Wo ich stehe
von mariner
Kurzbeschreibung
GENEHMIGTE ÜBERSETZUNG |||| Thayer möchte wissen, wo er bei Emma steht. Emma missversteht die Situation und erhält Rat von einer höchst unerwarteten Seite.
OneshotAngst, Schmerz/Trost / P12 / Het
Emma Becker
Ethan Whitehorse
Thayer Rybak
03.03.2016
03.03.2016
1
2.203
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03.03.2016
2.203
"Where I Stand" - Genehmigte Übersetzung aus dem Englischen
Autorin des Originals: Swa-Sa Masou
Link zum Original: Bitte hier klicken
Altersempfehlung: P12
Hauptpersonen: Emma Becker, Thayer Rybak
Kapitelanzahl: 1
Genre: Schmerz/Trost, Angst
ANMERKUNG(EN): Dieser One Shot spielt MITTEN IM GESCHEHEN der TV-SERIE THE LYING GAME, weshalb ihr Genannte geguckt haben solltet.
Reviews sind gerne gesehen. Scheut euch also nicht, mir eure Meinung und Verbesserungsvorschläge mitzuteilen. Solltet ihr irgendwelche orthographischen, grammatikalischen oder Fehler in der Interpunktion finden, gebt mir ruhig Bescheid. Ich werde mich bemühen, auf euer Feedback einzugehen.
»Ich möchte nur wissen, wo ich stehe, Emma.« Thayer zitterte. Diese Frau war absolut unglaublich, absolut brillant und absolut eine der nettesten Menschen, die er je kennengelernt hatte. Das Problem war nur, dass sie nicht ganz die Seine war.
Sie schienen eine ziemlich starke Verbundenheit gehabt zu haben, bis sie miteinander geschlafen hatten. Von da an verhielt sie sich seltsam.
Emma legte ihre Hand auf seine. »Was ist, wenn… wenn ich nicht weiß, wie ich das beantworten soll?« Emma wusste, dass sie Thayer liebte, aber auch, dass es ein Fehler gewesen war, mit ihm zu schlafen. Sie hatte Ethan aus ihrem Kopf bekommen wollen. Sie hatte gedacht, sie wäre bereit, es mit ihm zu tun, und dann ließ er die Sutton-Bombe platzen.
Thayer war anders. Er hatte ihr bewiesen, dass er immer für sie da sein würde. Sie wusste einfach nicht, wie sie ihm vermitteln konnte, dass der zwar gute Sex geschehen war, bevor sie bereit gewesen war. »Ich-« Doch sie wurde vom Klang von Sirenen und roten und blauen Lichtern unterbrochen.
»Ich hab vergessen, worüber wir gesprochen haben.« Emma hoffte, diese Konversation abwürgen zu können, bis sie mit Laurel oder Mads - okay, vielleicht doch nicht Mads - gesprochen hatte.
Thayer lief durchs Zimmer und fuhr sich mit einer Hand durch die Haare. »Emma, nein, das hast du nicht. Du wolltest damals nicht antworten und versuchst zu vermeiden, es jetzt zu tun.« Er setzte sich neben Emma aufs Bett. »Emma, du weißt, dass ich für dich da sein will, aber ich möchte dich für mich haben.«
Emma verfiel in ein betroffenes Schweigen. Es schien, als sagte er, dass, wenn sie nicht weiter mit ihm schlief, er sie verließe.
»Thayer… ich, ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich weiß nicht, ob ich das tun kann. Es gibt einfach eine Menge Dinge, die ich zu verarbeiten habe.«
»Du musst deine Wahl treffen, Emma.«
»Ich kann nicht! Thayer, ich weiß es nicht, ich hab es noch nicht alles durchdacht!« Sie standen nun von Angesicht zu Angesicht, Thayer wütend drein blickend und Emma scheinbar den Tränen nah.
Thayer nahm seine Jacke vom Bett. »Lass mich wissen, wenn du dich entschieden hast.« Er stapfte zum Fenster und war weg.
Emma setzte sich hin und unterdrückte mühsam ihre Tränen.
»Hey, ich bin nur gekommen, um mein Schulbuch zu ho- Hast du geweint?« Ethan sah ganz danach aus, als wollte er schnell hinein und dann wieder hinaus. Das hatte er bis hin zu der Couch, auf der er schonmal geschlafen hatte, auch geschafft, bevor er bemerkte, wie rot Emmas Augen waren.
»Es ist nichts. Thayer und ich haben uns gestritten.«
Ethan wusste, dass er bereute, das angesprochen zu haben, und unterdrückte ein Stöhnen, als er fragte: »Was ist passiert?«
»Ethan, wirklich.« Emma seufzte, als sie Platz nahm. »Kümmer dich nicht darum.«
»Emma, schau, Dan sagte, ich sollte wählen. Zwischen meiner Familie und dir, oder, na ja, Sutton, aber er meint euch Zwei. Er ist mein Bruder. Und ich hab mich für ihn entschieden. Doch ich kann nicht aus dieser Tür da laufen, ohne, dass du mir sagst, warum du geweint hast. Ich könnte nicht damit leben, wenn du während unseres letzten Gesprächs geweint hättest, und ich einfach weggegangen wär.«
»Okay.« Sie bedeutete ihm, sich neben ihr auf die Couch zu setzen. »Nun, du weißt es wahrscheinlich schon- ach, das ist so seltsam mit dir!« Sie fuhr mit ihren Händen über ihr Gesicht und und spielte dann nervös und geistesabwesend mit ihrem Haar.
»Du und Thayer haben doch sowieso schon miteinander geschlafen.« Ethan rollte die Augen.
»Okaaay, ja. Na ja, ich habe es seitdem bereut, weil ich realisiert habe, dass, obwohl ich ihn liebe, es nur einfach ein Beweis für mich war, dass er mir genau so viel bedeutet wie du. Dass, falls ich es mit dir wollte, ich es auch mit ihm wollen musste. Ich dachte, es würde festigen, was wir hatten.«
»Emma, spar dir die Erklärungen für ihn auf. Sag mir einfach nur, was dich bedrückt.«
»Entschuldige.« Emma begann nervös, die Finger ineinander zu verschränken. »Na ja, ich führ mich seit damals merkwürdig auf, und er hat mich damit konfrontiert. Im Grunde hat er nur gesagt, ich sollte fähig sein, die Beziehung auf dem Niveau zu halten, andererseits gäbe es keine. Das sieht ihm sowas von unähnlich.« Sie vergrub den Kopf in ihren Händen fuhr mit ihren Fingern durch ihr Haar. »Ich weiß nicht, was ich tun soll.«
Dans Ultimatum war zum schlechtesten Augenblick gekommen. Es wäre die goldglänzende Chance für Ethan gewesen, Emma zurückzugewinnen. Seinen Stolz und seine Wünsche hinunterschluckend wandte er sich an sie. »Emma, bist du sicher, dass es das ist, was er meinte? Das sieht ihm nicht ähnlich. Ich bin zwar nicht sein größter Fan, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er sowas tut.«
»Ich weiß, das ist es ja eben, was es so schwer macht! Ich dachte, ich kannte ihn besser.« Emma klatschte in die Hände und fing sich wieder, peinlich berührt von ihren Handlungen. »Aber das ist wirklich nichts, womit ich dich belasten sollte.« Emma lächelte und stand auf. »Danke fürs Zuhören.«
Ethan kam ebenfalls auf die Beine und griff nach seiner Tasche. »Hey, kein Thema.« Er lief hin zur Tür, drehte sich dann aber um und ging zurück zu Emma. Er steckte ihr eine Strähne ihres Haares hinters Ohr. »Sprich mit ihm, stell ihn zur Rede.« Er beugte sich vor und küsste sie auf die Stirn. »Auf Wiedersehen, Emma.« Damit verließ er das Haus.
Emma nahm ihr Telefon mindestens schon zehn Mal an diesem Tag, nur um dann zu kneifen, Thayers Nummer zu wählen, und das Handy zurückzulegen. Schließlich entschloss sie sich dazu, abends am Club mit ihm zu reden, während alle anderen auf der Feier waren.
»Thayer?« Emma stieß die Tür auf und sah ihn steif mit dem Rücken zu ihr stehen. »Hey, da bist du ja. Können wir reden? Ich weiß, ich hätte anrufen oder dir wenigstens schreiben sollen, aber-«
»Schon okay.« Thayer schnitt ihr das Wort ab. »Ich denke, ich hab meine Antwort.« Emma stand wie erstarrt im Türrahmen, unfähig, wegen ihres Schocks die Stimme zu erheben oder sich zu rühren. »Thayer…?«
Er wandte seinen Kopf etwa um einen Zentimeter. »Mach die Tür zu«, seufzte er.
Emma schloss die Tür leise hinter sich und durchquerte den Raum bis hin zu seiner noch immer starren Gestalt. Zögernd langte sie hoch, um eine Hand auf seine Schulter zu legen. Sie spürte seine angespannten Muskeln bei dem Kontakt noch mehr. »Komm schon, setz dich neben mich. Lass uns reden.« Er schüttelte ihre Hand ab, nahm aber dennoch auf der Couch Platz.
Emma wählte den Platz neben ihm und nahm seine beiden Hände in die ihren. »Thayer, ich liebe dich.« Sein Blick begegnete ihrem. Seiner brach ihr beinahe das Herz. »Aber? Ich weiß, dass das da noch ein Aber kommt.«
»Ja, es ist gibt noch eins.« Er spöttelte und begann, seine Hände wegzuziehen. Emma hielt sie fester. »Diese Wahl, von der du willst, dass sie ich treffe, könntest du sie mir ein wenig erklären?«
Zorn loderte in Thayers Augen. »Sie erklären, Emma?« Thayer sprang von der Couch auf, so blickte er auf sie herunter. »Was zum Teufel gibt es da zu erklären? Es ist ziemlich einfach: ich oder er.«
»Er oder du?« Auch Emma erhob sich auf die Füße, weshalb sie mehr auf Augenhöhe waren. »Verlangst du tatsächlich, dass ich zwischen dir und Ethan wähle?«, fragte Emma ungläubig. Wie konnte das die bedeutende Wahl sein, die sie seiner Meinung nach zu treffen hatte? Die Entscheidung war längst gefallen. Ethans Zug war abgefahren.
»Emma, was denkst du, was ich-« Doch Thayer war es nicht möglich, seine Frage zu beenden, als Emma schon seine Lippen auf die seinen presste und ihre Arme um seinen Hals schlang. Sie zogen sich zurück und begannen wieder von vorn, bis sie wieder auf der Couch waren, mit Emma auf Thayers Schoß sitzend. Sie hatte ihre Finger in seinen Haaren vergraben, und er drückte sie fest an sich, eine Hand auf ihrer Hüfte, die andere an ihrem Nacken.
Thayers Hirn wählte eben diesen Moment, um seinen Körper aufzuholen. Er musste noch die Worte aussprechen, um ihr Versprechen zu hören. Er zog sich von ihr zurück. »Emma, das heißt, du hast mich gewählt, richtig?« Er wartete auf ihr Lächeln, denn ihm war immer noch sichtlich unbehaglich.
Emma hatte ein breites Grinsen im Gesicht. »Natürlich bedeutet es, dass ich dich will. Ich wusste nicht einmal, dass das die Wahl ist, nach der du verlangt hast.«
Das brachte ihn zurück auf die Frage, die er die ganze Zeit schon stellen wollte, als sie über ihn hergefallen war. »Was denkst du, was ich fragen wollte, Emma?« Emma rutschte von seinem Schoß, sodass sie wieder neben ihm auf der Couch saß. »Und wenn das nicht die Wahl war, von der du dachtest, über die ich ausgefragt hab, woher soll ich dann wissen, dass du wirklich mit ihm fertig bist?«
»Thayer, ich bin sowas von fertig mit Ethan. Da gab es so viel Drama. Ich muss das nicht noch alles für dich auflisten. Ich möchte das kein weiteres Mal durchmachen. Er und ich hatten etwas Besonderes, aber es ist jetzt vorbei. Ich bin mit dir zusammen. Wirklich.« Sie legte ihre Hand an seine Wange und beugte sich wieder zu ihm vor, als er sie davon abhielt.
»Das bringt uns wieder zu dem Punkt, was dachtest du, was ich fragen wollte?« Thayer war verwirrt, um es gelinde auszudrücken.
Emma erhob sich und lief zur anderen Seite des Raums. Sie steckte ihre Hände in die Taschen, als sie sich wieder ihm zuwandte. »Thayer, es ist nichts. Wirklich, falls das alles ist, was du wissen wolltest, es ist alles gut.« Sie setzte ein Lächeln auf, dass ihr geholfen hatte, alle zu täuschen seit sie nach Arizona gekommen war, aber nicht einmal das konnte ihr Unbehagen bei diesem Thema verbergen.
»Emma, du musst es mir sagen.« Thayer stand auf und überbrückte den Platz zwischen ihnen. »Komm schon, du kannst es mir erzählen.« Er legte seine Hände auf ihre Schultern und ließ sie sie ihre Arme hinuntergleiten, bis er seine Finger mit den ihren verschränken konnte. Wenn sie ihn liebte, was konnte dann das Problem sein?
Sie starrte immer noch auf den Boden, also ließ er seine verwobenen Hände hoch zu ihrem Kinn wandern, damit er ihren Kopf zu sich neigen konnte, um ihrem Blick zu begegnen. »Bitte!«
»Thayer, du bedeutest mir so viel, aber ich kann nicht nochmal mit dir schlafen. Jetzt noch nicht. Ich bin nicht bereit.« Sie sah wieder zu Boden und fühlte sich beschämt.
Thayers Augen weiteten sich. Er ließ ihre Hände los, sodass er ihr Gesicht in die seinen nehmen konnte. »Ach, Emma.« Er beugte sich zu ihr hinunter, um sie sanft zu küssen. »Das ist das, wovon du dachtest, worum es geht? Wir können es nach deinem Tempo machen. Ich würde dich nie zu irgendetwas zwingen. Bei dir zu sein mit dem Gewissen, dass du mir genug vertraust, um mir das mitzuteilen, war das größte Hoch, das ich mir vorstellen könnte, aber das bedeutet nicht, dass es weiterhin passieren muss.«
Emma schlang ihre Arme nach oben, um Thayers Schultern und Hals. »Also bist du nicht sauer?«
»Warum sollte ich denn sauer sein? Wenn du nicht bereit bist, bist du nicht bereit. Ich respektiere das.« Er zog sie zu sich heran und und ließ seine Hände an ihrer Taille ruhen. Er stieß ein Seufzen aus, sich dessen sicher, dass sie das Ende dieses Gesprächs erreicht hatten.
Emma hatte trotz dessen noch mehr zu sagen, um die beklemmende Stimmung zu brechen. »Weil ich dachte, du würdest Schlüsse bezüglich Ethan und meiner Vergangenheit mit ihm ziehen.«
Thayer erstarrte für das zweite Mal an diesem Abend. »Sollte ich denn solche Schlüsse ziehen?«
»Nein, Thayer. Ich mein, ja, ein Grund dafür, warum ich es mit dir tun wollte, war, weil es ein Schritt war, den er und ich nicht gegangen sind und ich nur den Teil meiner Vergangenheit hinter mir lassen wollte. Doch das bedeutet nicht, dass es der Grund ist, dass ich nicht weitermachen will. Er war ein Teil der Motivation, die ich dafür hatte, diesen Schritt tun zu wollen, der andere Teil ist, dass ich dich liebe. Aber ich möchte nicht so weitermachen, für mich selbst auch nicht.«
»Sind wir jetzt quitt?« Emma sah hoffnungsfroh aus, während sie immer noch in Thayers Armen war.
Thayer küsste sie auf den Kopf. »Ja, Emma, ich denke, das sind wir. Wir haben noch einen weiten Weg zu gehen, aber wenigstens weiß ich, wo ich stehe.«
Sie beruhigten sich mitten im Zimmer durch die Umschlingungen des jeweils anderen.
… Bis sie den Tumult hörten, der vom Hauptspeisesaal des Clubs kam.
Autorin des Originals: Swa-Sa Masou
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Hauptpersonen: Emma Becker, Thayer Rybak
Kapitelanzahl: 1
Genre: Schmerz/Trost, Angst
ANMERKUNG(EN): Dieser One Shot spielt MITTEN IM GESCHEHEN der TV-SERIE THE LYING GAME, weshalb ihr Genannte geguckt haben solltet.
Reviews sind gerne gesehen. Scheut euch also nicht, mir eure Meinung und Verbesserungsvorschläge mitzuteilen. Solltet ihr irgendwelche orthographischen, grammatikalischen oder Fehler in der Interpunktion finden, gebt mir ruhig Bescheid. Ich werde mich bemühen, auf euer Feedback einzugehen.
—
»Ich möchte nur wissen, wo ich stehe, Emma.« Thayer zitterte. Diese Frau war absolut unglaublich, absolut brillant und absolut eine der nettesten Menschen, die er je kennengelernt hatte. Das Problem war nur, dass sie nicht ganz die Seine war.
Sie schienen eine ziemlich starke Verbundenheit gehabt zu haben, bis sie miteinander geschlafen hatten. Von da an verhielt sie sich seltsam.
Emma legte ihre Hand auf seine. »Was ist, wenn… wenn ich nicht weiß, wie ich das beantworten soll?« Emma wusste, dass sie Thayer liebte, aber auch, dass es ein Fehler gewesen war, mit ihm zu schlafen. Sie hatte Ethan aus ihrem Kopf bekommen wollen. Sie hatte gedacht, sie wäre bereit, es mit ihm zu tun, und dann ließ er die Sutton-Bombe platzen.
Thayer war anders. Er hatte ihr bewiesen, dass er immer für sie da sein würde. Sie wusste einfach nicht, wie sie ihm vermitteln konnte, dass der zwar gute Sex geschehen war, bevor sie bereit gewesen war. »Ich-« Doch sie wurde vom Klang von Sirenen und roten und blauen Lichtern unterbrochen.
•
~Suttons Schlafzimmer~
»Ich hab vergessen, worüber wir gesprochen haben.« Emma hoffte, diese Konversation abwürgen zu können, bis sie mit Laurel oder Mads - okay, vielleicht doch nicht Mads - gesprochen hatte.
Thayer lief durchs Zimmer und fuhr sich mit einer Hand durch die Haare. »Emma, nein, das hast du nicht. Du wolltest damals nicht antworten und versuchst zu vermeiden, es jetzt zu tun.« Er setzte sich neben Emma aufs Bett. »Emma, du weißt, dass ich für dich da sein will, aber ich möchte dich für mich haben.«
Emma verfiel in ein betroffenes Schweigen. Es schien, als sagte er, dass, wenn sie nicht weiter mit ihm schlief, er sie verließe.
»Thayer… ich, ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich weiß nicht, ob ich das tun kann. Es gibt einfach eine Menge Dinge, die ich zu verarbeiten habe.«
»Du musst deine Wahl treffen, Emma.«
»Ich kann nicht! Thayer, ich weiß es nicht, ich hab es noch nicht alles durchdacht!« Sie standen nun von Angesicht zu Angesicht, Thayer wütend drein blickend und Emma scheinbar den Tränen nah.
Thayer nahm seine Jacke vom Bett. »Lass mich wissen, wenn du dich entschieden hast.« Er stapfte zum Fenster und war weg.
Emma setzte sich hin und unterdrückte mühsam ihre Tränen.
•
~Eingang zum Mercer-Haus~
»Hey, ich bin nur gekommen, um mein Schulbuch zu ho- Hast du geweint?« Ethan sah ganz danach aus, als wollte er schnell hinein und dann wieder hinaus. Das hatte er bis hin zu der Couch, auf der er schonmal geschlafen hatte, auch geschafft, bevor er bemerkte, wie rot Emmas Augen waren.
»Es ist nichts. Thayer und ich haben uns gestritten.«
Ethan wusste, dass er bereute, das angesprochen zu haben, und unterdrückte ein Stöhnen, als er fragte: »Was ist passiert?«
»Ethan, wirklich.« Emma seufzte, als sie Platz nahm. »Kümmer dich nicht darum.«
»Emma, schau, Dan sagte, ich sollte wählen. Zwischen meiner Familie und dir, oder, na ja, Sutton, aber er meint euch Zwei. Er ist mein Bruder. Und ich hab mich für ihn entschieden. Doch ich kann nicht aus dieser Tür da laufen, ohne, dass du mir sagst, warum du geweint hast. Ich könnte nicht damit leben, wenn du während unseres letzten Gesprächs geweint hättest, und ich einfach weggegangen wär.«
»Okay.« Sie bedeutete ihm, sich neben ihr auf die Couch zu setzen. »Nun, du weißt es wahrscheinlich schon- ach, das ist so seltsam mit dir!« Sie fuhr mit ihren Händen über ihr Gesicht und und spielte dann nervös und geistesabwesend mit ihrem Haar.
»Du und Thayer haben doch sowieso schon miteinander geschlafen.« Ethan rollte die Augen.
»Okaaay, ja. Na ja, ich habe es seitdem bereut, weil ich realisiert habe, dass, obwohl ich ihn liebe, es nur einfach ein Beweis für mich war, dass er mir genau so viel bedeutet wie du. Dass, falls ich es mit dir wollte, ich es auch mit ihm wollen musste. Ich dachte, es würde festigen, was wir hatten.«
»Emma, spar dir die Erklärungen für ihn auf. Sag mir einfach nur, was dich bedrückt.«
»Entschuldige.« Emma begann nervös, die Finger ineinander zu verschränken. »Na ja, ich führ mich seit damals merkwürdig auf, und er hat mich damit konfrontiert. Im Grunde hat er nur gesagt, ich sollte fähig sein, die Beziehung auf dem Niveau zu halten, andererseits gäbe es keine. Das sieht ihm sowas von unähnlich.« Sie vergrub den Kopf in ihren Händen fuhr mit ihren Fingern durch ihr Haar. »Ich weiß nicht, was ich tun soll.«
Dans Ultimatum war zum schlechtesten Augenblick gekommen. Es wäre die goldglänzende Chance für Ethan gewesen, Emma zurückzugewinnen. Seinen Stolz und seine Wünsche hinunterschluckend wandte er sich an sie. »Emma, bist du sicher, dass es das ist, was er meinte? Das sieht ihm nicht ähnlich. Ich bin zwar nicht sein größter Fan, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er sowas tut.«
»Ich weiß, das ist es ja eben, was es so schwer macht! Ich dachte, ich kannte ihn besser.« Emma klatschte in die Hände und fing sich wieder, peinlich berührt von ihren Handlungen. »Aber das ist wirklich nichts, womit ich dich belasten sollte.« Emma lächelte und stand auf. »Danke fürs Zuhören.«
Ethan kam ebenfalls auf die Beine und griff nach seiner Tasche. »Hey, kein Thema.« Er lief hin zur Tür, drehte sich dann aber um und ging zurück zu Emma. Er steckte ihr eine Strähne ihres Haares hinters Ohr. »Sprich mit ihm, stell ihn zur Rede.« Er beugte sich vor und küsste sie auf die Stirn. »Auf Wiedersehen, Emma.« Damit verließ er das Haus.
•
Emma nahm ihr Telefon mindestens schon zehn Mal an diesem Tag, nur um dann zu kneifen, Thayers Nummer zu wählen, und das Handy zurückzulegen. Schließlich entschloss sie sich dazu, abends am Club mit ihm zu reden, während alle anderen auf der Feier waren.
»Thayer?« Emma stieß die Tür auf und sah ihn steif mit dem Rücken zu ihr stehen. »Hey, da bist du ja. Können wir reden? Ich weiß, ich hätte anrufen oder dir wenigstens schreiben sollen, aber-«
»Schon okay.« Thayer schnitt ihr das Wort ab. »Ich denke, ich hab meine Antwort.« Emma stand wie erstarrt im Türrahmen, unfähig, wegen ihres Schocks die Stimme zu erheben oder sich zu rühren. »Thayer…?«
Er wandte seinen Kopf etwa um einen Zentimeter. »Mach die Tür zu«, seufzte er.
Emma schloss die Tür leise hinter sich und durchquerte den Raum bis hin zu seiner noch immer starren Gestalt. Zögernd langte sie hoch, um eine Hand auf seine Schulter zu legen. Sie spürte seine angespannten Muskeln bei dem Kontakt noch mehr. »Komm schon, setz dich neben mich. Lass uns reden.« Er schüttelte ihre Hand ab, nahm aber dennoch auf der Couch Platz.
Emma wählte den Platz neben ihm und nahm seine beiden Hände in die ihren. »Thayer, ich liebe dich.« Sein Blick begegnete ihrem. Seiner brach ihr beinahe das Herz. »Aber? Ich weiß, dass das da noch ein Aber kommt.«
»Ja, es ist gibt noch eins.« Er spöttelte und begann, seine Hände wegzuziehen. Emma hielt sie fester. »Diese Wahl, von der du willst, dass sie ich treffe, könntest du sie mir ein wenig erklären?«
Zorn loderte in Thayers Augen. »Sie erklären, Emma?« Thayer sprang von der Couch auf, so blickte er auf sie herunter. »Was zum Teufel gibt es da zu erklären? Es ist ziemlich einfach: ich oder er.«
»Er oder du?« Auch Emma erhob sich auf die Füße, weshalb sie mehr auf Augenhöhe waren. »Verlangst du tatsächlich, dass ich zwischen dir und Ethan wähle?«, fragte Emma ungläubig. Wie konnte das die bedeutende Wahl sein, die sie seiner Meinung nach zu treffen hatte? Die Entscheidung war längst gefallen. Ethans Zug war abgefahren.
»Emma, was denkst du, was ich-« Doch Thayer war es nicht möglich, seine Frage zu beenden, als Emma schon seine Lippen auf die seinen presste und ihre Arme um seinen Hals schlang. Sie zogen sich zurück und begannen wieder von vorn, bis sie wieder auf der Couch waren, mit Emma auf Thayers Schoß sitzend. Sie hatte ihre Finger in seinen Haaren vergraben, und er drückte sie fest an sich, eine Hand auf ihrer Hüfte, die andere an ihrem Nacken.
Thayers Hirn wählte eben diesen Moment, um seinen Körper aufzuholen. Er musste noch die Worte aussprechen, um ihr Versprechen zu hören. Er zog sich von ihr zurück. »Emma, das heißt, du hast mich gewählt, richtig?« Er wartete auf ihr Lächeln, denn ihm war immer noch sichtlich unbehaglich.
Emma hatte ein breites Grinsen im Gesicht. »Natürlich bedeutet es, dass ich dich will. Ich wusste nicht einmal, dass das die Wahl ist, nach der du verlangt hast.«
Das brachte ihn zurück auf die Frage, die er die ganze Zeit schon stellen wollte, als sie über ihn hergefallen war. »Was denkst du, was ich fragen wollte, Emma?« Emma rutschte von seinem Schoß, sodass sie wieder neben ihm auf der Couch saß. »Und wenn das nicht die Wahl war, von der du dachtest, über die ich ausgefragt hab, woher soll ich dann wissen, dass du wirklich mit ihm fertig bist?«
»Thayer, ich bin sowas von fertig mit Ethan. Da gab es so viel Drama. Ich muss das nicht noch alles für dich auflisten. Ich möchte das kein weiteres Mal durchmachen. Er und ich hatten etwas Besonderes, aber es ist jetzt vorbei. Ich bin mit dir zusammen. Wirklich.« Sie legte ihre Hand an seine Wange und beugte sich wieder zu ihm vor, als er sie davon abhielt.
»Das bringt uns wieder zu dem Punkt, was dachtest du, was ich fragen wollte?« Thayer war verwirrt, um es gelinde auszudrücken.
Emma erhob sich und lief zur anderen Seite des Raums. Sie steckte ihre Hände in die Taschen, als sie sich wieder ihm zuwandte. »Thayer, es ist nichts. Wirklich, falls das alles ist, was du wissen wolltest, es ist alles gut.« Sie setzte ein Lächeln auf, dass ihr geholfen hatte, alle zu täuschen seit sie nach Arizona gekommen war, aber nicht einmal das konnte ihr Unbehagen bei diesem Thema verbergen.
»Emma, du musst es mir sagen.« Thayer stand auf und überbrückte den Platz zwischen ihnen. »Komm schon, du kannst es mir erzählen.« Er legte seine Hände auf ihre Schultern und ließ sie sie ihre Arme hinuntergleiten, bis er seine Finger mit den ihren verschränken konnte. Wenn sie ihn liebte, was konnte dann das Problem sein?
Sie starrte immer noch auf den Boden, also ließ er seine verwobenen Hände hoch zu ihrem Kinn wandern, damit er ihren Kopf zu sich neigen konnte, um ihrem Blick zu begegnen. »Bitte!«
»Thayer, du bedeutest mir so viel, aber ich kann nicht nochmal mit dir schlafen. Jetzt noch nicht. Ich bin nicht bereit.« Sie sah wieder zu Boden und fühlte sich beschämt.
Thayers Augen weiteten sich. Er ließ ihre Hände los, sodass er ihr Gesicht in die seinen nehmen konnte. »Ach, Emma.« Er beugte sich zu ihr hinunter, um sie sanft zu küssen. »Das ist das, wovon du dachtest, worum es geht? Wir können es nach deinem Tempo machen. Ich würde dich nie zu irgendetwas zwingen. Bei dir zu sein mit dem Gewissen, dass du mir genug vertraust, um mir das mitzuteilen, war das größte Hoch, das ich mir vorstellen könnte, aber das bedeutet nicht, dass es weiterhin passieren muss.«
Emma schlang ihre Arme nach oben, um Thayers Schultern und Hals. »Also bist du nicht sauer?«
»Warum sollte ich denn sauer sein? Wenn du nicht bereit bist, bist du nicht bereit. Ich respektiere das.« Er zog sie zu sich heran und und ließ seine Hände an ihrer Taille ruhen. Er stieß ein Seufzen aus, sich dessen sicher, dass sie das Ende dieses Gesprächs erreicht hatten.
Emma hatte trotz dessen noch mehr zu sagen, um die beklemmende Stimmung zu brechen. »Weil ich dachte, du würdest Schlüsse bezüglich Ethan und meiner Vergangenheit mit ihm ziehen.«
Thayer erstarrte für das zweite Mal an diesem Abend. »Sollte ich denn solche Schlüsse ziehen?«
»Nein, Thayer. Ich mein, ja, ein Grund dafür, warum ich es mit dir tun wollte, war, weil es ein Schritt war, den er und ich nicht gegangen sind und ich nur den Teil meiner Vergangenheit hinter mir lassen wollte. Doch das bedeutet nicht, dass es der Grund ist, dass ich nicht weitermachen will. Er war ein Teil der Motivation, die ich dafür hatte, diesen Schritt tun zu wollen, der andere Teil ist, dass ich dich liebe. Aber ich möchte nicht so weitermachen, für mich selbst auch nicht.«
»Sind wir jetzt quitt?« Emma sah hoffnungsfroh aus, während sie immer noch in Thayers Armen war.
Thayer küsste sie auf den Kopf. »Ja, Emma, ich denke, das sind wir. Wir haben noch einen weiten Weg zu gehen, aber wenigstens weiß ich, wo ich stehe.«
Sie beruhigten sich mitten im Zimmer durch die Umschlingungen des jeweils anderen.
… Bis sie den Tumult hörten, der vom Hauptspeisesaal des Clubs kam.