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'Strange Magic' uncensored

Kurzbeschreibung
GeschichteFantasy / P18 / Gen
Bog King Dawn Griselda Marianne Roland Sunny
20.09.2016
23.02.2017
9
35.219
3
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25.11.2016 3.595
 
Das Feld war bis auf zwei kleine Gestalten verlassen, keine Suchtrupps mehr. Keine Gobelins, die nach noch intakten Geräten und Möbeln suchten.
Man hatte fast alle Vermissten gefunden. Bis auf zwei. Eine Fee und den Gehilfen des Leibarztes, aber für die war es jetzt wohl schon zu spät.
Das Gobelin Königreich war gleichermaßen entsetzt wie skeptisch. Hatten doch alle von den Gerüchten gehört, dass Bog ein Betrüger sei.
Vereinzelt kam es in den vergangen Nächten zu Aufständen und einige hatten nach dem Beweis verlangt, dass Bog der rechtmäßige Herrscher sei.
Einige sagten sogar, dass ein gewisser Bug, der im Norden des Reiches auf einmal aufgetaucht sei, der rechtmäßige König wäre.
Aber für den Moment, lag der Gobelin König im Feen Königreich schwer verletzt im Koma und so waren die Truppen ratlos den Unruhen ausgesetzt. Zu allem Überfluss war das Zepter auch verschwunden.
"Das ist alles unsere Schuld!", hörte man die eine Gestalt sagen.
"Jetzt sei nicht so pessimistisch, Thang!", ertönte die andere.
"Doch, doch! Wir hätten besser bei ihm bleiben sollen!"
"Jetzt halt doch die Klappe und such weiter nach dem Zepter!" Die beiden zogen kleinere Trümmerstücke aus den großen Haufen.
"Warum suchen wir überhaupt das olle Ding ?" Stuff war hörbar genervt.
"Du weist doch die alten Legenden!" Thang zog an einem größeren Stück, welches anscheinend mal zu einem Käfig gehörte.
"Nö." Sie stemmte die Hände in die Hüften. Thang fiel überrascht nach hinten, als das Trümmerstück nach gab.
"Wie 'Nö'? Jeder kennt die Legende!"
"Nö!"
"Allllsssoooooo....." Thang rappelte sich auf.
"Die Legende besagt, dass das Zepter ein Geschenk eines sehr alten Magier-Käfers war. Als der erste König der Gobelins verstarb und man nicht wusste, wer der direkte Nachfahre des Königs sei, konnte es hierfür genutzt werden. Denn das Zepter sollte nicht nur dem Träger ultimative Kontrolle über die Pflanzen und anderen Lebewesen in dunklen Wald geben, sondern kann auch nur von jemandem angefasst werden, der von wahrem königlichem Blute abstammte. Mit den Jahrhunderten sollte es zwar den Großteil seiner magischen Kräfte verlorenen haben, aber das Ganze mit der Berührung, soll immer noch funktionieren!"
"Aha und wie stellst du dir vor, dass wir es dann anfassen?" Stuff sah herüber zu dem zweifelnden Thang, der stolz über sein Wissen, die Nase in die Luft gestreckt hatte.
"Ähh, vielleicht mit einer Decke?" Thang knickte ein wenig ein.
"Und hast du eine Decke?"
"Vielleicht finden wir ja eine!" Mit neuem Enthusiasmus stürzte er sich wieder auf die Trümmerstücke, als ihn plötzlich eine Stimme von hinten zum stolpern brachte.
"Vielleicht kann ich euch helfen." Ein großer vollendeter Insektuid stand nicht weit von den beiden und spielte mit seinen klauen-artigen Fingern.
"Oh, das wäre aber nett !" Thang nuschelte in die Trümmer.
"Ich weiß nicht. Sie sehen nicht so aus, als könnte man ihnen trauen.“ Wieder die Hände in die Hüfte gestemmt, meldete sich Stuff.
"Ich glaube nicht, dass ihr ekelhaften Kreaturen da eine Wahl habt!" Eine vierte Stimme meldete sich und die blonde Fee, die Roland hieß trat hinter dem Insektuiden hervor. Er sah nicht grade unverletzt aus und die Hälfte beider Schwingen fehlte. Der andere drehte sich augenblicklich herum und packte ihn an der Kehle.
"Du hast hier nichts zu melden, Fee!"
"Also nö, aber wir lehnen in dem Fall die Hilfe dankend ab." Stuff drehte sich einfach wieder um und machte sich daran, mehrere kleinere Brocken über ihre Schulter aus ihrem Arbeitsfeld zu schaffen. Thang hatte sich inzwischen wieder auf seine zwei Beine begeben und staarte die Fee an.
"Ja. Nö, mit dem da nicht!" Der Insektuid schritt auf ihn zu. Ein seltsames Lächeln in den Zangen, die seinen Mund bildeten. Er wich zurück, fiel aber wieder nur nach hinten über.
"Ihr habt nicht das Recht dazu, meine Hilfe abzulehnen!" Mit einem triumphierenden Grunzen, drückte der Insektuid mit seinem Fuß Thang weiter auf dem Boden, so dass er keine Luft mehr bekam.
"Stuff!", japste Thang verzweifelt. Ein Stück Borke flog durch die Luft. Der Insektuid lachte, fing es und zerbröselte es in der Hand.
"Ihr Untergobelins habt keine Chance gegen mich. Den ich bin Bug, der rechtmäßige König dieser Lande. UND ihr werdet mir gehören und gehorchen. Wenn ihr dass nicht tut, habt ihr euren Tod besiegelt!" Er lachte finster.
"Niemals, Bog ist unser König!" Stuff wollte ein weiteres Teil schmeißen, doch ein Brummen lenkte sie von ihrer Absicht ab.
Wie eine schwarze Welle, kamen tausende von Fliegen in die Senke gebrummt und fegten über das Trümmerfeld. Sie schienen mit ihren dürren behaarten Beinen den gesamten Boden hoch zu heben.
Stuff wurde zwischen den tief-schwarzen surrenden Leibern hin und her geworfen, während sich unter das ständige Brummen, ein tiefes Lachen mischte. Und plötzlich fiel sie vorn über, als der Widerstand verschwand und die schwarze Welle sich zerstreute, um das Sichtfeld wieder auf den großen Insektuiden frei zu geben.
Seine Mundwerkzeuge klackerten und seine Flügel surrten erregt, als er nach dem Zepter griff, das ihm von einer kleineren Fliege präsentiert wurde. Die Beine, in welchen sie das Zepter trug dampften und sie hatte Mühe, sich in der Luft zuhalten.
"Ich habe dir ja gesagt, dass es nicht geborgen wurde!" Roland hatte sich wieder gemeldet.
"Schweig, sonst bereue ich es noch, dir dein Leben gelassen zu haben!" Bug hatte ihm keines Blickes gewürdigt.
Quälend langsam schloss er seine dünne und gliedrige Hand um den Schaft. Thang wand sich immer noch unter seinem Fuß. Stuff, die auf ihrem Bauch gelandet war, rappelte sich wieder auf und nahm Anlauf.
"Du hast nicht das Recht dazu...." Eine gewaltige Druckwelle katapultierte sie wieder nach hinten.
"All die Generationen, die nicht wussten wie sie mit diesem Zepter umzugehen haben...UNWÜRDIGE MISCHBLÜTER! Doch jetzt bin ich Herr über dieses Reich und Ich weiß die Macht des Zepters zu nutzen!" Bug hielt es in die Höhe. Langsam färbte sich der Bernstein in der Krone des Stabes Schwarz und das Licht, dass er absonderte verwandelte sich in Finsternis.
"Das Ungeziefer soll vor mir kriechen!" Stuff sah grade noch, wie Roland auf den Boden geworfen wurde, bis eine unsichtbare Kraft ihr Gesicht auf den Boden drückte und nach vorne wieder in Richtung des Geschehens zog.
"Ihr beide!" Bug riss den Stab nach oben woraufhin auch Stuff und Thang in die Luft gerissen wurden.
„Ihr werdet mir dienen!"

"Bei allen Ehren, eure Hoheit. Diese... Gäste... Sie müssen aus unserem Königreich verschwinden!" Die grau-bärtige Fee mit den blass blauen Schwingen schlug mit der Faust auf den Tisch der Versammlung.
"Ich kann dem Ältesten Markus nur zustimmen. Die Anwesenheit dieses Abschaums ist schon viel zu lange geduldet worden!"  Ein jünger wirkendes, aber trotzdem schon ergrautes Mitglied des Ältestenrats pflichtete dem Redensführer zu.
"Wir verlangen die sofortige Aufhebung des Asyls! UND, wir, der Ältesten-Rat, wir, die Stimme des Volkes fordern die Aufhebung aller gegen Sir Roland erhobenen Vorwürfe!" Markus hatte sich erhoben und schwadronierte gefolgt von zwölf Augenpaaren um den Tisch. Die blass blauen Schwingen brachen regelmäßig das Licht, welches durch die hohen Fenster fiel.
"König Dagda! Eure Entscheidungen lassen uns an eurer Zurechnungsfähigkeit zweifeln!" Er war zur Rechten am prachtvollem Königsstuhl stehen geblieben und starrte auf den ermatteten König.
"Ihr vergesst wohl, wer hier der König ist." Der Antwort fehlte jegliche Bestimmtheit.
"Sir Roland hat klar gegen seine Befehle verstoßen und es liegen Beweis vor, dass er nur aus eigennützigen Gründen gehandelt hat und dass sogar gegen die Krone!" Wie oft hatte er das in den letzten Tagen schon diesen ignoranten Saftsäcken erklärt ? Wären seine Töchter nicht gewesen, würde er wahrscheinlich auch noch so denken. Aber sie hatten ihm die Augen geöffnet. Zwar konnte er sich noch immer nicht so ganz mit der Vorstellung anfreunden, dass die Gobelins vielleicht nicht der Feind schlecht hin waren.
"Mit Verlaub, den einzigen Beweis den ihr habt, ist das Wort eurer Töchter und die sind wie wir schon bewiesen haben nicht von Sinnen! Ich würde Euch empfehlen, eure Stellung preis zu geben. Es wird Zeit dass jemand die Führung ergreift, der nicht emotional Vorbelastet ist!" Zustimmendes Gemurmel schloss sich Markus Aussage an.
"Ich werde nicht zurücktreten und die Gobelins werden solange hier stationiert, wie es nötig ist! Ich, der legitime König dieses Reiches, strebe offiziell eine Revolution der herrschende Politik an und wenn es dem Ältestenrat nicht passt, dann empfehle ich den Herren, selbst den Rücktritt in Erwägung zu ziehen!" Dagda erhob sich energisch und eilte mit langen Schritten auf die Tür des Saales zu.
"Ihr wisst, dass wir das Volk hinter uns haben und nicht Ihr!" Er hörte die höhnische Bemerkung von Markus fast schon nicht mehr. Als die Türen hinter ihm schwer zu fielen, verschwand auch die letzte gespielte Autorität aus seine Zügen. Er hatte selbst als König, keine reale Chance der Situation Herr zu werden. Es war einfach unmöglich, von heute auf morgen Toleranz und Verständnis zu verlangen. Er hatte es ja selbst auf die harte Tour lernen müssen. Das einzige was er tun konnte, war alle zu beschützen, in dem er sie wie Gefangene behandelte und bald müsste er sich selbst, wie seine Töchter in seinen eigenen Gemächern einsperren.
Er sollte schlafen. Ja, schlafen war eine sehr gute Idee.

Marianne wurde durch eine Unruhe vor ihrer Tür geweckt. Geschmeidig sprang sie von ihrem Bett. Ihr langes Nachthemd um spielte ihre Beine. Auch ihre Geister waren aufgeschreckt und lauschten bereits an der Zimmertür.
"Was ist los? Könnt ihr was hören?"
"Die Wachen haben ihren Posten verlassen. Irgendwas ist im dunklen Wald geschehen!" Meinte der grüne Geist, namens Flora und hatte eine noch piepsigere Stimme als sonst.
"Ihr solltet trotzdem hier bleiben, zu eurer Sicherheit." Noch bevor der blass-rosane sich ihr in den Weg stellen konnte, war sie durch die Tür gehuscht. Endlich.
Vorsichtig schaute sie sich um, aber von den Wachen war nichts zu sehen. Mit nackten Füßen eilte sie zur Tür zum Zimmer ihrer Schwester. Auch dort waren keine Wachen.
"Dawn... Dawn!" Sie klopfte verhalten an die Tür. Mit zerzaustem Haar öffnete Dawn die Tür.
"Marianne? Was ist? Was machst du so einen Trubel?" Sie rieb sich die Augen.
"Dawn, die Wachen sind weg!" Marianne packte ihre Schwester am Handgelenk und zog sie durch die Tür auf den Flur.
"Marianne, es ist doch mitten in der Nacht!"
"Genau deswegen. Irgendwas war im Dunklen. Das ist die Gelegenheit, uns in das Hospiz zu schleichen und zu gucken, wie es allen geht." Dawn stolperte in ihrem kurzen rosa-farbenen Hemd hinter Marianne her.
"Hat das nicht noch Zeit bis Morgen?" Dawn maulte ein wenig.
"Willst du nicht wissen, wie es Sunny geht? Er soll ja Asyl im Hospiz haben. Zumindest sprachen die Wachen  vor meiner Tür darüber!" Marianne eilte weiterhin energisch voran.
"Sunny! " Mit einem Schlag war Dawn wach und sortierte ihre Füße. Es schien sie keiner zu bemerken, als sie durch die Hauptflure des Schlosses hasteten. Erst als sie die Flügeltüren zum Hospiz ordneten, bekamen sie eine Reaktion auf ihre Anwesenheit.
"Darf ich um Ruhe bitten?!" Schroff trat ihnen Beta entgegen.
"Wir wollten uns nach den Verletzen erkundigen!" Marianne war etwas außer Atem.
"Dawn?" Sunny schaute aus einer der aufgestellten Abgrenzungen. Er hatte tiefe Ringe unter den Augen und sein kleines Bärtchen war um einiges gewachsen und unordentlich.
"Sunny!" Dawn quietschte und lief auf den Elf zu, nur um ihn dann stürmisch zu umarmen.
"Ich habe schon gedacht, sie hätten dich in eine Zelle gesteckt oder gar schlimmer!“
"Ich habe hier Asyl bekommen. Die Wachen vor der Tür sollten mich festnehmen, sobald ich das Hospiz verlasse.", stöhnte Sunny, der unter der stürmischen Umarmung fast keine Luft mehr bekam.
"Welche Wachen?" Dawn war ein wenig verwirrt, was jedoch noch an ihrer Schlaftrunkenheit lag.
"Ich habe um Ruhe gebeten!"  Beta war nun etwas verärgert. Kurze Stille folgte.
"Wie.. Wie geht es eigentlich Bog?" Marianne lief ungewollt rot an. Etwas verwirrt sah sie Beta an, bevor sie wieder ihren gewohnten forschen Ausdruck annahm.
"Ihr meint den Gobelin König?“ Marianne nickte nur.
"Sein Zustand ist immer noch sehr kritisch!" Zack trat hinter einem der Vorhänge hervor. Er sah nicht unerheblich blass aus und tiefe Ringe prägten sich unter seinen froschartigen Augen.
"Mein König verweilt noch immer im komatösen Zustand. Seine Wunden sind tief und der Blutverlust kaum auszugleichen. Ich.. Ich bin mir nicht sicher, ob er je wieder erwachen wird..." Vorsichtig putzte er die Gläser seiner Brille mit einem Tuch, welches er von einem der unzähligen Wägelchen genommen hatte.
"Ihr könnt ihn besuchen, aber erwartet keinerlei Reaktion." Ohne weitere Worte, zog er einen der Vorhänge beiseite und gebot ihr ihm zu folgen. Unbewusst stürzte sie schon los. Doch als sie Begriff, dass sie sich verhielt wie ein irrationaler Teenager, fing sie sich und schritt halbwegs angemessen in die kleine Parzelle.
Dort lag er auf eine Pilz gebettet und mit einer dünnen Spinnenseidendecke zugedeckt. Marianne stockte. Griselda saß trotz des Gips, schlafend an der Seite ihres Sohnes. Sorgen zeichneten ihre Züge.
"Sie sitzt seit sie aufgewacht ist schon dort. Sie verweigert sogar jegliche Nahrungsaufnahme." Zack flüsterte nur. Marianne zitterte unmerklich. Ihr ging regelrecht ein kalter Schauer über den Rücken.
"Und... Und die anderen Verletzen?" Sie wusste nicht warum sie dass jetzt fragte, aber etwas drängte sie dazu.
"Zwei sind ihren Verletzungen erlegen. Die anderen sind zumindest stabil." Wieder nur ein Flüstern Zacks.
Sie fühlte den glatten Stein unter ihren nackten Sohlen, als sie vorsichtig auf die andere Seite des Bettes schritt. Ihr Herz klopfte bis zum Hals, als sie den Gobelin näher betrachtete. Seine linke Hand war von einer seltsam anmutenden Konstruktion aus Metall umgeben, welche an Drähten aus einem Gips herausragte. Verbände zierten fast alles, was sie von seinem Körper sehen konnte. Einige waren bereits wieder mit frischem Blut durchzogen. Sie schlug sich die Hand vor den Mund und musste ihre Augen abwenden.
Verdammt! Warum machte ihr das so viel aus?
"Kann man denn nichts weiter für ihn tun?" Sie fragte mehr sich selbst als Zack, der immer noch den Vorhang aufhielt.
"Ich fürchte die Beschädigung des Exoskelettes werden noch sehr lange brauchen, um auch nur ansatzweise zu verheilen." Zack schien betrübt.
"Gibt es denn nichts, wie man zumindest die Blutungen stillen kann?"
"Ich enttäusche sie recht ungern, aber das Fehlen einiger größerer Stücke des Chitinpanzers  verhindert das, wie ich fürchte." Sie seufzte.
"Und wie sieht es mit... Magie aus?"
"Wir haben es schon probiert, aber noch ist keine eurer Methoden angeschlagen. Wenn ihr wollt, lass ich euch kurz alleine. Ich muss mich noch um die anderen Patienten kümmern." Marianne nickte kurz unsicher. Zack verschwand. Sie wusste eigentlich nicht genau, was sie jetzt machen sollte. Vorsichtig schritt sie um das Bett herum und betrachtete Griselda. Auf dem Boden hinter der Gobelindame lag eine Decke, die offensichtlich von den Schulter dieser herunter gerutscht war. Marianne hob die schwere Decke aus Mäusewolle auf und legte sie wieder auf die Schultern von Griselda.
"Es tut mir so leid.", flüsterte sie. Und dabei war es nicht mal ihre Schuld, wenn man es genau nahm. Selbst wenn sie wahrscheinlichen nicht ganz unschuldig an manchen blauen Flecken war. So wie er ihr auch einige zugefügt hatte. Doch das Ganze was Roland da abgezogen hatte, dafür konnte sie doch eigentlich gar nichts. Aber trotzdem fühlte sie sich schuldig.
Sie konnte es nicht verleugnen. Sie mochte diesen Gobelin sehr. Sie musste sich sogar eingestehen, dass sie sich in ihn verliebt hatte.
Ein eigentlich absurder Gedanke, wenn man darüber nachdachte, unter welchen Umständen sie ihn kennenlernte und erst recht, nachdem was er getan hatte. Aber sie verstand ihn und seine Beweggründe.
Ihr Blick war auf dem Gesicht des Gobelins hängen geblieben. Dieser war komplett regungslos. Nicht mal die Augen bewegten sich unter den Liedern. Er sah irgendwie friedlich aus. Anders als in der Zeit, die sie mit ihm verbracht hatte.
"Marianne?" Eine heisere Stimme, riss sie aus ihren Gedanken.
"Griselda?" Überrascht sah sie auf den Gobelin. Griselda richtete sich auf und zog die Decke eng um sich.
"Ich hab mich schon gefragt, wann du ihn besuchen kommst." Ihre Stimme schien fast schon zu versagen, so leise und schwach kam sie über ihre Lippen.
"Eigentlich wollte ich schon früher kommen, aber mein Vater hatte mich und meine Schwester auf drängen des Rates in unseren Zimmern fest gesetzt." Marianne kam nicht umhin, das Glitzern in Griseldas matten Augen zu bemerken.
"Ihr hört euch heiser an.", stellte Marianne fest.
"Soll ich euch etwas zu trinken holen?" Die Königinmutter nickte nur und Marianne huschte durch den Vorhang und kam kurze Zeit später, mit einer Schale Wasser zurück. Griselda verschüttete einiges der Flüssigkeit, als sie gierig das Nass ihre Kehle hinunter stürzte.
"Ihr solltet auch etwas essen. Zack meinte, Ihr würdest schon seit drei Tagen nichts mehr essen!" Marianne wollte es zwar nicht, aber sie klang etwas vorwurfsvoll.
"Du hast Recht, aber ich habe bisher nichts herunter bekommen.. Doch jetzt, wo du da bist... Ich glaube ich kann ihn dir anvertrauen." Der Gobelin schenkte ihr ein Lächeln. Zwar war es etwas gequält, aber es war ein Lächeln.
„Wärst du so gut und würdest mir zu meinem Bett helfen. Es wäre glaube ich besser, wenn ich mich noch ein wenig auf diesem ausruhen würde, was auch besser für den Rücken ist." Marianne nickte und lächelte auf den Versuch Griseldas fröhlich zu wirken. Sie musste ja wirklich einiges auf sie halten, wenn ihr Auftauchen dazu Anlass war, das Bett ihres Sohnes zu verlassen. Vorsichtig nahm sie den Gobelin auf die Arme. Sie war um einiges schwerer, als sie gedacht hätte und Marianne war froh, dass Griseldas Bett grade mal eine Parzelle neben der von Bog war. Sie bettete Griselda in dieses hinein, welche sofort ihre Hände ergriff und fest drückte. „Versprich mir, auf ihn aufzupassen!"
"Natürlich." Marianne war zwar verwirrt, was Griselda genau meinte. Aber wahrscheinlich sollte sie diese sofort informieren, sobald sich irgendwas am Zustand ihres Sohnes änderte.
Wieder bei Bog, zog sie den Schemel zu sich, den Griselda zuvor belegt hatte und nahm auf diesen platz.
Sie legte ihre Hand auf seinen Arm. Einzig und Alleine, weil es ihr irgendwie richtig erschien. Unter dem kalten Panzer spürte sie die Wärme seines Lebens durch dringen. Für einen Moment schloss die Augen und lies sich nach vorne sinken, um ihren Kopf auf ihren anderen Arm zu betten. Abrupt schlug Bog die tief blauen Augen auf. Angst funkelte in ihnen.
"Das Zepter!", brachte er nur keuchend hervor.

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Ein Goblin in Worms


"Sooo meine Kinderchen, hier haben wir das Problem." Die warmen Hände der Riesin, die ihn getragen hatten, öffneten sich. Merli war es inzwischen gewohnt, angestarrt zu werden und so beunruhigten ihn die neuen Riesen in keinster Weise.
"Das ist aber ein kleines Problem!", stellte ein bärtiger Riese mit kurzem Haaren fest.
"That's what she said!" Ein erheblich kleinerer Riese grinste ihn an.
"Das is Merlin. Ein Gobelin aus einer anderen Dimension UND wir müssen ihn irgendwie wieder Heim bringen... Irgendwie zumindest." Steffi, so hieß die rothaarige Riesin, zündete sich die Pfeife an und ließ sich zurück in den Stuhl fallen.
"Ah und wie ist er... Wie bist du hier her gekommen?“ Ein schwarzhaariger Riese mit langen Locken brachte sein Gesicht auf Merlis Höhe.
"Eine Maschine meines Meisters ist beim Einsturz des Schlosses auf mich drauf gefallen. Glaub ich zumindest." Merli setzte sich in  den Schneidersitz und starre in die großen blauen Augen. Die einzige Reaktion die kam war ein langgezogene 'Oh'.
"Und wie können wir da helfen?" Ein extrem dünnes Exemplar mit langen blonden Haaren und einem rötlichen Bart meldete sich aus dem Hintergrund.  Er klang sehr skeptisch und Merli meinte sogar, eine gewisse Abscheu aus der Stimme heraus zu hören. Die Rothaarige verdrehte die blauen Augen.
"Ich komm an viel ran, aber dass was Merli mir bisher über die Maschine erzählt hat, werde ich es nicht schaffen, alles was ich brauche selbst zu beschaffen... und außerdem kann ich weder schweißen noch schmieden.."
"Das ist ein Argument." Der Riese klang noch immer eher abwertend.

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Kennt irgendeiner von euch diese Phasen wo immer wenn man schreiben will irgendwas dazwischen kommt ... Sei es Müdigkeit , ausheul bedürftige Freunde , neugierige Eltern... Ernsthaft ich kann nicht schreiben wenn gefühlte alle fünf Minuten meine Mutter ins Zimmer kommt und mich irgend nem scheiß fragt (sry mum hab dich lieb) und dann kommt am Ende so en winz Kapitel mit vielen Fehlern raus ..  Naja dann hat die Lektorin mal mehr zu tun sorry ^^'
Un an dieser Stelle einen besonderen Gruß an meine Jungs im old Berlin ... Schade dass ich heute zu müde für den Mittelalter Stammtisch war aber naja xD

Hier nur wieder geistiger Dunnschis und einen besonderen dank an SugarCat.
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