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Deine schützende Hand

von dodevina
Kurzbeschreibung
GeschichteDrama, Sci-Fi / P16 / Gen
Colonel Grigio Julie Grigio Kevin Nora Perry Kelvin R
04.08.2016
12.11.2017
3
2.231
1
Alle Kapitel
3 Reviews
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12.11.2017 742
 
[ Kapitel 1 ]


Am nächsten Morgen wachte R auf und erblickte ein leeres Zelt. Er fühlte sich so, als hätte ihm jemand den Boden unter den Füssen weggezogen. Da er keine Uhr hatte, konnte er sich nur anhand von der Sonne ungefähr orientieren, wie spät es war. R kroch aus seinem Schlafsack und spähte aus dem Zelt heraus. Er sah Julie an der Stelle, an der das Lagerfeuer gestern Nacht noch brannte. Sie war anscheinend alleine. Er zog sich etwas über und verliess das Zelt, lief direkt zu Julie. Sie wirkte sehr konzentriert, hatte ein Notizblock und notierte sich da wohl etwas wichtiges.

„Hey..“, nervös biss er sich auf die Lippen. „Oh, na sieh mal einer an. Hast du gut geschlafen, R?“, neugierig musterte sie ihn. „Irgendwie schon. Wenn man die gesamte Situation mal weg lässt.“, Julie nickte ihm zustimmend zu. „Da hast du vollkommen recht. Ich habe meinen Vater seit 3 Wochen nicht gesehen. Er zieht mit der Armee von Ort zu Ort, versucht noch einige Überlebende ausfindig zu machen.. Es ist hart, aber wir werden nicht aufgeben.“

R sah ganz deutlich, wie schwer es für sie war, darüber zu reden. Ihr Vater war ihr sehr wichtig und das spürte man auch. „Das tut mir wirklich Leid, Julie..“ „Ist schon okay, du hast keine Schuld daran. So ist es nun mal. Wie geht es dir eigentlich? Haben dir die Kleider von Perry gepasst?

„Mir geht es gut.. Und die Kleider haben gut gepasst. Danke.“, er lächelte scheu. „Ich weiss, die Situation passt vielleicht nicht.. Wir haben dich gestern aufgefunden und wollten dich nicht mit Fragen überfordern. Da ist noch so viel ungeklärt. Bist du vielleicht bereit darüber zu reden?“, sie musterte sein Gesicht, wie er sich nervös auf die Lippen biss.

„Ich wünschte, ich könnte irgendwie helfen.“, bedrückt blickte er zu Boden. Julie erhob sich und lief zu R. „Du kannst helfen. Und ich bitte dich wirklich darum, wenn du irgendetwas weisst, das uns helfen könnte, dann wären wir alle wirklich froh, wenn du diese Informationen mit uns teilen kannst.“, sie lächelte sanft.

R's Herz klopfte so stark, dass er befürchtete, er hätte eine tickende Zeitbombe in seiner Brust.

„So gerne ich auch helfen würde.. Ich erinnere mich leider an nichts mehr. Leider weiss ich nicht mal mehr, wie ich dahin kam, wo ihr mich gefunden habt. Es ist wie ausradiert aus meinem Gedächtnis..“

Julie sah ihn ganz besorgt an und umarmte ihn daraufhin. „Ist schon gut. Wir sind hier, um uns gegenseitig zu helfen und zu überleben. Vielleicht brauchst du einfach noch ein bisschen Zeit. Deine Erinnerungen werden sicher wieder zurückkommen.“

„Ich hoffe es.“, antwortete R.

Während sie in dieser so engen Umarmung inne hielten, tauchte plötzlich Perry auf und beobachtete misstrauisch das Geschehen. Er schwieg dieses mal und machte keine Bemerkungen. Irgendwie wirkte er sogar leicht eifersüchtig, obwohl er der Meinung war, dass keiner an Perry, den Perry Kelvin ankam. Plötzlich tauchte ein Fremder auf und schon war Julie wie verzaubert? Etwas stank hier bis zum Himmel, da war sich Perry ziemlich sicher.

Als sich R und Julie voneinander entfernten, lief Perry langsam und bedrohlich wie ein schwarzer Puma auf R zu. Er wollte mehr herausfinden und seinen Standpunkt klarmachen. „He, vielleicht wusstest du es nicht oder scherst dich nicht darum, aber Julie ist meine Freundin. Und wenn du ihr nochmal so unnötig nahe kommst, dann wirst du genauso enden, wie gestern. Allein, in einem Graben. Ich habe echt keine Lust, deinen ekelhaften Gestank von Julie zu bringen, welchen du auf ihren Kleidern hinterlässt. Es reicht mir schon, dass du meine Kleider trägst.“

R schluckte leer, wusste nicht wieso Perry so wütend war. Julie umarmte ihn, nicht umgekehrt. Aber irgendwie gefiel es ihm, dass der so selbstbewusste Kerl, plötzlich so schwach und beleidigt wirkte. Ein Schmunzeln huschte über R's Gesicht. „Was ist so lustig? Ich warne dich. Komm Julie noch einmal zu nahe und du wirst kein Morgen erleben. War das deutlich genug für dich?“, drohte Perry und packte R's Schulter.

„Ist bei euch alles in Ordnung?“, gesellte sich Julie zu den zwei Rivalen. „Selbstverständlich. Wir haben uns gerade darüber unterhalten, wie schön es ist, dass der Neuling in unserer Gruppe ist.“, vertuschte Perry gekonnt das eigentliche Thema. R musste wieder schmunzeln. Perry Kelvin verteidigte eine Liebe, die er gar nicht verdiente.

Julie wandte sich zufrieden von den beiden ab und liess hinter sich einen Vulkan ausbrechen und ein Tsunami alles überfluten.
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