Dead or alive
von Insanini
Kurzbeschreibung
School!AU Selbst die stärksten unter uns zerbrechen irgendwann. Man sieht es überall. Die, die am lautesten Lachen, nie irgendwie traurig erscheinen sind meistens die, die den größten Schmerz verbergen. Sie wollen anderen das Leid nicht zeigen und auch nicht spüren lassen, wussten sie doch, wie schlimm es war... wie es einen langsam vernichtete. "Tränen vermischt mit Regentropfen liefen mir nun über das Gesicht. Unaufhaltsam bahnten sie sich ihren Weg. Ich konnte nichts dagegen tun. Ich wollte es nicht einmal. Langsam aber sicher begann ich zu zerbrechen." Eine ungerechte Welt, ein Schüler der versucht alles richtig zu machen, ein anderer Schüler, der versucht den Helden zu spielen, aufkeimende Liebe... kann das alles gut gehen? Pairing DateSana
GeschichteAngst, Liebesgeschichte / P18 / MaleSlash
Date Masamune
Ishida Mitsunari
Sanada Yukimura
Sarutobi Sasuke
20.03.2016
20.03.2016
1
1.714
2
20.03.2016
1.714
Sengoku Basara
Dead or alive...!
Kapitel 1
Ich rannte, so schnell wie noch nie zuvor. Mehrere Male war ich bereits fast gestürzt, doch das konnte ich mir momentan einfach nicht leisten. Würde ich jetzt hinfallen, würden sie mich bekommen. Sie würden mich wie ein wild gewordenes Tier abschlachten. Wie einen wilden Tiger in seiner Heimat, ohne Rücksicht auf Verluste. Es würde ihnen sogar noch Freude bereiten, wenn ich hilflos und verzweifelt vor ihnen lag. Sie würden es als Jagd ansehen, wobei nicht irgendein Tierkopf oder Körper der Preis waren, sondern mein Körper.
Ja, der stärkste und schnellste würde gewinnen, doch für mich war das definitiv keine Option. Ich konnte und wollte dort nie mehr wieder zurück. Würden sie mich tatsächlich schnappen, würde ich wohl oder übel etwas sehr dummes tun müssen... so wie mir etwa das versteckte Messer in mein ohnehin schon zerbrochenes Herz zu rammen. Ob es wehtun würde? Ob es lange dauern würde?
Keine Ahnung. Und um ehrlich zu sein würde ich das auch ungern heute herausfinden. Ich konnte es mir einfach nicht leisten heute erwischt zu werden... nicht heute, nicht nachdem ich endlich das Geld für die Medikamente zusammen hatte... . Es wäre mein Untergang wenn er sterben würde. Ich kann es einfach nicht zulassen!
PENG! Ein weiterer Schuss viel. Nur knapp hatte mich dieser verfehlt. Sie holten also auf. Ich musste unbedingt schneller laufen. Obwohl sich meine Beine schon so matt und kraftlos anfühlten, schaffte ich es doch, noch einen ticken schneller zu laufen. Meine Muskeln zitterten schon seit einiger Zeit, doch ich versuchte es weitestgehend zu ignorieren. Erst jetzt wurde mir so richtig bewusst, wie es Menschen ging, die alles in einem Moment verlieren konnten. Wie sehr diese Menschen über ihre Grenzen gehen konnten, nur um einen neuen Tag erleben zu können. Es war wirklich faszinierend.
Früher konnte ich mir das nie vorstellen. Wenn ich etwas nicht besser oder schneller konnte war es in Ordnung. Ich kannte meine Grenzen und wollte sie nicht absichtlich überschreiten. Ich hatte es einmal getan und dabei jemandem den ich liebte sehr viele Schmerzen bereitet. Diese Tränen der Enttäuschung wollte ich nie wieder sehen. Doch jetzt musste ich weit über meine Grenzen preschen. Nur um einen neuen Tag zu erleben. Nur um noch einmal den Sonnenaufgang zu sehen.
PENG! PENG! Sie kamen immer näher. Egal was ich tat. Und es machte mir Angst. Angst davor, alles zu verlieren, andere zu verletzen, Angst vor dem Unbekannten, Angst vor dem Tod. Sie saß tief in meinen Knochen. Sie lastete schwer auf mir und drohte mich zu zertrümmern. Schon seit ich ein kleines Kind war. Diese alles zerfressende Angst wird mich wohl nie mehr aus ihren kalten Klauen entkommen lassen. Ständig musste ich auf der Hut sein, ständig musste ich mich doppelt umdrehen, meine Umgebung genau beobachten, nur damit ich einen neuen Tag sehen konnte. Um noch einmal mit meinen Freunden zu reden, mit meiner Familie zu Abend zu essen, in die Schule zu gehen... zu leben.
Tränen vermischt mit Regentropfen liefen mir nun über das Gesicht. Unaufhaltsam bahnten sie sich ihren Weg. Ich konnte nichts dagegen tun. Ich wollte es nicht einmal. Langsam aber sicher begann ich zu zerbrechen.
Es war doch alles eh sinnlos. Ich würde heute sterben und keiner würde etwas mitbekommen. Niemand würde mich heute noch suchen... sie wussten ja nicht einmal was ich alles getan hatte... nur um an Geld zu kommen. Auch wenn es für einen guten Zweck war, doch würden sie es verstehen wenn sie wüssten, was ich alles dafür getan hatte? Ich wusste es nicht. Und wenn es nach mir ging würden sie es auch nie erfahren.
Ein leises Wimmern entkam mir als ich erneut fast gestürzt wäre, der Boden war einfach zu rutschig um mit normalen Turnschuhen darüber zu laufen. Wenigstens hatte ich dunkle Klamotten an, so konnten sie mich nicht direkt erkennen.
Vor mir sah ich endlich die Stadt wieder in welcher ich momentan wohnte... gut, sehr gut ich konnte diesen Verrückten vielleicht doch entfliehen!
Vom Adrenalin und einer neu aufflammenden Hoffnung getrieben, beschleunigte ich noch einmal. Fast mit unmenschlicher Geschwindigkeit stürzte ich in Richtung der ersten Gassen. Einmal links abbiegen, dann wieder rechts, links, links und ab in die kleine Nische. Ich war ihnen entkommen! Ich konnte es fast nicht glauben! Von weitem konnte ich noch stampfende Füße hören, welche in der Stillen Nacht durch die Gassen hallten, doch keine waren meinem Versteck auch nur ansatzweise nah genug um mir Probleme zu bereiten, und doch hielt ich den Atem gespannt an. Lauschte in die dunkle Nacht. Bedacht jedes noch so kleine Geräusch zu analysieren, zu verstehen woher es kam, durch was es entstand.
Ich weiß nicht wie lange ich hier ausgeharrt hatte, doch langsam, ganz langsam gab mir mein Körper zu verstehen, dass ich es heute eindeutig übertrieben hatte. Der Schmerz in meinen Beinen war fast unerträglich, meine Muskeln fühlten sich an, als ob sie gleich zerreißen würden. Es war der reinste Horror. Ich wusste nicht einmal, wie ich in diesem zustand nach Hause kommen sollte... Es würde eine Ewigkeit dauern.
Bei dem Versuch mich langsam zu erheben wäre ich beinahe wieder hingefallen. Meine Beine zitterten wie Espenlaub, doch ich konnte jetzt nicht aufgeben. Nicht nachdem was heute alles schon passiert war. Ich musste weiter! Langsam und Schritt für Schritt (angelehnt an der Wand) tastete ich mich voran. Es war grauenvoll. Alles in mir schrie danach, mich einfach in den Regen zu setzen und zu schlafen, doch wenn ich das nun tat, würde ich nicht mehr aufwachen. Davon war ich überzeugt. Diese Männer konnten noch immer nach mir suchen...
Es war schon einige Zeit vergangen als ich endlich in die nähe meines Hauses gelangte. Der Gedanke daran, dass ich (Gott sei dank) niemandem über den Weg gelaufen war erfüllte mich mit zusätzlichem Elan, weiterzumachen. Kaum hatte ich diesen Gedanken jedoch zu ende gesponnen, wendete sich mein Glück. Etwas weiter von mir entfernt, erkannte ich eine Person mit einem dunklen Schirm entlang schlendern.
Ich zuckte zusammen, sog die Luft scharf ein und musste fast husten, doch ich verkniff es mir so gut es nur ging... wenn das jetzt einer der Männer war..? Doch das konnte nicht sein, der Mann der da vorne ging, konnte unmöglich einer von denen sein... dafür war er noch zu Jung... oder etwa doch nicht?
Ich wusste es nicht und wollte mein Glück auch nicht herausfordern, daher beschloss ich so leise wie möglich die Straße zu überqueren und mich an ihm vorbei zu meinem Haus zu schleichen, welches ein paar Blocks entfernt bereits zu sehen war. Es würde das letzte und schlimmste Stückchen meines Weges werden, da ich für längere Zeit keine Wände mehr zum stützen haben würde, doch ich musste es versuchen...
Langsam nahm ich all meinen Mut zusammen und stieß mich von der Wand ab, nur um kurze Zeit später mit einem lauten entsetzten Schrei zusammen zu brechen. Es war also doch zu viel gewesen. Meine Muskeln konnten mich nicht mehr tragen, meine Arme fühlten sich wie Betonklötze an und meine Sicht verschwamm immer mehr mit den fließenden Tränen. Das letzte was ich noch wirklich mitbekam war, dass die Person von eben sich zu mir umdrehte und nun auf mich zugelaufen kam. Der Schirm, den der Mann vorher noch umklammert hatte schlug mit einem dumpfem Geräusch auf dem Boden auf und mein letzter Gedanke bevor alles verschwamm war: Mein Leben wird wohl auch so enden, mit einem dumpfen Schlag... ob ich es verhindern hätte können..? Mehr brachte ich nicht mehr zustande und meine trüben Augen schlossen sich.
Es fühlte sich so an als ob ich schweben würde.
Es war eine wunderschöne regnerische Nacht. Ich wollte unbedingt noch etwas frische Luft schnappen, bevor ich endgültig in mein warmes Bett sinken und schlafen könnte. Nur der Gedanke daran ließ mich erfreut aufseufzen. Nicht mehr lange... nach dieser Woche...
Meine Gedanken rauschten wie ein stetiger Fluss durch meinen Kopf. Es war so viel in dieser Woche passiert, sodass ich die letzten Tage (auch heute) nicht wirklich einschlafen konnte... es ging mir einfach zu viel durch den Kopf. Es war zum schreien. Wieder wanderten meine Gedanken zu dieser einen Person... wie er immer stärke und wärme ausstrahlte, Leuten half... sich selbst dabei immer vergaß.... es war...!
Und dann hörte ich es.
Den angsterfüllten Aufschrei einer Person. Es hörte sich fast so an wie ein verwundetes Tier, welches noch versucht hatte sich vor dem bösen Jäger zu retten. Animalisch und doch so menschlich... Langsam drehte ich mich in die Richtung aus welcher ich den Schrei gehört hatte.
Wie ein Hochgeschwindigkeitszug traf mich das Bild welches sich mir darbot.
Ungläubig riss ich mein Auge auf und starrte auf die zusammengesunkene Person am Boden. Lange braune Haare umspielten das vor Schreck verzerrte Gesicht dieses Jungen. Mit Terror gefüllte, unklare braune Augen starrten mich mit einer Furcht an, die mir eine Gänsehaut bescherte. Erschrocken ließ ich meinen Schirm zu Boden fallen und rannte auf die Person zu. Ich wollte schon zu meinem Handy greifen um die Polizei zu kontaktieren, doch als ich näher kam und erkannte wer da vor mir lag, viel mir das Handy aus meiner erschlafften Hand.
Es war niemand anderes als Sanada Yukimura. Der immer fröhliche, lustige und etwas naive Sanada Yukimura aus der Schule, mein Rivale. Ungläubig starrte ich auf sein Gesicht und stellte erschrocken fest, dass seine Augen nicht mehr offen waren. Seine normale sonnen-geküsste Haut war schneeweiß und glänzte matt im Licht des Mondes. Dunkle Ringe zeichneten sich unter seinen Augen ab. Es war so unnatürlich und grotesk, dass ich sofort wieder wegsah. Weiß passte nicht zu ihm...Rot, das war seine Farbe...
Ohne lange nachzudenken nahm ich den Bewusstlosen in meine Arme um ihn von der Kreuzung wegtragen zu können. Mein Handy nahm ich ebenfalls wieder an mich und versuchte Kojúró zu erreichen, damit er uns mit seinem Auto abholen konnte. Nachdem ich das ebenfalls geschafft hatte stellte ich mich an die Ecke der Straße, um sofort einsteigen zu können, sobald er hier war.
Währenddessen überschlugen sich meine Gedanken förmlich, liefen auf Hochtouren, als ich darüber nachdachte, was hier überhaupt passiert war. Fragen über Fragen kamen mir in den Sinn und wieder wanderte mein Blick auf Yukimuras schmerzverzerrtes Gesicht.
„Was ist bloß passiert?“, flüsterte ich in die kalte, regnerische Nacht hinein.
Tbc.
Dead or alive...!
Kapitel 1
Ich rannte, so schnell wie noch nie zuvor. Mehrere Male war ich bereits fast gestürzt, doch das konnte ich mir momentan einfach nicht leisten. Würde ich jetzt hinfallen, würden sie mich bekommen. Sie würden mich wie ein wild gewordenes Tier abschlachten. Wie einen wilden Tiger in seiner Heimat, ohne Rücksicht auf Verluste. Es würde ihnen sogar noch Freude bereiten, wenn ich hilflos und verzweifelt vor ihnen lag. Sie würden es als Jagd ansehen, wobei nicht irgendein Tierkopf oder Körper der Preis waren, sondern mein Körper.
Ja, der stärkste und schnellste würde gewinnen, doch für mich war das definitiv keine Option. Ich konnte und wollte dort nie mehr wieder zurück. Würden sie mich tatsächlich schnappen, würde ich wohl oder übel etwas sehr dummes tun müssen... so wie mir etwa das versteckte Messer in mein ohnehin schon zerbrochenes Herz zu rammen. Ob es wehtun würde? Ob es lange dauern würde?
Keine Ahnung. Und um ehrlich zu sein würde ich das auch ungern heute herausfinden. Ich konnte es mir einfach nicht leisten heute erwischt zu werden... nicht heute, nicht nachdem ich endlich das Geld für die Medikamente zusammen hatte... . Es wäre mein Untergang wenn er sterben würde. Ich kann es einfach nicht zulassen!
PENG! Ein weiterer Schuss viel. Nur knapp hatte mich dieser verfehlt. Sie holten also auf. Ich musste unbedingt schneller laufen. Obwohl sich meine Beine schon so matt und kraftlos anfühlten, schaffte ich es doch, noch einen ticken schneller zu laufen. Meine Muskeln zitterten schon seit einiger Zeit, doch ich versuchte es weitestgehend zu ignorieren. Erst jetzt wurde mir so richtig bewusst, wie es Menschen ging, die alles in einem Moment verlieren konnten. Wie sehr diese Menschen über ihre Grenzen gehen konnten, nur um einen neuen Tag erleben zu können. Es war wirklich faszinierend.
Früher konnte ich mir das nie vorstellen. Wenn ich etwas nicht besser oder schneller konnte war es in Ordnung. Ich kannte meine Grenzen und wollte sie nicht absichtlich überschreiten. Ich hatte es einmal getan und dabei jemandem den ich liebte sehr viele Schmerzen bereitet. Diese Tränen der Enttäuschung wollte ich nie wieder sehen. Doch jetzt musste ich weit über meine Grenzen preschen. Nur um einen neuen Tag zu erleben. Nur um noch einmal den Sonnenaufgang zu sehen.
Um ihn noch ein letztes mal zu sehen...
PENG! PENG! Sie kamen immer näher. Egal was ich tat. Und es machte mir Angst. Angst davor, alles zu verlieren, andere zu verletzen, Angst vor dem Unbekannten, Angst vor dem Tod. Sie saß tief in meinen Knochen. Sie lastete schwer auf mir und drohte mich zu zertrümmern. Schon seit ich ein kleines Kind war. Diese alles zerfressende Angst wird mich wohl nie mehr aus ihren kalten Klauen entkommen lassen. Ständig musste ich auf der Hut sein, ständig musste ich mich doppelt umdrehen, meine Umgebung genau beobachten, nur damit ich einen neuen Tag sehen konnte. Um noch einmal mit meinen Freunden zu reden, mit meiner Familie zu Abend zu essen, in die Schule zu gehen... zu leben.
Tränen vermischt mit Regentropfen liefen mir nun über das Gesicht. Unaufhaltsam bahnten sie sich ihren Weg. Ich konnte nichts dagegen tun. Ich wollte es nicht einmal. Langsam aber sicher begann ich zu zerbrechen.
Es war doch alles eh sinnlos. Ich würde heute sterben und keiner würde etwas mitbekommen. Niemand würde mich heute noch suchen... sie wussten ja nicht einmal was ich alles getan hatte... nur um an Geld zu kommen. Auch wenn es für einen guten Zweck war, doch würden sie es verstehen wenn sie wüssten, was ich alles dafür getan hatte? Ich wusste es nicht. Und wenn es nach mir ging würden sie es auch nie erfahren.
Ein leises Wimmern entkam mir als ich erneut fast gestürzt wäre, der Boden war einfach zu rutschig um mit normalen Turnschuhen darüber zu laufen. Wenigstens hatte ich dunkle Klamotten an, so konnten sie mich nicht direkt erkennen.
Vor mir sah ich endlich die Stadt wieder in welcher ich momentan wohnte... gut, sehr gut ich konnte diesen Verrückten vielleicht doch entfliehen!
Vom Adrenalin und einer neu aufflammenden Hoffnung getrieben, beschleunigte ich noch einmal. Fast mit unmenschlicher Geschwindigkeit stürzte ich in Richtung der ersten Gassen. Einmal links abbiegen, dann wieder rechts, links, links und ab in die kleine Nische. Ich war ihnen entkommen! Ich konnte es fast nicht glauben! Von weitem konnte ich noch stampfende Füße hören, welche in der Stillen Nacht durch die Gassen hallten, doch keine waren meinem Versteck auch nur ansatzweise nah genug um mir Probleme zu bereiten, und doch hielt ich den Atem gespannt an. Lauschte in die dunkle Nacht. Bedacht jedes noch so kleine Geräusch zu analysieren, zu verstehen woher es kam, durch was es entstand.
Ich weiß nicht wie lange ich hier ausgeharrt hatte, doch langsam, ganz langsam gab mir mein Körper zu verstehen, dass ich es heute eindeutig übertrieben hatte. Der Schmerz in meinen Beinen war fast unerträglich, meine Muskeln fühlten sich an, als ob sie gleich zerreißen würden. Es war der reinste Horror. Ich wusste nicht einmal, wie ich in diesem zustand nach Hause kommen sollte... Es würde eine Ewigkeit dauern.
Bei dem Versuch mich langsam zu erheben wäre ich beinahe wieder hingefallen. Meine Beine zitterten wie Espenlaub, doch ich konnte jetzt nicht aufgeben. Nicht nachdem was heute alles schon passiert war. Ich musste weiter! Langsam und Schritt für Schritt (angelehnt an der Wand) tastete ich mich voran. Es war grauenvoll. Alles in mir schrie danach, mich einfach in den Regen zu setzen und zu schlafen, doch wenn ich das nun tat, würde ich nicht mehr aufwachen. Davon war ich überzeugt. Diese Männer konnten noch immer nach mir suchen...
Es war schon einige Zeit vergangen als ich endlich in die nähe meines Hauses gelangte. Der Gedanke daran, dass ich (Gott sei dank) niemandem über den Weg gelaufen war erfüllte mich mit zusätzlichem Elan, weiterzumachen. Kaum hatte ich diesen Gedanken jedoch zu ende gesponnen, wendete sich mein Glück. Etwas weiter von mir entfernt, erkannte ich eine Person mit einem dunklen Schirm entlang schlendern.
Ich zuckte zusammen, sog die Luft scharf ein und musste fast husten, doch ich verkniff es mir so gut es nur ging... wenn das jetzt einer der Männer war..? Doch das konnte nicht sein, der Mann der da vorne ging, konnte unmöglich einer von denen sein... dafür war er noch zu Jung... oder etwa doch nicht?
Ich wusste es nicht und wollte mein Glück auch nicht herausfordern, daher beschloss ich so leise wie möglich die Straße zu überqueren und mich an ihm vorbei zu meinem Haus zu schleichen, welches ein paar Blocks entfernt bereits zu sehen war. Es würde das letzte und schlimmste Stückchen meines Weges werden, da ich für längere Zeit keine Wände mehr zum stützen haben würde, doch ich musste es versuchen...
Langsam nahm ich all meinen Mut zusammen und stieß mich von der Wand ab, nur um kurze Zeit später mit einem lauten entsetzten Schrei zusammen zu brechen. Es war also doch zu viel gewesen. Meine Muskeln konnten mich nicht mehr tragen, meine Arme fühlten sich wie Betonklötze an und meine Sicht verschwamm immer mehr mit den fließenden Tränen. Das letzte was ich noch wirklich mitbekam war, dass die Person von eben sich zu mir umdrehte und nun auf mich zugelaufen kam. Der Schirm, den der Mann vorher noch umklammert hatte schlug mit einem dumpfem Geräusch auf dem Boden auf und mein letzter Gedanke bevor alles verschwamm war: Mein Leben wird wohl auch so enden, mit einem dumpfen Schlag... ob ich es verhindern hätte können..? Mehr brachte ich nicht mehr zustande und meine trüben Augen schlossen sich.
Es fühlte sich so an als ob ich schweben würde.
SBSB~DATESANA~SBSB
Es war eine wunderschöne regnerische Nacht. Ich wollte unbedingt noch etwas frische Luft schnappen, bevor ich endgültig in mein warmes Bett sinken und schlafen könnte. Nur der Gedanke daran ließ mich erfreut aufseufzen. Nicht mehr lange... nach dieser Woche...
Meine Gedanken rauschten wie ein stetiger Fluss durch meinen Kopf. Es war so viel in dieser Woche passiert, sodass ich die letzten Tage (auch heute) nicht wirklich einschlafen konnte... es ging mir einfach zu viel durch den Kopf. Es war zum schreien. Wieder wanderten meine Gedanken zu dieser einen Person... wie er immer stärke und wärme ausstrahlte, Leuten half... sich selbst dabei immer vergaß.... es war...!
Und dann hörte ich es.
Den angsterfüllten Aufschrei einer Person. Es hörte sich fast so an wie ein verwundetes Tier, welches noch versucht hatte sich vor dem bösen Jäger zu retten. Animalisch und doch so menschlich... Langsam drehte ich mich in die Richtung aus welcher ich den Schrei gehört hatte.
Wie ein Hochgeschwindigkeitszug traf mich das Bild welches sich mir darbot.
Ungläubig riss ich mein Auge auf und starrte auf die zusammengesunkene Person am Boden. Lange braune Haare umspielten das vor Schreck verzerrte Gesicht dieses Jungen. Mit Terror gefüllte, unklare braune Augen starrten mich mit einer Furcht an, die mir eine Gänsehaut bescherte. Erschrocken ließ ich meinen Schirm zu Boden fallen und rannte auf die Person zu. Ich wollte schon zu meinem Handy greifen um die Polizei zu kontaktieren, doch als ich näher kam und erkannte wer da vor mir lag, viel mir das Handy aus meiner erschlafften Hand.
Es war niemand anderes als Sanada Yukimura. Der immer fröhliche, lustige und etwas naive Sanada Yukimura aus der Schule, mein Rivale. Ungläubig starrte ich auf sein Gesicht und stellte erschrocken fest, dass seine Augen nicht mehr offen waren. Seine normale sonnen-geküsste Haut war schneeweiß und glänzte matt im Licht des Mondes. Dunkle Ringe zeichneten sich unter seinen Augen ab. Es war so unnatürlich und grotesk, dass ich sofort wieder wegsah. Weiß passte nicht zu ihm...Rot, das war seine Farbe...
Ohne lange nachzudenken nahm ich den Bewusstlosen in meine Arme um ihn von der Kreuzung wegtragen zu können. Mein Handy nahm ich ebenfalls wieder an mich und versuchte Kojúró zu erreichen, damit er uns mit seinem Auto abholen konnte. Nachdem ich das ebenfalls geschafft hatte stellte ich mich an die Ecke der Straße, um sofort einsteigen zu können, sobald er hier war.
Währenddessen überschlugen sich meine Gedanken förmlich, liefen auf Hochtouren, als ich darüber nachdachte, was hier überhaupt passiert war. Fragen über Fragen kamen mir in den Sinn und wieder wanderte mein Blick auf Yukimuras schmerzverzerrtes Gesicht.
„Was ist bloß passiert?“, flüsterte ich in die kalte, regnerische Nacht hinein.
Tbc.