Dark Salvation
von mara-van-deen
Kurzbeschreibung
Viele Jahre waren vergangen, seit Sarah jene Worte gesprochen und damit ihren kleinen Bruder verwunschen hatte; sie überwand jede Gefahr, um ihn aus den Fängen des verführerischen Koboldkönigs, der sich in das Mädchen verliebt hatte, zu befreien - und vergaß, was geschehen war, bis sie sich erneut im Untergrund wiederfindet und feststellen muss, dass sich vieles verändert hat. Schon bald muss sie erkennen, dass das Böse nicht schläft und sie beobachtet...
GeschichteHorror, Liebesgeschichte / P18 / Gen
Hoggle
Jareth
Lubo
Sarah
Sir Didymus
31.08.2016
15.04.2023
43
56.915
10
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07.02.2017
892
„Was immer es ist“, murmelte Sarah, nicht ohne die Kugel misstrauisch zu betrachten, „ich sollte besser verschwinden.“ Ein leises Flüstern in ihrem Kopf, das sie zu übergehen versuchte in der Hoffnung, ihr Verstand würde sich irren, hatte die Worte wie ein Mantra immer wieder gegen ihre Schläfen gepocht. Lauf, lauf du dummes naives Mädchen!
Der Sand knirschte leise, als sie sich abwandte und ihren Weg fort setzen wollte … doch wohin wollte sie eigentlich? Angestrengt dachte Sarah nach, bis tatsächlich Kopfschmerzen einsetzten; je länger sie grübelte, desto schlimmer schienen sie zu werden. Ein Blick über die Schulter verriet ihr, dass die Kugel nach wie vor da war. Ein Vibrieren schien von ihr auszugehen, so als würde sie auf Sarah reagieren; als würde sie nach ihr rufen ...
Sie schloss die Augen, atmete tief ein und aus, um sich zu sammeln. Es galt, sich nun zu konzentrieren und herauszufinden, weshalb sie hierher gekommen war. Sie wusste, dass sie auf der Suche gewesen war – doch wonach? Wieder warf sie einen Blick auf die schwarze Kugel, die dort ruhig verharrte und dennoch zu pulsieren schien.
Ihr Verstand und die Intuition schrien und tobten, als sie einen Schritt darauf zu tat, doch obgleich sie wusste, dass dies mehr als dumm und unvorsichtig war, näherte sie sich ihr, wenn auch zögerlich. Je näher sie diesem merkwürdigen Kristall kam, desto lauter wurde sein Ruf nach ihr, dem sie einfach folgen musste.
Nun, da sie ihm so nah war, meinte sie, in der tiefen Finsternis ein leises Leuchten erkennen zu können. Langsam sank sie davor auf ihre Knie, die Hände auf den Schenkeln ruhend. Es war so falsch, was sie hier zu tun gedachte, und dennoch – konnte sie nicht anders.
Sie fixierte den Kristall, als sich ihre zitternde Hand danach streckte; eine einzelne Träne stahl sich davon, benetzte ihre Wange. Sarah wusste, dass die dunkle Magie des Koboldkönigs dahinter steckte, und dass er sie seinen Hass spüren lassen wollte. Vielleicht war es nun an der Zeit aufzugeben und alles hinter sich zu lassen.
Für etwas zu büßen, das nur wegen eines einzigen unbedachten Wunsches ihrerseits überhaupt erst geschehen war?
Nur wenige Millimeter trennten sie von ihrem ungewissen Schicksal. Sie biss sich schmerzhaft in die Lippe, schloss die Augen und holte tief Luft, bevor sich ihre Hand schließlich die glatte Oberfläche des Kristalls berührte. Nichts geschah.
Vorsichtig hob sie die unerwartet leichte Kugel an und strich den roten Sand mit den Fingern davon ab. Ja, da war es, dieses schwache und doch warme Leuchten, inmitten der Finsternis; sie hatte sich nicht getäuscht. Sarah lächelte. Es hatte etwas Tröstliches an sich.
Dann veränderte sich etwas, doch sie konnte nicht sofort sagen, was es war. Das Licht begann zu flackern, oder jedenfalls meinte sie, es zu sehen. Unerwartet stieß sie deutlich hörbar die Luft aus, als hätte ihr jemand mit voller Kraft gegen den Brustkorb geschlagen. Es war kein plötzlicher, scharfer Schmerz, vielmehr ein Gefühl des Erstickens und langsamer Panik, die sie ergriff; ihre Hand schnellte an ihre Kehle, als sie verzweifelt nach Atem zu ringen begann und dennoch das Gefühl hatte, unter Wasser gedrückt zu werden.
Entsetzt starrte sie röchelnd auf den Kristall, der immer noch ruhig in ihrer Hand lag; sie wollte ihn fallen lassen, doch ihr Körper wollte ihr nicht mehr gehorchen. Je verzweifelter sie daran dachte, ihn los zu werden, einfach fort zu schleudern und weg zu laufen, desto fester krallten sich ihre schlanken Finger darum, bis ihre Knöchelchen weiß hervor traten. Der schwarze Kristall schien eins mit ihr zu werden; die Venen an ihrer Hand begannen sich ungewöhnlich dunkel zu färben wie bei einer Vergiftung, und was immer es war, es kroch weiter.
Sarahs Kehle schnürte sich immer weiter zusammen, doch es geschah grausam langsam, so als würde ihre Todesangst ausgekostet werden; sie spürte das widerliche Pochen und Pulsieren ihres eigenen Blutes, verursacht durch ihr enorm kräftig schlagendes Herz, das den Mangel an Sauerstoff auszugleichen versuchte – solange, bis Sarah zu schwach war, um noch länger dagegen anzukämpfen. Rücklings sank sie in den roten Sand, den Blick gen Himmel gerichtet, der mit seiner orangenen Färbung den Sonnenuntergang anzukündigen schien; sie wusste es nicht genau. Ihre Sicht trübte sich unterdessen immer weiter. Möglicherweise brach auch gerade erst der Tag an, aber was spielte das noch für eine Rolle?
Ihre Hand verkrampfte weiterhin um den verheißungsvollen Kristall, während ihr restlicher Körper nach und nach keinen Widerstand mehr zu leisten versuchte. Es war ein grauenhaftes Gefühl, zu wissen, dass sie nichts tun konnte außer auf ihren Tod zu warten, der sich ihr mit immer größeren Schritten näherte. Das, was der Koboldkönig so sehr herbei gesehnt hatte, würde nun jeden Augenblick geschehen – und sie hatte es ihm denkbar einfach gemacht, indem sie diesen bösartigen und dennoch seltsam schönen Kristall berührt hatte; zuvor hatte er sie auch noch seine Wut spüren lassen können und wissen lassen, dass das Sterben des Untergrunds allein ihr Verschulden war.
Mit diesem Wissen würde Sarah nun also früher sterben als gedacht. Der Koboldkönig hatte sein Versprechen gehalten, so wie sie ihres – damals, als es galt, Toby zurück zu holen.
Was würde ich jetzt dafür geben, ihn – meine Familie – noch einmal zu sehen und mich zu verabschieden?
Sie lächelte schwach, schloss die Augen. Es war nur fair – das Gleichgewicht musste wieder hergestellt werden.
Eine letzte, warme Träne stahl sich über ihre Wange, als ihr Herz schließlich aufhörte zu schlagen.
Der Sand knirschte leise, als sie sich abwandte und ihren Weg fort setzen wollte … doch wohin wollte sie eigentlich? Angestrengt dachte Sarah nach, bis tatsächlich Kopfschmerzen einsetzten; je länger sie grübelte, desto schlimmer schienen sie zu werden. Ein Blick über die Schulter verriet ihr, dass die Kugel nach wie vor da war. Ein Vibrieren schien von ihr auszugehen, so als würde sie auf Sarah reagieren; als würde sie nach ihr rufen ...
Sie schloss die Augen, atmete tief ein und aus, um sich zu sammeln. Es galt, sich nun zu konzentrieren und herauszufinden, weshalb sie hierher gekommen war. Sie wusste, dass sie auf der Suche gewesen war – doch wonach? Wieder warf sie einen Blick auf die schwarze Kugel, die dort ruhig verharrte und dennoch zu pulsieren schien.
Ihr Verstand und die Intuition schrien und tobten, als sie einen Schritt darauf zu tat, doch obgleich sie wusste, dass dies mehr als dumm und unvorsichtig war, näherte sie sich ihr, wenn auch zögerlich. Je näher sie diesem merkwürdigen Kristall kam, desto lauter wurde sein Ruf nach ihr, dem sie einfach folgen musste.
Nun, da sie ihm so nah war, meinte sie, in der tiefen Finsternis ein leises Leuchten erkennen zu können. Langsam sank sie davor auf ihre Knie, die Hände auf den Schenkeln ruhend. Es war so falsch, was sie hier zu tun gedachte, und dennoch – konnte sie nicht anders.
Sie fixierte den Kristall, als sich ihre zitternde Hand danach streckte; eine einzelne Träne stahl sich davon, benetzte ihre Wange. Sarah wusste, dass die dunkle Magie des Koboldkönigs dahinter steckte, und dass er sie seinen Hass spüren lassen wollte. Vielleicht war es nun an der Zeit aufzugeben und alles hinter sich zu lassen.
Für etwas zu büßen, das nur wegen eines einzigen unbedachten Wunsches ihrerseits überhaupt erst geschehen war?
Nur wenige Millimeter trennten sie von ihrem ungewissen Schicksal. Sie biss sich schmerzhaft in die Lippe, schloss die Augen und holte tief Luft, bevor sich ihre Hand schließlich die glatte Oberfläche des Kristalls berührte. Nichts geschah.
Vorsichtig hob sie die unerwartet leichte Kugel an und strich den roten Sand mit den Fingern davon ab. Ja, da war es, dieses schwache und doch warme Leuchten, inmitten der Finsternis; sie hatte sich nicht getäuscht. Sarah lächelte. Es hatte etwas Tröstliches an sich.
Dann veränderte sich etwas, doch sie konnte nicht sofort sagen, was es war. Das Licht begann zu flackern, oder jedenfalls meinte sie, es zu sehen. Unerwartet stieß sie deutlich hörbar die Luft aus, als hätte ihr jemand mit voller Kraft gegen den Brustkorb geschlagen. Es war kein plötzlicher, scharfer Schmerz, vielmehr ein Gefühl des Erstickens und langsamer Panik, die sie ergriff; ihre Hand schnellte an ihre Kehle, als sie verzweifelt nach Atem zu ringen begann und dennoch das Gefühl hatte, unter Wasser gedrückt zu werden.
Entsetzt starrte sie röchelnd auf den Kristall, der immer noch ruhig in ihrer Hand lag; sie wollte ihn fallen lassen, doch ihr Körper wollte ihr nicht mehr gehorchen. Je verzweifelter sie daran dachte, ihn los zu werden, einfach fort zu schleudern und weg zu laufen, desto fester krallten sich ihre schlanken Finger darum, bis ihre Knöchelchen weiß hervor traten. Der schwarze Kristall schien eins mit ihr zu werden; die Venen an ihrer Hand begannen sich ungewöhnlich dunkel zu färben wie bei einer Vergiftung, und was immer es war, es kroch weiter.
Sarahs Kehle schnürte sich immer weiter zusammen, doch es geschah grausam langsam, so als würde ihre Todesangst ausgekostet werden; sie spürte das widerliche Pochen und Pulsieren ihres eigenen Blutes, verursacht durch ihr enorm kräftig schlagendes Herz, das den Mangel an Sauerstoff auszugleichen versuchte – solange, bis Sarah zu schwach war, um noch länger dagegen anzukämpfen. Rücklings sank sie in den roten Sand, den Blick gen Himmel gerichtet, der mit seiner orangenen Färbung den Sonnenuntergang anzukündigen schien; sie wusste es nicht genau. Ihre Sicht trübte sich unterdessen immer weiter. Möglicherweise brach auch gerade erst der Tag an, aber was spielte das noch für eine Rolle?
Ihre Hand verkrampfte weiterhin um den verheißungsvollen Kristall, während ihr restlicher Körper nach und nach keinen Widerstand mehr zu leisten versuchte. Es war ein grauenhaftes Gefühl, zu wissen, dass sie nichts tun konnte außer auf ihren Tod zu warten, der sich ihr mit immer größeren Schritten näherte. Das, was der Koboldkönig so sehr herbei gesehnt hatte, würde nun jeden Augenblick geschehen – und sie hatte es ihm denkbar einfach gemacht, indem sie diesen bösartigen und dennoch seltsam schönen Kristall berührt hatte; zuvor hatte er sie auch noch seine Wut spüren lassen können und wissen lassen, dass das Sterben des Untergrunds allein ihr Verschulden war.
Mit diesem Wissen würde Sarah nun also früher sterben als gedacht. Der Koboldkönig hatte sein Versprechen gehalten, so wie sie ihres – damals, als es galt, Toby zurück zu holen.
Was würde ich jetzt dafür geben, ihn – meine Familie – noch einmal zu sehen und mich zu verabschieden?
Sie lächelte schwach, schloss die Augen. Es war nur fair – das Gleichgewicht musste wieder hergestellt werden.
Eine letzte, warme Träne stahl sich über ihre Wange, als ihr Herz schließlich aufhörte zu schlagen.