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Mein turbulentes Leben

Kurzbeschreibung
GeschichteFamilie, Liebesgeschichte / P18 / Gen
OC (Own Character) Ole Plogstedt
29.03.2016
20.09.2016
38
66.454
1
Alle Kapitel
16 Reviews
Dieses Kapitel
1 Review
 
13.04.2016 1.355
 
Der Silvesterabend birgt oftmals Überraschungen :) Zum einen für Pia, dann für Ole (ein Koch, der aus seiner eigenen Küche verbannt wird-wo gibt es sowas?) und dann für euch, denn langsam wird das Geheimnis um Pias Erzeuger gelüftet! Dazu aber mehr im nächsten Kapitel. Aber genug von mir-viel Spaß mit Kapitel 13!
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Ich ging wieder nach drin.
Maria schlief, und so gönnte ich mir den Luxus einer warmen Dusche. Was man als junge Mama zu schätzen lernte, dachte ich bei mir.  Ich wusch mir die Haare, und wagte es sogar, eine Haarkur zu benutzen. Endlich Zeit für mich! Diese Freude sollte allerdings nicht ewig währen. Zehn Minuten später hämmerte es an der Tür. „PIA!“ Andi. Was machte der denn hier?“ „WAS?“ brüllte ich zurück. Ich würde ihm garantiert nicht hereinlassen. Immerhin trug ich meinen Kuhoverall und hatte Lockenwickler auf dem Kopf. „Mach auf!“ meckerte er. „Nein!“  Er trat einfach ein. Als er mich sah, gackerte er los. „Du siehst ja scharf aus!“ „Ja, ne?“ gluckste ich. „Was gibt es denn? Nicht mal in Ruhe stylen kann man sich hier!“ „Maria hat die Windel voll!“ „Ole hat drei große Kinder, dann wird der das wohl hinbekommen?“ schnauzte ich, und knallte Andi die Tür vor der Nase zu. Dann begann ich, meine schwarzen, sonst recht buschigen Haare in so etwas wie Locken zu verwandeln. Als die Frisur saß, wandte ich mich dem Make Up zu. Ich schminkte mir Smokey Eyes, und trug einen Lippenstift in einem sanften Rotton auf. Zum Abschluss schwang ich mich in ein schwarzes Neckholderkleid mit weißem Taillenband und weit schwingendem Rock. Meine 10 cm-Hacken klemmte ich mir auch noch schnell an die Füße. Kaum hatte ich das Bad verlassen, stand Papa vor mir. „Hallo schöne Frau!“ Ich küsste ihn liebevoll auf die Wange. „Was war das gerade mit Andi? Der schaut immer noch konsterniert!“ Ich lachte schallend. „Naja, er meinte, mich stören zu müssen, weil Maria ein Häufchen gemacht hat.“ Papa rollte mit den Augen. „Ach, deswegen wurde ich abkommandiert, dich abzuholen? Ole hat Andi ganz schön rund gemacht!“ „Huh?“ „Naja, die Gäste sind alle da, und Ole hat das Küchenkommando übernommen. Er will gleich servieren.“ „Und das hätte Andi nicht direkt sagen können?“ Lachend und scherzend kamen wir  in den Essbereich. Nils, Fo und Andi starrten mich an, Micha ging vor mir auf die Knie und Specki drehte sich weg. „Hab ich was im Gesicht?“ fragte ich genervt. Ralf und Mario zwinkerten. „Die waren eben alle noch nie bei unserem 50s-Abend. Aber mit Verlaub, du siehst rattenscharf aus!“ Dafür fing sich Mario einen Klaps von seiner Frau Cordula ein. Ralfs Frau zog es wie in jedem Jahr vor, Silvester mit ihrer besten Freundin auf Mauritius zu feiern. Sein Sohn Justus war mit von der Partie, war aber sauer gewesen, dass er nicht bei seinem Papa bleiben durfte. Der rotblonde hatte also die Gunst der Stunde genutzt, und Lea als seine Begleitung mitgebracht.
Andre und Carsten kicherten. „Wir sind gegen schöne Frauen immun!“
„Ich dachte, Ole wollte auftragen?“ knurrte ich meinen Papa an. „Ich habe mich extra beeilt!“
Da trat mein Liebster aus der Küche. Ich kippte fast um. Er hatte sich entgegen seiner sonstigen Gewohnheiten in ein schwarzes Hemd geworfen, und seine Mütze trug er auch nicht. Ich musste ihn wohl ziemlich angeglotzt haben, denn Carsten reichte mir ein Taschentuch. „Putz dir mal den Sabber weg, das ist ja scheußlich!“ kommentierte er das. Ich schaute immer noch auf meinen Mann. Naja, als solchen bezeichnete ich ihn schon längst, und im Herzen war er das auch. Ich wusste einfach, dass ich diesen Menschen um nichts auf der Welt verlassen würde.
Auf einmal tauchten auch Jessy und die Zwillinge auf. Alle drei hielten eine weiße Rose in der Hand. Jetzt erst nahm ich die rote Rose, die Ole in der Hand hielt, wahr.
Ich suchte Annes Hand, und fand sie. Meine Freundin hielt mich geduldig fest. Da ging Ole auf die Knie. Nun krallte ich mich auch an Julia fest. Sabine, Cordula und Lea stellten sich zu uns. Sie hatten wohl Angst, dass ich umkippen würde.
„Pia, mein Schatz. Wir sind ja erst knapp über ein Jahr lang ein Paar, aber wir sind bereits die Eltern unserer kleinen Prinzessin“, begann er. „Du hast unsere drei großen Prinzessinnen vergessen“, bemerkte ich. „Jetzt habe ich den Faden verloren. Also, was ich sagen wollte: Ich hatte noch nie dieses Gefühl, wie du es in mir auslöst. Und schon gar nicht so schnell, Eigentlich war es damals in diesem Pub schon um mich geschehen. Nach unserer ersten gemeinsamen Nacht war es dann endgültig vorbei. Ich habe so lange nach dir gesucht, und dich dank Nils wieder gefunden. Ich weiß, das klingt total bescheuert, aber ich liebe dich seit dem Moment, an dem ich dich das erste Mal gesehen habe. Darum möchte ich dich fragen: Willst du meine Frau werden?“ Ich ließ meine Freundinnen los, und kniete mich zu ihm. „Ole, du erlebst mich eigentlich selten sprachlos. Und wenn ich keine Worte mehr habe, beginne ich, zu singen. Aber jetzt fällt mir nicht einmal ein Lied ein, das meine Gefühle für dich annähernd zum Ausdruck bringen könnte. Specki meinte damals, als ich verkündet habe, dich heiß wie Frittenfett zu finden: „Ihr gefällt einmal ein Kerl, preiset den Herrn!“ Ich war immer darauf bedacht, mich bloß nie wieder zu verlieben, habe mir meterhohe Schutzmauern zugelegt. Und dann kamst du, und hast sie innerhalb von einem Augenblick niedergerannt. Und unsere Maria ist das größte Geschenk, das du mir hättest machen können. Aber es kommt ja noch besser: Ich habe drei wunderschöne Stieftöchter gratis dazu bekommen.“ Andi rollte mit den Augen. „Die quatscht einem ja einen Pelz ans Ohr!“  Ich schickte ihm einen Todesblick, und er verstummte. „Lange Rede, kurzer Sinn: Ja, ich möchte liebend gerne deine Frau werden, mein Schatz!“ Ole zog mich zu sich, und küsste mich stürmisch.
Unsere Freunde jubelten. Papa schniefte. Die drei Mädchen kamen auf mich zu, nachdem ihr Papa mit seine Rose überreicht hatte. Jessy ergriff zunächst das Wort. „Pia, am Anfang waren wir fassungslos darüber, dass unsere Eltern sich trennen würden. Aber dann haben wir dich kennengelernt, und dich ins Herz geschlossen. Willkommen in unserer Familie!“ Sie überreichte mir ihre weiße Rose. Anouk und Aimee grinsten sich an. „Wir sind ja nicht so große Wortkünstlerinnen“, „Seit wann?“ „PAPA!“ „Naja….wir wollten eigentlich einen kleinen Bruder, und sollten deswegen eigentlich sauer auf dich sein. Aber dazu haben wir dich inzwischen viel zu lieb. Darum auch von uns: Willkommen in der Familie!“  Auch die Zwillinge drückten mir die Rosen in die Hand. Ich merkte, wie meine Augen feucht wurden. Ich drückte die beiden Wirbelwinde an mich. Fo schluchzte, und Sabine reichte ihm ein Taschentuch. „Ole, hast du nicht etwas vergessen?“ fragte Cordula. Ole schlug sich mit der flachen Hand auf die Stirn, und kramte eilig in seiner Hosentasche. Er förderte einen wunderschönen Ring zu Tage, und trat auf mich zu. Ich reichte ihm meine linke Hand, und er streifte mir den Ring über. Fo heulte nun wie ein Schloßhund, und auch Micha angelte nach einem Taschentuch. Da brach der Jubel unserer Lieben endgültig über uns herein. Julia warf mich fast um vor Freude, und Nils wirbelte mich stürmisch herum. Mario und Ralf tanzten albern herum, Andre und Carsten lächelten selig, Cordula hatte Fo umarmt, der völlig aufgelöst war vor Rührung, und Sabine, Anne und Specki hatten sich an den Händen genommen und tanzten im Kreis. Die Kinder rührte das Spektakel wenig an.
„Jesses, das Essen!“ rief ich. Ole lachte. „Alles organisiert. Kann losgehen!“ Ich wuselte mit ihm in die Küche, und wir servierten den ersten Gang, ein Lachsschaumsüppchen. „Ole, da hast du dich selbst übertroffen!“ lobte Fo. „Das Menü geht alleine auf Pias Konto“, erwiderte er. Andi riss die Augen auf. „Da schlummert ja ein Talent in dir!“ Ich zeigte ihm die Zunge. „Pias leiblicher Vater ist Koch gewesen“, erklärte Papa. „Aber das ist alles, was wir wissen. Ihre leibliche Mutter ist wohl früh gestorben, und er sah sich wohl außerstande, ein kleines Mädchen in Einklang mit seinem Beruf zu bringen. Und Pia hat wohl sein Talent geerbt.“
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