er einmal den ersten Schritt machen, um das loszuwerden, was er über Jahrhunderte – allein an Worten – in sich aufgestaut hatte, nur darauf wartend, sie dem brünetten endlich mitteilen zu können. Dennoch konnte er in diesem Moment nicht zu dem ansetzen, was er eigentlich sagen wollte. In jenem Fall hätte er den Wildfang wohl nur noch mehr irritiert, vor allem, da auch er nicht mit der Tür ins Haus fallen konnte.
„Es tut mir leid.“, erwiderte er schließlich einfach nur und versuchte sich anschließend auch schon einfach wiederaufzurichten.
Wahrscheinlich hätte er es einfach nicht tun sollen, doch dafür war es zu jenem Zeitpunkt auf jeden Fall bereits zu spät. Als sich der Wasserseraph gerade aufrichten wollte, krallte sich der brünette in die Kleidung des anderen. Sorey hatte nicht vor, den anderen nun gehenzulassen, er wollte Antworten. Antworten auf die Fragen, welche sich in seinem Kopf scheinbar unendlich im Kreis drehen sollten.
Hatte er sich verraten?
Bereute Mikleo seine Tat?
Sollte er sich dazu durchringen ihm ebenfalls einen Kuss zu geben?
In diesem Moment konnte er einfach nicht klar denken, vielleicht wollte er es aber auch nicht. Genau sagen konnte es der ehemalige Hirte jedoch nicht. Eines wusste er jedoch, er wollte keine Entschuldigung hören. Er wollte die Worte hören welche Mikleo zu ihm sagen wollte, sagen musste.
„Ich… Mir ist es einfach nur peinlich. Bitte bleib! Ich möchte hören, was du mir zu sagen hast. Ich will wissen, wieso du das getan hast… Tu… Mir einen Gefallen und geh jetzt nicht!“, murrte der junge Mann, welcher nun sein Gesicht wieder zeigte.
Seine Wangen waren gerötet, während er sich nun nervös an der Unterlippe herumkaute. Mikleo, welcher Sorey doch eine ganze Weile ein wenig erstaunt angesehen hatte, begann schließlich leicht zu lächeln und beugte sich wieder zu seinem besten Freund herunter. Für einen Moment schloss er seine violetten Augen und ließ seinen Kopf ein wenig sinken. Die Haarspitzen seines Ponys mussten dem brünetten Wildfang bereits leicht an der Stirn kitzeln. In diesem Moment war bei Weitem nicht der richtige Zeitpunkt, um es ihm zu sagen. Wenn er es schon tat, dann wollte er den Worten, welche er einst sagte, treu bleiben.
„Sorey, wir…“
Er brauch seine Worte noch im gleichen Augenblick ab und schüttelte den Kopf leicht. Nein, diese Worte musste er sich aufsparen – nur noch eine kleine Weile. Lieber lehnte er sich noch im gleichen Atemzug wieder ein Stück herunter und küsste den ehemaligen Hirten ein weiteres Mal und dieses Mal dachte er bei Weitem nicht daran, den Kuss wieder so schnell zu lösen wie beim ersten Mal.
Kurz atmete der ehemalige Hirte ein wenig stockend ein, schloss allerdings wenige Augenblicke später selbst seine Augen und begann den Kuss ein wenig unbeholfen zu erwidern. Seine Hände legte er in den Nacken des Wasserseraphs, begann sanft ihn dort ein wenig zu massieren und hoffte, dass dieser Moment ewig andauerte. Wenn Sorey auch wusste, dass dies nicht funktionieren würde, immerhin mussten sie noch so viele Worte austauschen und so viele Dinge bereden. Vorsichtig öffnete er während des Kusses den Mund ein wenig. Sein Herz begann in diesem Moment mindestens um zwei Takte schneller zu schlagen. Der Wildfang hatte Sorge, dass ihm das Herz aus der Brust springen würde, wenn er noch ein wenig mehr unter der Aufregung litt. Sein Körper zitterte bereits ein wenig vor Nervosität. Die unausgesprochene Einladung schließlich annehmend, leckte der hellhaarige leicht über die Unterlippe seines besten Freundes und löste eine seiner Hände vom Boden, um diese schließlich auf Soreys Hand zu legen und ihre Finger leicht zu verschränken. Selbst wenn er genau wusste, wie schwierig es eigentlich war, sich einzig und allein mit einer Hand am Boden abzustützen. Langsam löste er die Hand von seinem Nacken und drückte sie schließlich leicht neben dem Kopf des brünetten auf den Boden. Er wollte ihn nicht verletzen, dennoch fragte er sich, ob er dies nicht vielleicht bereits tat – wenn auch nicht unbedingt körperlich, sondern seelisch. Um aufzuhören war es nun jedoch ebenfalls zu spät und der braunhaarige wirkte auch nicht unbedingt auf ihn, als würde es ihm missfallen. In Gedanken war Mikleo noch immer ein wenig hin- und hergerissen, auch wenn dies vielleicht nicht notwendig war. Schließlich jedoch, versuchte er erst einmal eine angenehmere Position zu schaffen, indem er die Beine des ehemaligen Hirten ein wenig spreizte und sich schließlich gänzlich zwischen diese hockte – wenn er den Kuss dabei auch nicht löste.
Das Sorey durch diese Aktion noch ein wenig mehr vor Nervosität zu zittern begann, war in seinem Sinne verständlich. Es machte ihn nervös, nicht zu wissen was der Wasserseraph als nächstes tun würde. Zudem war die Aufregung, welche sich in ihm auszubreiten begann, kaum mehr in Worte zu fassen. Sein Herz schlug so schnell und laut, dass er befürchtete Mikleo könnte es hören. Die Scham, welche sich in diesem Moment in ihm ausbreitete, schien alles nur noch schlimmer zu machen. Den sanften Zungenkampf, welchen Mikleo begonnen hatte, wollte der Wildfang zwar nicht verlieren, doch schaffte er es einfach nicht, dieser geschickten Zunge etwas entgegenzubringen. Dies war immerhin auch sein erster richtiger Kuss. Er hatte keinerlei Erfahrungen. Ihm stieg die Röte nur noch mehr zu Kopf und schließlich musste er den Kuss lösen, da ihm das Atmen langsam schwerfiel. Ihm war zwar nicht unwohl bei dem Gedanken, dass sein bester Freund ihn gerade etwas mehr auf den Boden drückte, doch war ihm all das noch immer einfach unheimlich peinlich. Kurz schluckte er, öffnete seine Augen dabei jedoch nicht, konnte dem Anderen zu diesem Zeitpunkt wirklich nicht in die Augen sehen. Die sanfte Art, die er ihm entgegenbrachte, war zwar nichts Neues für den ehemaligen Hirten, doch war die gesamte Situation war neu für ihn.
„Mikleo…“, begann er, „Was… Hast du vor?“
Diese naive Frage, welche der junge braunhaarige Mann stellte, schien für ihn berechtigt. Er hatte immerhin keinerlei Erfahrung in dieser Hinsicht, er hatte diese Bücher nie gelesen, welche Mikleo teils aus Interesse, teils aus Langeweile gelesen hatte und bei denen er sich eigentlich nicht einmal sicher sein konnte, ob er sie tatsächlich gelesen hatte, oder ob sie möglicherweise doch nicht einmal ihm gehörten. Diese ganze Angelegenheit war einfach viel zu verworren und kompliziert.
Auch der Wasserseraph wusste in diesem Moment nicht wirklich, was er eigentlich antworten sollte. Er war sich nicht ganz bewusst, wie er das eigentlich erklären sollte und ob es überhaupt richtig war, es zu erklären, statt es einfach geschehen zu lassen. Dennoch wirkte beides in diesem Augenblick ein wenig mehr als falsch. Schließlich musste er jedoch feststellen, dass jede mögliche Antwort auf eben jene Frage wohl doch für beide von ihnen ein wenig unangenehm ausgefallen wäre.
„Das ist wirklich schwer zu erklären, also sage mir bitte einfach, wenn ich aufhören soll.“, war schließlich das einzige, was er ihm auf diese Frage entgegnen konnte.
Für den Moment musste Sorey sich einfach mit dieser Antwort zufriedengeben. Auch wenn er es ihm noch erklären würde – in diesem Moment konnte er es nicht. Leicht verwirrt nickte der brünette nun, immerhin konnte er nicht ahnen, was der hellhaarige tun würde. Er wollte jedoch die Worte des Anderen auch nicht infrage stellen, wenn dieser sagte, dass es schwer zu erklären wäre, so musste dies wohl stimmen.
„In… Ordnung. Ich vertraue dir.“, hauchte Sorey schließlich.
Immerhin wollte und konnte er in diesem Moment auch nicht mehr dazu sagen, seine Stimme war in diesem Augenblick viel zu leise und viel zu rau. In seinen Augen schien dies wohl ganz normal zu sein, immerhin freute er sich, den Anderen einmal wieder so nah bei sich zu haben. Kurz musste er schließlich lächeln und öffnete seine Augen wieder, wenn auch nur für einen Moment, um dem Wasserseraphen seine freie Hand an die Wange zu legen. Die Hand welche sein bester Freund noch nicht gefangen genommen hatte, welche er noch nicht sanft auf den Boden gedrückt hatte. Schließlich schloss er seine Augen allerdings wieder und biss sich sanft auf die Unterlippe, als er ein Stück näher an den Seraph heranrückte, um seine Beine ein wenig bequemer hinlegen zu können. Ihm wurde in diesem Moment unheimlich warm, wieso wusste der ehemalige Hirte jedoch nicht.
Leicht lehnte Mikleo sich der Berührung von Soreys Hand entgegen und schloss ebenfalls die Augen. Die einzige Antwort, welche der brünette Wildfang schließlich jedoch erwarten konnte, war ein weiterer Kuss, bevor der hellhaarige seine Hand von der seines besten Freundes löste und sie leicht auf dessen Brust legte. Natürlich war er sich in jenem Moment noch unsicher, ob der braunhaarige bereits weit genug war, um diesen Schritt zu wagen, doch in seinen Augen wirkten die zaghaften Aktionen des unter ihm Liegenden als würde er darauf eingehen wollen. Dennoch konnte er für wenige Sekunden den enorm schnellen Herzschlag des ehemaligen Hirten spüren, bevor er sie bis zu seinem Bauch heruntergleiten ließ, um mit den Fingerspitzen leicht unter den Stoff zu greifen und an seiner Hüfte angelangt schließlich über den Bund seiner Hose zu streichen. Auch sein eigener Herzschlag schien schneller als sonst zu sein, doch ihn selbst wunderte dies kaum, nachdem er mehr als ein ganzes Jahrhundert Zeit hatte, dieses eine Geschehnis herbeizusehnen und darüber nachzudenken. Die Berührungen des Seraphs ließen Sorey leicht lächeln, immerhin waren die Finger des Anderen wirklich Kühl, auch wenn er dies bereits gewohnt war. Er erinnerte sich in diesem Moment, dass die Finger seines besten Freundes schon immer Kühl waren. Selbst als sie noch Kinder waren, war ihm dies aufgefallen. Die Hände des Anderen waren nie wirklich warm, dessen war sich der brünette schon seit langer Zeit bewusst, doch hatte er nicht ahnen können, das Mikleos Finger nun so kalt waren, das sie ihm eine Gänsehaut über den Körper jagten. Dieses leichte Gefühl der Kälte war jedoch nicht unangenehm, es beruhigte ihn auf eine seltsame Art und Weise. Es war, als wenn diese kühlen Finger ihm sagen wollten, dass er in Sicherheit war. Dem ehemaligen Hirten erschienen diese Berührungen fast, wie eine Sehnsucht, welcher der hellhaarige nie nachgehen konnte.
„Deine… Finger kitzeln mich.“, lächelte der brünette nun leicht, welcher sich dennoch unter den Berührungen entspannte.
Irgendetwas in ihm sagte ihm, dass nichts Schlimmes passieren würde, dass er sich entspannen konnte, dass er diese sanften Fingerspitzen genießen konnte. Dieser innerlichen Eingebung vertrauend entspannte er sich schließlich soweit es ihm möglich war und ließ seine Hand auf Mikleos Schulter sinken, er wollte ihm einfach zeigen das er bereit war – für was auch immer der Wasserseraph tun wollte.
In diesem Moment musste auch Mikleo leicht lachen. Für einen Moment schien es wirklich so, als wäre diese alte, bekannte Vertrautheit, diese ganz besondere Wärme, endlich wieder zwischen ihnen aufgeblüht. Kurz strich er sich leicht eine Strähne aus dem Gesicht, gab Sorey noch einmal für wenige Sekunden die Chance, einen Blick auf das Diadem zu erhaschen, welches er noch immer trug und fuhr anschließend mit seiner Hand erneut unter den Stoff, dieses Mal nur etwas weiter und darauf achtend, das er nicht allzu vorsichtig war. Dieses Diadem, welches der hellhaarige noch immer trug, war, wie der brünette es in Erinnerung gehalten hatte, noch immer ein Blickfang für ihn. So wie es auch die violetten Augen waren, in welche der Wildfang nun hineinsah, sanft lächelnd.
„Entschuldige, ich wollte dir einfach nur nicht wehtun.“, hauchte er recht leise, gerade in einer Lautstärke, welche der ehemalige Hirte noch im Ansatz verstanden haben musste und schob schließlich auch den Stoff des blauen Hemdes ein wenig hoch.
Auch wenn er diese Szenerie so unglaublich oft in Gedanken durchgegangen war, musste er dennoch gestehen, dass er sich ein wenig unbeholfen fühlte, in diesem Moment aber wohl doch nur auf sein Gefühl vertrauen sollte. Langsam schloss der ehemalige Hirte seine Augen wieder und gab sich der Berührung hin, welche er nun auf seiner Haut spürte. Die Hand des anderen ließ ihn sich noch etwas entspannen, auch wenn er zugeben musste, dass dieses leichte Kibbeln, welches er nun verspürte, ein wenig komisch auf ihn wirkte.
„Du musst dich nicht entschuldigen, ich weiß… Ich weiß zwar nicht was du vorhast, aber ich weiß, dass du mir nicht wehtun wirst.“, hauchte der braunhaarige und lehnte sich dieser immer noch sanften Berührung entgegen.
Sein Inneres schien dies vollkommen in Ordnung zu finden, daher machte er sich keine Sorgen. Wenn Mikleo auf diese Weise sein Vertrauen auf die Probe stellen wollte, so sollte er es tun. Sorey hoffte, dass er diesen Test bestehen würde. Er war bei Weitem nicht dumm, doch etwas schwer von Begriff, wenn es um solche Dinge ging.
„Mach dir einfach keine Gedanken darum, Sorey – insofern es dir nicht zu viel wird.“, hauchte der Wasserseraph seine vorerst letzten Worte für diesen Augenblick und lehnte sich schließlich wieder leicht vor, um den brünetten ein weiteres Mal zu küssen, während er bereits die unteren Knöpfe des Hemdes des Anderen öffnete.
Er wusste, dass er vielleicht besser noch einen Moment hätte warten sollen, doch in jenem Augenblick konnte er es einfach nicht. Selbst zitterte er bereits leicht durch die Erregung, was es ihm schließlich auch ein wenig schwieriger gestaltete, die Knöpfe auf Anhieb zu öffnen. Dennoch ließ er sich von einer solchen Kleinigkeit schließlich nicht irritieren und begann inzwischen leicht den Hals des brünetten zu küssen. Mikleos Körper reagierte eindeutig ein wenig schneller auf die ganze Situation als er es gehofft hatte, doch er musste sich zu jenem Zeitpunkt auch noch einmal vor Augen halten, das auch er in dieser Hinsicht noch vollkommen unerfahren war und sich somit nur auf das Wissen aus Büchern beschränken konnte. Wenn er jedoch ehrlich sein sollte, konnte er sich selbst darauf weniger verlassen, als auf seinen Instinkt. Immerhin wollte er seinen besten Freund keinesfalls wie eine Frau behandeln. Der brünette erwiderte den Kuss zurückhaltend und reckte schließlich seinen Hals. Den ehemaligen Hirten machten die Lippen, welche er auf seiner Haut spürte wahnsinnig. Leise keuchte er auf und schämte sich auch schon im nächsten Moment für diesen Laut, welcher eindeutig aus seiner eigenen Kehle gedrungen war. Ihm war diese Situation nicht unangenehm keineswegs, ihm war es lediglich peinlich, wie er darauf reagierte. Wie er auf die Küsse und die Berührungen reagierte, dies war ihm peinlich. Seine Hand legte er sanft auf den Hinterkopf seines besten Freundes, deutete ihm somit, dass er weitermachen durfte, wenn er selbst auch nicht wusste was als nächstes passieren würde.
Wie sollte er auch?
Er kannte sich in solchen Dingen nicht aus, hatte sich nie mit diesem Thema befasst. Natürlich hatte man ihn aufgeklärt, doch hatte er nie weiter darüber nachgedacht. In diesem Moment stieg ihm die Röte ins Gesicht und er schloss die Augen wieder, welche er eigentlich offenhalten wollte.
„In… Ordnung.“
Das leichte Zittern in seiner Stimme, welches von der Erregung herrührte, ließ ihn den Kopf verlegen zur Seite drehen. Seine geröteten Wangen und sein viel zu schnell schlagendes Herz machten diese Situation nicht gerade besser, doch musste er zugeben, dass er dieses Gefühl mochte, welches Mikleo ihm in diesem Moment bescherte.
Der Wasserseraph musste gestehen, das Sorey es ihm in jenem Moment wirklich unglaublich schwermachte, weiterhin nichts zu überstürzen. Schließlich nickte er einfach noch einmal kurz und legte seine Haare über seine Schulter, damit diese den brünetten nicht im Gesicht kitzeln konnten, bevor er sich selbst den Reißverschluss seiner weißblauen Jacke öffnete und diese anschließend auch über seine Schultern abstreifte. Langsam griff er noch einmal nach der Hand seines besten Freundes und legte diese anschließend auch schon an seine Brust. Leicht lächelte der braunhaarige als er den Herzschlag des anderen spürte, zwar war dieser – bei Weitem – nicht so schnell wie der Seine, doch konnte Sorey verstehen, dass auch der Wasserseraph ein wenig aufgeregt war. Etwas in ihm versuchte ihm zu sagen, dass sein bester Freund wusste, was er tat, dass er wusste, wie er ihn behandeln musste. Nervös biss sich Sorey noch einmal auf die Lippe, wenn er dies bei jenem Mal auch ein wenig fester als zuvor tat. Immerhin war diese Situation vollkommen neu, sowohl für ihn, als auch für Mikleo. Wobei er in diesem Moment nicht wusste, ob die Situation für den Seraph wirklich so neu war. Zitternd strich er über den schwarzen Stoff des Oberteils, welches seine Hand von der blassen Haut des Seraphs trennte. Unbeholfen ließ er seine Hand schließlich bis zum Saum des T-Shirts gleiten und spielte schließlich ein wenig schüchtern mit dem genähten Bund des Oberteils, bis er schließlich all seinen Mut zusammennahm und seine Finger kurz unter den Stoff gleiten ließ. Die erste kurze Berührung welche er selbst ausführte, schien in diesem Moment ein wenig zu viel für ihn selbst zu sein. Denn kaum hatte er die Haut des anderen berührt, zog er seine Finger auch schon zurück. Trotzdem war es für den hellhaarigen bereits ein ziemlich gutes Zeichen, das sein bester Freund nun doch ein wenig Eigeninitiative zeigte, wenn er dies auch ziemlich vorsichtig tat. Irgendwie machte es die ganze Angelegenheit somit auch ein wenig interessanter.
Um dem braunhaarigen Wildfang schließlich ein wenig unter die Arme zu greifen, ließ er für einen Moment von Sorey ab und zog sich das schwarze Shirt aus, welches er die ganze Zeit unter seiner Jacke getragen hatte. Zwar war es in der Ruine doch recht kühl, doch gerade dieser schöne Temperaturunterschied war es, welcher diesem Moment doch noch einmal etwas Besonderes entlockte. Leicht öffnete der braunhaarige die grünen Augen, betrachtete die blasse Brust, welche Mikleo nun freigelegt hatte und schluckte leicht. Die blasse Haut, welche er noch immer kannte, war in diesem Moment beinahe fremd und dennoch mehr als interessant. Sorey fragte sich in diesem Moment, ob diese Situation eine Art Neuerkundung ihrer Körper war. Die Röte, welche sich nun auf seinen Wangen ausgebreitet hatte, nahm einen etwas dunkleren Ton an, während er sich nervös auf seiner Unterlippe herumkaute. Das leichte ziehen, welches sich durch den Schmerz in seinem Körper ausbreitete, ließ ihn schwerer atmen.
Erregte ihn dieser sanfte Schmerz etwa, welchen er sich selbst zufügte?
In diesem Moment schämte er sich unglaublich für sich und seinen Körper, so wie er sich für seine Unbeholfenheit schämte. Schließlich überwand er sich jedoch, legte seine warme Hand auf die kühle Brust und sah Mikleo dabei in die violetten Augen. Sanft ließ er seine Finger über die Brust streichen, zog die leicht angedeuteten Muskeln mit seinen Fingern vorsichtig nach. Doch konnte er sich schließlich eine Frage nicht verkneifen, immerhin machte er sich auch noch immer Sorgen um den jungen Seraph.
„Wird… Dir nicht kalt? Ich… Ich meine, ich will damit nicht sagen, dass du dich wieder anziehen sollst… Ich… Meine nur, es ist doch recht kühl…“, fragte der ehemalige Hirte nun.
Seine Stimme zitterte ein wenig stärker, wenn er auch nicht genau sagen konnte woher dieses Zittern genau stammte. Allerdings kam dies Teils durch die Erregung und Teils durch die angenehme kälte, welche seinen Körper auf einer Normalen Temperatur zu halten schien. Für einen kurzen Moment überlegte er sich, was wohl geschehen würde, würde er seine Finger an den Hosenbund des hellhaarigen gleiten lassen, doch um dies zu tun, hatte er nicht genug Mut.
Leicht schüttelte Mikleo den Kopf, wollte ihm somit einfach nur deuten, dass er wirklich nicht fror und sich der andere somit auch keine Sorgen machen musste. Dennoch verleitete ihn diese Frage Soreys schließlich dazu, ihn ein wenig hochzuziehen, sich selbst auf den kühlen Boden zu setzen und dem brünetten somit einen Platz auf seinem Schoß verschaffte, bevor er ihm auch schon seine Jacke um die Schultern legte. Er selbst hatte immerhin ein anderes Kälteempfinden als der ehemalige Hirte, das war ihm augenblicklich bewusst. Leicht ließ er anschließend seine Hände über den Rücken des brünetten Wildfangs gleiten und strich mit seinem Fingern langsam herunter bis zu dessen Steißbein um anschließend noch einmal dem Bund seiner Hose entlang zu streichen. Diese Position war eindeutig ein wenig angenehmer für sie beide. Der Wildfang keuchte leise auf, als er auf dem Schoß des anderen saß. Dies war zwar bequemer, aber nun konnte der Wasserseraph seinen Herzschlag spüren. Dies war dem brünetten unheimlich peinlich. Peinlicher war ihm jedoch, dass sie sich nun so unheimlich nah waren. Nun spürte er die Erregung des anderen deutlich besser, konnte sie an seinem Hinterteil spüren und fragte sich, wieso der Seraph so unglaublich erregt war. Sorey selbst konnte sich daraus einfach keinen Reim bilden, doch musste er dies auch nicht. Zumindest nicht in dieser Situation, sein Verstand schaltete sich allmählich aus, also musste er sich auf seinen Instinkt verlassen. Vorsichtig schlang er seine Arme um den hellhaarigen, krallte sich sanft in dessen Haut und drückte seinen Rücken durch, als er die Finger wieder an seinem Rücken spürte. Dieses leichte Kribbeln, welches in seine Körpermitte zog, ließ ihn scharf die Luft einziehen.
Wieso fühlte er sich in diesem Moment machtlos?
Was hatte dieses Kribbeln zu bedeuten?
Doch die größte Frage, die sich der doch recht naive Wildfang stellte, war, wieso seine Hose immer enger wurde. Natürlich er war erregt, das spürte er, doch…
Wieso erregten ihn die Aktionen seines besten Freundes so sehr?
„Mikleo! Es… Es fühlt sich komisch an… Mir ist warm, ich… Meine Hose wird enger.“, nuschelte der ehemalige Hirte, hoffte, dass er seine Worte nicht wiederholen musste, denn diese waren ihm wirklich viel zu peinlich.
Auf diese Worte hin, hielt der hellhaarige erst einmal inne. Er selbst wusste genau, dass er nicht aufhören wollte, doch den anderen zu zwingen, kam auch nicht in Frage, doch… Leicht biss er sich auf die Lippe und für mit der Hand durch das Haar des brünetten. Selbst wenn er diese Frage nicht stellen wollte, musste er es in jenem Moment.
„Soll ich aufhören?“, fragte er leise hauchend, nur wenige Zentimeter von den Lippen seines besten Freundes entfernt.
Die Augen hatte er in jenem Moment halb geschlossen, hielt seinen Blick dabei aber dennoch auf die Lippen des brünetten gerichtet. In diesem Augenblick musste er sich einfach gegen seinen Verstand behaupten. Nach all dieser Zeit war es nicht fair, ihn zu etwas zu nötigen, nicht so übereilt und schnell.
„Du… Du sollst nicht aufhören, du verstehst mich falsch. Ich… Mir ist das nur peinlich, ich mag deine Berührungen und deine Lippen, ich mag es, wie du mich behandelst, nur ist es mir – wie bereits gesagt – peinlich.“, hauchte er die Worte, lehnte seine Stirn an die Schulter des Seraphs.
Hatte er seine Worte nun verstanden?
Würde Mikleo verstehen was er ihm sagen wollte?
Diese Fragen gingen ihm in diesem Moment durch den Kopf und er hoffte, dass der hellhaarige verstanden hatte. Langsam schloss er seine Augen und überwand die letzten paar Zentimeter, um seinem besten Freund einen sanften, flüchtigen Kuss geben zu können. Der ehemalige Hirte hoffte, dass diese Worte, wenn er sie auch mit großer Scham ausgesprochen hatte, jegliche Missverständnisse aus dem Weg geräumt hatten. Vielleicht hätte er seine Worte ausbauen sollen, eventuell hätte er Mikleo sagen sollen, dass er gerade diese Berührungen unheimlich mochte, doch konnte er dies nicht. Langsam ließ er seine Hände über den Rücken des anderen gleiten, stoppte an dessen Hüfte und schluckte leicht.
Leicht musste der Wasserseraph in den Kuss grinsen, hatte deutlich verstanden, was der brünette Wildfang ihm vermitteln wollte und drückte ihn schließlich noch ein wenig enger an sich heran. Möglicherweise hätte er noch etwas entgegnen sollen, doch Worte waren in jenem Moment einfach überflüssig. Eigentlich bestand wirklich kein Grund für den ehemaligen Hirten, sich zu schämen, doch er kannte ihn einfach viel zu gut, um zu wissen, dass er es dennoch tun würde. Selbst wenn er es angemerkt hätte. Noch einmal ließ er seine Hand über die Brust seines Kindheitsfreundes gleiten und stoppte schließlich erst am Gürtel des Größeren. Langsam löste er die Schleife des Ledergürtels und verwickelte den braunhaarigen auch gleich in einen weiteren Kuss, bevor dieser auch nur die Möglichkeit am Schopf ergreifen konnte, etwas dazu zu sagen. Sorey hielt die Augen geschlossen und gab sich sowohl dem Kuss als auch den Berührungen hin, den Kuss erwiderte er so gut er konnte und den Berührungen lehnte er sich entgegen. Für ihn war diese Situation unglaublich aufregend, wenn es auch ein wenig komisch auf ihn wirkte, mit seinem Kindheitsfreund solch heiße Küsse auszutauschen. Jedoch empfand er es nicht als unangenehm, dies stufte er schon einmal als positiv ein, denn so konnte er sich sicher sein, dass er selbst es auch wollte. Seine Finger, welche er nun an den Bund der Hose des Seraphs gleiten ließ, fühlten sich in diesem Moment an als würden sie verbrennen. Doch dies kam wohl durch seine innere Hitze, welche immer weiter in ihm aufstieg, dessen war sich der brünette beinahe bewusst. Niemals hatte er auch nur daran gedacht, solchen Körperkontakt zu pflegen. Er hatte sich immer nur eines gewünscht, aufrichtig geliebt zu werden – egal in welcher Hinsicht, ob geschwisterlich, freundschaftlich oder partnerschaftlich. Mikleo – auch wenn es für den ehemaligen Hirten noch ein wenig gewöhnungsbedürftig klang – schien dies schaffen zu können. Der Seraph mit den weißbläulichen Haaren ließ seine Hände für einen Moment über die Oberschenkel des brünetten gleiten und massierte eben jene auch leicht, bevor er seine Hände vorsichtig immer weiter zu Soreys Körpermitte gleiten ließ, um dort schließlich dessen Hose zu öffnen.
Durch den fehlenden Knopf, was bedeutete, dass diese Hose eigentlich beinahe nur von dem Gürtel gehalten wurde, machte er es ihm sogar recht einfach. Das auch der brünette Wildfang erregt war, konnte er augenblicklich bemerken, was ihn schließlich doch in seinem Tun bestärkte. Selbst wenn er durch die ganzen wirren Gedanken, welche zur gleichen Zeit eine gewisse Leere aufwiesen, kaum noch klar denken konnte. Aber wahrscheinlich brauchte er in jenem Moment auch gar nicht mehr sonderlich viel denken. Leise keuchte der braunhaarige in den Kuss und drückte sich den Berührungen entgegen, ihm war, als würde sich die Welt in diesem Moment viel schneller drehen. Ihm war ein wenig schwindelig, doch dies rührte wohl von den neuen Erfahrungen her. Vorsichtig löste er den Kuss für einen Moment und schluckte. In seinem Inneren war er sich bewusst, dass Mikleo nicht allein die ganze Arbeit machen konnte. Er selbst wollte dem Seraph auch etwas Gutes tun, wenn er dies auch vielleicht etwas schüchterner tat, als er es sich gedacht hatte. Vorsichtig beugte sich der ehemalige Hirte wieder vor, begann einen neuen Kuss, in welchem er versuchte, die Dominanz beizubehalten, doch dies gelang ihm nicht. Sorey war in diesem Moment bereits dabei, sich von seinem Verstand zu verabschieden, denn denken konnte er in dieser Situation ohnehin nicht mehr, auch wenn er sich fragte, wie sein bester Freund dies schaffte. Er berührte ihn immerhin nur, zeigte ihm, wie viel er ihm bedeutete und machte ihm deutlich, was er wollte. Genau dies hatte der Wildfang schon immer an seinem besten Freund bewundert, dieser wusste immerhin immer was er wollte. Oder zumindest schien es so, denn wahrlich immer wusste auch er beim besten Willen nicht haargenau, was er denn wollte. Eben jene Situation war dafür wohl das beste Beispiel. Wenigstens jedoch, wusste er, dass er nicht aufhören wollte, nicht nach all diesen kleinen Zärtlichkeiten, den Startschwierigkeiten und dieser elektrisierenden Atmosphäre.
Schließlich ließ er seine Hand, ohne jegliche Vorwarnung, selbst wenn er noch im gleichen Atemzug dachte, dass er es mit dieser Aktion wahrscheinlich überstürzte, in die Hose des dunkelhaarigen gleiten und Strich mit seinen Fingern langsam die Länge des steifen Gliedes nach. Wenn der Stoff seine Hand auch noch immer von der direkten Berührung der Haut seines besten Freundes trennte, so vermittelte ihm auch dies bereits ein unglaubliches Gefühl, welches seinen ganzen Körper wie ein Blitzschlag durchzuckte. Ohne dass der braunhaarige es wollte stöhnte er laut in den Kuss und bog seinen Rücken durch, drückte sich der Hand des hellhaarigen entgegen und öffnete für einen Moment die Augen. Seine grünen Augen waren ein wenig getrübt durch die Lust, welche sich nun weiter in ihm ausbreitete. Die Berührung des Seraphs hatte ihn verwirrt, sie hatte ihn nur noch ein bisschen mehr erregt und in diesem Moment glaubte der ehemalige Hirte bereits nicht einmal mehr daran, dass er seinen Körper noch beherrschte. Diese sanfte Berührung schien seinen Verstand ausgeschaltet zu haben – von einer Sekunde auf die andere. Er schien einfach nur noch nach Instinkt handeln zu können. Sorey legte seinen Kopf langsam in den Nacken und versuchte, seine Atmung zu regulieren und seinen Herzschlag zu beruhigen, diese eine Berührung hatte ihn wirklich vollkommen aus dem Konzept gebracht. Vielleicht wirkte diese Situation auf den Wasserseraph ein wenig merkwürdig und der Wildfang wollte beim besten Willen nicht, dass sein bester Freund aufhörte ihn auf diese Weise zu berühren, daher begann er vorsichtig seine Hüfte zu bewegen. Gerade diese eine Bewegung war es schließlich jedoch, welche auch Mikleo beinahe in den Wahnsinn trieb. Sein Herz begann beinahe zu rasen und allein dies konnte Sorey mit seiner Stimme auslösen. Selbst für den hellhaarigen schienen die Gefühle in jenem Moment doch ein wenig zu viel zu sein, wenn er das auch keinesfalls als negativ betrachtete. Seine Fingerspitzen begannen in diesem Moment regelrecht zu kribbeln und er konnte beim besten Willen nicht anders, als den brünetten in jenem Moment ein wenig anzuheben, wenn er selbst es auch nur andeutete und der ehemalige Hirte schließlich derjenige war, welcher auf die unausgesprochene Anweisung einging.
Anschließend schob er die Hose des braunhaarigen auch schon mitsamt der Unterwäsche ein Stück herunter und drückte ihn dann auch schon wieder sachte auf seinen Schoß. Schnell hatte er das erregte Glied auch schon wieder umgriffen und strich mit seinem Daumen leicht über die Eichel, welche durch die ersten Lusttropfen bereits leicht feucht war. Das sich auch seine eigene Hose in jenem Moment wirklich unglaublich eng anfühlte ignorierte er vorerst. Selbst wenn er bemerkte, dass dies vielleicht nicht die beste Idee war. In diesem Moment beugte sich Sorey vor, versuchte sich ein weiteres Stöhnen zu verkneifen, doch gelang ihm dies nicht. Saft biss er dem Wasserseraph in die Schulter und leckte im nächsten Moment entschuldigend über die leichte Druckstelle, welche nicht einmal zu sehen war. Seine Hände ließ er wieder zum Kopf des hellhaarigen wandern, streichelte durch das seidige Haar und atmete schwer. Für ihn schien es in diesem Moment nicht mehr allzu peinlich zu sein, doch schämte er sich noch immer für seine Stimme, welche er einfach nicht kontrollieren konnte. Die Stimme des ehemaligen Hirten hallte in der Ruine wieder, schien ihm beweisen zu wollen, dass seine Stimme viel erregter klang als er es zugeben wollte.
„Mikleo.“, hauchte er leise, „Ich komme nicht an deinen Hosenknopf.“
Diese Worte, wenn er sie auch mehr keuchte, waren in diesem Moment seine einzigen Gedanken, denn er wollte endlich die Haut des anderen an seinen Oberschenkeln spüren, wollte spüren, wie erregt der Seraph wirklich war und vor allem, wollte er ihn ebenfalls berühren. Auch wegen dieser Worte musste der hellhaarige schließlich leicht lächeln und rückte sich darauffolgend auch gleich in eine leicht veränderte Sitzposition, wollte dem ehemaligen Hirten die freie Wahl lassen, ob dieser nun eine Hälfte des Zügels in die Hand nahm. In diesem Moment küsste er leicht den Hals des brünetten und ließ seine andere Hand über dessen Brust gleiten, während er allmählich begann, seine Hand an dem erregten Glied zu bewegen, langsam aber dennoch rhythmisch. In diesem Augenblick ließ er sich nicht einmal die Zeit, darüber nachzudenken, ob er seinem besten Freund weiterhin verbieten sollte, seine Haare zu berühren – ließ ihn stattdessen einfach gewähren, solang er es nicht übertrieb.
Der Wildfang ließ seine Hände augenblicklich sinken, strich über die Brust des hellhaarigen hinunter zu dessen Hose und fingerte an dem Verschluss herum. Er musste sich eingestehen, dass es nicht so einfach war, mit vor Erregung zitternden Fingern einen Knopf zu öffnen, doch schließlich schaffte er es. Die Küsse genoss der braunhaarige sichtlich, denn er hatte die Augen inzwischen wieder geschlossen und keuchte leise in das Ohr des anderen. In diesem Moment hatte er scheinbar alle Scham verloren, was für den ehemaligen Hirten doch von Vorteil war, denn so hatte er keine Scheu seine Finger schließlich über das Glied des hellhaarigen gleiten zu lassen. Langsam ließ er seinen Daumen über Mikleos Spitze gleiten und nahm die Männlichkeit des Seraphs schließlich in die Hand und begann jene zu bewegen, er wollte dem Anderen immerhin das gleiche Gefühl vermitteln. Dieses Gefühl, welches sein bester Freund auch ihm schenkte. Mikleo versuchte nicht einmal mehr, das Keuchen zu unterdrücken. Dafür, das Sorey von solchen Dingen keine Ahnung hatte, stellte er sich tatsächlich nicht schlecht an. Leicht legte der hellhaarige sein Kinn auf der Schulter seines Gegenübers ab und schloss ebenfalls die Augen. Seine Erregung war unglaublich gereizt, das konnte er kaum leugnen, der brünette musste es regelrecht fühlen, wie er bereits zu diesem Zeitpunkt leicht in seiner Hand pulsierte. Das Zusammenspiel der kühlen Luft auf seiner nackten Haut ließ ihn vor Erregung erzittern und sorgte noch im gleichen Moment dafür, dass er das Tempo seiner Handbewegung noch ein wenig steigerte, während er mit seiner anderen Hand die Wirbelsäule seines Kindheitsfreundes nachzeichnete und erst an seinem Steißbein für einen Moment innehielt. Seine Atmung ging in jenem Augenblick doch recht schwer, doch dies wunderte ihn selbst in jenem Augenblick wohl am wenigsten. Ihm war vollkommen bewusst, dass sein Körper in jenem Moment vollkommen verrücktspielen musste, doch konnte er nicht mehr darüber nachdenken.
Seine eigene Handbewegung wurde ebenfalls ein wenig schneller, auch wenn er stärker zitterte als zuvor. Dies war jedoch verständlich, allein durch dieses Ziehen, welches seinen Körper durchzuckte als Mikleo seine Wirbelsäule nachfuhr, erzitterte sein Körper. Sein Herz schien ihm in diesem Moment aus der Brust springen zu wollen, seine Lunge brannte ein wenig und doch wollte er um keinen Preis der Welt aufhören, seinen besten Freund auf diese Weise zu berühren. Zwar fragte sich der ehemalige Hirte, wieso der Wasserseraph ihn zuvor nie auf diese Weise berührt hatte, doch dies schien wenige Sekunden später auch schon wieder nebensächlich zu sein. Vorsichtig rutschte der braunhaarige wieder ein bisschen näher an den hellhaarigen heran, drückte seinen Körper eng an den des Seraphs und stöhnte heiser auf. In ihm schien alles verrückt zu spielen. Er wollte auf eine gewisse Weise mehr und doch wusste er nicht, wie er es Mikleo mittteilen sollte. Sorey wollte diese Worte auf keinen Fall aussprechen, in dieser Hinsicht schämte er sich doch noch zu sehr. Vorsichtig, um den langhaarigen nicht zu verletzten, knabberte er an dessen Schulter, wollte ihm damit auf seine eigene Weise zeigen, dass er bereit für mehr war. Ohne Worte konnte der hellhaarige problemlos verstehen, was der ehemalige Hirte damit andeuten wollte. Wahrscheinlich war auch dies einer der Vorteile ihrer engen Verbindung. Langsam ließ er seine Finger schließlich zum Eingang seines besten Freundes gleiten und strich erst einmal leicht darüber, bevor er vorsichtig einen Finger in ihn einführte. Für einen Moment stoppte er in seinen Bewegungen und löste auch kurz die Hand Soreys von seinem Glied, um ihn schließlich dazu zu bringen, sie beide zu berühren. Die nun freie Hand legte er auf den Rücken des braunhaarigen Wildfangs und drückte ihn noch ein wenig enger an sich, damit er sich später nur noch platzieren musste. Seinen Finger ließ er einen Moment in der warmen Enge verharren, damit sein Gegenüber sich an das Gefühl gewöhnen konnte, bevor er seinen Finger langsam zu bewegen begann.
Stöhnend lehnte der brauhaarige seinen Kopf an die Schulter seines besten Freundes, bewegte seine Hand allerdings weiter, wenn auch stockend. In diesem Moment war sein Körper wie elektrisiert. Er konnte sich kaum bewegen und dennoch versuchte er es. Für den ehemaligen Hirten fühlte es sich in diesem Moment an, als würde er innerlich verglühen. Ihm war unglaublich warm und doch war ihm auf eine bestimmte Weise kühl, welche er nicht benennen konnte. Wenige Minuten verharrte er, versuchte sich an das Gefühl zu gewöhnen, welches Mikleo in ihm auslöste und drückte sich schließlich, nachdem er sich ein wenig entspannt hatte, gegen den Seraph. Er vermittelte ihm das Gefühl, das er weitermachen konnte, auch wenn er dieser stummen Aufforderung nicht sofort nachging. Immerhin wollte er ihn wenigstens vorbereiten, um ihm später keine Schmerzen zuzufügen, selbst wenn ihm die Sache mit der Selbstbeherrschung doch allmählich ein wenig schwerer zu fallen schien. Langsam bewegte er seinen Finger rhythmisch schneller und fügte schließlich auch noch einen zweiten hinzu. Beim besten Willen konnte Mikleo nicht leugnen, dass er die Stimme des brünetten noch ein wenig öfter hören wollte – er wollte hören, wie Sorey seinen Namen stöhnte und musste gestehen, dass ihn genau dieser Gedanke vollkommen elektrisierte. Selbst wenn der etwas größere diesen Moment unheimlich genoss, musste er zugeben, dass die Vorbereitung anfangs ein wenig schmerzte, selbst wenn Mikleo versuchte, vorsichtig zu sein. Nun, da sein Körper sich an die Finger gewöhnt hatte, konnte er die Erregung dennoch wirklich vollkommen genießen. Für ihn war dieser Moment der Zweisamkeit unheimlich schön. Leise flüsterte er, dass er sich dies niemals hätte erträumen lassen, doch wahrscheinlich konnte er dies auch nur sagen, da ihm in diesem Moment sein Verstand verloren ging. Vorsichtig strich er mit seinem Daumen über die Eichel des hellhaarigen, befeuchtete diese etwas mit den Lusttropfen und begann seine Hand ein wenig schneller zu bewegen. Seine Stimme konnte er zu jenem Zeitpunkt schon nicht mehr kontrollieren. Leise stöhnte er, versuchte noch immer, seine Stimme so leise wie möglich zu halten, doch dies gelang ihm kaum noch.
Doch recht unkontrolliert musste schließlich auch Mikleo aufstöhnen, begann seine Finger langsam schneller zu bewegen und musste sich bereits selbst auf die Unterlippe beißen, selbst wenn er wusste, dass niemand sie hätte hören können, versuchte er dennoch, seine Stimme ein wenig zu zügeln. Wahrscheinlich war dies auch eher eine Art Instinkt, welchen er jedoch recht schnell wieder abstellte. Schließlich musste er jedoch innehalten und auch seinen besten Freund bitten, für einen Moment zu stoppen. Er selbst befand sich bereits unglaublich nah am Höhepunkt, wollte diesen jedoch von sich aus noch nicht auskosten.
„Beende es noch nicht… Warte…“, keuchte er leise und entzog dem brünetten schließlich auch schon wieder die Finger und somit auch das gewöhnungsbedürftige Gefühl. Sorey zitterte und sah seinem besten Freund einen Moment in die Augen, bevor er nickte. Leicht musste er schlucken und schloss seine Augen. Zwar fehlte ihm nun etwas, doch sicherlich war dies nur für einen Moment so. Innerlich begann er regelrecht zu hoffen, das Mikleo ihm die Finger wiedergeben würde, doch hätte er es niemals laut ausgesprochen. Keuchend drückte er sich etwas näher an den Wasserseraph, wollte dieses Gefühl nicht länger missen.
„In Ordnung… Aber… Wieso?“, fragte der junge Mann und hob seine Hände wieder an die Schulten des Seraphs.
In diesem Augenblick konnte Mikleo nicht einmal mehr antworten, jedes Wort schien zu viel und er war sich sicher, dass der brünette noch bemerken würde, was er meinte. Ohne das er es aussprechen musste. Zu jenem Zeitpunkt musste er darauf vertrauen, dass die Taten statt der Worte sprachen.
Vorsichtig platzierte er sich schließlich unter dem brünetten und drückte seine Spitze leicht gegen den Eingang des ehemaligen Hirten, auch wenn er kaum noch warten konnte oder wollte. In diesem Moment musste er sich einfach dazu zwingen, nichts zu überstürzen. Leicht verkrampfte sich Sorey, entspannte sich allerdings auch sehr schnell wieder. Sein Körper schien bereits zu wissen, was der hellhaarige vorhatte und der braunhaarige verstand es in diesem Moment auch – selbst wenn er zum Teil nicht einmal wusste, was er eigentlich wollte. Langsam strich er durch das lange und seidige Haar seines besten Freundes, löste schließlich sein Haarband und ließ dieses zu Boden fallen. Für den Moment schien ihm das Verbot egal zu sein, welches ihm vorschrieb, dass er die Haare des Seraphs nicht berühren durfte. Wenn dies auch noch nicht bedeutete, dass Mikleo selbst dieses Verbot plötzlich auch ignorieren musste. Sanft aber dennoch ein wenig strafend, biss er dem dunkelhaarigen in jenem Augenblick in die Schulter, sorgte somit dafür, dass Sorey sich schließlich von selbst auf seine Erregung drückte und dies wahrscheinlich sogar ein wenig schneller, als Mikleo selbst es geplant hatte. Auch für ihn kam dieses Gefühl in jenem Moment viel zu plötzlich. Laut und mit zitternder Stimme stöhnte der ehemalige Hirte den Namen seines besten Freundes, verkrampfte seine Finger in den Haaren des Seraphs und erzitterte durch die Erregung, welche er in diesem Moment empfand. Für einen Moment schien Sorey seine Worte verloren zu haben. Er konnte nur noch leise nach Luft schnappen und sich dem Gefühl hingeben, welches er empfand. Vorsichtig löste er sich von dem weißblauhaarigen, schloss die Augen und gab dem Wasserseraph einen innigen Kuss – für ihn zählten in diesem Moment nur noch die Zweisamkeit und die Zärtlichkeit, welche sie genießen konnten. Leicht musste Mikleo aufkeuchen, das Stöhnen seines Namens ließ ihn wirklich nicht mehr klar denken. Unweigerlich begann er sich zu bewegen, hoffte in diesem Moment einfach nur, das er seinem besten Freund keine Schmerzen zufügte, doch dafür konnte er schließlich auch nicht mehr garantieren.
Er biss sich auf die Unterlippe und versuchte, ein lautes Stöhnen zu vermeiden, doch auch dies funktionierte nicht. Allein durch die Stimme des ehemaligen Hirten wurde eine erneute Welle der Erregung durch seinen gesamten Körper geschickt, welche ihn bereits viel zu nah an den Höhepunkt herantrieb. Am liebsten hätte er in jenem Moment noch einmal innegehalten, doch konnte er es einfach nicht, selbst wenn er versuchte, sich dazu zu zwingen.
„Sorey…“, keuchte auch er den Namen des Anderen.
Diese Momente waren einfach viel zu überwältigend, um überhaupt real zu sein und doch befanden sie sich deutlich in der Realität. Selbst wenn es sich gerade in jenem Augenblick unvergleichlich surreal anfühlte. Sich leicht gegen die sanften Stöße des anderen bewegend, versuchte er seine Erregung noch ein wenig mehr zu steigern, auch wenn er glaubte, dass dies kaum möglich war. Selbst wenn der ehemalige Hirte versuchte sich gegen diese Hitze in sich zu wehren gelang es ihm einfach nicht, sie ließ ihn erzittern und er biss sich etwas fester auf die Unterlippe.
„Mikleo...“, stöhnte er etwas lauter und verkrampfte sich noch etwas mehr in den Haaren, welche sich zwischen seinen Fingern so unheimlich fein und geschmeidig anfühlten.
Sein Höhepunkt schien unglaublich nah, doch wollte er es beim besten Willen noch nicht beenden, er wollte den Seraph nicht enttäuschen, auch wenn er Mikleo in dieser Hinsicht nicht enttäuschen konnte. Er selbst war in jenem Augenblick viel zu nah an seinem Höhepunkt, krallte sich ein wenig mehr in den Rücken seines Freundes und biss die Zähne zusammen. Sein Glied pochte beinahe schon vollkommen schmerzhaft und er wusste selbst, dass er es einfach nicht mehr lang unterdrücken konnte, selbst wenn er es versuchte. Noch länger konnte er es einfach nicht herauszögern.
Unter den Bewegungen des Seraphs erzitterte der ehemalige Hirte schließlich, ließ sich von der Erregung, welche ihn packte, unwiederbringlich einfangen. Laut stöhnte er auf, drückte sich seinem besten Freund entgegen und genoss den Höhepunkt, welchen er nicht mehr herauszögen konnte. Dass er Mikleo in diesem Moment in den Wahnsinn trieb, schien ihm nicht bewusst zu sein. Sorey verengte sich, versuchte sich allerdings zu entspannen, immerhin wollte er den hellhaarigen nicht zu sehr einengen, wenn dies auch eigentlich bereits geschehen war. Dieses neue Gefühl der Enge trübte all seine Sinne, ließ ihn die letzte Beherrschung verlieren, selbst wenn er sich dagegen versuchte aufzulehnen. In diesem Augenblick hatte Sorey anscheinend all die Register gezogen, von welchen er nicht einmal ahnte, dass sie existierten. Nur noch wenige Male schaffte es des hellhaarige, sich zu bewegen, bevor er den Orgasmus selbst nicht mehr unterdrücken konnte und sich tief in dem brünetten ergoss. Ihm selbst jagte dieses Gefühl eine wohltuende Gänsehaut über den Rücken, bevor er seine Stirn schwer atmend auf die Schulter seines besten Freundes sinken ließ. Er musste dringend erst einmal durchatmen, seinen Herzschlag beruhigen und versuchen, wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Auch wenn er dies als unmöglich erachtete, solang er sich noch nicht aus dem braunhaarigen Wildfang, dessen ganzer Körper noch immer leicht vor Erregung zitterte, zurückgezogen hatte. Doch in diesem Moment konnte er sich einfach noch nicht bewegen. Nach Luft schnappend, hatte sich der brünette an den hellhaarigen gedrückt. Auch er versuchte seinen Atem zu beruhigen, was ihm jedoch nicht wirklich gelingen wollte. Sorey hatte das Gefühl, das seine Lunge brannte, auch wenn dies wahrscheinlich nicht der Fall war. Kraftlos ließ er seine Hände schließlich aus den Haaren seines besten Freundes gleiten und lächelte zufrieden und erschöpft. Für diesen einen Moment schien alles normal zu sein, wenn der Wildfang auch nicht sagen wollte, dass diese Situation zwischen ihnen normal wäre, doch fühlte er sich nicht mehr ganz so leer wie er es im Vergleich zuvor getan hatte. Seine Seele schien wieder vollkommen zu sein. Ohne den Wasserseraph an seiner Seite war er nun einmal nicht vollständig und dies bemerkte er nun auch deutlich.
Leicht strich Mikleo schließlich über den Rücken des brünetten und drückte den ehemaligen Hirten leicht aber ein wenig bestimmend an sich. Ein Lächeln hatte sich auf die Lippen des hellhaarigen gelegt.
„Es tut mir leid, wenn ich dich überanstrengt habe, Sorey…“, lächelte er leicht und hob seinen Kopf langsam und sah den brünetten für einen Moment an, bevor er sich schließlich aus ihm herauszog und ihm somit erst einmal die Möglichkeit gab, sich vollkommen zu beruhigen.
Er selbst konnte diese Beruhigung ebenfalls ziemlich gut gebrauchen, auch wenn er sich nicht anmerken lassen wollte, wie sehr der Sex auch ihn geschafft hatte. Es war jedoch auch kein Wunder, immerhin war es das erste Mal und somit auch etwas vollkommen Neues für beide.
„Du… Du musst dich nicht entschuldigen. Ich habe es immerhin auch gewollt, aber… Ich habe deine Haare durcheinandergebracht, das tut mir leid.“, lächelte der Wildfang, welcher sich erschöpft an seinen besten Freund lehnte.
Wahrscheinlich war es wirklich ein wenig viel für das erste Mal, doch hatte Sorey dies nicht als falsch empfunden, nicht mit einer Silbe seiner Gedanken. Seine Atmung beruhigte sich nur langsam, auch wenn der ehemalige Hirte glaubte, dass seine Atmung sich vorerst nicht mehr beruhigen würde. Zu sehr hatte ihn der Orgasmus gefordert.
„Es ist in Ordnung, Sorey.“, gab Mikleo schließlich auch schon wieder und schloss erst einmal für einen Moment die Augen.
Bevor sie auch nur daran denken konnten, wieder aufzustehen, brauchten sie sicher noch eine Weile. Dessen war sich Mikleo vollkommen bewusst und nun hatten sie anscheinend alle Zeit der Welt.
Vorerst.