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Ein kleines bisschen Glück

von Luischen
Kurzbeschreibung
GeschichteFamilie, Liebesgeschichte / P18 / Gen
23.03.2016
06.04.2016
16
21.982
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24.03.2016 1.316
 
Fo hielt meine Hand fest in Seiner, als wir uns wieder zu den Anderen an die Bar stellten. „Was bitte war das?“, fragte Nils „Ein Tango.“, gab ich zurück „Oh nein, das war nicht nur ein Tango!“, sagte er bestimmt und blickte Fo mit großen Augen an „Das musst du mir beibringen. Unbedingt!“ „Mit einer so wundervollen Tanzpartnerin, ist das kein Problem.“ „Aber du kriegst die Frauen nur mit wirklich gutem Tanzen rum.“, versuchte ich meine Verlegenheit hinter einem frechen Kommentar zu verbergen. Fo drückte meine Hand noch ein wenig fester, bevor er mich an Nils weiter reichte. „Vielleicht sollten wir draußen üben, da gibt es nicht so viele Zuschauer.“, lachte ich, als ich Nils verunsicherten Rehblick sah. „Das lasse ich mir nicht entgehen.“, grinste Andi breit und auch Dad begann zu lachen „Nils und tanzen? Bester Geburtstag ever.“, und schon wurde ich an der Hand des Rothaarigen nach draußen gezogen.
Ich blickte Nils in die Augen. Er war viel zu nervös. Mit einem frechen Grinsen löste ich Fos Krawatte „Dafür ist es ohnehin viel zu warm.“, kommentierte ich und stellte mich hinter Nils. Zugegeben, ich musste mich unendlich strecken, doch ich schaffte es ihm mit der Krawatte die Augen zu verbinden. „Tango ist Leidenschaft und eine Menge Gefühl. Du musst nicht sehen können um Tango zu tanzen. Folg nur meinen Bewegungen. Der Rest ergibt sich von alleine.“, redete ich ruhig, dann sah ich zu den anderen Jungs. „Wäre einer von euch so freundlich uns ein wenig Musik anzumachen?“, fragte ich.
Sanft legte ich Nils Hände in die Grundposition. „Hör nur auf die Musik.“, flüsterte ich, bevor ich den ersten Schritt nach hinten machte und ihn mitzog. Nils war eher zögerlich, versteifte sich. „Du musst locker werden.“, lächelte ich. „Ich will dir nicht auf die Füße treten.“, sagte er angespannt „Ich halte was aus mein Lieber.“, sagte ich und zog ihn näher an mich heran „Du musst die Musik spüren.“, flüsterte ich ganz nah an seinem Ohr und er wurde gleich noch ein wenig steifer. In jeglicher Hinsicht… Ich seufzte. Vorsichtig nahm ich die Krawatte von seinen Augen „Sieh mich an.“, forderte ich, beweg dich mit mir. Versuch gar nicht es richtig zu machen, beweg dich einfach mit mir, lächelte ich zu ihm hoch. „Ich glaub das ist nichts für mich.“, sagte er und wich einen Schritt zurück, bevor er sich umdrehte und komplett die Flucht ergriff.
Verwirrt sah ich mich zu den Jungs um, die nur mit den Schultern zuckten, bevor ich Nils hinterher ging. Er saß unter einem Baum und hatte den Kopf in seine Hände gelegt. „Was ist los?“, fragte ich und ließ mich neben ihm nieder. „Hat nichts mit dir zu tun.“, murmelte er „Und was ist dir dann über die Leber gelaufen?“ „Ach ich weiß auch nicht.“, brummte er „Stress mit der Freundin?“, fragte ich und sofort zuckte sein Kopf hoch „Ich bin ne Frau, ich merke sowas.“ „Wir streiten in letzter Zeit nur noch. Ich weiß auch nicht. Irgendwie ist nichts mehr wie am Anfang.“ „Ihr habt die Honeymoon Phase hinter euch, hm? Aber jetzt fängt die Beziehung doch erst richtig an. Du musst es nur durchhalten. Schenk ihr Aufmerksamkeit und Blumen! Frauen lieben Blumen! Auch wenn sies nicht zugeben, Frauen lieben Blumen.“ „Lia mag Tulpen.“ „Dann kauf ihr Tulpen, geh mit ihr Essen, oder koch ihr was. Ich weiß du musst viel arbeiten, aber nimm dir Zeit für sie. Mehr wollen Frauen fast nicht.“, Nils begann zu lächeln „Bekomme ich jetzt noch irgendwo Tulpen her?“ „Tankstelle.“, lachte ich und er sprang auf „Danke.“, lachte er, dann verschwand er in der Dunkelheit.

Ich überlegte einen Moment zurück zugehen, wollte dann aber doch lieber einen Moment für mich. Ich war so lange nicht in Hamburg gewesen. Wie ich diese Stadt liebte. Ich nahm mein Handy und schickte Dad eine Nachricht „Mach dir keine Sorgen, bin am Kanal. Komme später zurück. Liebe dich.“. Ich schlenderte runter an den Kanal, ließ mich im Gras nieder, zog mir die Schuhe aus und ließ meine Füße vom kalten Kanalwasser kühlen. Ich war wirklich wieder hier. Kaum zu fassen, nach drei Jahren in Australien, war ich endlich wieder in Hamburg, in meiner Stadt. Ich lehnte mich ein wenig zurück. „Hier steckst du also.“, kam dieses tiefe Lachen aus der Dunkelheit. „Folgst du mir?“, fragte ich und sah über meine Schulter. „Ich hab mir Sorgen gemacht, ihr ward lange weg.“ „Ich habe Dad geschrieben.“ „Da war ich wohl schon unterwegs.“. Er setzte sich neben mich ins Gras und streifte seine Schuhe ab.
Er saß so nah bei mir, dass mir gleich wieder ein bisschen wärmer wurde. Ich konnte ihn riechen und das machte mich noch wahnsinniger. Angestrengt versuchte ich meinen Blick auf  dem Wasser zu behalten, doch immer wieder musste ich neben mich sehen. Als ich bemerkte, dass es ihm da ähnlich ging, begann ich zu lachen. „Was ist das hier?“, fragte ich und Fo zuckte lachend die Schultern „Sag du es mir.“, warf er die Frage zurück. „Ich weiß nicht was es ist, aber ich weiß, was ich will.“, antwortete ich kess. Der Schwabe zog die Augenbraue hoch „Und das wäre?“, schmunzelte er „Kannst du dir das nicht denken?“, weiterer Worte bedurfte es nicht. Er zog mich auf seinen Schoß und schon lagen seine Lippen auf Meinen. Wenn dieser Mann schon wie ein junger Gott tanzte, dann waren seine Küsse erst recht nicht von dieser Welt.
Meine Hände fuhren in seine graumelierten Haare, während seine Hände langsam aber zielstrebig unter mein Kleid glitten. Doch je heißer es wurde, desto schlechter wurde mein Gewissen. Ich unterbrach den Kuss. Fo sah mich ein wenig irritiert an. „Bist du… Bist du nicht verheiratet?“, fragte ich. Er drückte seine Hände gegen meine Haut „Spürst du einen Ring?“, fragte er, ich schüttelte den Kopf und begann zu lächeln. Sofort lagen meine Lippen wieder auf Seinen. Ich konnte spüren wie er in den Kuss hinein lächelte. Er zog mich enger an sich heran, presste mich förmlich gegen seine Brust. Er brummte „Mädchen.“, brachte er zwischen den Küssen hervor, während seine Hände unter meinem Kleid immer höher wanderten. Ich genoss das Gefühl der rauen Hände, die trotzdem so zärtlich sein konnten.
Wieder unterbrach Fo den Kuss und ich knurrte. Er grinste nur „Hast du bekommen, was du willst?“, fragte er. Ich biss ihm in die Unterlippe „Oh wenn du wüsstest, was ich will.“, wieder brummte er. Sein Brummen zog durch meinen ganzen Körper „Bin ich dir nicht viel zu alt?“, fragte er und für einen Moment sah ich wirkliche Unsicherheit in seine Augen treten. „Auf alten Pferden lernt man das Reiten, oder nicht? Ich meine nicht, dass ich das erst lernen müsste, aber…“, er begann zu lachen, bevor er mich wieder an sich zog. Es schien, als hätte er nur auf meine Zustimmung gewartet, denn jetzt gab er wirklich Gas. Seine Küsse wurden immer verlangender, leidenschaftlicher, brachten mich komplett um den Verstand.
Ich vergrub mein Gesicht an seiner Schulter und sackte erschöpft auf seinem Schoß zusammen. „Gott Mädchen.“, presste er hervor und zog meinen Kopf hoch. „Das war noch besser als das Tanzen.“, feixte ich und küsste ihn leidenschaftlich. „Wenn dein Dad das rauskriegt, bin ich dermaßen am Arsch.“, lachte er. Sein ganzer Körper bebte dabei. „Wir dürfens ihm nur nicht erzählen.“, zwinkerte ich und stand von seinem Schoß auf, doch er zog mich zurück. „Du bist wirklich hübsch, hat dir das schon mal Jemand gesagt?“ „Ja durchaus.“, grinste ich und küsste ihn wieder und wieder „Du bist aber auch nicht gerade hässlich.“, er brummte. Gott wie ich dieses Brummen liebte. Hatte ich gerade wirklich gedacht, dass ich sein Brummen liebte. Lachend schüttelte ich den Kopf, Fo ergriff mein Gesicht „Gehen wir zurück und tanzen noch ein bisschen?“, fragte er und ich nickte „Gerne. Wenn du mehr kannst als nur Tango.“ „Ist das eine Herausforderung?“ „Ich hoffe du kannst mithalten, alter Mann.“, ein Brummen „Oh ich geb dir gleich alter Mann!“.
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