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Frostliebe

Kurzbeschreibung
GeschichteFreundschaft, Liebesgeschichte / P18 / Gen
Aurora Metis Daphne Cruz Gwendolyn "Gwen" Cassandra Frost Logan Quinn OC (Own Character) Oliver Hector
02.09.2016
03.07.2020
13
33.139
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02.09.2016 2.152
 
Hochzeitsstimmung !
Gwen

Irgendwo in einem kleinen Dorf in Griechenland.

„Guten Morgen Gypsiemädchen.“ Murmelte Logan an mein Ohr. Die Sonne schien bereits in unser Hotelzimmer. Heute war der Tag an dem Nikamedes und Aurora heiraten sollten und ich war nicht bereit aufzustehen. Zu gemütlich war es neben Logan. Seitdem wir letzte Woche zum ersten Mal miteinander geschlafen hatten, konnten wir die Finger nicht voneinander lassen. Es ist wirklich wie eine Droge. In diesen Momenten bin ich so dankbar für meine Gabe. Fühlen und sehen zu können, was der Andere denkt, fühlt und will ist der Wahnsinn. Ich kuschle mich an ihn. Viel zu kurz war die Nacht, als dass ich jetzt aufstehen wollen würde.
„Hey nicht wieder einschlafen.“ Sagte er und strich mir die Haare aus dem Gesicht. Ich knurrte ihn einfach an, in der Hoffnung, er würde mich dann vielleicht in Ruhe lassen.
Doch das tat er natürlich nicht. Logan fing an mich zu küssen. Auf meinen Wangen, dem Hals, dem Schlüsselbein und tiefer. Ich musste lachen, als er leicht über meine Seite strich.
„Hör auf!“ meinte ich als er anfing mich zu kitzeln.
„Erst wenn du mir versprichst, nicht wieder einzuschlafen.“ Antwortete er ohne aufzuhören.
„Ja… Ja ich verspreche es!“ rief ich. Ich hatte schon Luftnot. Sofort hörte Logan auf und ich brauchte etwas bis ich mich wieder beruhigt hatte. Mein Herz ist immer noch lädiert und Daphne und Aurora plädieren immer noch darauf, dass ich alles ruhig angehen lassen soll.
Ich will aber nicht wie ein Sonderfall behandelt werden! Trotzdem erkundigt sich Logan gefühlt jede Minute nach mir, aus Angst ich könnte bei jedem Spaziergang sterben.
„Geht es dir gut?“ fragte er besorgt nach, als er sah wie schwer ich atmete.
„Ja.“ Antwortete ich und gab ihm einen leichten Kuss „Guten Morgen, Spartaner.“
Ich sah ihm an, dass er mir nicht glaubte, dass es mir gut geht. Deshalb riss ich mich noch mehr zusammen, mich wieder zu beruhigen, das Dröhnen meines Herzens in den Ohren zu ignorieren und wieder einen normalen Puls zu bekommen. Logan sollte sich keine Sorgen machen.
„Es ist alles gut.“ Sagte ich nochmal nachträglich und dieses Mal schien er es mir zu glauben. Erst jetzt wagte ich einen Blick auf die Uhr. Halb neun.
„Was so spät schon? Daphne kommt in einer halben Stunde!“ entfuhr es mir und ich sprang auf und rannte ins Bad.
„Ich habe dir doch gesagt, dass du aufstehen sollst.“ Hörte ich Logan nebenan belustigt sagen. Ein Kommentar spare ich mir dazu. Ich huschte schnell unter die Dusche und machte mich fertig. Meine Haare waren ein reines Chaos und ich war mir nicht sicher, ob Daphne das in Ordnung bekommen kann. Schnell band ich sie zu einem Zopf hoch und verließ das Bad. Logan sah mir, von dem Bett aus, zu, wie ich nur mit dem Handtuch bedeckt zu meinem Koffer stürmte.
„Mach langsam Gypsiemädchen. Du hast noch ne viertel Stunde.“ Meinte er während ich mir irgendwelche Sachen anzog.
Ich streifte mir gerade hastig mein graues Cat Woman Shirt über, als er sich von seinem Platz aus vorbeugte, mich an meinen Hüften packte und mich wieder ins Bett zerrte.
„Ich habe dir doch gesagt, dass du langsam machen sollst.“ Meinte er nun bedrohlich und sah mir tief in die Augen.
„Und ich wollte mich beeilen, um Zeit für das hier zu haben.“ Sagte ich und verwickelte ihn im selben Moment in einen leidenschaftlichen Kuss. Dann klopfte es auch schon an der Tür. „Außerdem neigt Daphne dazu, immer zu früh da zu sein.“ Ergänzte ich und legte eine Hand auf seine Brust, um etwas Abstand zu gewinnen. Sichtlich enttäuscht ließ sich Logan wieder zurück ins Bett fallen.
„Wir sehen uns heute Nachmittag.“  Flüsterte ich in sein Ohr, gab ihm ein Kuss auf die Wange und ging zur Tür. Daphne wurde schon ungeduldig und startete gerade ein Dauerklopfen.

Als ich die Tür öffnete stand Daphne mit großen Lockenwicklern in den Haaren vor mir. Auch wenn der rosa Sportanzug von Ray Ban perfekt auf alles abgestimmt war, sah sie dennoch komisch aus und ich konnte mir das Lachen nicht verkneifen.
„Ja ja, lach nur Gypsie ! Hier nimm dein Kleid und lass uns los. Es wird ewig dauern, bis wir was vernünftiges aus dir gemacht haben.“ Sie drückte mir einen Kleidersack in die Hand und musste sich selbst zusammenreißen nicht auch über ihr Erscheinen zu lachen. Sie erinnerte mich an eine hysterische Mutter.
„Bis später!“ rief ich noch einmal in den Raum hinein, bevor ich die Tür schloss und Daphne und ich uns auf den Weg zu Aurora machten.
„Ich kann nicht glauben, dass es so warm in Griechenland ist.“ Sagte ich und habe mich innerlich für die lange Hose verflucht, die ich trage.
„Ich kann nicht glauben, dass wir mitten in der Pampa sind.“ Antwortete Daphne. Wir überquerten gerade den Innenhof einer alten griechischen Villa. Der Boden war mit graubraunen Steinen gemauert und in der Mitte stand ein Brunnen mit einer Statue von Aphrodite. Auf unserem Weg zum Haupthaus kamen wir an vielen Gemälden und Statuen vorbei und bei allen hatte ich das Gefühl, sie würden mich anstarren. Nikamedes und Aurora hatten natürlich die eigentliche Villa für sich allein. Logan, sein Vater und ich waren im Hinterhaus untergebracht. Die restliche Verwandtschaft und Freunde waren in Pensionen und Hotels im Dorf untergebracht.
„Also ich finde es sehr schön hier!“ Entgegnete ich. „Es mag zwar die Pampa sein, aber es ist eine schöne Pampa!“ Das Dorf lag in einem Tal und rundherum erstreckten sich felsige Bergketten mit vereinzelten Baumgruppen und einem Fluss, der sich einen Weg durch das Tal bahnt. Es war erstaunlich, wie sich zwischen dem braunen Gestein der Berge, die weißen Häuser der Anwohner aufblitzen. Dadurch wirkte das Dorf strahlender als so schon.
Als wir an der Villa ankamen, wurde uns schon die Tür geöffnet und Nikamedes stand in der Tür, ebenfalls mit einem Kleidersack bewaffnet. Seine schwarzen Haare waren noch nass und seine Aufregung konnte selbst Daphne fühlen.
„Gwendolyn und Daphne, ihr werdet schon erwartet.“ Meinte er und sah tadeln zu seiner Uhr am Handgelenk.
„Als würde es lange dauern Aurora hübsch zu machen.“ Entgegnete Daphne und huschte an ihm vorbei ins Haus. Nikamedes entwich daraufhin ein liebliches Lächeln.
Ich drückte ihn einmal fest an mich und mich überkam eine Welle von Liebe, Aufregung und Nervosität. „Sie sollten sich lieber beeilen, sonst sind Sie es die zu spät zu ihrer Hochzeit kommen.“ Sagte ich dann lehnte ich mich an sein Ohr. „Ich freue mich so sehr für euch beide und ich bin mir sicher, dass meine Mutter es auch tut.“ Dann machte ich mich auf den Weg Daphne zu folgen.
„Gwen? Weißt du noch, was ich dir vor dem Kampf mit Loki gesagt hatte?“ fragte er plötzlich und ich drehte mich noch einmal um.
„Ich vergesse nie etwas Nikamedes und das schon gar nicht. Wieso fragst du?“ es war mir ein Rätsel, wieso er mir diese Frage ausgerechnet jetzt stellt.
„Ach es ist nur schön zu wissen, dass die Tochter mit der eigenen Hochzeit einverstanden ist.“ Sagte er dann und mir kamen fast die Tränen, sonst war er doch auch nicht so emotional?!
„Eine andere Hochzeit hätte ich auch nicht akzeptieren können.“ Antwortete ich ehrlich und wir beide gingen unsere Wege mit einem Lächeln im Gesicht und einer Träne im Auge. Nikamedes und Aurora sind nun mal wie meine Eltern für mich.
In Auroras Ankleidezimmer angekommen, packte Daphne gerade die Kleider aus und Aurora war noch im Bad. Ich bemerkte, dass Daphne irgendetwas auf dem Herzen lag.
„Was ist los Daphne?“ fragte ich dann etwas leiser an sie gerichtet. Sie weiß, dass ich es so oder so herausfinden werde und rückt daher auch gleich mit der Sprache raus.
„Weißt du, Carson und ich… das ist irgendwie anders geworden.“ Flüsterte sie dann.
„Anders ? In wie fern anders?“
„Nun er gibt sich unfassbare Mühe mir zu zeigen wie sehr er mich liebt. Er bringt mir Frühstück ans Bett und kümmert sich um mich und wir machen auch ganz viel zusammen…“
„Aber?“ fragte ich nach, weil Daphne anscheinend doch nicht sagen wollte was los ist.
„Aber es ist trotzdem nicht so wie vorher. Ich liebe ihn immer noch, sehr sogar, aber nicht so wie vorher. Kennst du das auch?“ fragte sie dann nach und ich spürte ihre Unsicherheit.
Ich nickte und überlegte mir eine Antwort.
„Nun wie du schon weißt, sind Logan und ich auch schon durch ein paar Krisen durchgegangen.“ Fing ich an und wurde sofort von ihr unterbrochen.
„Ein paar Krisen? Selbst die Krisen im mittleren Osten sind nicht so verheerend.“ Meinte Daphne spitz.
„Na gut, es ist eben nicht immer einfach gewesen, aber das gehört doch zu Liebe dazu. Jemanden auch zu kennen, wenn er am Boden ist, wenn er auch mal wütend ist und wenn man jemanden dann immer noch lieben kann und bei sich braucht, dann glaube ich, dass es ewige Liebe ist.“  Es war mir irgendwie peinlich das zu sagen, weil Daphne mich so erwartungsvoll ansah und ich mich auf einmal für diese Worte schämte.
„Das glaube ich auch.“ Sagte auf einmal eine Stimme hinter mir. „Und wenn man diese Liebe erstmal gefunden hat, sollte man sie lieber heiraten.“ Ich drehte mich um und sah Aurora. Mit einem Bademantel bekleidet, stand sie in der Badtür. Daphne und ich schenkten ihr ein Lächeln. Auch Aurora war sichtlich nervös und während Daphne Aurora die Haare machte unterhielten wir drei uns über alles Mögliche, um ihr diese Nervosität zu nehmen.
Daphne steckte ihre schwarzen Haare hoch und arbeitete einen goldenen Kranz aus Olivenblättern ein. Als Aurora ihr Kleid anzog, sah sie aus wie eine Göttin. Der weiße, leichte Stoff schien förmlich über ihren Körper zu fließen. Das Kleid war aus Seide und die Träger waren an den Schultern mit zwei goldenen Ringen befestigt. Dazu trug sie feinen goldenen Schmuck und unter der Brust war ein schmales goldenes Band gebunden.
„Du siehst wunderschön aus.“ Sagte ich begeistert und nahm Aurora in den Arm, nachdem sie sich im Spiegel begutachtet hatte.
„Ja ich bin auch stolz auf mich. Du siehst fabelhaft aus!“ Stimmte mir Daphne zu und klingte sich in die Umarmung mit ein.
„Danke Mädels.“ Antwortete Aurora und wir genossen alle einfach nur einen Moment der Friedlichkeit, bis Daphne und ich begannen uns auch schick zu machen.


Logan
Mit Oliver, Alexei und Carson saß ich nun auf einem Bett und wartete darauf, dass Nikamedes aus dem Bad kommt. Ich habe meinen Onkel noch nie so nervös gesehen und frage mich, ob ich wohl auch so aufgeregt sein würde.
„Die Eunuchen haben also wirklich einer Hochzeit zwischen einem Spartaner und einer Amazone zugelassen? Wie ungewöhnlich.“ Sagte Oliver plötzlich.
„Wieso ist das ungewöhnlich?“ fragte Carson und schreckte aus seinen Gedanken hoch.
„Weil die Eunuchen darauf bedacht sind, darauf zu achten, dass Spartaner, dass bleiben was sie sind, starke, ehrenvolle Krieger, die nie verlieren. Und ihrer Meinung nach geht das nur, wenn sie untereinander heiraten.“ Antwortete Oliver. Diese Worte kränkten mich zu tiefst. Zwar war ich mir nicht sicher, ob ich Gwen heiraten wollte, aber die Vorstellung sie zu verlieren, weil irgendwelche alten Männer das nicht wollen, war unerträglich. Und Gwen weiß das noch nicht einmal, bei dem Gedanken daran, ihr das zu sagen, wurde mir schlecht.
„In besonderen Fällen machen sie aber auch Ausnahmen.“ Hörte ich nun meinen Onkel sagen, der aus der Tür trat und seine silbernen Manschettenknöpfe richtete. Er trug einen schwarzen Anzug mit einer dunkelblauen Weste darunter, einem weißen Hemd und einem ebenfalls dunkelblauen Tuch im Revers. Als er diesen Satz sagte warf er mir einen wissenden Blick zu. „Es hat Vorteile wenn die Verlobte ein Champion ist.“ Ergänzte er.
Ich stand auf und half ihm seine Krawatte zu richten.
„Entschuldige den Partnerlook. Aurora bestand darauf.“ Sagte er nun leise zu mir und deutete auf meinen Anzug. Er hatte die selbe Farbe wie seine Weste und sein Tuch.
„Nicht schlimm. Der Braut sollte man lieber keinen Wunsch abschlagen.“ Antwortete ich   „Außerdem betont es meine Augen.“ Ergänzte ich während ich mich auf den Weg zur Tür machte. Es ist Tradition, dass die Hochzeit bei Sonnenuntergang in dem Tempel des griechischen Liebesgottes Eros stattfindet. Der Weg dahin ist nur zu Fuß zu erreichen und ziemlich schwer. Mich graute es jetzt schon bei der Vorstellung, Gwen dort entlang gehen zu lassen. Sie würde sicherlich keine Hilfe annehmen wollen, aber ich hatte auch Angst, dass sie es ohne Hilfe nicht schaffen würde. Ihr Herz ist noch zu schwach. Natürlich hält sie auch einiges aus, aber nicht lange. Selbst wenn ich der Versuchung nicht widerstehen kann, mich ihr voll und ganz hinzugeben, habe ich Angst es zu übertreiben. Ich kann diese Frau einfach nicht verlieren, dafür liebe ich sie zu sehr.

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Info für alle : ich mache gerade eine Weltreise. Bin also viel unterwegs und habe nicht immer Internet. Ich werde also sehr unregelmäßig neue Kapitel hochladen, aber dann mehrere. (Hoffentlich)
Ich würde mich trotzdem freuen, wenn ihr die Geschichte lest. Es wird auf jeden Fall wieder spannend werden :D
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