Dark Salvation
von mara-van-deen
Kurzbeschreibung
Viele Jahre waren vergangen, seit Sarah jene Worte gesprochen und damit ihren kleinen Bruder verwunschen hatte; sie überwand jede Gefahr, um ihn aus den Fängen des verführerischen Koboldkönigs, der sich in das Mädchen verliebt hatte, zu befreien - und vergaß, was geschehen war, bis sie sich erneut im Untergrund wiederfindet und feststellen muss, dass sich vieles verändert hat. Schon bald muss sie erkennen, dass das Böse nicht schläft und sie beobachtet...
GeschichteHorror, Liebesgeschichte / P18 / Gen
Hoggle
Jareth
Lubo
Sarah
Sir Didymus
31.08.2016
15.04.2023
43
56.915
10
Alle Kapitel
70 Reviews
70 Reviews
Dieses Kapitel
1 Review
1 Review
14.04.2023
840
Nach über 6 langen Jahren melde ich mich zurück, in dem Bewusstsein, dass diese Geschichte längst in Vergessenheit geraten ist. Nach Ende des Studiums ist vor wenigen Tagen meine Inspiration zurück und ich möchte diese Geschichte endlich fertig stellen. Ein neues Projekt ist bereits in Planung.
***
Das Königreich der Kobolde versank allmählich in dem Meer aus Flammen; das Feuer bahnte sich unbarmherzig seinen Weg durch die Stadt und hatte bereits Teile des Labyrinths erreicht. Unbarmherzig löschte es das Leben aus, das gerade erst wieder zu pulsieren begonnen hatte. Erst war es die Angst, die viele Kreaturen panisch fliehen ließ; es dauerte nicht lange, ehe diese Angst einer unbändigen Wut wich. Wie hatte ihnen all das nur antun können? Er war Teil von ihnen, sie waren Teil von ihm. Sie waren seine Kinder, und doch behandelte er sie grausam; letztlich hatte er eine der ihren getötet. Sie begannen, ihn für seine Taten zu hassen und die Welt – seine Welt – sollte brennen. Der Tod war besser, als seine ewige Grausamkeit ertragen zu müssen.
Das unheilvoll rotorange Licht des emporzüngelnden Feuers erhellte den Nachthimmel, der Wind brachte den Geruch brennenden Fleisches mit sich. Der König stand am Rande der Plattform, der höchsten Stelle seines Schlosses, und ließ seinen Blick über sein Reich schweifen. Nun war es erneut zerstört worden, und dieses Mal womöglich endgültig. Trotzdem empfand er dabei nichts als Leere, und doch veränderte sich etwas in ihm. Jareth wandte sich von dem Anblick seines zerstörten Reichs ab und bewegte sich langsamen Schrittes auf die Mitte der Plattform zu; ein steinerner, langer Sockel ragte aus dem Boden. Darauf lag ein lebloser, fast nackter Körper, übersät von blutenden Wunden; die Augen geschlossen, die bleichen Hände ruhten daneben.
Der König beugte sich über den Körper der jungen Frau, strich sanft mit den Fingern über ihr Gesicht. Sie atmete schwach und stöhnte leise vor Schmerz; ihre Augenlider begannen unruhig zu flattern, die Finger zuckten. Selbst in diesem Augenblick war sie schön.
Er setzte sich an den Rand des Sockels, betrachtete erneut den Körper vor sich.
„Wie sehr ich mich danach gesehnt habe, dich zu töten.“ Seine Finger berührten ihre vollen Lippen und er hielt kurz inne. „ ... und dann wurdest du mir beinahe entrissen. Wach auf, Sarah, und sieh mich an.“
Er blickte kurz in den rot leuchtenden Himmel, atmete aus, wartete. „Ich war voller Hass, weil du mich beinahe vernichtet hättest. Nach all dem, was ich getan habe – was ich für dich getan habe – hast du mich vergessen. Hast mich sterbend zurückgelassen. Ich habe die Welt für dich auf den Kopf gestellt, die Zeit verändert.“ Jareth schob seinen Arm unter Sarahs Schultern und hob sie an; ihr langes dunkles Haar berührte die kalte Steinplatte. Ihre Lippen waren leicht geöffnet und sie wimmerte leise. Der König erinnerte sich an jenen Augenblick, als er den Saal betreten hatte und die gierige, wütende Masse erblickt hatte, die einen Kreis bildeten. Da war eine seiner Kreaturen auf dem blutverschmierten Boden, und erinnerte sich an das Blut – Sarahs Blut – das von ihrem Kinn troff. Er tötete das Wesen vor den Augen aller anderen auf grausamste Weise und es verschaffte ihm Genugtuung, dass sich sein unbändiger Hass befreien konnte. Daraufhin schien die Zeit für Jareth stehen zu bleiben; die Gestalten stoben in Panik langsam auseinander, während er Sarahs schwächer werdenden Herzschlag hören konnte. Er hatte seine Arme unter ihren Körper geschoben und war mit ihr hierhergekommen.
Sein Reich würde fallen, das wusste er.
„Wach auf, Sarah.“ In seiner Stimme lag eine Vibration, sie klang dunkel und so bestimmt, dass Sarah fast augenblicklich die Augen öffnete. Unfähig sich zu bewegen, starrte sie den König an. Er atmete schwer aus, legte seine Stirn an ihre, und für einen kurzen Augenblick erweckten sie den Eindruck eines liebenden Paares in inniger Umarmung, ehe er sich wieder aufrichtete. Sarah betrachtete die feinen Konturen seines Gesichts, umrahmt von einer unbändigen Mähne. Sie atmete scharf ein, als er sie mit seinem Blick fixierte.
„Ich bin deinen Wünschen nachgekommen. Ich hätte die Sterne für dich vom Himmel geholt und sie dir zu Füßen gelegt; hätte dir all deine Träume erfüllt“, sagte er leise und etwas Bedrohliches lag in seiner Stimme. „Ich habe dich um so wenig gebeten; um Ehrfurcht, um deine Liebe.“
Langsam ließ er sie zurück auf die Platte sinken. „Ich wollte dich als Gefährtin. Dich als meine Königin. Ich war dir vom ersten Augenblick an verfallen. Ich wäre dein Sklave gewesen.“ Jareth erhob sich; sein dunkler Umhang bewegte sich mit dem Wind. Sarah sah Silber aufblitzen; sie war zu schwach, um irgendetwas anderes zu tun als angsterfüllt auf den Dolch zu starren, den er plötzlich in seiner Hand hielt. Das Silber schimmerte rein; der rote Nachthimmel spiegelte sich darin, als er ihn mit beiden Händen umfasste und über sie hob. Sarahs Atem ging schnell; trotz ihres Blutverlusts raste das Herz in ihrer Brust und pumpte Adrenalin durch ihre Adern, bevor sie das plötzliche Gefühl von Ruhe erfasste und sie langsamer atmen ließ.
Sie wusste, sie würde jetzt sterben, und es gab nichts, das sie dagegen tun konnte.
***
Das Königreich der Kobolde versank allmählich in dem Meer aus Flammen; das Feuer bahnte sich unbarmherzig seinen Weg durch die Stadt und hatte bereits Teile des Labyrinths erreicht. Unbarmherzig löschte es das Leben aus, das gerade erst wieder zu pulsieren begonnen hatte. Erst war es die Angst, die viele Kreaturen panisch fliehen ließ; es dauerte nicht lange, ehe diese Angst einer unbändigen Wut wich. Wie hatte ihnen all das nur antun können? Er war Teil von ihnen, sie waren Teil von ihm. Sie waren seine Kinder, und doch behandelte er sie grausam; letztlich hatte er eine der ihren getötet. Sie begannen, ihn für seine Taten zu hassen und die Welt – seine Welt – sollte brennen. Der Tod war besser, als seine ewige Grausamkeit ertragen zu müssen.
Das unheilvoll rotorange Licht des emporzüngelnden Feuers erhellte den Nachthimmel, der Wind brachte den Geruch brennenden Fleisches mit sich. Der König stand am Rande der Plattform, der höchsten Stelle seines Schlosses, und ließ seinen Blick über sein Reich schweifen. Nun war es erneut zerstört worden, und dieses Mal womöglich endgültig. Trotzdem empfand er dabei nichts als Leere, und doch veränderte sich etwas in ihm. Jareth wandte sich von dem Anblick seines zerstörten Reichs ab und bewegte sich langsamen Schrittes auf die Mitte der Plattform zu; ein steinerner, langer Sockel ragte aus dem Boden. Darauf lag ein lebloser, fast nackter Körper, übersät von blutenden Wunden; die Augen geschlossen, die bleichen Hände ruhten daneben.
Der König beugte sich über den Körper der jungen Frau, strich sanft mit den Fingern über ihr Gesicht. Sie atmete schwach und stöhnte leise vor Schmerz; ihre Augenlider begannen unruhig zu flattern, die Finger zuckten. Selbst in diesem Augenblick war sie schön.
Er setzte sich an den Rand des Sockels, betrachtete erneut den Körper vor sich.
„Wie sehr ich mich danach gesehnt habe, dich zu töten.“ Seine Finger berührten ihre vollen Lippen und er hielt kurz inne. „ ... und dann wurdest du mir beinahe entrissen. Wach auf, Sarah, und sieh mich an.“
Er blickte kurz in den rot leuchtenden Himmel, atmete aus, wartete. „Ich war voller Hass, weil du mich beinahe vernichtet hättest. Nach all dem, was ich getan habe – was ich für dich getan habe – hast du mich vergessen. Hast mich sterbend zurückgelassen. Ich habe die Welt für dich auf den Kopf gestellt, die Zeit verändert.“ Jareth schob seinen Arm unter Sarahs Schultern und hob sie an; ihr langes dunkles Haar berührte die kalte Steinplatte. Ihre Lippen waren leicht geöffnet und sie wimmerte leise. Der König erinnerte sich an jenen Augenblick, als er den Saal betreten hatte und die gierige, wütende Masse erblickt hatte, die einen Kreis bildeten. Da war eine seiner Kreaturen auf dem blutverschmierten Boden, und erinnerte sich an das Blut – Sarahs Blut – das von ihrem Kinn troff. Er tötete das Wesen vor den Augen aller anderen auf grausamste Weise und es verschaffte ihm Genugtuung, dass sich sein unbändiger Hass befreien konnte. Daraufhin schien die Zeit für Jareth stehen zu bleiben; die Gestalten stoben in Panik langsam auseinander, während er Sarahs schwächer werdenden Herzschlag hören konnte. Er hatte seine Arme unter ihren Körper geschoben und war mit ihr hierhergekommen.
Sein Reich würde fallen, das wusste er.
„Wach auf, Sarah.“ In seiner Stimme lag eine Vibration, sie klang dunkel und so bestimmt, dass Sarah fast augenblicklich die Augen öffnete. Unfähig sich zu bewegen, starrte sie den König an. Er atmete schwer aus, legte seine Stirn an ihre, und für einen kurzen Augenblick erweckten sie den Eindruck eines liebenden Paares in inniger Umarmung, ehe er sich wieder aufrichtete. Sarah betrachtete die feinen Konturen seines Gesichts, umrahmt von einer unbändigen Mähne. Sie atmete scharf ein, als er sie mit seinem Blick fixierte.
„Ich bin deinen Wünschen nachgekommen. Ich hätte die Sterne für dich vom Himmel geholt und sie dir zu Füßen gelegt; hätte dir all deine Träume erfüllt“, sagte er leise und etwas Bedrohliches lag in seiner Stimme. „Ich habe dich um so wenig gebeten; um Ehrfurcht, um deine Liebe.“
Langsam ließ er sie zurück auf die Platte sinken. „Ich wollte dich als Gefährtin. Dich als meine Königin. Ich war dir vom ersten Augenblick an verfallen. Ich wäre dein Sklave gewesen.“ Jareth erhob sich; sein dunkler Umhang bewegte sich mit dem Wind. Sarah sah Silber aufblitzen; sie war zu schwach, um irgendetwas anderes zu tun als angsterfüllt auf den Dolch zu starren, den er plötzlich in seiner Hand hielt. Das Silber schimmerte rein; der rote Nachthimmel spiegelte sich darin, als er ihn mit beiden Händen umfasste und über sie hob. Sarahs Atem ging schnell; trotz ihres Blutverlusts raste das Herz in ihrer Brust und pumpte Adrenalin durch ihre Adern, bevor sie das plötzliche Gefühl von Ruhe erfasste und sie langsamer atmen ließ.
Sie wusste, sie würde jetzt sterben, und es gab nichts, das sie dagegen tun konnte.