Dark Salvation
von mara-van-deen
Kurzbeschreibung
Viele Jahre waren vergangen, seit Sarah jene Worte gesprochen und damit ihren kleinen Bruder verwunschen hatte; sie überwand jede Gefahr, um ihn aus den Fängen des verführerischen Koboldkönigs, der sich in das Mädchen verliebt hatte, zu befreien - und vergaß, was geschehen war, bis sie sich erneut im Untergrund wiederfindet und feststellen muss, dass sich vieles verändert hat. Schon bald muss sie erkennen, dass das Böse nicht schläft und sie beobachtet...
GeschichteHorror, Liebesgeschichte / P18 / Gen
Hoggle
Jareth
Lubo
Sarah
Sir Didymus
31.08.2016
15.04.2023
43
56.915
9
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Dieses Kapitel
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31.03.2017
647
//Leider etwas kurz ...//
***
Sarah betrachtete den Kristall, den er ihr nun mit gestrecktem Arm darbot; er erinnerte sie an eine Schneekugel, doch in ihm war nichts zu sehen. Dennoch übte seine glatte, schimmernde Oberfläche eine seltsame Faszination auf sie aus, sodass sie sich gedankenverloren in die Lippe biss. Die Stimme des Koboldkönigs, weich und samten, schien von weit her an ihre Ohren zu dringen, und entfachte eine nie da gewesene Sehnsucht für etwas, das augenscheinlich nur ein Kristall war.
„Es ist ein Geschenk.“ Verträumt blickte sie in das Gesicht mit den markanten Zügen, unsicher, was sie nun tun sollte. Das Lächeln auf den schmalen Lippen ließ sie danach greifen und der Kristall schien sich ihr förmlich entgegen zu strecken. Sie blinzelte.
„Wenn ich mit dir gehe“, begann sie langsam, „werde ich je wieder nach Hause zurück kehren können?“
Die Hand mit dem Kristall senkte sich ein wenig, als Sarahs Bedenken deutlich heraus zu hören waren, doch die Sanftmütigkeit des Königs blieb. „Mein Reich wird deine neue Heimat sein“, erklärte er ruhig, „meine Kreaturen deine Freunde, und sie werden da sein, wann immer du sie brauchst; mein Schloss soll dein neues Haus sein, und die Weiten des Untergrunds dein Abenteuer.“ Der Gedanke, dem tristen Alltag entfliehen zu können, schien nur allzu verführerisch für das Mädchen zu klingen; wenn sie den Koboldkönig betrachtete, der für sie die seltsamste Erscheinung war, die ihr bisher je begegnet war, wie mochte dann erst seine Welt sein? Die ungleichen Augen ruhten auf Sarah, und er strahlte eine seltsame Ruhe aus. Jedenfalls schien diese Welt nichts mit ihrer gemeinsam zu haben, und vor ihren Augen tanzten bereits bunte Wesen um sie herum, unter ihnen ein älterer Zwerg.
Der König beobachtete unterdessen das Mädchen und nahm wohlwollend den Glanz in ihren Augen und das leise Lächeln auf ihren Lippen wahr, als er sie für einen kurzen Augenblick in sein Reich blicken ließ; er konnte selbst nicht genau sagen, was ihn an diesem Mädchen faszinierte. Sie war ein Menschenkind, wie er sie seit Anbeginn der Zeit immer wieder in sein Reich holte. Meist handelte es sich dabei um unerwünschten Nachwuchs, um den sich die Eltern nicht kümmern wollten und ihn deshalb herbei beschworen; nicht selten war es auch vorgekommen, dass er ein zurückgelassenes Kind vorfand, völlig auf sich allein gestellt.
Er nahm sie mit in sein Reich, um ihnen ein besseres Leben zu bieten; er nahm ihnen die Erinnerungen und damit ihren Schmerz, indem er zuließ, dass sie sich schon bald in Kobolde verwandelten; die Magie des Ortes tat ihr Übriges und beschleunigte den Prozess, doch solange noch ein Rest ihrer Menschlichkeit vorhanden war, war er der Vater, den sie brauchten.
Er konnte die Unsicherheit, die in den großen kindlichen Augen lag, sehen; er wusste, dass sie bei ihrem Vater bleiben wollte, den sie über alles liebte und ihr doch fremd zu werden schien. Auf der anderen Seite war da diese unsägliche Neugier und der Wunsch, endlich dazu zu gehören; eine einsame Seele, die endlich Ruhe finden wollte. Sarah war anders …
„Komm mit mir.“ Das Mädchen spürte einen merkwürdigen Stich im Herzen, als jene sanften Worte über die Lippen des Koboldkönigs kamen. Er hatte den Kopf kaum merklich zur Seite geneigt und musterte sie eingehend. „Komm mit mir, und ich werde deinen Schmerz in Vergessenheit geraten lassen. Gemeinsam können wir den Untergrund erobern.“ Der Kristall schimmerte im fahlen Mondlicht, während der Regen weiterhin gegen die Fenster trommelte.
Ein Leben in einer neuen Welt, ohne Probleme. Ihre Hand streckte sich erneut, doch diesmal weniger zögerlich. Eine Welt, in der sie dieses Gefühl der Trauer, das ihr jeden Tag auf ihr lastete, nicht mehr wahrnehmen würde. Ihre Hand näherte sich dem Kristall, der sich ihr weiter entgegen streckte. Eine Welt, in der sie niemand wegen ihres Aussehens oder Verhaltens werten würde. Der Koboldkönig lächelte, sah zu, wie Sarahs Finger unmittelbar davor waren, den Kristall zu berühren ...
***
Sarah betrachtete den Kristall, den er ihr nun mit gestrecktem Arm darbot; er erinnerte sie an eine Schneekugel, doch in ihm war nichts zu sehen. Dennoch übte seine glatte, schimmernde Oberfläche eine seltsame Faszination auf sie aus, sodass sie sich gedankenverloren in die Lippe biss. Die Stimme des Koboldkönigs, weich und samten, schien von weit her an ihre Ohren zu dringen, und entfachte eine nie da gewesene Sehnsucht für etwas, das augenscheinlich nur ein Kristall war.
„Es ist ein Geschenk.“ Verträumt blickte sie in das Gesicht mit den markanten Zügen, unsicher, was sie nun tun sollte. Das Lächeln auf den schmalen Lippen ließ sie danach greifen und der Kristall schien sich ihr förmlich entgegen zu strecken. Sie blinzelte.
„Wenn ich mit dir gehe“, begann sie langsam, „werde ich je wieder nach Hause zurück kehren können?“
Die Hand mit dem Kristall senkte sich ein wenig, als Sarahs Bedenken deutlich heraus zu hören waren, doch die Sanftmütigkeit des Königs blieb. „Mein Reich wird deine neue Heimat sein“, erklärte er ruhig, „meine Kreaturen deine Freunde, und sie werden da sein, wann immer du sie brauchst; mein Schloss soll dein neues Haus sein, und die Weiten des Untergrunds dein Abenteuer.“ Der Gedanke, dem tristen Alltag entfliehen zu können, schien nur allzu verführerisch für das Mädchen zu klingen; wenn sie den Koboldkönig betrachtete, der für sie die seltsamste Erscheinung war, die ihr bisher je begegnet war, wie mochte dann erst seine Welt sein? Die ungleichen Augen ruhten auf Sarah, und er strahlte eine seltsame Ruhe aus. Jedenfalls schien diese Welt nichts mit ihrer gemeinsam zu haben, und vor ihren Augen tanzten bereits bunte Wesen um sie herum, unter ihnen ein älterer Zwerg.
Der König beobachtete unterdessen das Mädchen und nahm wohlwollend den Glanz in ihren Augen und das leise Lächeln auf ihren Lippen wahr, als er sie für einen kurzen Augenblick in sein Reich blicken ließ; er konnte selbst nicht genau sagen, was ihn an diesem Mädchen faszinierte. Sie war ein Menschenkind, wie er sie seit Anbeginn der Zeit immer wieder in sein Reich holte. Meist handelte es sich dabei um unerwünschten Nachwuchs, um den sich die Eltern nicht kümmern wollten und ihn deshalb herbei beschworen; nicht selten war es auch vorgekommen, dass er ein zurückgelassenes Kind vorfand, völlig auf sich allein gestellt.
Er nahm sie mit in sein Reich, um ihnen ein besseres Leben zu bieten; er nahm ihnen die Erinnerungen und damit ihren Schmerz, indem er zuließ, dass sie sich schon bald in Kobolde verwandelten; die Magie des Ortes tat ihr Übriges und beschleunigte den Prozess, doch solange noch ein Rest ihrer Menschlichkeit vorhanden war, war er der Vater, den sie brauchten.
Er konnte die Unsicherheit, die in den großen kindlichen Augen lag, sehen; er wusste, dass sie bei ihrem Vater bleiben wollte, den sie über alles liebte und ihr doch fremd zu werden schien. Auf der anderen Seite war da diese unsägliche Neugier und der Wunsch, endlich dazu zu gehören; eine einsame Seele, die endlich Ruhe finden wollte. Sarah war anders …
„Komm mit mir.“ Das Mädchen spürte einen merkwürdigen Stich im Herzen, als jene sanften Worte über die Lippen des Koboldkönigs kamen. Er hatte den Kopf kaum merklich zur Seite geneigt und musterte sie eingehend. „Komm mit mir, und ich werde deinen Schmerz in Vergessenheit geraten lassen. Gemeinsam können wir den Untergrund erobern.“ Der Kristall schimmerte im fahlen Mondlicht, während der Regen weiterhin gegen die Fenster trommelte.
Ein Leben in einer neuen Welt, ohne Probleme. Ihre Hand streckte sich erneut, doch diesmal weniger zögerlich. Eine Welt, in der sie dieses Gefühl der Trauer, das ihr jeden Tag auf ihr lastete, nicht mehr wahrnehmen würde. Ihre Hand näherte sich dem Kristall, der sich ihr weiter entgegen streckte. Eine Welt, in der sie niemand wegen ihres Aussehens oder Verhaltens werten würde. Der Koboldkönig lächelte, sah zu, wie Sarahs Finger unmittelbar davor waren, den Kristall zu berühren ...