Schriftgröße  Schriftart  Ausrichtung  Zeilenabstand  Zeilenbreite  Kontrast 

Ein Wiedersehen nach vielen Jahren

von Inery
Kurzbeschreibung
GeschichteFamilie / P12 / Gen
Ingrid Rischke OC (Own Character) Prof. Dr. Gernot Simoni
22.03.2016
15.05.2018
35
43.610
2
Alle Kapitel
34 Reviews
Dieses Kapitel
3 Reviews
 
 
22.03.2016 998
 
„Arzu, das geht so nicht, Sie können nicht einfach den Dienstplan ändern, nur weil Dr. Brentano an Ihrem freien Tag Dienst hat.“ mit hartem, strengem Blick schaute Ingrid Arzu an. „Der Dienstplan ist für ALLE bindend und Änderungen müssen mit mir abgesprochen werden, ich dachte eigentlich, dass auch Sie das mittlerweile wissen würden.“
Bevor Arzu etwas erwidern konnte hörte Ingrid, die mit dem Rücken zur Tür stand, hinter sich eine Männerstimme „Ingrid Rischke, so streng kenne ich dich gar nicht mehr.“
Mit strengem Blick sowie sichtlich überrascht und verärgert, dass sich jemand einmischte drehte Ingrid sich um. „Was...“ doch dann änderte sich ihr Blick, als sie IHN sah. Ingrid schlug sich die Hände vor den Mund und schaute ihn ungläubig an. „Gregor...“ flüsterte sie dann.
Lächelnd nickte der Mann. Ingrid stiegen Tränen in die Augen, ging auf ihn zu und schloss ihn fest in ihre Arme.
„Warum hast du nicht gesagt, dass du schon heute kommen wirst?“
„Ich dachte, ich könnte dich einfach mal überraschen und einen Tag früher kommen.“ grinste Gregor frech.
Ingrid drehte sich wieder zu Arzu, sie und Gregor ließen jedoch beide einen Arm um den anderen gelegt. „Ich mach ein paar Minuten Pause und wenn Sie wieder ein Problem mit dem Dienstplan haben, dann sagen Sie mir das bitte direkt und tauschen Ihre Schichten nicht einfach hinter meinem Rücken.“ ihre Stimme klang nun deutlich sanfter als zuvor.
Arzu nickte eingeschüchtert, dann hakte Ingrid sich bei Gregor ein und sie gingen gemeinsam in die Cafeteria.
„Wieso bist du heute schon gekommen?“
„Vielleicht hat mich die Sehnsucht früher zu dir getrieben.“ schmunzelte Gregor.
„Nach all den Jahren auf einmal? Muss ich dir das tatsächlich glauben?“ mit skeptischem Blick schaute Ingrid ihn von der Seite an.
„Sure.“ antwortete Gregor auf Englisch, grinste frech, legte seinen Arm wieder um Ingrid und sie lehnte sich leicht an ihn, während sie weitergingen.
„Ich bin sehr froh, dich endlich wieder zu sehen.“
„Ich auch.“ Gregor gab Ingrid einen Kuss auf die Wange und sie merkten nicht, dass Arzu ihnen vom Schwesternzimmer aus nach schaute.

„Such dir was aus, ich lade dich ein.“ lächelte Ingrid, als sie in der Cafeteria ankamen.
„Eigentlich hab ich vorgehabt, dich einzuladen.“ antwortete Gregor.
„Unterstehe dich. Hier bist du mein Gast. Und keine Widerrede.“ streng schaute Ingrid ihn an und Gregor wusste, dass Widerstand zwecklos war. „Außerdem hast du dir doch bestimmt noch kein Bargeld geholt.“ schmunzelte Ingrid dann.
„Ach ja. In Deutschland kann man ja nicht so unkompliziert überall mit Kreditkarte zahlen, wie in Amerika.“ Gregor schaute über den Kuchen in der Theke. „Dann nehme ich einen Kaffee und ein Stück Käsekuchen.“ bestellte er bei Charlotte.
„Und für Sie, Oberschwester?“
„Ich nehme nur einen Kräutertee, danke.“ sagte Ingrid.
„Wie lange dauert deine Schicht heute?“ fragte Gregor während sie warteten.
„Noch 2 Stunden, warum fragst du?“
„Ich habe nur überlegt, ob ich hier auf dich warte oder ein wenig durch die Stadt schlendere bis du Feierabend hast.“
„Wie du möchtest.“
„Ich glaube, ich bleibe hier. So lange sind 2 Stunden ja nicht und meinen Krimi habe ich im Flugzeug nicht geschafft zu Ende zu lesen.“
„In Ordnung. Weißt du, eigentlich ist es ja gut, dass ich dich nun doch nicht am Flughafen abholen musste.“ schmunzelte Ingrid nun.
„Warum?“ überrascht schaute Gregor sie an.
„Weil du so erwachsen geworden bist.“ grinste Ingrid. „Wer weiß, vielleicht hätte ich dich gar nicht mehr erkannt in der Menge.“
„Keine Sorge, ich hätte dich schon erkannt. Du siehst immer noch so aus, wie vor...“
„Sag es nicht.“ fiel Ingrid ihm ins Wort und in ihrem Blick lag etwas trauriges. „Es ist zu lange.“
„Ein Kaffee, ein Tee und ein Stück Käsekuchen.“ sagte Charlotte während sie alles über die Theke reichte.
„Danke, Frau Gauß.“ sagte Ingrid und zahlte, dann suchten sie sich einen freien Platz, während Charlotte den beiden neugierig nachschaute und sich fragte, wer der Mann an Ingrids Seite war, der ihr so gute Laune bescherte.
„Wie war eigentlich dein Flug?“ fragte Ingrid, als sie am Tisch saßen und Gregor seinen Kuchen gegessen hatte.
„Gut, lange zwar natürlich und anstrengend. Ich konnte kaum schlafen, obwohl es ein Direktflug war, worüber ich sehr froh war. Ich will gar nicht daran denken, hätte ich umsteigen müssen und irgendwo stundenlang am Flughafen warten auf den Anschlussflug...“
„Ich weiß gar nicht, wann ich das letzte Mal mit dem Flugzeug verreist bin.“ sagte Ingrid nachdenklich.
„Ich habe dich eingeladen letztes Jahr, warum bist du nicht gekommen?“
Ingrid zuckte die Schultern. „Das habe ich mich danach auch gefragt. Ich weiß auch nicht, es hat nicht gepasst mit meinem Urlaub und du hättest doch auch nicht unbedingt Zeit gehabt.“
„Für dich hätte ich sie mir genommen.“ Gregor schaute Ingrid in die Augen und legte seine Hand auf ihre, die auf dem Tisch lag.
„Das kannst du mir dann ja spätestens beweisen, wenn ich irgendwann im Ruhestand bin.“
„Und das ist wann?“
„Weiß ich nicht. Ein wenig Zeit hat es noch und nächste Woche feiere ich erst einmal meinen 60. Geburtstag.“
„Mit mir.“
„Genau und das macht den Tag schon heute besonders schön.“ lächelte Ingrid ihn an „Ich muss wieder zurück auf die Station. Du wartest dann hier auf mich?“
Gregor nickte. „Oder stört das jemanden, wenn ich hier so lange sitze?“
Ingrid schüttelte den Kopf. „Ich sag Frau Gauß Bescheid, dass du auf mich wartest und ich es dann nachher bezahle, wenn ich Feierabend habe, falls du noch etwas trinken oder essen möchtest.“ Ingrid gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Bis später.“ Ingrid nahm ihr leeres Teeglas und Gregors leeren Teller und brachte ihn zurück.
„Wenn der junge Mann da hinten noch etwas trinken oder essen möchten, zahle ich das, wenn ich Feierabend habe.“ erklärte Ingrid Charlotte. „Es ist doch kein Problem für Sie, wenn er hier auf mich wartet?“
„Nein, nein, das ist alles kein Problem.“ antwortete Charlotte und musste sich zusammenreißen um nicht zu fragen, wer dieser junge Mann war.
„Gut, vielen Dank und bis nachher.“ lächelte Ingrid, dann ging sie zurück auf Station.
Review schreiben
 
 Schriftgröße  Schriftart  Ausrichtung  Zeilenabstand  Zeilenbreite  Kontrast