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Binan Koukou - Fieber

Kurzbeschreibung
GeschichteHumor, Freundschaft / P12 / Gen
22.08.2016
10.09.2016
4
4.390
 
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22.08.2016 1.302
 
Kusatsus POV.:

Wieder einmal hielt ich mir die Hand vor den Mund, denn ich hustete nun schon seit Stunden beinahe ununterbrochen. Ob ich mir doch was eingefangen hatte, als ich mit  Arima und Gero gestern nach dem Bad noch draußen herumgelaufen war und von diesen Vollidioten von dem Defense Club umgeworfen wurde? Zugegeben war dies eine sehr peinliche Situation für mich, denn noch nie hatte ich es erlebt, dass jemand wie dieser Yufuin auf mir liegen würde und mein Yukata so sehr verrutscht war, dass man mehr Haut als alles andere sehen konnte.

Und nun? Jetzt saß ich hier allein, da Gero und Arima auf einer Kursfahrt waren. Die Dokumente stapelte sich und bezweifelte, dass ich sie heute alle bearbeiten konnte. Zudem war mir seit geraumer Zeit etwas schwindelig, aber ich musste diese, zum Teil, hirnverbrannten Schriften entweder bestätigen oder ablehnen. Ich beschloss, einen Stapel dieser Papiere nach hinten in das Lehrerzimmer zu bringen, denn diese waren bereits unterschrieben und geregelt war auch alles. Auch, wenn ich wusste, dass nun kaum einer mehr da war, denn die Schule war längst beendet, alle waren nach Hause gegangen und ich hockte hier als Einziger noch rum. Aber was sollte ich tun, denn immerhin war ich Schülerratspräsident und somit für die Drecksarbeit zuständig. Im Gegenzug genoss ich wie zu Hause auch höchste Priorität und auch Reichtum spielte hier eine große Rolle. Da meine Familie im Businessgeschäft sehr erfolgreich war, konnten wir und natürlich auch viel leisten.

Frustriert nahm ich den Stapel und verließ den Raum des Conquest Clubs, in dem wir normalerweise zu dritt saßen. Die Flure waren viel zu leer und auch meine Schritte hallten immer wieder durch diese. Je weiter ich ging, desto mehr musste ich mich anstrengen, einen Fuß vor den anderen setzen zu können. Mir war schwindelig und plötzlich so heiß. Ich konnte mich nicht mehr halten, ließ die Dokumente versehentlich fallen, ehe ich ihnen auch schon hinterher stolperte und Bekanntschaft mit dem dreckigen Boden machte. Mein Körper war viel zu schwer, um ihn wieder nach oben zu bewegen. Jede Regung war zu viel und mein Kopf fühlte sich an, als würde er gleich in tausend Stücke zerspringen. Ich hörte, wie Zundar mich in meiner Brusttasche ansprach und spürte, wie er aus dieser heraus krabbelte. Doch ich konnte mich nicht rühren. Langsam wurde ich in die Bewusstlosigkeit gezogen.

Unerwartet hörte ich allerdings noch eine zweite Stimme. Jemand tätschelte mich, rüttelte sanft an mir, doch ich konnte diese Stimme nicht mehr zuordnen. Denn dafür war ich schon viel zu weit weg.

Yufuins POV.:

„Habt ihr schon Pläne für das Wochenende?“, fragte Yumoto und drehte sich beim Laufen so um, dass er uns ansah und gleichzeitig rückwärts lief. Wie ich mir doch eine Laterne wünschte, die hinter dem Blonden auftauchen sollte.
„Ich hätte nichts vor“, meinte mein Kindheitsfreund Atsuchi und auch die anderen wie Io oder Ryuu hatten nichts, womit sie sich die Zeit vertreiben konnten.
„Wie siehts bei dir aus En?“, fragte der Dunkelhaarige und ich zuckte die Schultern. Auf Anhieb fiel mir nichts ein.
„Dann lasst uns doch heute Abend zum Karaoke gehen!“, rief der Jüngste von uns und ich bezweifelte jetzt schon, ob es wirklich so eine gute Idee war. Eigentlich hätte ich gerne meine Ruhe gehabt, aber irgendwie hatte ich auch Lust, etwas zu unternehmen.
Ich griff an meine Seite, zu meiner Tasche und wollte mein Handy heraus kramen, damit ich in meinem Terminkalender nachsehen konnte, ob es nicht doch etwas gab. Aber ich bemerkte, das ich nun mehrfach ins Leere gegriffen hatte und sah nun an mir herunter.

„Wieso sagt ihr mir denn nicht, dass ich meine Tasche in der Schule vergessen habe?!“, rief ich und sah mich panisch um. Vielleicht lag sie hier auch irgendwo herum, aber das war schlich und ergreifend nicht möglich!
„Oh, jetzt wo du es sagst“, meinte Atsushi, als Yumoto einen entsetzlichen Schrei ausstieß. Panisch sahen wir zu ihm, doch er zeigte nur auf mich und schrie: „Senpai! Deine Tasche ist weg!!!“
„Danke, das weiß ich jetzt auch!“, gab ich von mir und machte auf dem Absatz kehrt.
„Willst du nochmal zurück zur Schule?“, fragte Ryuu.
„Na klar! Da ist mein Handy drin, in der Tasche und die Tasche brauche ich auch. Ich kann nur hoffen, dass die Schule nicht schon geschlossen hat!“, merkte ich an.
„Falls die Schule geschlossen ist, dann ruf ich dich an, dann kannst du dein Handy leichter finden!!“, rief Yumoto, aber wie sollte ich denn mein Handy finden, wenn die Schule geschlossen war?!

Zu meinem Glück war die Schule noch geöffnet. Das Tor war noch nicht verschlossen und ich entschloss mich, nachdem ich die ganzen Straßen durchgehetzt war, nun einfach einzutreten. Schnell durchlief ich die Flure bis zu unserem Klassenraum und tatsächlich hing dort noch meine Tasche! Das hatte man also davon, wenn man von Yumoto nach Schulende abgeholt wurde. Man wurde so vollgequatscht, dass man selbst seine Sachen überall liegen ließ. Und da ich der Letzte gewesen war, hatte keiner mir meine Tasche bringen können.

„Zum Glück habe ich sie jetzt noch bekommen!“, murmelte ich und seufzte erleichtert aus. Ich war schon auf dem Weg zum Ausgang, als ich dumpfen Knall hörte. Sollte ich mich jetzt umdrehen und riskieren in der Schule eingesperrt zu werden, oder sollte ich einfach weitergehen, ohne mich zu vergewissern, was das eben für ein Geräusch gewesen war? Meine Entscheidung war schnell gefallen und so drehte ich mich um und suchte die Flure ab.
Ich hatte den Weg zum Lehrerzimmer eingeschlagen, da ich mir sehr sicher war, dass der Knall von hier kam. Vielleicht hatte sich ja ein Lehrer verletzt. Aber diese Vorstellung war unmöglich, da es bereits kurz nach fünf war und diese schon gar nicht mehr hier waren.

Ich hatte die Ecke kaum passiert, da sah ich auch schon jemanden am Boden liegen. Viele Zettel lagen um ihn herum verteilt und im ersten Moment dachte ich, dass mir mein Hirn einen Streich spielte. Schnell wagte ich mich näher heran und mit jedem Zentimeter wurde die Gewissheit immer deutlicher, dass vor mir der Schülerratspräsident Kusatsu Kinichiro lag. Er war ein Jahr älter wie ich und doch waren wir Welten voneinander entfernt. Ungebremst kniete ich mich neben ihn.
„Senpai“, sprach ich ihn an und tätschelte ihm die Wange, wobei ich feststellen musste, dass diese sehr heiß war. Ich rüttelte ein wenig an dem offensichtlich Bewusstlosen, aber ich gab schnell auf.

Plötzlich gingen alle Lichter aus und ich wusste genau, dass heute mein tollster Pechtag überhaupt war. Der Hausmeister hatte nun die Schule geschlossen und war selbst auf dem Weg nach Hause und ich? Ich saß hier mit dem bewusstlosen Weißhaarigen, der sich nicht mal mehr verständlich machen konnte.
„Nützt wohl nichts“, meinte ich zu mir selbst und hob meinen Arm.
„Love making!“ Nachdem ich die ganzen Sprüche übersprungen hatte, stand ich nun da in meinem reizenden Gewand, ganz in blau. Oder so halb blau. Ach, es war ja auch egal! Schnell legte ich die Zettel zusammen und hob mir danach den Senpai auf die Arme. Was sollte ich denn jetzt machen? Ich konnte ihn nicht ins Krankenhaus oder zu einem Arzt bringen, die waren zu weit weg und mit meinem Outfit würde ich mich da nicht hinbewegen. Das einzige, was mir noch einfiel, war mein Zuhause. Meine Eltern waren im Urlaub in Europa unterwegs und zudem wusste ich nicht, wo Kusatsu wohnte. Wahrscheinlich in einem super teuren Haus, doch bevor ich die ganzen Dinger noch verwechselte, beschloss ich ihn zu mir nach Hause zu bringen.

Unser Hausmeister ließ immer ein einziges Fenster offen. Und das war in unserem Clubraum ganz oben. Schnell eilte ich mit dem Schülerratspräsidenten dort hin und stieg mit ihm auf das Dach. Und nur kurze Zeit später flog ich mit ihm durch die Luft. Wie das aussehen musste, doch ich beschloss, erst einmal nicht daran zu denken.
 
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