Eine Reise auf den Flügeln der Nacht
von RecklessRaven
Kurzbeschreibung
Mein anderes Ich hatte ich nun endgültig hinter mir gelassen. Die Stadt war um diese Tageszeit genau nach meinem Geschmack. Still und dunkel und nur der Schein des Mondes warf sein silbernes Licht auf die Gassen und Plätze.
GeschichteFreundschaft / P12 / Gen
Ernesto Barbarossa
Ida Spavento
OC (Own Character)
Riccio
Victor Getz
Wespe
16.10.2016
03.01.2023
25
18.751
1
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16.10.2016
533
Begegnung: (Ravens Sicht)
Endlich frei! Endlich war ich diesem ganzen Irrsinn entkommen und konnte ich selbst sein. Kaum hatte sich die große Flügeltür zum Salon hinter mir geschlossen, da rannte ich auch schon in mein Zimmer und verschloss die Tür. Endlich konnte ich diese schicken Klamotten loswerden. Ich zog das Ballkleid und die High Heels aus und schlüpfte in schwarze Jeans, Rollkragenpullover und Lederstiefel. Darüber noch den ebenso schwarzen langen Mantel und den Umhang. Doch das wichtigste Schmuckstück wartete noch: Meine pechschwarze venezianische Vogelmaske. Sie gab mir das Gefühl, frei und stark zu sein. Ich schob sie mir über die Augen, kletterte lautlos aus dem Fenster und ging meines Weges durch die Nacht. Mein anderes Ich hatte ich nun endgültig hinter mir gelassen. Die Stadt war um diese Tageszeit genau nach meinem Geschmack. Still und dunkel und nur der Schein des Mondes warf sein silbernes Licht auf die Gassen und Plätze. Dies war meine Stadt, mein Spiel und meine Regeln. Ich klettere auf die Dächer und sprang leichtfüßig von einem Hausdach zum anderen.
„BLEIB STEHEN DU DRECKIGE KLEINE DIEBIN!“ ,
schallte es auf einmal durch die Gassen. Ich hielt inne und späte nach unten. Ein Mädchen in meinem Alter rannte die Gasse unter mir entlang, verfolgt von einem wütenden Koch. Sie war neu in Venedig, das sah ich sofort, denn sie bewegte sich sehr unsicher durch die Gassen. Ich lief ihr auf den Dächern nach und sah, wie sie am Ende einer Gasse auf einen kleinen Platz stolperte. Elegant ließ ich mich an einem Seil von dem Dach ab und duckte mich in einen schmalen dunklen Hauseingang. Hier würde der Koch gleich vorbei rennen und in eine meiner in der ganzen Stadt aufgestellten Fallen tappen. Als der Koch auf meiner Höhe war, spannte ich schnell ein Seil über dem Boden und er flog der Länge nach hin. Sekunden später rappelte er sich auf und lief fluchend und keuchend in die andere Richtung zurück. Ich aber blieb in meinem Versteck und beobachtete das Mädchen, das nun, ebenfalls außer Atem, am Rand eines kleinen Brunnens saß. Bedächtig langsam trat ich aus meinem Versteck. „Hast du dich verirrt?“, fragte ich. Das Mädchen fuhr hoch, wie von Bienen gestochen und drehte sich zu mir um. Ich sah, wie sie vor Schreck über mein Aussehen an den Rand des Brunnens zurückwich. Ich kam näher und umrundete den Brunnen, wie eine Raubkatze ihre Beute. „Nein.“, kam es von der anderen Seite etwas zu schnell. Ich roch die Lüge sofort.
„Hast du Mami und Papi verloren?“
„Ja, stell dir vor.“
„Dann helfe ich dir suchen.“, bot ich an, doch das Mädchen schüttelte den Kopf.
„Das geht nicht, weil ich sie nie kennen gelernt habe.“
„Ein Waisenkind“, dachte ich.
„Ein Waisenkind und auch noch so jung.“
Langsam kam ich näher. „Lass mich in Ruhe. Ich habe kein Geld.“
„Dann lauf nach Hause, wo auch immer du wohnst.“
„Ich wohne praktisch nirgendwo.“ Ihr Blick senkte sich.
Ein Anflug von Mitleid stahl sich in mein Herz.
„Komm, ich bring dich in Sicherheit. Hier lang. Oder schläfst du lieber draußen?“
Das Mädchen schien sich einen Ruck zu geben und lief mir nach. Als ich mich umwandte, huschte ein Lächeln über mein verborgenes Gesicht.
Endlich frei! Endlich war ich diesem ganzen Irrsinn entkommen und konnte ich selbst sein. Kaum hatte sich die große Flügeltür zum Salon hinter mir geschlossen, da rannte ich auch schon in mein Zimmer und verschloss die Tür. Endlich konnte ich diese schicken Klamotten loswerden. Ich zog das Ballkleid und die High Heels aus und schlüpfte in schwarze Jeans, Rollkragenpullover und Lederstiefel. Darüber noch den ebenso schwarzen langen Mantel und den Umhang. Doch das wichtigste Schmuckstück wartete noch: Meine pechschwarze venezianische Vogelmaske. Sie gab mir das Gefühl, frei und stark zu sein. Ich schob sie mir über die Augen, kletterte lautlos aus dem Fenster und ging meines Weges durch die Nacht. Mein anderes Ich hatte ich nun endgültig hinter mir gelassen. Die Stadt war um diese Tageszeit genau nach meinem Geschmack. Still und dunkel und nur der Schein des Mondes warf sein silbernes Licht auf die Gassen und Plätze. Dies war meine Stadt, mein Spiel und meine Regeln. Ich klettere auf die Dächer und sprang leichtfüßig von einem Hausdach zum anderen.
„BLEIB STEHEN DU DRECKIGE KLEINE DIEBIN!“ ,
schallte es auf einmal durch die Gassen. Ich hielt inne und späte nach unten. Ein Mädchen in meinem Alter rannte die Gasse unter mir entlang, verfolgt von einem wütenden Koch. Sie war neu in Venedig, das sah ich sofort, denn sie bewegte sich sehr unsicher durch die Gassen. Ich lief ihr auf den Dächern nach und sah, wie sie am Ende einer Gasse auf einen kleinen Platz stolperte. Elegant ließ ich mich an einem Seil von dem Dach ab und duckte mich in einen schmalen dunklen Hauseingang. Hier würde der Koch gleich vorbei rennen und in eine meiner in der ganzen Stadt aufgestellten Fallen tappen. Als der Koch auf meiner Höhe war, spannte ich schnell ein Seil über dem Boden und er flog der Länge nach hin. Sekunden später rappelte er sich auf und lief fluchend und keuchend in die andere Richtung zurück. Ich aber blieb in meinem Versteck und beobachtete das Mädchen, das nun, ebenfalls außer Atem, am Rand eines kleinen Brunnens saß. Bedächtig langsam trat ich aus meinem Versteck. „Hast du dich verirrt?“, fragte ich. Das Mädchen fuhr hoch, wie von Bienen gestochen und drehte sich zu mir um. Ich sah, wie sie vor Schreck über mein Aussehen an den Rand des Brunnens zurückwich. Ich kam näher und umrundete den Brunnen, wie eine Raubkatze ihre Beute. „Nein.“, kam es von der anderen Seite etwas zu schnell. Ich roch die Lüge sofort.
„Hast du Mami und Papi verloren?“
„Ja, stell dir vor.“
„Dann helfe ich dir suchen.“, bot ich an, doch das Mädchen schüttelte den Kopf.
„Das geht nicht, weil ich sie nie kennen gelernt habe.“
„Ein Waisenkind“, dachte ich.
„Ein Waisenkind und auch noch so jung.“
Langsam kam ich näher. „Lass mich in Ruhe. Ich habe kein Geld.“
„Dann lauf nach Hause, wo auch immer du wohnst.“
„Ich wohne praktisch nirgendwo.“ Ihr Blick senkte sich.
Ein Anflug von Mitleid stahl sich in mein Herz.
„Komm, ich bring dich in Sicherheit. Hier lang. Oder schläfst du lieber draußen?“
Das Mädchen schien sich einen Ruck zu geben und lief mir nach. Als ich mich umwandte, huschte ein Lächeln über mein verborgenes Gesicht.