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Ein kleines bisschen Glück

von Luischen
Kurzbeschreibung
GeschichteFamilie, Liebesgeschichte / P18 / Gen
23.03.2016
06.04.2016
16
21.982
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24.03.2016 1.404
 
Wieder im Olsen wurde ich gleich von Dad in die Arme gezogen „Wo warst du so lange?“ „Na am Kanal, hab ich dir doch geschrieben. Fo hat mir ein bisschen Gesellschaft geleistet.“, erklärte ich den Graumelierten in meinem Schlepptau. „Jetzt gehörst du aber erst mal mir. Ich habe dich drei Jahre lang nur via Skype gesehen.“ „Du hast mir doch auch gefehlt.“, lachte ich und küsste ihn auf die Wange. Ich drehte mich in seinen Armen ein und lehnte meinen Kopf gegen seine Schulter „Ach mein kleiner Wirbelwind.“, lachte er „Du rührst deinen alten Herren immer noch zu Tränen.“ „Soll das nicht auch so sein?“, er strich mir über den Rücken „Gott geh nie wieder so lange, so weit fort.“ „Das kann ich dir versprechen! Ihr habt mir da hinten schrecklich gefehlt auch wenn ich die Erfahrung nicht missen will. Australien ist wunderschön und es gibt echt wirklich heiße Männer da unten.“ „Nein, nein.“, begann Dad zu schreien und riss die Hände vor die Ohren „Sowas will ich nicht wissen Wirbelwind!“ „Wenn du wüsstest.“, lachte ich und warf einen kurzen Seitenblick auf Fo.
Er küsste meine Stirn „Bleib für mich bitte weiter meine kleine unschuldige Tochter.“ „Na wenn du dir das weiter einreden willst, wechseln wir wohl besser das Thema.“, grinste ich.
Mika packte meine Hand und zog mich auf die Tanzfläche. Gott wie er sich verändert hatte. Zu Mika hatte ich den meisten Kontakt gehabt in den letzten drei Jahren. Er war wie mein ein und alles. „Sag mal geht da was mit Fo?“, fragte er und drehte mich zu irgendeinem Schlagersong über die Tanzfläche. „Nein, quatsch.“, antwortete ich, wusste aber, dass Mika mich sofort durchschaute. „Und jetzt die Wahrheit Luisa.“ „Wir hatten was am Kanal.“, ich konnte beinahe sehen wie gerne Mika die Hände über dem Kopf zusammenschlug „Das ist nicht dein Ernst oder?“ „Mein Gott, wir hatten was miteinander, ich muss ihn ja nicht gleich heiraten.“ „Weiß er das auch?“ „Werde ich schon mit ihm klären.“ „Und wenn er mehr will?“ „Na man kann ja sehen was passiert.“, ich grinste „Oh Dad wird dir sowas von den Kopf abreißen.“ „Her hat mich lieb, warum sollte er mir den Kopf abreißen?“ „Weil der Kerl älter ist als Dad.“.
„Darf ich ablösen?“, fragte Fo meinen Bruder und streckte mir seine Hand entgegen. Mika sah Fo an „Aber bring sie mir wieder.“, forderte er, Fo nickte „Versprochen.“, dann zog er mich zu den Klängen von „Cuba“, auf die Tanzfläche. „Darf ich ehrlich sein?“, fragte er in der ersten Drehung „Ich bitte darum.“, antwortete ich. „Das soll jetzt nicht scheiße klingen und ich will nicht, dass du dich ausgenutzt fühlst, aber ich glaube nicht, dass ich derzeit was Festes will. Weißt du, ich habe die Scheidung gerade erst durch und…“, ich begann nur zu grinsen „Relax! Wir hatten Spaß und darauf kommt es an.“, Fo atmete erleichter aus, packte mich und wirbelte mich gleich ein wenig schneller über die Tanzfläche „Du bist mir also nicht böse?“ „Nicht im Geringsten.“, er zog mich an seine Brust und drehte sich schneller mit mir „Du bist echt super.“, grinste er.

Und so ging Dads Geburtstag vorbei, Fo fuhr wieder nach Stuttgart und ich lebte mich langsam aber sicher wieder in Hamburg ein. Mika hatte eine Wohnung für mich ausgesucht. Sie war ein absoluter Traum. Ziemlich groß und ich hatte ein riesen Fenster direkt über meinem Bett von wo aus ich Nachts die Sterne sehen konnte und auch so war es hier mehr als angenehm. Ein wundervoller Altbau, mit Balkon und einem frisch renovierten Bad. Besser hätte es kaum sein können. Mika hing abends oft bei mir rum und es war, als wäre ich nie wirklich weg gewesen. Heute war allerdings mein Tag mit Dad. Wir wollten einfach mal wieder ein bisschen Zeit mit einander verbringen. Er hatte sich extra einen Tag freigenommen.
Wir hatten uns an der Alster getroffen und ein Tretboot gemietet. Jeder mit einer Flasche Bier in der Hand trieben wir nun über die Alster. Die Sonne schien wohlig warm auf uns herunter. Ich ließ meine Füße im Wasser baumeln. „Hat sich eigentlich Freddy schon bei dir gemeldet?“, fragte Dad „Freddy?“ „Na dein Freund von damals. Als er gehört hatte, dass du wieder hier bist, war er hellauf begeistert, da hab ich ihm deine Nummer gegeben.“ „DER Freddy?“, hakte ich nach und verdrehte die Augen „Du weißt aber schon, dass er mich damals, kurz bevor ich nach Australien bin, mit Sinja betrogen hat?“, ich sah kurz über meine Schulter „Das hast du mir nie erzählt.“ „Weil er eine Ausbildung bei dir machen wollte und ich ihm das nicht verderben wollte.“ „Gerade deshalb hättest dus mir sagen müssen.“, brummte er. „Ich kann nur hoffen, dass er sich nicht bei mir meldet.“, lachte ich und wie aufs Stichwort klingelte mein Handy. Dad begann zu lachen. Ich warf nur einen Blick aufs Display. Doch es war nicht Freddy der mir schrieb, sondern Fo. „Kümmere ich mich später drum.“, kommentierte ich und ließ mein Handy wieder in meiner Tasche verschwinden.
Nach der Fahrt auf der Alster ließen wir uns in einem kleinen Eiscafé nieder. Ich war in diesem Moment einfach nur glücklich wieder hier zu sein. Meinen Dad wieder in meiner Nähe zu wissen. Meine Mutter hatte ich nur auf Fotos gesehen. Sie hatte kein Interesse an mir gehabt. Partys, Sex und Drogen waren alles gewesen, was sie interessierte. Hätte Dad sie damals nicht gezwungen während der Schwangerschaft darauf zu verzichten, wäre ich vielleicht nie auf die Welt gekommen. Er hatte mich sofort zu sich genommen. Als Singledad hatte er mich dann groß gezogen, bis er Ella kennengelernt hatte. Sie war wie eine Mutter für mich und verliebte sich nicht nur gleich in meinen Dad, sondern auch in mich.
Ich nahm Dads Hände in Meine. „Ich habe dich schrecklich lieb, das habe ich dir in letzter Zeit viel zu selten gesagt.“, strahlte ich ihm entgegen „Was hast du angestellt?“, fragte er gleich „Nichts, wirklich. Ich wollte nur, dass du das weißt.“ „Ich habe dich doch auch lieb Wirbelwind und ich bin wirklich froh, dass du wieder hier bist.“ „Gott ich bin auch wirklich froh wieder hier zu sein. Australien ist schön, aber da ward ihr nicht.“ „Schön dass wir dir wenigstens ein bisschen gefehlt haben.“ „Ein bisschen? Ich habe am Anfang nur geweint, ich wollte eigentlich sofort zurück, aber dann habe ich Jack kennengelernt. Den wiederum vermisse ich hier.“ „Warst du mit ihm zusammen?“, fragte er, doch ich begann zu lachen „Jack war schwul, habe ich das nie erzählt?“ „Offensichtlich nicht.“, lachte er. „Ich hoffe Jack kommt mich hier irgendwann besuchen. Er fand deine Carepakete immer sehr super.“ „Du hast die nicht alleine gegessen?“ „Dad wie hätte ich das denn schaffen sollen? Die waren riesig.“ „Ich wollte nur, dass du nicht verhungerst. Du konntest doch nicht kochen.“ „Jetzt kann ichs.“, lachte ich.

Dad brachte mich zurück zu meiner Wohnung. „Das müssen wir wieder öfter machen.“, bestimmte er und ich nickte „Da bin ich auch für. Wir müssen immerhin drei Jahre aufholen.“, Dad lachte, bevor er mir durch die langen Haare wuschelte „Du siehst deiner Mutter so verdammt ähnlich.“, ein sachtes Schmunzeln zog sich über seine Lippen „So lange ich deinen Charakter bekommen habe.“, schmunzelte ich zurück.  Lachend nahm er mich in den Arm „Ich bin so stolz auf dich und Ella ist es auch. Du bist zwar nicht ihre leibliche Tochter, aber sie liebt dich wie ihr eigenes Kind, ich hoffe das weißt du.“ „Ja, das weiß ich. Grüß sie mir, wenn du wieder daheim bist.“ „Mache ich. Im Moment ist sie ein bisschen angespannt. Die Zwillinge drehen voll durch. Ich sag nur Pubertät.“ „Ihr ward ja auch verwöhnt von Mika und mir. Wir waren vorbildliche Teenies.“ „Das stimmt. Da schlagen die Zwillinge viel mehr über die Stränge.“ „Ganz der Papa was?“, ich begann zu lachen, während er mich knuffte. „Grüß mir die beiden Grazien und sag ihnen, sie sollen euch lieb haben. Ihr seid tolle Eltern.“ „Genauso sag ich ihnen das.“, lachte er.
Wir hatten uns gerade verabschiedet und ich wollte ins Haus gehen, als Dad noch einmal meine Hand ergriff „Eins muss ich dir noch sagen. Ich war in den letzten drei Jahren so wenig für dich da, weil wir uns zeitlich so oft verpasst haben. Wenn du irgendetwas hast, über das du reden willst, kannst du immer zu mir kommen ok?“ „Weiß ich Dad, danke.“, sagte ich und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange.
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