Mila´s Reisetagebuch
von Emil18
Kurzbeschreibung
Die junge Masken-Schleiereule Mila hat vor kurzem ihr Elternnest verlassen, ist auf der Suche nach dem Großen Ga´Hoole Baum durch viele Länder geflogen und im Großen Baum angekommen. Doch ihr Ehrgeiz treibt sie in die anderen Eulenländer und als sie sich auf den Weg macht, die für sie unbekannten Gegenden wie Ambala, Silberschleier und dem Wald von Tyto zu erforschen, beginnt sie ein Reisetagebuch zu schreiben.
GeschichteAbenteuer, Fantasy / P12 / Gen
OC (Own Character)
17.10.2016
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Lautlos flog ein Masken-Schleiereulen Weibchen durch eine dunkle Nacht in der kupferroten Zeit. So nannte man jene Zeit, in der die Blätter der Bäume sich orange, rot und gelb zu färben begannen. Unter ihr rauschten die Wellen, und ab und zu sah man andere Eulen im Großen Ga´Hoole Baum rein- und rausfliegen, wieder andere die mit ihren Brigaden auf Erkundungsflüge flogen oder Eltern mit ihren gerade flügge gewordenen Kindern, die fliegen übten. Die Masken-Schleiereule aber wollte zurück zum Großen Baum und in ihre Höhle. Der kurze Nachtflug hatte ihr nämlich eine Idee gebracht. Sie ließ sich von den Aufwinden tragen, und irgendwann kamen die gewaltigen Äste des Großen Ga´Hoole Baumes in Sicht. Die Anzahl der Eulen, die die schöne Nacht genossen, wurde größer. Die Eulin steuerte auf ihre Höhle zu und landete elegant auf dem kleinen Vorsprung vor der Höhle. Vor nicht allzu langer Zeit war sie am Großen Baum angekommen und sie vermisste immernoch ein bisschen ihre Geburtshöhle. Sie beobachtete noch eine Weile von ihrer Höhle aus die vielen Eulen, die am Nachthimmel flogen, und den Mond, der seine letzten weißen Strahlen auf die Insel, wo der große Ga´Hoole Baum stand, warf.
,,Mila!“, rief plötzlich eine Stimme. Das Masken-Schleiereulen Weibchen flatterte erschrocke auf. ,,Großer Glaux, Lime!“, rief Mila aus, ,,Du hast mich erschreckt!“ Lime war eine Nesthälterin und Mila hatte sie schon seit ihrer Ankunft im Großen Baum ganz symphatisch gefunden. Die Schlange kichere und antwortete: ,,Na, na, Mila, nicht fluchen!“ Mila tschurrte belustigt. ,,Hast du schon von den neuen Steinkauz-Küken gehört, die diese Nacht geschlüpft sind? Ich wollte sie mal gucken gehen, bin aber noch nicht dazu gekommen. Ich habe im Moment viel mit meiner Weberinnen-Gilde zu tun.“ Mila aber starrte verträumt in den Nachthimmel, der mittlerweile immer heller wurde. ,,Mila, hörst du mir überhaupt zu?“, fragte Lime empört. ,,Was? Äh, ja, natürlich...“ Mila wandte sich Lime zu und sah sie an. ,,Weißt du, ich bin auf meiner Reise hierhin durch so viele Eulenländer gekommen, hatte aber nie die Möglichkeit sie mir richtig anzusehen. Ich denke--“ ,,Du willst hier wieder weg?!“, unterbrach Lime sie entsetzt, ,,Du bist doch gerade erst hier angekommen!“ ,,Es ist ja nichts gegen dich, aber außer dir habe ich kaum irgendwelche Freunde, und ich würde gerne mehr von der Welt sehen... Weißt du, ich bin einfach nur neugierig... Ich hoffe, du verstehst das.“ Mila bereute ihren letzten Satz sofort, als sie in Lime´s trauriges Gesicht blickte. Obwohl Lime blind ist, wie alle anderen Nesthälterinnen auch, konnte sie in ihren Augen Trauer widerspiegeln sehen. Mann, was habe ich gesagt!, schoss es ihr ärgerlich durch den Kopf. ,,Nein Lime, ich--“ ,,Ist schon okay.“ Eine kurze Stille folgte. ,,Ich... ich habe noch etwas zu tun. Ich muss noch was für meine Gilde tun. Schlaf gut.“ Mit den Worten schlängelte Lime davon. Mila blickte ihr verzweifelt hinterher. Mila wusste, dass ihre Worte sie gekränkt hatten.
Als sie schlafen wollte, versuchte sie einfach sich es in ihrem Nest bequem zu machen, aber jedes Stück Moos kam ihr vor wie ein spitzer Stein, der sich ihr ins Gefieder bohrte. Das erste Mal in ihrem Leben schlief sie mit einem schlechten Gewissen ein, was ihr noch seltsamer vorkam als alles andere.
,,Mila!“, rief plötzlich eine Stimme. Das Masken-Schleiereulen Weibchen flatterte erschrocke auf. ,,Großer Glaux, Lime!“, rief Mila aus, ,,Du hast mich erschreckt!“ Lime war eine Nesthälterin und Mila hatte sie schon seit ihrer Ankunft im Großen Baum ganz symphatisch gefunden. Die Schlange kichere und antwortete: ,,Na, na, Mila, nicht fluchen!“ Mila tschurrte belustigt. ,,Hast du schon von den neuen Steinkauz-Küken gehört, die diese Nacht geschlüpft sind? Ich wollte sie mal gucken gehen, bin aber noch nicht dazu gekommen. Ich habe im Moment viel mit meiner Weberinnen-Gilde zu tun.“ Mila aber starrte verträumt in den Nachthimmel, der mittlerweile immer heller wurde. ,,Mila, hörst du mir überhaupt zu?“, fragte Lime empört. ,,Was? Äh, ja, natürlich...“ Mila wandte sich Lime zu und sah sie an. ,,Weißt du, ich bin auf meiner Reise hierhin durch so viele Eulenländer gekommen, hatte aber nie die Möglichkeit sie mir richtig anzusehen. Ich denke--“ ,,Du willst hier wieder weg?!“, unterbrach Lime sie entsetzt, ,,Du bist doch gerade erst hier angekommen!“ ,,Es ist ja nichts gegen dich, aber außer dir habe ich kaum irgendwelche Freunde, und ich würde gerne mehr von der Welt sehen... Weißt du, ich bin einfach nur neugierig... Ich hoffe, du verstehst das.“ Mila bereute ihren letzten Satz sofort, als sie in Lime´s trauriges Gesicht blickte. Obwohl Lime blind ist, wie alle anderen Nesthälterinnen auch, konnte sie in ihren Augen Trauer widerspiegeln sehen. Mann, was habe ich gesagt!, schoss es ihr ärgerlich durch den Kopf. ,,Nein Lime, ich--“ ,,Ist schon okay.“ Eine kurze Stille folgte. ,,Ich... ich habe noch etwas zu tun. Ich muss noch was für meine Gilde tun. Schlaf gut.“ Mit den Worten schlängelte Lime davon. Mila blickte ihr verzweifelt hinterher. Mila wusste, dass ihre Worte sie gekränkt hatten.
Als sie schlafen wollte, versuchte sie einfach sich es in ihrem Nest bequem zu machen, aber jedes Stück Moos kam ihr vor wie ein spitzer Stein, der sich ihr ins Gefieder bohrte. Das erste Mal in ihrem Leben schlief sie mit einem schlechten Gewissen ein, was ihr noch seltsamer vorkam als alles andere.
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