Dark Salvation
von mara-van-deen
Kurzbeschreibung
Viele Jahre waren vergangen, seit Sarah jene Worte gesprochen und damit ihren kleinen Bruder verwunschen hatte; sie überwand jede Gefahr, um ihn aus den Fängen des verführerischen Koboldkönigs, der sich in das Mädchen verliebt hatte, zu befreien - und vergaß, was geschehen war, bis sie sich erneut im Untergrund wiederfindet und feststellen muss, dass sich vieles verändert hat. Schon bald muss sie erkennen, dass das Böse nicht schläft und sie beobachtet...
GeschichteHorror, Liebesgeschichte / P18 / Gen
Hoggle
Jareth
Lubo
Sarah
Sir Didymus
31.08.2016
15.04.2023
43
56.915
9
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Dieses Kapitel
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10.06.2017
801
//Tut mir Leid, dass ich erst jetzt wieder poste und es so kurz ist ... ich befinde mich zurzeit in meinen Abschlussprüfungen, die mit 20.6. zu Ende sein werden. Es waren unglaublich stressige, kraftraubende Monate, die nun hinter mir liegen und auch meine kreative Ader ausgesaugt haben. Ich werde versuchen, als bald als möglich wieder regelmäßig neue Kapitel hochzuladen, sobald ich mir Labyrinth erneut angesehen habe und neue Ideen gesammelt habe, sowie einigermaßen zur Ruhe gekommen bin.//
***
Er ließ sie durch das Labyrinth irren, schnurstracks in dessen Gefahren und Fallen laufen, um sie damit an den Rand der Verzweiflung zu bringen, was er mit einem leisen Lächeln begrüßte; ja, der Koboldkönig genoss dieses Schauspiel. Nachtragend zu sein war eine Eigenschaft, die ihn – seine Art, welche auch immer das sein mochte, auszeichnete; ebenso den Schalk in seinen Augen, der fast an ein Kind, das zum Spielen eingeladen worden war erinnerte, wenn er sich amüsierte. Seinesgleichen. Bei seinen unzähligen Ausflügen in die Welt der Menschen hatte er vielerlei Begriffe erfahren, die seine eigene Erscheinung annähernd umschrieben: Fabelwesen, Fee, Dämon – es gab viele Namen, und doch hatten sie alle eins gemeinsam: mit den Jahrhunderten gerieten sie immer mehr in Vergessenheit.
Der König schloss die Augen, als er das wütende Zischen hörte, das ihn jäh aus seinen Gedanken riss; er wollte es ignorieren, und wusste doch so genau, dass das unmöglich war. Dennoch hielt er die Augen noch für eine Weile geschlossen, ehe er den Blick wieder wie zuvor über sein Reich schweifen ließ. Sie hielt ihn für das Monster; dabei hatte sie all das zu verantworten, ein Gedanke, der bisweilen im Dunkeln gelauert hatte und jetzt wild rebellierte.
Der Wind pfiff laut, schien ein spöttisches Lachen mit sich zu tragen. Sie hätte den Untergrund beinahe vernichtet, nur um ihr eigenes Seelenheil zu retten. Die ledernen Handschuhe knirschten leise, als die schlanken Finger sich zu Fäusten ballten.
Ein scharfer Schmerz durchfuhr den deutlich gezeichneten Körper des Königs so unerwartet, dass er lediglich aufkeuchte und mit den Armen seine Mitte umschlang. Das Mädchen trug die Schuld am Tod so vieler, und es ist war ihr gleich.
Mit aller Kraft kämpfte er gegen die Schmerzen an, die ihn erfüllten; Blut füllte seinen Mund, das er verächtlich ausspuckte. Eine dünne Linie der fast schwarzen Flüssigkeit bahnte sich seinen Weg zu seinem Kinn. Er spürte es nun ganz deutlich; die fauchende Stimme, die er immer wieder wahrgenommen hatte und die ihm wieder und wieder zugeflüstert hatte, war verstummt, und dennoch fühlte er die Anwesenheit. Es war seine Bestimmung, die zu ihm gesprochen hatte und ihn aus seinem nassen Grab hatte kriechen lassen, und nun, nach so langer Zeit, endlich begreifen ließ, dass er nichts, aber auch gar nichts mit den Menschen gemeinsam hatte – nein, vielmehr hätte er seine Welt längst vor ihnen schützen sollen, vor unerwünschten Eindringlingen wie Sarah es war. Das war der Grund seit jeher für seine Existenz gewesen: über seine Schutzbefohlenen zu wachen. Der König fühlte die leidenschaftliche Umarmung seiner wiederkehrenden Kraft, die ihn nach all den Jahren begrüßte. Die verwunschenen Kinder waren nicht länger Bestandteil ihrer Menschenwelt; sie waren seine Kinder, ebenso wie die anderen magischen Wesen dieser Welt - und die es mit aller Macht zu beschützen galt.
Es waren die Wut und Hass, die ihn wieder auferstehen hatten lassen und mit tiefster Bitterkeit nahm er sein Versagen an, ehe er sich langsam aufrichtete. Seine wütende, vor Energie strotzende Bestimmung – sein Hass – würde nicht länger Besitz von ihm ergreifen müssen; das war es gewesen, was er erst hatte verstehen müssen. Sie waren eins gewesen, bis sie entzweit worden waren, als das törichte Mädchen seine einzige Schwäche ausnutzte und fast seinen Körper und Verstand in Stücke dabei gerissen hatte. Sein Hass war es gewesen, der ihn zurück geholt hatte. Sein Verlangen, das Mädchen büßen zu lassen, indem er ihr denselben Schmerz zufügte, den sie seinem Reich - seiner Seele - zugefügt hatte. Nur deshalb war er wieder hier.
Die wiedererlangte Macht durchströmte seinen Körper; löschte die Zeichen der Schwäche an seinem Körper, sodass er sich kräftiger denn je fühlte, und gab ihm seinen alten Glanz zurück, ein Strahlen und ungewöhnliche Schönheit, die für sterbliche Kreaturen nicht zu begreifen waren.
Der hochgewachsene, schlanke Körper streckte sich. Der Blick wanderte, bis er an einem beliebigen Punkt im Heckenlabyrinth hängen blieb, das nur noch eine traurige Erinnerung an die alte Schönheit desselben bot. Langsam richtete er den Arm in jene Richtung, krümmte die Finger sanft. Ein kaum merkliches Lächeln schlich sich auf die schmalen Lippen und ein seltsamer Glanz trat in die ungleichen Augen, als er zusah, wie sich eben jene tote Stelle wandelte: zuerst waren es kleine Sprossen mit hellgrün sprießenden Blättern, die rasant wuchsen und die Pflanze mit einem Lidschlag in sattes, dunkles Grün kleidete, das sich langsam aber stetig ausbreitete.
Das Herz des Labyrinths schlug wieder.
***
Er ließ sie durch das Labyrinth irren, schnurstracks in dessen Gefahren und Fallen laufen, um sie damit an den Rand der Verzweiflung zu bringen, was er mit einem leisen Lächeln begrüßte; ja, der Koboldkönig genoss dieses Schauspiel. Nachtragend zu sein war eine Eigenschaft, die ihn – seine Art, welche auch immer das sein mochte, auszeichnete; ebenso den Schalk in seinen Augen, der fast an ein Kind, das zum Spielen eingeladen worden war erinnerte, wenn er sich amüsierte. Seinesgleichen. Bei seinen unzähligen Ausflügen in die Welt der Menschen hatte er vielerlei Begriffe erfahren, die seine eigene Erscheinung annähernd umschrieben: Fabelwesen, Fee, Dämon – es gab viele Namen, und doch hatten sie alle eins gemeinsam: mit den Jahrhunderten gerieten sie immer mehr in Vergessenheit.
Der König schloss die Augen, als er das wütende Zischen hörte, das ihn jäh aus seinen Gedanken riss; er wollte es ignorieren, und wusste doch so genau, dass das unmöglich war. Dennoch hielt er die Augen noch für eine Weile geschlossen, ehe er den Blick wieder wie zuvor über sein Reich schweifen ließ. Sie hielt ihn für das Monster; dabei hatte sie all das zu verantworten, ein Gedanke, der bisweilen im Dunkeln gelauert hatte und jetzt wild rebellierte.
Der Wind pfiff laut, schien ein spöttisches Lachen mit sich zu tragen. Sie hätte den Untergrund beinahe vernichtet, nur um ihr eigenes Seelenheil zu retten. Die ledernen Handschuhe knirschten leise, als die schlanken Finger sich zu Fäusten ballten.
Ein scharfer Schmerz durchfuhr den deutlich gezeichneten Körper des Königs so unerwartet, dass er lediglich aufkeuchte und mit den Armen seine Mitte umschlang. Das Mädchen trug die Schuld am Tod so vieler, und es ist war ihr gleich.
Mit aller Kraft kämpfte er gegen die Schmerzen an, die ihn erfüllten; Blut füllte seinen Mund, das er verächtlich ausspuckte. Eine dünne Linie der fast schwarzen Flüssigkeit bahnte sich seinen Weg zu seinem Kinn. Er spürte es nun ganz deutlich; die fauchende Stimme, die er immer wieder wahrgenommen hatte und die ihm wieder und wieder zugeflüstert hatte, war verstummt, und dennoch fühlte er die Anwesenheit. Es war seine Bestimmung, die zu ihm gesprochen hatte und ihn aus seinem nassen Grab hatte kriechen lassen, und nun, nach so langer Zeit, endlich begreifen ließ, dass er nichts, aber auch gar nichts mit den Menschen gemeinsam hatte – nein, vielmehr hätte er seine Welt längst vor ihnen schützen sollen, vor unerwünschten Eindringlingen wie Sarah es war. Das war der Grund seit jeher für seine Existenz gewesen: über seine Schutzbefohlenen zu wachen. Der König fühlte die leidenschaftliche Umarmung seiner wiederkehrenden Kraft, die ihn nach all den Jahren begrüßte. Die verwunschenen Kinder waren nicht länger Bestandteil ihrer Menschenwelt; sie waren seine Kinder, ebenso wie die anderen magischen Wesen dieser Welt - und die es mit aller Macht zu beschützen galt.
Es waren die Wut und Hass, die ihn wieder auferstehen hatten lassen und mit tiefster Bitterkeit nahm er sein Versagen an, ehe er sich langsam aufrichtete. Seine wütende, vor Energie strotzende Bestimmung – sein Hass – würde nicht länger Besitz von ihm ergreifen müssen; das war es gewesen, was er erst hatte verstehen müssen. Sie waren eins gewesen, bis sie entzweit worden waren, als das törichte Mädchen seine einzige Schwäche ausnutzte und fast seinen Körper und Verstand in Stücke dabei gerissen hatte. Sein Hass war es gewesen, der ihn zurück geholt hatte. Sein Verlangen, das Mädchen büßen zu lassen, indem er ihr denselben Schmerz zufügte, den sie seinem Reich - seiner Seele - zugefügt hatte. Nur deshalb war er wieder hier.
Die wiedererlangte Macht durchströmte seinen Körper; löschte die Zeichen der Schwäche an seinem Körper, sodass er sich kräftiger denn je fühlte, und gab ihm seinen alten Glanz zurück, ein Strahlen und ungewöhnliche Schönheit, die für sterbliche Kreaturen nicht zu begreifen waren.
Der hochgewachsene, schlanke Körper streckte sich. Der Blick wanderte, bis er an einem beliebigen Punkt im Heckenlabyrinth hängen blieb, das nur noch eine traurige Erinnerung an die alte Schönheit desselben bot. Langsam richtete er den Arm in jene Richtung, krümmte die Finger sanft. Ein kaum merkliches Lächeln schlich sich auf die schmalen Lippen und ein seltsamer Glanz trat in die ungleichen Augen, als er zusah, wie sich eben jene tote Stelle wandelte: zuerst waren es kleine Sprossen mit hellgrün sprießenden Blättern, die rasant wuchsen und die Pflanze mit einem Lidschlag in sattes, dunkles Grün kleidete, das sich langsam aber stetig ausbreitete.
Das Herz des Labyrinths schlug wieder.