Tanz ins Glück?
von Zirpende Grille
Kurzbeschreibung
Mirja Plogstedt ist erfolgreiche Musical-Darstellerin. Ganz nebenbei ist sie auch noch die kleine Schwester von Ole Plogstedt, den sie gerne in den Wahnsinn treibt. Ihr großer Bruder hat sie gebeten, seinen Kollegen durch die Sendung Let's Dance zu begleiten. Wo das nur alles hinführt? Werden Mirja und der besagte Kollege sich verstehen? Und vor allem: Kann Ole mit den Konsequenzen, die sich aus seiner Bitte ergeben werden, leben? Wie immer gilt, keine Biographien ;-)
GeschichteFamilie, Liebesgeschichte / P12 / Gen
Andreas Schweiger
Frank Oehler
Nils Egtermeyer
OC (Own Character)
Ole Plogstedt
31.03.2016
25.04.2016
14
19.998
1
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Dieses Kapitel
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20.04.2016
1.817
So, das war das letzte Kapitel, und wir verlassen die Egtermeyer-Plogstedts wieder :( Naja, einen kleinen Epilog gibt es noch. Danke an euch alle, die ihr die Geschichte lest, likt, kommentiert....
Besonderer Dank geht aber dieses Mal an meine Muse, ohne dich wäre die Geschichte nicht halb so lange geworden ;) Packt die Taschentücher aus, und los geht es!
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Ein Jahr später, Wohnung Nils, Mirja und Marten, morgens 7 Uhr:
„Mama, ich habe Hunger! Und wann genau kommt meine Schwester zur Welt?“ „Mach dir ein Brot, Großer, und Malin kommt in einem Monat zur Welt.“ „Du bist ganz schön rund!“ neckte Marten mich. „War ich bei dir auch, mein Schatz. Wie siehst du überhaupt aus? Du solltest schon umgezogen sein. Geh zu Onkel Elvis und lass dir helfen!“ „Aber ich habe Hunger!“ „Du bist wie dein Vater! Meine Herren nochmal. Mama und Papa wollen heute heiraten!“ schimpfte da meine Mutter aus der Küche. „Muuuuum! Bitte!“ jammerte ich. Aber Mama wäre nicht Mama, wenn sie nicht resolut wäre. Papa und meine Brüder lümmelten bereits im Wohnzimmer herum, während Elvis, Julian und Markus noch im Bad waren. Was brauchten die auch so lange? Nils und sein Trauzeuge Andi hatten sich in ein Hotel verkrümelt-Sven steckte mir gerade die Haare hoch. „Gut, dass man sich am Theater immer selbst herrichten muss“, kicherte ich, und begann, mir mein Make Up zu machen. Es klingelte. „Pat, machst du mal auf? Das müsste Martin sein!“, brüllte ich. Mein Bruder schlurfte zur Tür. Das war das chronische Leiden der Plogstedt-Männer. Beine anheben beim Laufen? Überbewertet! Selbst Marten hatte diese Marotte.
Tatsächlich stand Martin in der Tür, an der Hand hielt er Anna, meine Patentochter. Die knutschte allerdings erst einmal Marten ab. Wir hatten schon spekuliert, ob die beiden einmal heiraten würden, aber Julians Frau fand diese Vorstellung gar nicht lustig. Humorlose Person.
Wir hatten uns gegen eine Zeremonie im Tempel ausgesprochen, da der Rabbi sich durch nichts erweichen ließ, uns an einem Shabbat zu trauen. Also hatten wir uns für eine freie Zeremonie im Planten und Blomen entschieden. Leider hatte die Presse das irgendwie spitz bekommen, und Nils‘ Assistentin Maja bekam pausenlos Anfragen, ob die Hochzeit mit der Kamera begleitet werden dürfe.
Papa hatte ebenfalls gemeint, dass er zu alt für diesen Brautführerquatsch sei, und das Amt an Ole abgegeben.
Also ging es, wie nicht anders zu erwarten, sehr unkonventionell bei uns zu. „Sven, du erstichst mich noch mit den Haarnadeln!“ moserte ich, und er grinste nur. Leise begann ich, vor mich hin zu singen. Sven stimmte mit ein, und aus dem Bad ertönte nun Elvis‘ Stimme. Papa lachte. „Das ist der Vorteil, wenn die jüngste eine Singdrossel ist: Man muss kein Geld mehr für ein Konzert ausgeben! Und dann noch so hochkarätig besetzt!“ Mama gab ihm einen Klaps, was bei meinen Brüdern für einiges Gekicher sorgte. Inzwischen war ich fertig mit dem Make Up und Sven steckte mir die letzte Strähne hoch. „Mama, du bist voll schön!“ erklärte mir Marten. „Tante Mirja, Kuss!“ quietschte nun Anna, und kletterte auf meinen Schoß. Ich gab ihr einen liebevollen Kuss auf die Wange, was bei ihr für Begeisterung sorgte. Ich liebte meine drei Patenkinder abgöttisch, und nun kam auch Charly aus dem Bad gefegt, wo sie ihren Papa dabei beobachtet hatte, wie er sich hübsch machte. Auch sie erklomm meinen Schoß, und ich drückte die beiden Mädchen fest an mich. Sie, Juli und Marten waren die Blumenkinder, und sichtlich erfreut über diese Aufgabe. Markus und Julian kamen angelaufen, und pflückten ihre Töchter von meinem Schoß. „Mirja muss jetzt ihr Prinzessinnenkleid anziehen“, erklärte Julian seiner laut brüllenden Tochter. „Helfen!“ motzte die, und auch Charly zappelte unruhig. „Alles klar, Ladies, ihr helft mir, und Onkel Ole hilft auch.“
Der lachte nur. „Warum eigentlich immer ich? Kann das nicht der Kommissar machen, oder der Chefkoch?“ „Hallo? Du bist mein Brautführer?“ „Aber Elvis ist dein Trauzeuge!“ „Gut, dann hilft Onkel Elvis mit dem Kleid, Mädels! Kommt ihr?“ Ich streckte meine Hände nach den beiden aus, und sie hüpften begeistert mit mir ins Schlafzimmer. Dort wartete aber nicht etwa Elvis auf mich (der musste schließlich noch Marten anziehen) sondern Julian. „Kannst du so was?“ „Klar, und Martin hilft ja auch.“ Ich musste eine Träne verdrücken. Die beiden Polizisten waren mir sehr ans Herz gewachsen, und dass sie heute, an meinem offiziellen Hochzeitstag, an meiner Seite waren, bedeutete mir unglaublich viel.
Als sie jedoch sahen, dass mein Kleid eine Schnürung besaß, keuchten sie auf. „Das kriegen wir nie hin!“ Ich zog mich zunächst einmal bis auf die Unterwäsche aus. „Jetzt müsst ihr mir das Kleid über den Kopf ziehen“, erklärte ich, und streckte meine Arme nach oben. Das meisterten sie schonmal, aber während sie mich schnürten, bekamen die beiden einen Lachanfall. „Nicht, dass das nachher schief ist, oder so!“ Ich gluckste. „Wollt ihr wissen, wer mich da bei der Anprobe rein geschnürt hat?“ „Wer?“ „Ole höchstselbst! Und DAS war schief!“ Julian giggelte. „Also an die Arbeit, wir müssen eine Braut verpacken!“ Die Mädchen hatten sich unter meinem Rock versteckt, und sangen fröhlich vor sich hin. „Dein Rock singt“, bemerkte Martin trocken, und wir brüllten los vor Lachen.
Ole kam angelaufen, und unterstützte die beiden, so dass ich irgendwann erfolgreich verpackt war.
„So, jetzt müsst ihr aber Gas geben“ wandte er sich die Kommissare und meinen Rock. Die Mädchen tauchten darunter auf, und ließen sich bereitwillig abführen.
„Wir haben noch Zeit für einen Sekt“, grinste mein Bruder. „ich bin im achten Monat, hallo?“ Ole lachte nur. „Das gibt es auch in alkoholfrei, Maus! Ich will meine Nichte doch nicht gefährden. Komm her, und trink mit deinem alten Bruder!“ Er zog mich auf seinen Schoß, was mit meinem Bauch lustig aussehen musste. Malin war einfach schon riesig und sehr aktiv. Gerade schien sie Samba zu tanzen.
Wir lehnten uns aneinander, tranken alkoholfreien Sekt (Danke Tochter, für diese Folter), und waren wieder die Kinder aus Köpenick. Da wurde Ole hektisch. „Wir müssen los!“
„Wie kommen wir eigentlich dort hin?“ fragte ich besorgt. „Deine Kollegen wären nicht deine Kollegen, wenn sie da nicht eine große Überraschung in petto hätten“, kicherte mein Bruder. Er führte mich nach unten auf die Straße, und was ich dort sah, verschlug mir den Atem. „Nicht euer Ernst!“ quietschte ich. Dort standen die kompletten Casts von Cats und Aladdin, in ihren Kostümen, und bildeten eine Traube um eine Kutsche. Moussa, mein ehemaliger Aladdin hob ich hinein, und das Vehikel setzte sich in Bewegung. Malin schien das klasse zu finden, denn sie trat wild zu.
Ich kuschelte mich an Ole, und lauschte dem Sing Off, das meine Ensembles veranstalteten. Zwanzig Minuten später waren wir am botanischen Garten angekommen, und mein Herz hämmerte wild gegen meine Brust. Nun würde ich vor aller Welt und aus Liebe Nils‘ Frau werden! Nicht, dass ich das nicht schon war, aber ich trug seine Tochter unter dem Herzen, und unsere Liebe war, seit wir uns diese eingestanden hatten, ins unermessliche gewachsen.
Ole küsste mich auf die Schläfe. „Wird schon, Dummbauchi!“ Ich lächelte ihn an. „Ach Pissbirne, ich liebe dich!“ „Ich dich auch, aber dein Mann wartet!“
Dann liefen wir Hand in Hand auf ihn zu. Elvis und Andi, unsere Trauzeugen, wischten sich immer wieder Tränen aus den Augenwinkeln, und auch Nils‘ blaue Augen waren wässerig. Ole umarmte seinen Schwager fest. „Pass bloß auf sie auf. Machst du den Fo, mach ich Hackfleisch aus dir!“ Nils schaute ihn entrüstet an, aber Oles Mundwinkel zuckten. „Spaß, dir übergebe ich meine Kleine gerne.“ Er legte meine Hand in Nils‘ und setzte sich. Die Rednerin wandte sich und zu.
„Liebe Mirja, lieber Nils, dieser Tag steht unter dem Motto „Wenn aus Freundschaft Liebe wird“. Sie haben sich kennen gelernt, weil ihr Bruder und Schwager sie als Trainerin und Schüler zusammengeführt hat, und zunächst wurden sie dicke Freunde. Doch sie Nils, wichen in einer schweren Zeit (an dieser Stelle machte Fo ein unwirsches Geräusch) nicht von Mirjas Seite, und haben Marten sofort an Kindes statt angenommen. Vor über zwei Jahren haben sie dann den Weg auf das Standesamt gewählt, um ihrem großen Wunder eine gesicherte Zukunft zu bieten. Ja, das klingt zunächst nicht romantisch, aber aus Freundschaft wurde tiefe, wahre Liebe, und ihr kleines Wunder, das heute nur aus der VIP Lounge aus zusieht. Besiegelt diese Liebe erneut. Und nun kommen wir zum wichtigsten Teil dieser Zeremonie. Aber zunächst möchte ihr Trauzeuge ihnen ein Lied singen.“
Elvis räusperte sich leise, und sang mit seiner wunderbaren Stimme „All of me“ von John Legend. Ich spürte Tränen in mir aufsteigen, und völlig um mich geschehen war es, als ich hörte wer den Chor bildete. Meine geliebten Kollegen beider Shows! Ich kuschelte mich an Nils und weinte hemmungslos vor Rührung. Als sie geendet hatten, umarmte ich Elvis stürmisch. „Danke! Das bedeutet mir so unendlich viel!“, schluchzte ich. Er küsste mich sanft auf die Stirn.
„Nils, ich frage sie, sind sie hierhergekommen, um nach reiflicher Überlegung und aus freiem Willen, die hier anwesende Mirja zu ihrer Frau zu nehmen? Wollen sie ihre Frau und ihre Kinder lieben, achten und ehren, ihnen die Treue halten, an ihrer Seite sein, egal was passiert?“ Nils schaute mir tief in die Augen, und sagte „Ja, das will ich. Von ganzem Herzen und solange ich lebe.“
„Mirja, ich frage sie, sind sie hierhergekommen, um nach reiflicher Überlegung und aus freiem Willen, den hier anwesenden Nils zu ihrem Mann zu nehmen? Wollen sie jeden Weg mit ihrem Mann und ihren Kindern gemeinsam gehen, sie lieben, achten und unterstützen, ihnen treu zur Seite stehen, egal was passiert?“ „Ja, das will ich. Von ganzem Herzen und solange ich lebe.“
„Nachdem sie beide meine Frage mit ja beantwortet haben, bitte ich sie nun darum, einander die Ringe anzustecken.“ Elvis übergab mir Nils‘ Ehering. „Nils, mein Schatz. Als wir damals mit einander trainiert haben, war mir nicht klar, dass DAS hier daraus wird. Aber ich bin glücklich, dankbar und gesegnet, weil ich mein Leben mit dir teilen darf, mit dir und unserem wunderbaren Sohn, der ja bald Verstärkung bekommt. Ich kann dir nicht versprechen, dass immer alles perfekt läuft, immerhin bin ich eine Plogstedt, und wo wir sind…du weißt schon. (Ein dreistimmiges Frechheit! Meiner Brüder ertönte) Aber ich kann dir eines versprechen. Dass ich nie aufhören werde, dich zu lieben. Du bist alles für mich.“ Ich steckte ihm den Ring an seine zitternde Hand.
„Mirja, es ist wirklich gruselig, aber ich habe original den gleichen Text hier auf meinem Zettel stehen. Außer, dass wir Egtermeyers auch zum Chaos neigen.“ Nun protestierten meine Schwiegermutter und mein Schwager. „Fakt ist, ich liebe dich über alles, und möchte keinen Tag mehr ohne euch drei sein.“ Andi überreichte ihm meinen Ring, und er steckte ihn mir an.
„Sie dürfen ihre Frau küssen, Herr Egtermeyer!“ Das ließ er sich nicht zweimal sagen, und tosender Applaus brandete auf.
All of me: https://www.youtube.com/watch?v=AFgCkwI1gTw
Besonderer Dank geht aber dieses Mal an meine Muse, ohne dich wäre die Geschichte nicht halb so lange geworden ;) Packt die Taschentücher aus, und los geht es!
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Ein Jahr später, Wohnung Nils, Mirja und Marten, morgens 7 Uhr:
„Mama, ich habe Hunger! Und wann genau kommt meine Schwester zur Welt?“ „Mach dir ein Brot, Großer, und Malin kommt in einem Monat zur Welt.“ „Du bist ganz schön rund!“ neckte Marten mich. „War ich bei dir auch, mein Schatz. Wie siehst du überhaupt aus? Du solltest schon umgezogen sein. Geh zu Onkel Elvis und lass dir helfen!“ „Aber ich habe Hunger!“ „Du bist wie dein Vater! Meine Herren nochmal. Mama und Papa wollen heute heiraten!“ schimpfte da meine Mutter aus der Küche. „Muuuuum! Bitte!“ jammerte ich. Aber Mama wäre nicht Mama, wenn sie nicht resolut wäre. Papa und meine Brüder lümmelten bereits im Wohnzimmer herum, während Elvis, Julian und Markus noch im Bad waren. Was brauchten die auch so lange? Nils und sein Trauzeuge Andi hatten sich in ein Hotel verkrümelt-Sven steckte mir gerade die Haare hoch. „Gut, dass man sich am Theater immer selbst herrichten muss“, kicherte ich, und begann, mir mein Make Up zu machen. Es klingelte. „Pat, machst du mal auf? Das müsste Martin sein!“, brüllte ich. Mein Bruder schlurfte zur Tür. Das war das chronische Leiden der Plogstedt-Männer. Beine anheben beim Laufen? Überbewertet! Selbst Marten hatte diese Marotte.
Tatsächlich stand Martin in der Tür, an der Hand hielt er Anna, meine Patentochter. Die knutschte allerdings erst einmal Marten ab. Wir hatten schon spekuliert, ob die beiden einmal heiraten würden, aber Julians Frau fand diese Vorstellung gar nicht lustig. Humorlose Person.
Wir hatten uns gegen eine Zeremonie im Tempel ausgesprochen, da der Rabbi sich durch nichts erweichen ließ, uns an einem Shabbat zu trauen. Also hatten wir uns für eine freie Zeremonie im Planten und Blomen entschieden. Leider hatte die Presse das irgendwie spitz bekommen, und Nils‘ Assistentin Maja bekam pausenlos Anfragen, ob die Hochzeit mit der Kamera begleitet werden dürfe.
Papa hatte ebenfalls gemeint, dass er zu alt für diesen Brautführerquatsch sei, und das Amt an Ole abgegeben.
Also ging es, wie nicht anders zu erwarten, sehr unkonventionell bei uns zu. „Sven, du erstichst mich noch mit den Haarnadeln!“ moserte ich, und er grinste nur. Leise begann ich, vor mich hin zu singen. Sven stimmte mit ein, und aus dem Bad ertönte nun Elvis‘ Stimme. Papa lachte. „Das ist der Vorteil, wenn die jüngste eine Singdrossel ist: Man muss kein Geld mehr für ein Konzert ausgeben! Und dann noch so hochkarätig besetzt!“ Mama gab ihm einen Klaps, was bei meinen Brüdern für einiges Gekicher sorgte. Inzwischen war ich fertig mit dem Make Up und Sven steckte mir die letzte Strähne hoch. „Mama, du bist voll schön!“ erklärte mir Marten. „Tante Mirja, Kuss!“ quietschte nun Anna, und kletterte auf meinen Schoß. Ich gab ihr einen liebevollen Kuss auf die Wange, was bei ihr für Begeisterung sorgte. Ich liebte meine drei Patenkinder abgöttisch, und nun kam auch Charly aus dem Bad gefegt, wo sie ihren Papa dabei beobachtet hatte, wie er sich hübsch machte. Auch sie erklomm meinen Schoß, und ich drückte die beiden Mädchen fest an mich. Sie, Juli und Marten waren die Blumenkinder, und sichtlich erfreut über diese Aufgabe. Markus und Julian kamen angelaufen, und pflückten ihre Töchter von meinem Schoß. „Mirja muss jetzt ihr Prinzessinnenkleid anziehen“, erklärte Julian seiner laut brüllenden Tochter. „Helfen!“ motzte die, und auch Charly zappelte unruhig. „Alles klar, Ladies, ihr helft mir, und Onkel Ole hilft auch.“
Der lachte nur. „Warum eigentlich immer ich? Kann das nicht der Kommissar machen, oder der Chefkoch?“ „Hallo? Du bist mein Brautführer?“ „Aber Elvis ist dein Trauzeuge!“ „Gut, dann hilft Onkel Elvis mit dem Kleid, Mädels! Kommt ihr?“ Ich streckte meine Hände nach den beiden aus, und sie hüpften begeistert mit mir ins Schlafzimmer. Dort wartete aber nicht etwa Elvis auf mich (der musste schließlich noch Marten anziehen) sondern Julian. „Kannst du so was?“ „Klar, und Martin hilft ja auch.“ Ich musste eine Träne verdrücken. Die beiden Polizisten waren mir sehr ans Herz gewachsen, und dass sie heute, an meinem offiziellen Hochzeitstag, an meiner Seite waren, bedeutete mir unglaublich viel.
Als sie jedoch sahen, dass mein Kleid eine Schnürung besaß, keuchten sie auf. „Das kriegen wir nie hin!“ Ich zog mich zunächst einmal bis auf die Unterwäsche aus. „Jetzt müsst ihr mir das Kleid über den Kopf ziehen“, erklärte ich, und streckte meine Arme nach oben. Das meisterten sie schonmal, aber während sie mich schnürten, bekamen die beiden einen Lachanfall. „Nicht, dass das nachher schief ist, oder so!“ Ich gluckste. „Wollt ihr wissen, wer mich da bei der Anprobe rein geschnürt hat?“ „Wer?“ „Ole höchstselbst! Und DAS war schief!“ Julian giggelte. „Also an die Arbeit, wir müssen eine Braut verpacken!“ Die Mädchen hatten sich unter meinem Rock versteckt, und sangen fröhlich vor sich hin. „Dein Rock singt“, bemerkte Martin trocken, und wir brüllten los vor Lachen.
Ole kam angelaufen, und unterstützte die beiden, so dass ich irgendwann erfolgreich verpackt war.
„So, jetzt müsst ihr aber Gas geben“ wandte er sich die Kommissare und meinen Rock. Die Mädchen tauchten darunter auf, und ließen sich bereitwillig abführen.
„Wir haben noch Zeit für einen Sekt“, grinste mein Bruder. „ich bin im achten Monat, hallo?“ Ole lachte nur. „Das gibt es auch in alkoholfrei, Maus! Ich will meine Nichte doch nicht gefährden. Komm her, und trink mit deinem alten Bruder!“ Er zog mich auf seinen Schoß, was mit meinem Bauch lustig aussehen musste. Malin war einfach schon riesig und sehr aktiv. Gerade schien sie Samba zu tanzen.
Wir lehnten uns aneinander, tranken alkoholfreien Sekt (Danke Tochter, für diese Folter), und waren wieder die Kinder aus Köpenick. Da wurde Ole hektisch. „Wir müssen los!“
„Wie kommen wir eigentlich dort hin?“ fragte ich besorgt. „Deine Kollegen wären nicht deine Kollegen, wenn sie da nicht eine große Überraschung in petto hätten“, kicherte mein Bruder. Er führte mich nach unten auf die Straße, und was ich dort sah, verschlug mir den Atem. „Nicht euer Ernst!“ quietschte ich. Dort standen die kompletten Casts von Cats und Aladdin, in ihren Kostümen, und bildeten eine Traube um eine Kutsche. Moussa, mein ehemaliger Aladdin hob ich hinein, und das Vehikel setzte sich in Bewegung. Malin schien das klasse zu finden, denn sie trat wild zu.
Ich kuschelte mich an Ole, und lauschte dem Sing Off, das meine Ensembles veranstalteten. Zwanzig Minuten später waren wir am botanischen Garten angekommen, und mein Herz hämmerte wild gegen meine Brust. Nun würde ich vor aller Welt und aus Liebe Nils‘ Frau werden! Nicht, dass ich das nicht schon war, aber ich trug seine Tochter unter dem Herzen, und unsere Liebe war, seit wir uns diese eingestanden hatten, ins unermessliche gewachsen.
Ole küsste mich auf die Schläfe. „Wird schon, Dummbauchi!“ Ich lächelte ihn an. „Ach Pissbirne, ich liebe dich!“ „Ich dich auch, aber dein Mann wartet!“
Dann liefen wir Hand in Hand auf ihn zu. Elvis und Andi, unsere Trauzeugen, wischten sich immer wieder Tränen aus den Augenwinkeln, und auch Nils‘ blaue Augen waren wässerig. Ole umarmte seinen Schwager fest. „Pass bloß auf sie auf. Machst du den Fo, mach ich Hackfleisch aus dir!“ Nils schaute ihn entrüstet an, aber Oles Mundwinkel zuckten. „Spaß, dir übergebe ich meine Kleine gerne.“ Er legte meine Hand in Nils‘ und setzte sich. Die Rednerin wandte sich und zu.
„Liebe Mirja, lieber Nils, dieser Tag steht unter dem Motto „Wenn aus Freundschaft Liebe wird“. Sie haben sich kennen gelernt, weil ihr Bruder und Schwager sie als Trainerin und Schüler zusammengeführt hat, und zunächst wurden sie dicke Freunde. Doch sie Nils, wichen in einer schweren Zeit (an dieser Stelle machte Fo ein unwirsches Geräusch) nicht von Mirjas Seite, und haben Marten sofort an Kindes statt angenommen. Vor über zwei Jahren haben sie dann den Weg auf das Standesamt gewählt, um ihrem großen Wunder eine gesicherte Zukunft zu bieten. Ja, das klingt zunächst nicht romantisch, aber aus Freundschaft wurde tiefe, wahre Liebe, und ihr kleines Wunder, das heute nur aus der VIP Lounge aus zusieht. Besiegelt diese Liebe erneut. Und nun kommen wir zum wichtigsten Teil dieser Zeremonie. Aber zunächst möchte ihr Trauzeuge ihnen ein Lied singen.“
Elvis räusperte sich leise, und sang mit seiner wunderbaren Stimme „All of me“ von John Legend. Ich spürte Tränen in mir aufsteigen, und völlig um mich geschehen war es, als ich hörte wer den Chor bildete. Meine geliebten Kollegen beider Shows! Ich kuschelte mich an Nils und weinte hemmungslos vor Rührung. Als sie geendet hatten, umarmte ich Elvis stürmisch. „Danke! Das bedeutet mir so unendlich viel!“, schluchzte ich. Er küsste mich sanft auf die Stirn.
„Nils, ich frage sie, sind sie hierhergekommen, um nach reiflicher Überlegung und aus freiem Willen, die hier anwesende Mirja zu ihrer Frau zu nehmen? Wollen sie ihre Frau und ihre Kinder lieben, achten und ehren, ihnen die Treue halten, an ihrer Seite sein, egal was passiert?“ Nils schaute mir tief in die Augen, und sagte „Ja, das will ich. Von ganzem Herzen und solange ich lebe.“
„Mirja, ich frage sie, sind sie hierhergekommen, um nach reiflicher Überlegung und aus freiem Willen, den hier anwesenden Nils zu ihrem Mann zu nehmen? Wollen sie jeden Weg mit ihrem Mann und ihren Kindern gemeinsam gehen, sie lieben, achten und unterstützen, ihnen treu zur Seite stehen, egal was passiert?“ „Ja, das will ich. Von ganzem Herzen und solange ich lebe.“
„Nachdem sie beide meine Frage mit ja beantwortet haben, bitte ich sie nun darum, einander die Ringe anzustecken.“ Elvis übergab mir Nils‘ Ehering. „Nils, mein Schatz. Als wir damals mit einander trainiert haben, war mir nicht klar, dass DAS hier daraus wird. Aber ich bin glücklich, dankbar und gesegnet, weil ich mein Leben mit dir teilen darf, mit dir und unserem wunderbaren Sohn, der ja bald Verstärkung bekommt. Ich kann dir nicht versprechen, dass immer alles perfekt läuft, immerhin bin ich eine Plogstedt, und wo wir sind…du weißt schon. (Ein dreistimmiges Frechheit! Meiner Brüder ertönte) Aber ich kann dir eines versprechen. Dass ich nie aufhören werde, dich zu lieben. Du bist alles für mich.“ Ich steckte ihm den Ring an seine zitternde Hand.
„Mirja, es ist wirklich gruselig, aber ich habe original den gleichen Text hier auf meinem Zettel stehen. Außer, dass wir Egtermeyers auch zum Chaos neigen.“ Nun protestierten meine Schwiegermutter und mein Schwager. „Fakt ist, ich liebe dich über alles, und möchte keinen Tag mehr ohne euch drei sein.“ Andi überreichte ihm meinen Ring, und er steckte ihn mir an.
„Sie dürfen ihre Frau küssen, Herr Egtermeyer!“ Das ließ er sich nicht zweimal sagen, und tosender Applaus brandete auf.
All of me: https://www.youtube.com/watch?v=AFgCkwI1gTw