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Mein turbulentes Leben

Kurzbeschreibung
GeschichteFamilie, Liebesgeschichte / P18 / Gen
OC (Own Character) Ole Plogstedt
29.03.2016
20.09.2016
38
66.454
1
Alle Kapitel
16 Reviews
Dieses Kapitel
1 Review
 
 
29.03.2016 1.524
 
New Story over here-wie schon erwähnt, ich kippe fast um vor Input! Wie immer vorneweg das Zirpische Gesetz: Die wunderbaren Kochprofis gehören sich selbst, ebenso wie alle weiteren auftretenden Promis-ich leihe sie mir nur aus, spiele ein bisschen mit ihnen, und gebe sie unversehrt wieder zurück. Pia, ihr Papa, und alle anderen OC's gehören mir :)
Ich verdiene auch an dieser Geschichte nichts-eure Anerkennung, Favos und Reviews sind mir Obulus genug :) Aber genug geschwafelt- Los gehts :)
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Beschwingt lief ich durch die Straßen Münchens. Ich hatte geschäftlich in der bayrischen Metropole zu tun. Inzwischen war mir die quirlige Stadt, die trotz allem urban und cool wirkte, stark ans Herz gewachsen, was aber auch ein Verdienst des Unternehmens war, das mich alljährlich zu seinen Events einlud. Ich war einen Tag früher angereist, da es am nächsten Morgen früh los gehen sollte.
Gerade war ich auf der Suche nach einem Biergarten, in dem ich ein Weißbier trinken, und die letzten Stunden des wunderbaren Sommertages genießen wollte.
In einer Seitenstraße war ich fündig geworden, und ließ mich entspannt auf eine der Bierbänke sinken. Eine Gruppe von Herren Mitte fünfzig hatte mich eingeladen, zu ihnen zu sitzen. Sie sprachen alle tiefstes bayrisch, aber waren sehr herzlich und bemüht, als sie merkten, dass ich eine „Preußin“ war. „Darf ich dich auf ein Bier einladen?“ fragte der, der neben mir saß und sich als Sepp vorgestellt hatte. „Ich mag ihnen keine Umstände machen“, entgegnete ich schüchtern. Er lachte. „Ich tät dich nicht einladen, wenn es mir Umstände machen würde.“ Daraufhin nickte ich, und ehe ich mich versah, stand ein Weißbier vor mir. Ich nahm einen Schluck und lächelte.
„Bei dir daheim gibt es wohl nicht so gutes Bier?“ fragte Sepp amüsiert. „Doch, schon auch. Aber es ist zu einem Ritual geworden, dass ich an meinem ersten Abend in München immer eine Halbe trinke.“ Die Männer brummten zustimmend. „Für ein Mädel hast du aber einen guten Geschmack“, meinte Josef, der mir gegenüber saß. Mit seinem grauen Vollbart und den wachen braunen Augen erinnerte er mich ein wenig an den Alm-Öhi.
„Was machst du denn hier in Minga?“ „Morgen geht’s zur Floßfahrt nach Wolfratshausen. Geschäftlich.“ „Des wird a Fetzngaudi“, versicherte mir Rudi, der neben Josef saß. „Das hoffe ich doch“, gab ich keck zurück. So saßen wir einige Zeit und tranken unser Bier. Da hörten wir eine Männerstimme neben uns. „Pia! Da hab ich doch richtig gehört?“ Ich drehte mich um. „Mei, Specki! Du hier? Ich hab gedacht, du wohnst in Berlin? Setz dich, alter Freund!“ Der tätowierte junge Mann umarmte mich stürmisch. „Wir ham uns ja lang nimmer g’sehn!“ „Fünf Monate sind es jetzt. Wie geht es dir bei In Extremo? Immer noch gut?“ Wir plapperten eine Weile munter miteinander. Die Gruppe um Sepp wandte sich zum gehen. „Wir können dich mit dem jungen Mann alleine lassen?“ Ich nickte. „Schade, dass sie schon gehen.“ Die Männer umarmten mich herzlich. „Danke für das Bier und den schönen Abend“, verabschiedete ich mich aufrichtig von der lustigen Truppe.
„Was hast du jetzt noch vor, meine Liebe?“ fragte mich Specki amüsiert. „Ins Hotel gehen. Zumindest war das der Plan.“ Er grinste mich breit an. „Ich hab einen Plan. Kommst du mit?“ Ich nickte. Wir bezahlten, und Specki hakte mich unter. Zehn Minuten später standen wir vor einem kleinen, unscheinbaren Pub. Eine Schiefertafel am Eingang verriet, dass dort heute „Open Stage“ war. „Wir machen ein bisschen Musik zusammen. Was meinst?“ „Ich habe seit Jahren nicht mehr gesungen, keiner will das hören“, jammerte ich. „Nix da, los geht’s.“
Zwei Stunden später waren meine Bedenken vergessen. Ich trat auf die kleine Bühne. Ein Kerl namens Hagen hatte beschlossen, mich auf der Gitarre zu begleiten, und Specki saß auf seinem Cajon. Ich senkte kurz den Blick, nickte den beiden Männern zu, holte tief Luft, und begann zu singen. „So close, no matter how far, could have been much more from the heart….“ Meine Gedanken drifteten zu Micha, meinem Ex-Freund. Das war immer unser Lied gewesen. Nach fast sechs Jahren Beziehung hatte er mich per E-Mail verlassen, und kurz darauf seiner Familie erzählt, ich sei an Krebs gestorben. Diese Geschichte hatte mir den Glauben an die Liebe und die Männer gänzlich geraubt. Das war zwar nur schon sechs Jahre her, und ich hatte seitdem keine Beziehung mehr gehabt. Ich schaute lächelnd zu Specki. Er war mir immer ein guter Freund gewesen, auch wenn wir uns nur sehr selten sahen-meistens auf Konzerten seiner Band. Er hatte im letzten Jahr seine langjährige Freundin Anne geheiratet, und mich dazu eingeladen. Ich hatte Annes Brautstrauß gefangen, was Specki zu albernen Sticheleien veranlasste. Er wollte mich mit jedem Mann verkuppeln, der nicht bei drei auf dem Baum saß, und erzählte dann immer frei heraus von der Strauß-Geschichte. Dass das nicht von Erfolg gekrönt war, ist denke ich unnötig zu erklären.
„…and Nothing else matters“, schloss ich. Der Pub tobte vor Begeisterung und Specki fiel mir begeistert um den Hals. Hagen gab mir einen High Five. „Das war grandios, da ist ja ein Talent hier rein marschiert, aber hallo!“ Ich verneigte mich linkisch und setzte mich wieder.
Der schwarzgefärbte Drummer grinste mich breit an. „Wäre Hagen nichts für dich?“ Ich verdrehte meine Augen. „Florian!“ Er senkte den Blick. Wenn ich ihn bei seinem bürgerlichen Vornamen nannte, wusste er, dass Ärger drohte.
„Ach Liebes, du brauchst doch mal wieder einen Mann, außerdem fragt Anne schon die ganze Zeit nach der Einladung zu deiner Hochzeit!“ Ich ignorierte ihn. „Pia? Ignorierst du mich etwa?“ „Wie könnte ich, du größte aller Nervensägen?“ Er boxte mich in die Seite. „Wo ist Anne eigentlich?“ „In Berlin. Hab ich es dir noch nicht erzählt? Ich werde Papa!“ Beleidigt schob ich meine Unterlippe nach vorn. „Nein, das habt ihr mir nicht erzählt. Zur Strafe müsst ihr mich zur Patentante machen.“ Ich meinte diese Äußerung nicht besonders ernst, da ich Kinder zwar mochte, aber vor derartiger Verantwortung zurückschreckte. Specki wusste das eigentlich auch. „Du warst eh vorgesehen. Anne meinte, das wäre eine gute Gelegenheit, dich öfter zu sehen.“ Ich ließ beinahe mein Guinness fallen. „Okay? Das freut mich jetzt aber!“ Ich küsste ihn fröhlich auf die Wange.
Wir saßen noch eine Weile beisammen und diskutierten über Babynamen, als mein guter Freund mir aufgeregt am Rocksaum herum zupfte. „Was ist denn los?“ fragte ich, und wand den Rock aus seinen Händen. Ich war zwar nicht mit übermäßigem Reichtum gesegnet, aber dieses Designerstück hatte mich beim Shopping förmlich bekniet, mitgenommen zu werden. Für die morgige Floßfahrt war er nicht angebracht, aber als Partyoutfit taugte das bunte, knielange Stück durchaus. Nur hatten Speckis Hände zerstörerische Kräfte.
„Da drüben sitzt ein Typ, der schaut die ganze Zeit rüber. Und süß schaut er auch noch aus. Wäre der nix?“ „Hör jetzt auf damit!“ Ich folgte jedoch Speckis Blick, und mich traf fast der Schlag, als ich den Mann sah, der da die ganze Zeit (wenn man dem Drummer Glauben schenken wollte) herüber sah. „Der ist ja heiß wie Frittenfett!“ flüsterte ich. „Ein Wunder! Dir gefällt mal ein Kerl! Preiset den Herrn!“ witzelte Specki, was ihm einen wütenden Blick einbrachte. Da stand Hagen vor mir. „Singst du nochmal mit mir?“ Ich nickte. „Was hast du denn gedacht? Natürlich.“ Ich erhob mich und folgte Hagen auf die Bühne. Er spielte einige Akkorde und ich fiel ein. Wir hatten uns spontan für „Talking about a Revolution“ von Tracy Chapman entschieden. Der ganze Pub klatschte im Takt. Als wir geendet hatten, stand der Hottie mit einem Bier in der Hand vor mir. „Ich hoffe, dein Freund“, er zeigte auf meinen Kumpel, der grinsend am Tisch saß „hat nichts dagegen, wenn ich dir dieses Bier ausgebe?“ Ich lachte. „Der da? Das ist nur mein verheirateter guter Freund Florian. Und danke für das Bier. Ich heiße übrigens Pia, und du?“ Er grinste mich breit an. „Ole mein Name. Ich komme eigentlich aus Hamburg, aber mein Kumpel“, er zeigte auf einen großen brünetten, der nicht weniger heiß war als er selbst, „hat mich zu seinem Geburtstag hierher eingeladen. Er ist übrigens zu schüchtern, dich selbst anzusprechen. Und ich darf dich leider nicht selbst anbaggern.“ Er hielt mir seine rechte Hand unter die Nase, an der ein Ehering steckte. Ich schmunzelte. „Mein Schlag bei verheirateten Männern ist heute wohl extrem hoch?“ Ole zwinkerte. „Andi, also mein Kumpel, war verheiratet. Seine Frau hatte vor fünf Jahren einen tödlichen Unfall mit dem Motorrad. Seitdem hat er keine Frauen mehr angeschaut. Aber als ihr vorhin Metallica gesungen habt, hat er so verzückt in Richtung Bühne geschaut, dass ich nicht anders konnte, als dich für ihn anzuquatschen.“ Ich umarmte den dunkelhaarigen spontan. „Finde ich ja sehr süß von dir, aber nein danke. Also danke für das Bier, und euch zwei, nein vier hübschen noch einen schönen Abend!“ Ich umarmte ihn erneut kurz, und setzte mich wieder zu Specki. Dieser gab mir einen Schlag auf den Hinterkopf. „Bist du bescheuert? Der war doch wirklich süß!“ „Der ist verheiratet, und wollte mich seinem KUMPEL andrehen. Wir sind doch alle erwachsen! Kann der Kumpel nicht selber kommen, wenn er Interesse hat?“ Ich schlug frech zurück. Specki trank aus, und wir verließen den Pub.
 
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