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"Boerne!!!!1!111"

Kurzbeschreibung
GeschichteHumor, Liebesgeschichte / P16 / MaleSlash
Kriminalhauptkommissar Frank Thiel Kriminaloberkommissarin Nadeshda Krusenstern Rechtsmediziner Professor Karl Friedrich Boerne
27.07.2016
28.09.2016
6
4.197
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Dieses Kapitel
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27.07.2016 1.470
 
Seit der Zeit, in der Thiel  sich für ein paar Wochen mit dem Besserwisser Boerne eine Wohnung hatte teilen müssen, hatten beide Parteien gemerkt, dass ihre Hassfreundschaft nicht nur eine Hassfreundschaft war, sondern durchaus mehr…
Bislang konnten sie beide es mehr oder weniger erfolgreich verdrängen, doch Thiel ging der Anblick des Größeren nicht mehr aus dem Kopf. Seine angenehme, sonore Stimme ebenso wenig.
Es machte ihn schlichtweg verrückt, raubte ihm den nötigen Schlaf und führte letztendlich dazu, dass Thiel eines Abends aufgebracht und bereits im Schlafanzug vor der Wohnungstür des Pathologen stand und Sturm klingelte.
Er wusste, dass es Boerne nicht anders ging und er wollte, dass das endlich einmal geklärt wurde.
Boerne, bereits im Morgenmantel, öffnete verwirrt und blickte in Thiels Gesicht hinab.
„Öh…“, konnte er nur sagen, doch da war Thiel schon in der Wohnung und hatte die Tür hinter sich zugeknallt, abgeschlossen.
„Kommen Sie doch rein…?“, stichelte der Pathologe, immer noch etwas verwirrt, doch Thiel ging darauf nicht näher ein, sondern packte Boerne stattdessen am Kragen des Bademantels und zog den Träger desselben zu sich runter, in einen verlangenden Kuss, der das ausdrückte, was er niemals laut hätte sagen können.
Boerne gab einen sehr überraschten Ton von sich, etwas, was vergleichbar mit dem bekannten „Hmpfffl!!“, war, doch machte er keine Anstalten, sich gegen den Kuss zu wehren, nein, er erwiderte diesen sogar nach einer kurzen Weile nicht weniger leidenschaftlich, als Thiel.
Zufrieden löste sich der Kleinere wieder vom Pathologen und grinste ihn dann triumphierend an, kreuzte die Arme vor der Brust. Auch Boerne schmunzelte.
„Sie sind ja besser, als gedacht…“, meinte er provozierend, woraufhin der Kleinere grummelte und den Größeren wieder am Kragen zu sich runter zog.
„Halt die Schnauze, Boerne!“, damit zog er ihn wieder in einen Kuss, der noch leidenschaftlicher war, als der zuvor. Boerne gab erneut ein überraschtes Geräusch von sich, hatte sich dieses Mal jedoch schneller gefasst, als das vorherige mal und legte eine seiner Hände an Thiels Wangen, um ihn tiefer in den Kuss zu ziehen, als er spürte, wie Thiel ihm den Bademantel erst von den Armen und dann von den Schultern schob. Amüsiert lachte Boerne leise in den Kuss hinein, zog Thiel näher zu sich und genoss diese Zweisamkeit.
Nach diesem Kuss musste der Pathologe sich erst einmal hinsetzen, blickte zu dem noch stehenden Thiel und hob eine Augenbraue. „Das war ja sehr spaßig gewesen, aber dürfte ich Ihre Intention erfahren?“, fragte er nach, wurde jedoch von einem erneuten Kuss von Thiel unterbrochen. „Seien Sie bloß still und versauen’s nicht!“
Boerne schwieg etwas angesäuert, doch konnte er nicht leugnen, dass ihm dieser Kuss genauso gut gefiel, wie die zwei zuvor, wenn nicht sogar besser… Also traute er sich, dem Kleineren das St- Pauli Shirt auszuziehen und ihn in Richtung Schlafzimmer zu dirigieren, nachdem er wieder aufgestanden war…
Am nächsten Morgen wachte Thiel in den Armen des Größeren auf. Beide trugen nach wie vor nichts und ihre Blöße wurde nur durch die Bettdecke verdeckt. Thiel lief ein klein wenig rot an bei den Erinnerungen an letzte Nacht… Der Pathologe gab Geräusche von sich, die verrieten, dass er sich ebenfalls in das Stadium des Aufwachens begegben hatte. Thiel schmunzelte und drehte sich zu Boerne um, piekste ihm leicht in die Wangen.
„Moinsen.“, begrüßte er den Größeren breit schmunzelnd und als Dank bekam er einen kleinen Kuss auf die Nase zurück, den Thiel wirklich sehr angenehm fand. Er wusste gar nicht, dass er so ein verkuschelter Mensch sein konnte!
„Sag… Sagen Sie mal, warum sind Sie gestern eigentlich vorbeigekommen?“, fragte Boerne murmelnd, während seine Hand schlaftrunken auf dem Nachttisch nach der Brille tastete. Thiels Herz blieb beinahe stehen. Hatte Boerne das aus einer Laune heraus mitgemacht?! Wohl kaum… Oder? So war Boerne doch nicht!
Thiel blickte ihn einen Moment lang fassungslos an, dann lachte er auf.
„Das ist doch wohl nicht Ihr Ernst! Nun tun Sie doch nicht so, als wüssten Sie das nicht!“
Boerne blickte ihn skeptisch an, doch dem Blick von Thiels wachsamen blauen Augen konnte er nicht lange standhalten und senkte den Kopf, nickte kaum merklich.
Auch er hatte sich den Kommissaren nicht aus dem Kopf schlagen können… Doch das war nicht das Problem, viel mehr veranlasste der Fakt, dass Thiel offenbar genauso für ihn fühlte, wie er für ihn, Boernes Herz dazu, um einiges schneller zu schlagen.
„Also?“, riss Thiels Stimme den Größeren aus seinen Gedanken und Boerne blickte auf.
Sonst war er immer ein sehr ehrlicher und eigentlich auch recht direkter Typ, aber bei Dingen wie Liebe…Bekam er einfach den Mund nicht auf. Thiel schien es da ja nicht anders zu gehen, aber immerhin hatte der den Mut besessen, ihm seine Gefühle… Anderweitig zu zeigen.
„Ähm… Ja, was soll ich groß sagen…?!“, dachte Boerne laut und gestikulierte etwas hilflos herum, während er auf dem Rücken lag. Thiel blickte ihn scharf an.
„Meine Reaktion war doch schon Antwort genug, oder etwa nicht?!“, befand der Pathologe und richtete sich auf, um sich seinen Morgenmantel wieder über zu ziehen, da es doch ein wenig frisch war, so ohne wärmenden Thiel.
Thiel sah ihn einen Moment lang prüfend an, doch dann lächelte er leicht.
„Wie mir scheint haben wir beide so unsere Problemchen mit diesen drei kleinen Worten…“
Boerne drehte sich zu ihm um und lächelte leicht. „Aber ich denke… Das ist vorerst nicht so wichtig. Viel wichtiger ist, dass wir wissen, dass es so ist. Und dem ist doch so, oder etwa nicht?“, fragte der Pathologe eher rhetorisch nach. Diese Nacht hatte deutlich gezeigt, dass Thiel genauso für ihn empfand, wie er für Thiel empfand.
Der Kommissar nickte auf seine Frage hin und blickte den Pathologen an, mit dem er solange Seite an Seite gearbeitet, mit dem er sich so oft gestritten hatte, dem er schon so oft geholfen und von dem er auch schon so oft Hilfe entgegen gebracht bekommen hatte… Dieser Pathologe war nun sein Geliebter… Besser, wenn sein Sohn davon nichts erfuhr.
Etwas zögerlich streckte Thiel seine klobige Hand aus und legte sie an Boernes Wange. Auf dessen Gesicht machte sich ein Lächeln breit, ehe er die Augen schloss und Thiels Hand festhielt.
Es war die Zärtlichkeit, nach der er sich immer gesehnt hatte. Er hatte sie sich bislang von einer Frau versprochen, doch hatte er erkannt, dass er sich nicht weiter belügen konnte- er liebte keine Frau- sondern Thiel. Diesen impulsiven, kleinen, breit gebauten, auf drollige Art und Weise liebenswerten Kommissar.
Er wollte es sagen. Diese drei Worte. Doch seine Lippen wollten diese Worte einfach nicht formen! Sie weigerten sich schlichtweg! Boerne biss sich verärgert auf die Unterlippe, doch wurde dieser Ärger von Thiel sogleich wieder in Luft aufgelöst, indem der Kleinere erneut seine Lippen auf die des Pathologen legte, was dieser natürlich nur allzu gerne erwiderte.
Nach dem Kuss musste Thiel auflachen und da Boerne sogleich auch die Komik der Situation begriff, stimmte er mit ein, schlang seine Arme um den Kleineren und zog ihn wieder zu sich auf das Bett. Viel bequemer so…
Obwohl er zugeben musste, dass Thiel doch schon alles andere als ein Leichtgewicht war, trotz seiner eher beschaulichen Körpergröße. Deshalb kam der Pathologe bald in Atemnot, weshalb er den Kommissaren bitten musste, wieder von ihm runter zu gehen, ehe Boerne es sich auf Thiels Bauch bequem machte, sein Ohr auf dessen Brust legte und seinem Herzschlag lauschte.
Davon hatte er schon immer geträumt. Den Herzschlag der Person, die ihm am wichtigsten war, zu hören, zu spüren… Dieses Geräusch beruhigte ihn ungemein und er wäre beinahe schon wieder eingeschlafen, als Thiels Handy klingelte.
Dieser gab ein unzufriedenes Geräusch von sich, ging dann jedoch ran. Boerne rührte sich nicht, ließ die Augen geschlossen und lauschte Thiels Herzschlag, aber auch dem Gespräch, welches er am Handy führte. Als Thiel ihm das Haar kraulte und leicht gegen die Nase schnipste, wusste er, dass er sich aufrichten sollte, was er dann auch tat. Thiel sah ihn entschuldigend an, ehe er sich erhob und sich anzog, Boerne mithilfe von Gesten auch aufforderte, sich anzuziehen und mitzukommen, während er das Gespräch mit Nadeshda weiterführte, sich erkundigte, wo sie denn hin sollten.
Boerne konnte nicht anders, als Thiel auf den bloßen Hintern zu schauen, ehe er sich anschließend auf die Unterlippe biss und sich dann wieder besinnen konnte, aufstand und sich auch anzog. Er suchte und fand seine Unterhose, fischte dann anschließend Hose und Hemd aus seinem Kleiderschrank. Zeitgleich, als ein angezogener Thiel die Schlafzimmertür wieder öffnete und einen ernsten Gesichtsausdruck auf demselbigen trug, hatte Boerne seine Lackschuhe gebunden und war fertig.
„Wo geht’s hin?“, fragte er tatenfreudig.
Sein Hintern schmerzte ein klein wenig, doch das war es wirklich wert gewesen.
„Waldstraße. Sieht ganz so aus, als ob wir wieder ’nen Fall hätten.“, erklärte Thiel und Boerne nickte. Sie fuhren kurzerhand mit Boernes Wagen zum Tatort, wo sich die beiden dann an die Arbeit machten.
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