Home, Sweet Home
von Ririchiyo
Kurzbeschreibung
Jack Reacher x Reader (Reader ist eher weiblich, kann aber denke ich auch männlich gelesen werden) und daher vermutlich irgendwie AU
KurzgeschichteFamilie / P6 / Mix
Jack Reacher
OC (Own Character)
20.09.2016
20.09.2016
1
690
2
20.09.2016
690
AN: Bei weitem nicht mein bestes, aber vielleicht gefällt es ja dennoch wem :)
Home Sweet Home
Ihr wart gerade dabei, zu Abend zu essen, als ihr aus dem Küchenfenster aus im schwachen Licht saht, wie das Gartentor geöffnet wurde, und Roscoe – Jack hatte darauf bestanden, das Mädchen so zu nennen, und auch wenn es dir manchmal komisch vorkam, so hattest du dennoch zugestimmt – sprang sofort begeistert vom Esstisch auf und rannte eilig zur Tür. „Dad!“, schrie sie und warf sich dem Mann, der soeben die Tür geöffnet hatte, in die Arme, der sie mit Leichtigkeit auffing, wieder einen schritt nach draußen in den Garten ging, und sie lachend in der Luft herumwirbelte. „Wo warst du? Wie war es? Was ist passiert? Erzähl!“, forderte eure gemeinsame Tochter ihren Vater auf und du lachtest, und gingst dann deinerseits ebenfalls auf ihn zu, bevor du ihm über Roscoes Kopf hinweg einen Kuss auf die Lippen drücktest. Eure Tochter gab ein angeekeltes Geräusch von sich und ihr lachtet.
„Komm doch rein“, botest du an. Er nickte und trat grinsend in euer gemeinsames Haus. Es war nicht viel, aber groß genug, dass ihr darin leben konntet. Nicht zuletzt, weil Reacher den Großteil seines Lebens außerhalb verbrachte, und so mehr Platz für dich und Roscoe blieb. Das war etwas, das du recht früh gelernt hattest: Man konnte ihn nicht festhalten. Wenn man das tat, dann verlor man ihn. Anfangs war es für dich recht gewöhnungsbedürftig gewesen, aber inzwischen hattest du es verstanden. Jack wollte kein Haus. Keine festen Arbeitsroutinen oder einen Ort, an dem er wirklich fest lebte. Er wollte nicht an einem bestimmten Ort wohnen.
Was Jack wollte, war Freiheit. War die Möglichkeit, im ersten Moment hier zu sein, und im nächsten schon wieder ganz wo anders. Er mochte es, wenn er einfach loslaufen konnte. Ohne, dass jemand ihn aufhielt. Ohne, dass jemand ihn zurückhielt. Und ohne, dass er wusste, was kam. Er brauchte diese Ungewissheit. Er wollte sich kein festes Leben aufbauen.
Wo andere nach einem sicheren Stand strebten, wollte er das exakte Gegenteil. Er wollte Abwechslung und immer etwas Neues. Nichts Extremes. Er wollte nicht an jeder Ecke einen neuen Mord, oder ein neues Abenteuer, oder ein neues Problem, nein. Er wollte nur immer mal andere Dinge sehen. Nicht immer nur den gleichen gepflegten Vorgarten, sondern vielleicht mal die Berge, oder einen Wand. Je nachdem, wonach ihm gerade war.
Am Anfang hattest du dir Sorgen gemacht. Hattest erwartet, dass er irgendwann nicht zurückkommen würde. Dass ihm ein Leben mit dir zu langweilig werden würde und er darum andauernd verschwand. Es hatte dich eine ganze Weile gekostet, bis du gemerkt hattest, dass ‚kein Haus wollen‘ nicht das gleiche war wie ‚kein Zuhause wollen‘. Denn das wollte er. Und so sehr er das Reisen auch liebte, hattest du inzwischen doch verstanden, dass das egal war. Denn du konntest ihn vielleicht nicht immer begleiten und ununterbrochen mit ihm umherwandern – dazu fehlte spätestens seit es Roscoe gab einfach die Möglichkeit –, aber du konntest ihm etwas viel wertvolleres geben: Du konntest warten und hier sein, wenn er wieder zurückkam. Du konntest aufpassen, dass sein Zuhause noch immer da war, wenn er wieder auftauchte. Und du warst die einzige, die das konnte. Also nein, du machtest dir keine Sorgen. Denn du wusstest, dass du etwas hattest, was er nirgendwo anders fand: Einen Zufluchtsort.
„Wie lange bleibst du diesmal?“, wolltest du wissen, als er Roscoe ins Bett gebracht und sich wieder zu dir in die Küche gesetzt hatte.
„Ich weiß nicht“, gab er seine übliche Antwort und nahm deine Hand in seine, bevor er dir einen sanften Kuss auf die Fingerspitzen hauchte. „Aber ich dachte mir, dass wir ja das nächste Mal alle zusammen etwas machen könnten. Roscoe ist alt genug, und ich bin sicher ein paar Wochen kannst du dir frei nehmen, wenn Roscoe Ferien hat, richtig?“
Er lächelte dich an, und auch du begannst wie automatisch zu lächeln. Das hörte sich gut an. Du warst schon Jahrelang nicht mehr mit ihm unterwegs gewesen.
„Und wer passt dann auf dein Zuhause auf?“, wolltest du dennoch wissen, aber er lachte nur.
„Wieso aufpassen? Ihr beide kommt doch mit.“
Home Sweet Home
Ihr wart gerade dabei, zu Abend zu essen, als ihr aus dem Küchenfenster aus im schwachen Licht saht, wie das Gartentor geöffnet wurde, und Roscoe – Jack hatte darauf bestanden, das Mädchen so zu nennen, und auch wenn es dir manchmal komisch vorkam, so hattest du dennoch zugestimmt – sprang sofort begeistert vom Esstisch auf und rannte eilig zur Tür. „Dad!“, schrie sie und warf sich dem Mann, der soeben die Tür geöffnet hatte, in die Arme, der sie mit Leichtigkeit auffing, wieder einen schritt nach draußen in den Garten ging, und sie lachend in der Luft herumwirbelte. „Wo warst du? Wie war es? Was ist passiert? Erzähl!“, forderte eure gemeinsame Tochter ihren Vater auf und du lachtest, und gingst dann deinerseits ebenfalls auf ihn zu, bevor du ihm über Roscoes Kopf hinweg einen Kuss auf die Lippen drücktest. Eure Tochter gab ein angeekeltes Geräusch von sich und ihr lachtet.
„Komm doch rein“, botest du an. Er nickte und trat grinsend in euer gemeinsames Haus. Es war nicht viel, aber groß genug, dass ihr darin leben konntet. Nicht zuletzt, weil Reacher den Großteil seines Lebens außerhalb verbrachte, und so mehr Platz für dich und Roscoe blieb. Das war etwas, das du recht früh gelernt hattest: Man konnte ihn nicht festhalten. Wenn man das tat, dann verlor man ihn. Anfangs war es für dich recht gewöhnungsbedürftig gewesen, aber inzwischen hattest du es verstanden. Jack wollte kein Haus. Keine festen Arbeitsroutinen oder einen Ort, an dem er wirklich fest lebte. Er wollte nicht an einem bestimmten Ort wohnen.
Was Jack wollte, war Freiheit. War die Möglichkeit, im ersten Moment hier zu sein, und im nächsten schon wieder ganz wo anders. Er mochte es, wenn er einfach loslaufen konnte. Ohne, dass jemand ihn aufhielt. Ohne, dass jemand ihn zurückhielt. Und ohne, dass er wusste, was kam. Er brauchte diese Ungewissheit. Er wollte sich kein festes Leben aufbauen.
Wo andere nach einem sicheren Stand strebten, wollte er das exakte Gegenteil. Er wollte Abwechslung und immer etwas Neues. Nichts Extremes. Er wollte nicht an jeder Ecke einen neuen Mord, oder ein neues Abenteuer, oder ein neues Problem, nein. Er wollte nur immer mal andere Dinge sehen. Nicht immer nur den gleichen gepflegten Vorgarten, sondern vielleicht mal die Berge, oder einen Wand. Je nachdem, wonach ihm gerade war.
Am Anfang hattest du dir Sorgen gemacht. Hattest erwartet, dass er irgendwann nicht zurückkommen würde. Dass ihm ein Leben mit dir zu langweilig werden würde und er darum andauernd verschwand. Es hatte dich eine ganze Weile gekostet, bis du gemerkt hattest, dass ‚kein Haus wollen‘ nicht das gleiche war wie ‚kein Zuhause wollen‘. Denn das wollte er. Und so sehr er das Reisen auch liebte, hattest du inzwischen doch verstanden, dass das egal war. Denn du konntest ihn vielleicht nicht immer begleiten und ununterbrochen mit ihm umherwandern – dazu fehlte spätestens seit es Roscoe gab einfach die Möglichkeit –, aber du konntest ihm etwas viel wertvolleres geben: Du konntest warten und hier sein, wenn er wieder zurückkam. Du konntest aufpassen, dass sein Zuhause noch immer da war, wenn er wieder auftauchte. Und du warst die einzige, die das konnte. Also nein, du machtest dir keine Sorgen. Denn du wusstest, dass du etwas hattest, was er nirgendwo anders fand: Einen Zufluchtsort.
„Wie lange bleibst du diesmal?“, wolltest du wissen, als er Roscoe ins Bett gebracht und sich wieder zu dir in die Küche gesetzt hatte.
„Ich weiß nicht“, gab er seine übliche Antwort und nahm deine Hand in seine, bevor er dir einen sanften Kuss auf die Fingerspitzen hauchte. „Aber ich dachte mir, dass wir ja das nächste Mal alle zusammen etwas machen könnten. Roscoe ist alt genug, und ich bin sicher ein paar Wochen kannst du dir frei nehmen, wenn Roscoe Ferien hat, richtig?“
Er lächelte dich an, und auch du begannst wie automatisch zu lächeln. Das hörte sich gut an. Du warst schon Jahrelang nicht mehr mit ihm unterwegs gewesen.
„Und wer passt dann auf dein Zuhause auf?“, wolltest du dennoch wissen, aber er lachte nur.
„Wieso aufpassen? Ihr beide kommt doch mit.“