Es war eine ruhige und besinnliche Nacht in der verlassenen Klinik von Lenzhausen. Es gab keine Patienten und niemand musste versorgt werden. Leaf atmete auf, während sie nochmal auf ihre Heimatstadt blickte. Eigentlich war es nicht ihre Heimat gewesen, doch jetzt schon. Hier war sie geboren. Sie warf einen Blick hinter sich. Hier wohnte sie: In der Mondklinik in einem wundervollen Zimmer mit einem rosa Himmelsbett. Sie gehörte zu diesem Ort genau wie Kyuubi. Wo war er eigentlich? Dann schritt Leaf zum Spiegel und betrachtete sich. Sie strich sich ihre schneeweißen Haare nach hinten und beschaute sich nochmal. Zum ersten Mal fühlte sie sich richtig wohl. Sie mochte das Gefühl, weiche Seide zu tragen und zu spüren auf was sie ging. Der Boden fühlte sich federleicht an und jeder Schritt war für sie wie Schweben. "Leaf?", krätzte jemand. Die Angesprochene blickte sich verwundert um. "Kyuubi? Bist du das etwa?", fragte sie vorsichtig. "Ja.", hörte sie die knappe Antwort. Darauf folgte ein erbärmliches Husten. Sie öffnete die Tür ihres Zimmers und zu ihrer Überraschung stand da schon ihr Liebster. Die Weißhaarige mustere das Yo-kai skeptisch. "Komm bitte mal mit.", sprach sie schließlich und zeigte keine Emotion. Kyuubi folgte ihr zögerlich. Er liebte sie zwar, aber ihre Mystik gefiel im gar nicht.  

Sie kamen in einen dunklen Raum, der automatisch leuchtete. Die Tür schloss sich hinter ihnen. "Setz dich bitte auf den Stuhl. Ich komme gleich!", wies sie ihn zurecht. Das fuchsähnliche Yo-kai setzte sich auf den roten Drehstuhl und wartete. Sie holte noch schnell ein Notizheft. Kyuubi hustete wieder und Leah wendete sich zu ihm. "Mach deinen Mund weit auf!", befahl die Jüngere und er tat es. Sie leuchtete kurz mit einer Art Taschenlampe hinein. "Du hast Halsschmerzen, oder?", wollte sie noch wissen, als sie mit der Taschenlampe fertig war. Kyuubi nickte nur. Dann hörte sie ihn noch mit ihren Stethoskop ab. "Sie ist so anders. Ich liebe sie zwar, aber es ist nicht das selbe.", dachte das Yo-kai sich im Stillen. "Du gehörst auf alle Fälle ins Bett, mein Freund!", kam sie zum Entschluss und der Yo-kai ließ sich ins Bett führen. In Leaf's Bett. Sie decke ihn liebevoll zu und setzte sich auf die andere Kante des Bettes. Wieder trafen sich deren Blicke. Leaf konnte nicht mehr die Gefühle in Kyuubi's müden Augen lesen und er konnte nur noch Kälte in ihren Augen sehen, doch trotzdem war es Liebe. Dann passierte es. Sie entfachte ihren märchenhaften Fuchsschwanz. Er war kristallfarbend und breiter als der von Kyuubi. Mit ihren kräftigen Hinterpfoten kniete sie sich vor dem Yo-kai. "Das ich ein Yo-kai bin, kann ich noch immer nicht glauben. Und das du an meiner Seite bist, erscheint mir so falsch.", flüsterte sie und strich über das sanfte Fell des roten Fuchses. "Mir erscheint es richtig.", meinte er nur und schlief ein. Sie stieg von Bett und ließ ihn schlafen. Sie liebte die Nacht und konnte kaum erwarten auf den Dächern zu steigen und die Brise zu spüren. Leah war ein Yo-kai. Das passierte nachdem sie ertrunken war. Kyuubi hatte ihr geholfen. Sie hatte Laubkräfte, sah aber ehr wie ein Eis-Yo-kai aus. Sie ähnelte einem Menschen und einem Fuchs. Ihre Gesicht war glatt wie die eines jungen Mädchens. Sie trug bis zu den Füßen ein Seidenkleid, sodass man dort drunter nicht ihre fellüberzogenen Hinterbeine sah. Ihre Arme dagegen glichen die eines Menschens, nur dass sie etwas spitzere Nägel hatte. Sie hatte Fuchsohren und weißes, kurzes Haar in dem ein grünes Laubblatt hing. Ihre Fellfarbe war beige. Trotzdem war sie von nun an ein Yo-kai.