The Exchange
von BandGirl
Kurzbeschreibung
Jessica bewirbt sich an einem von Ihrer Schule angebotenem Schüleraustausch. Generell ist sie nicht sehr zufrieden mit sich selbst und den Umständen in ihrem Leben. Sie erhofft sich durch den Austausch etwas mehr Abwechslung zu bekommen, aber weiß nicht was sie alles erwartet, als sie das erste Mal auf ihren Austauschschüler Oliver trifft.
GeschichteFantasy, Liebesgeschichte / P16 / Gen
Oliver Sykes
01.03.2016
15.03.2016
4
6.715
1
01.03.2016
1.583
Jessicas Sicht:
Gut gelaunt machte ich mich heute auf den Weg in die Schule.
Es war sehr selten das ich gut gelaunt bin, wenn ich in die Schule musste, denn eigentlich war es immer langweilig, oder äußerst stressig dort.
Allerdings hatte meine gute Laune heute auch einen triftigen Grund.
Heute wollte uns unsere Lehrerin endlich Informationen über unsere Austauschschüler geben.
Vor einigen Monaten hatte ich mich für einen Austausch angemeldet, da ich den Sprachkurs belege.
Eigentlich hasste ich es unter Menschen zu sein.
Hört sich komisch an oder?
Aber ich kläre euch einfach mal ein wenig über mich auf.
Ich bekomme schnell Panik Attacken. Besonders in Menschenmengen.
Ich bin oft hintergangen worden und traue kaum jemanden.
In der Schule werde ich deshalb auch nicht grade sehr gemocht. Ich gelte eher als die Außenseiterin.
Damit habe ich aber eher weniger Probleme. Mein bester Freund Kellin ist schon seit dem Kindergarten an meiner Seite und mehr brauche ich auch nicht.
Viele brauchen einen ganzen Schwarm Menschen um sich, aber ich brauche einfach nur ein paar ehrliche Leute wie Kellin. Er und Ich sind einfach unzertrennlich.
Beide werden wir oft gemobbt, weshalb ich oft an mir selbst zweifle.
Ich habe Angst vor der Zukunft und meine Eltern sind sehr streng, weshalb zu Hause auch nicht immer alles rund läuft.
Mit Hilfe einer Therapie versuche ich mittlerweile aber alles in den Griff zu bekommen.
Klingt verrückt oder? Kellin versichert mir aber immer wieder, dass es ihm und vielen anderen auch so gehe.
Naja. Zurück zu dem Austausch.
Um aus dieser Situation und dem Grau meines Alltags einfach mal etwas entfliehen zu können, habe ich mich für diesen Austausch beworben.
Ich hoffe das ich einfach mal raus aus dieser kleinen Stadt kommen konnte. Einfach mal weg von zu Hause und neue Leute um mich herum.
Allerdings konnte ich mich dadurch, dass es nur ein Austausch war, noch immer in der Sicherheit der Schule wiegen, da diese natürlich alles leitete.
Kellin hatte sich leider nicht beworben, aber das lag auch daran, dass er Biologie statt den Sprachkurs belegte.
Endlich in der Schule angekommen, machte ich mich direkt auf den Weg zu meinem Spint, um mein Englischbuch zu holen.
Wenig später gesellte sich schon Kellin zu mir. Aufgedreht wie immer erzählte er mir mit einem breiten Grinsen irgendeine Geschichte von seinem Fußballtraining gestern.
Ehrlich gesagt hörte ich aber nur mit einem halben Ohr zu, denn ich merkte wie die Aufregung stieg, desto näher ich meinem Kursraum kam.
Kellin merkte dies als mein bester Freund sofort und nahm meine Hand in seine.
„Hey. Hab keine Angst. Ich finde es mutig von dir an einem Austausch teil zu nehmen und ich lege meine Hand dafür ins Feuer das du eine ganz nette Schülerin bekommen wirst. Und wenn es nicht der Fall sein sollte, dann hast du noch immer mich an deiner Seite und zusammen bekommen wir das dann auch schon hin.“
„Du hast recht Kellin, ich denke einfach mal wieder viel zu viel nach“ seufzte ich und rief ihm noch ein „Danke“ hinterher, als er weiter zum Biologieraum schlenderte.
Er drehte sich um und zeigte mir sein breitestes Lächeln und einen Daumen hoch.
„So meine Lieben“ begann meine Lehrerin ihren Unterricht.
„Wie ihr wisst bekommt ihr heute Informationen über eure Austauschschüler und Austauschschülerinnen. Da die Anzahl der Geschlechter ungleich ist, werden einige von euch auch einen Jungen oder ein Mädchen aufnehmen müssen. An dem Informationsabend mit euren Eltern wurde dies bereits aber alles schon geklärt.
Ihr wisst das der Austausch in einem Monat beginnt und eure Schüler für zwei Monate hierbleiben.
Selbstverständlich werden sie mit euch zur Schule gehen. Die Freizeitgestaltungen liegen alleine in euren Händen, allerdings werden wir von der Schule ab und zu Ausflüge anbieten, so dass die Schüler auch etwas von diesem Teil des Landes sehen.“
Habe ich bereits erwähnt das ich in England wohne? Wenn nicht, dann wisst ihr es jetzt. Ich wohne in einer kleinen Stadt, zwei Stunden von London entfährt.
„Eure Schüler kommen wie ihr bereits wisst von unserer Partnerschule, von der anderen Seite Englands. Ihr selbst werdet dort auch zwei Monate bleiben. Das Ganze geschieht noch diesen Sommer. Ihr bekommt jetzt von mir eine Art Steckbrief, den die Schüler über sich selbst geschrieben haben. Darauf steht Alles, was in deren Augen wichtig für euch sein könnte.
Auf diesem Steckbrief findet ihr auch Handynummern, um eure Schüler kontaktieren zu können.“
Gebannt starrten alle Schüler auf die Steckbriefe in der Hand unserer Lehrerin und fingen an zu tuscheln.
Ich merkte wie die Aufregung wieder in mir aufstieg und sobald ich den Steckbrief in den Händen hielt, faltete ich ihn auch sofort auseinander.
Name: Oliver Scott Sykes
Alter: 19 Jahre
Wohnort: Sheffield
Geschwister: Einen Bruder
Interessen: Musik, Sport
Haustiere: Zwei Hunde
Allergien: Keine
Hi,
Ich heiße Oliver aber bitte nenne mich Oli.
Vor ein paar Monaten bin ich 19 Jahre alt geworden. Nächstes Jahr mache ich hier an der Sheffield High meinen Schulabschluss. Das einzige für das ich mich so ziemlich interessiere ist Musik.
Mein Leben ist nicht sonderlich spannend und ich hoffe das dieser Austausch einiges daran ändern kann.
Unter diesem kleinen Abschnitt stand seine Handynummer.
Seine.
Ich wusste noch nicht ob ich es gut oder schlecht finden sollte, dass ich einen Jungen aufnehmen würde. Was meine Eltern dazu sagen würden, konnte ich mir allerdings schon denken.
Den ganzen Tag dachte ich weiter über den Austausch nach, weshalb ich froh war als ich endlich zur Mittagspause in die Pausenhalle und somit zu Kellin konnte.
„Heeey“ rief er mir schon von weitem zu und legte seinen Arm um meine Hüfte, als wir uns gemeinsam auf den Weg zu einem freien Tisch machten.
„Und was hast du über deine Austauschschülerin erfahren können?“ fragte Kellin interessiert.
„Erstens. Ich bekomme einen Schüler. Er heißt Oli. Und zweitens. Er scheint ganz nett zu sein. Er schreibt das er auch Abwechslung sucht und Musik mag.“
„Ein Junge? Wow okay. Was deine Eltern wohl sagen“ kichert Kellin.
Kellin weiß wie streng meine Eltern sein können. Der einzige Grund warum Kellin und ich so oft zusammen raus dürfen und er so oft bei mir, oder ich so oft bei ihm schlafe, ist, weil wir uns seit dem Kindergarten kennen.
„Ich habe seine Handynummer auf dem Steckbrief. Ich weiß allerdings nicht was ich ihm schreiben soll“ gestehe ich frustriert.
„Schreib ihm das du seinen Brief heute erhalten hast und wie du heißt oder so. Dann weiß er mit wem er es zu tun hat“ kicherte Kellin und stieß mir aus Spaß den Ellbogen in die Seite.
„Haha lustig“ sagte ich augenverdrehend, aber musste auch ein wenig schmunzeln.
Ich speicherte also Olis Nummer ein und schrieb ihm eine kurze Nachricht.
Von: Jessica
An: Oli
Hey Oli,
habe heute deinen Steckbrief erhalten.
Mein Name ist Jessica.
„Das komm viel zu formell“ lachte Kellin, aber ich sah ihn nur böse an.
Ich hasse es mit Leuten zu schreiben die ich nicht kenne, ich bin einfach die Peinlichkeit in Person und weiß nicht wie ich mich verhalten soll.
Von: Oli
Cool :) Wie geht’s dir?
Bin noch in der Schule, ich schreibe dir später!
Antwortete Oli wenige Minuten später.
„Er scheint doch ganz nett zu sein“ meinte Kellin aufmunternd, wobei er mir über die Schulter blickte, um auch meine Antwort mitlesen zu können.
„Hoffentlich ist er heiß“ fügte er hinzu, worauf ich nur den Kopf schütteln konnte.
Kellin war bi. Ich kann mich noch genau daran erinnern, als er seinem damaligen besten Freund seine Liebe gestand. Seit dem machten sich viele über Kellin lustig, da er damals in der achten Klasse vor allen einen Korb bekam.
Das Kellin auch auf Jungs stand, wusste ich sogar noch vor seinen Eltern.
Er hatte überlegt ob er nicht schwul ist, aber kurz darauf hatte er eine Freundin.
Die zwei waren ungefähr ein Jahr zusammen bis sie umzog. Nach Amerika. Die zwei haben sich im Guten getrennt, da sie beide keine Fernbeziehung führen wollten.
Mittlerweile war Kellin aber darüber hinweg und ich bin damals immer für ihn da gewesen. Genauso war ich für ihn da, als er sich geoutet hatte.
Nach ein paar Monaten von Kellins Trennung hatte er einige „Bekanntschaften“ auf Partys, um seine Sexualität auszuleben, wie er es immer so schön erklärt hatte.
Nach dieser komischen „Phase“ war Kellin ruhiger geworden und ist seither auch weiterhin single.
Zwar hatten Kellin und ich es mal miteinander versucht, aber das konnte man nicht wirklich als Beziehung zählen.
Nach zwei Wochen haben wir beide beschlossen das wir einfach viel zu sehr wie Geschwister sind, um eine Beziehung führen zu können.
Wir wirkten auf andere einfach wie ein Paar und verhielten uns auch so. Da zwischen uns auch alles so unkompliziert war, hatten wir es also einfach mal versucht.
Beide waren wir froh den jeweils anderen nicht verletzt zu haben, als wir beschlossen das eine Beziehung nie funktionieren würde. Es hatte unsere Freundschaft eher gestärkt.
Wir verhielten uns meist noch immer wie ein Paar, aber das war einfach, weil wir uns schon so lange so nahestanden. Kellin zu küssen fühlte sich aber einfach nicht richtig an. Es war als würde ich meinen Bruder küssen und es war einfach komisch.
Der Gong der das Ende der Pause verkündete, holte mich wieder aus meinen Gedanken.
Die letzten zwei Stunden hatten Kellin und ich zum Glück zusammen.
Nach der Schule kam Kellin mit zur mir. Meine Eltern waren arbeiten, also aßen wir alleine zu Mittag und verschwanden dann auf mein Zimmer. Den Tag über verteilt schrieb ich weiter mit Oli, wodurch unsere Nachrichten zum Glück etwas lockerer wurden.
Gut gelaunt machte ich mich heute auf den Weg in die Schule.
Es war sehr selten das ich gut gelaunt bin, wenn ich in die Schule musste, denn eigentlich war es immer langweilig, oder äußerst stressig dort.
Allerdings hatte meine gute Laune heute auch einen triftigen Grund.
Heute wollte uns unsere Lehrerin endlich Informationen über unsere Austauschschüler geben.
Vor einigen Monaten hatte ich mich für einen Austausch angemeldet, da ich den Sprachkurs belege.
Eigentlich hasste ich es unter Menschen zu sein.
Hört sich komisch an oder?
Aber ich kläre euch einfach mal ein wenig über mich auf.
Ich bekomme schnell Panik Attacken. Besonders in Menschenmengen.
Ich bin oft hintergangen worden und traue kaum jemanden.
In der Schule werde ich deshalb auch nicht grade sehr gemocht. Ich gelte eher als die Außenseiterin.
Damit habe ich aber eher weniger Probleme. Mein bester Freund Kellin ist schon seit dem Kindergarten an meiner Seite und mehr brauche ich auch nicht.
Viele brauchen einen ganzen Schwarm Menschen um sich, aber ich brauche einfach nur ein paar ehrliche Leute wie Kellin. Er und Ich sind einfach unzertrennlich.
Beide werden wir oft gemobbt, weshalb ich oft an mir selbst zweifle.
Ich habe Angst vor der Zukunft und meine Eltern sind sehr streng, weshalb zu Hause auch nicht immer alles rund läuft.
Mit Hilfe einer Therapie versuche ich mittlerweile aber alles in den Griff zu bekommen.
Klingt verrückt oder? Kellin versichert mir aber immer wieder, dass es ihm und vielen anderen auch so gehe.
Naja. Zurück zu dem Austausch.
Um aus dieser Situation und dem Grau meines Alltags einfach mal etwas entfliehen zu können, habe ich mich für diesen Austausch beworben.
Ich hoffe das ich einfach mal raus aus dieser kleinen Stadt kommen konnte. Einfach mal weg von zu Hause und neue Leute um mich herum.
Allerdings konnte ich mich dadurch, dass es nur ein Austausch war, noch immer in der Sicherheit der Schule wiegen, da diese natürlich alles leitete.
Kellin hatte sich leider nicht beworben, aber das lag auch daran, dass er Biologie statt den Sprachkurs belegte.
Endlich in der Schule angekommen, machte ich mich direkt auf den Weg zu meinem Spint, um mein Englischbuch zu holen.
Wenig später gesellte sich schon Kellin zu mir. Aufgedreht wie immer erzählte er mir mit einem breiten Grinsen irgendeine Geschichte von seinem Fußballtraining gestern.
Ehrlich gesagt hörte ich aber nur mit einem halben Ohr zu, denn ich merkte wie die Aufregung stieg, desto näher ich meinem Kursraum kam.
Kellin merkte dies als mein bester Freund sofort und nahm meine Hand in seine.
„Hey. Hab keine Angst. Ich finde es mutig von dir an einem Austausch teil zu nehmen und ich lege meine Hand dafür ins Feuer das du eine ganz nette Schülerin bekommen wirst. Und wenn es nicht der Fall sein sollte, dann hast du noch immer mich an deiner Seite und zusammen bekommen wir das dann auch schon hin.“
„Du hast recht Kellin, ich denke einfach mal wieder viel zu viel nach“ seufzte ich und rief ihm noch ein „Danke“ hinterher, als er weiter zum Biologieraum schlenderte.
Er drehte sich um und zeigte mir sein breitestes Lächeln und einen Daumen hoch.
„So meine Lieben“ begann meine Lehrerin ihren Unterricht.
„Wie ihr wisst bekommt ihr heute Informationen über eure Austauschschüler und Austauschschülerinnen. Da die Anzahl der Geschlechter ungleich ist, werden einige von euch auch einen Jungen oder ein Mädchen aufnehmen müssen. An dem Informationsabend mit euren Eltern wurde dies bereits aber alles schon geklärt.
Ihr wisst das der Austausch in einem Monat beginnt und eure Schüler für zwei Monate hierbleiben.
Selbstverständlich werden sie mit euch zur Schule gehen. Die Freizeitgestaltungen liegen alleine in euren Händen, allerdings werden wir von der Schule ab und zu Ausflüge anbieten, so dass die Schüler auch etwas von diesem Teil des Landes sehen.“
Habe ich bereits erwähnt das ich in England wohne? Wenn nicht, dann wisst ihr es jetzt. Ich wohne in einer kleinen Stadt, zwei Stunden von London entfährt.
„Eure Schüler kommen wie ihr bereits wisst von unserer Partnerschule, von der anderen Seite Englands. Ihr selbst werdet dort auch zwei Monate bleiben. Das Ganze geschieht noch diesen Sommer. Ihr bekommt jetzt von mir eine Art Steckbrief, den die Schüler über sich selbst geschrieben haben. Darauf steht Alles, was in deren Augen wichtig für euch sein könnte.
Auf diesem Steckbrief findet ihr auch Handynummern, um eure Schüler kontaktieren zu können.“
Gebannt starrten alle Schüler auf die Steckbriefe in der Hand unserer Lehrerin und fingen an zu tuscheln.
Ich merkte wie die Aufregung wieder in mir aufstieg und sobald ich den Steckbrief in den Händen hielt, faltete ich ihn auch sofort auseinander.
Name: Oliver Scott Sykes
Alter: 19 Jahre
Wohnort: Sheffield
Geschwister: Einen Bruder
Interessen: Musik, Sport
Haustiere: Zwei Hunde
Allergien: Keine
Hi,
Ich heiße Oliver aber bitte nenne mich Oli.
Vor ein paar Monaten bin ich 19 Jahre alt geworden. Nächstes Jahr mache ich hier an der Sheffield High meinen Schulabschluss. Das einzige für das ich mich so ziemlich interessiere ist Musik.
Mein Leben ist nicht sonderlich spannend und ich hoffe das dieser Austausch einiges daran ändern kann.
Unter diesem kleinen Abschnitt stand seine Handynummer.
Seine.
Ich wusste noch nicht ob ich es gut oder schlecht finden sollte, dass ich einen Jungen aufnehmen würde. Was meine Eltern dazu sagen würden, konnte ich mir allerdings schon denken.
Den ganzen Tag dachte ich weiter über den Austausch nach, weshalb ich froh war als ich endlich zur Mittagspause in die Pausenhalle und somit zu Kellin konnte.
„Heeey“ rief er mir schon von weitem zu und legte seinen Arm um meine Hüfte, als wir uns gemeinsam auf den Weg zu einem freien Tisch machten.
„Und was hast du über deine Austauschschülerin erfahren können?“ fragte Kellin interessiert.
„Erstens. Ich bekomme einen Schüler. Er heißt Oli. Und zweitens. Er scheint ganz nett zu sein. Er schreibt das er auch Abwechslung sucht und Musik mag.“
„Ein Junge? Wow okay. Was deine Eltern wohl sagen“ kichert Kellin.
Kellin weiß wie streng meine Eltern sein können. Der einzige Grund warum Kellin und ich so oft zusammen raus dürfen und er so oft bei mir, oder ich so oft bei ihm schlafe, ist, weil wir uns seit dem Kindergarten kennen.
„Ich habe seine Handynummer auf dem Steckbrief. Ich weiß allerdings nicht was ich ihm schreiben soll“ gestehe ich frustriert.
„Schreib ihm das du seinen Brief heute erhalten hast und wie du heißt oder so. Dann weiß er mit wem er es zu tun hat“ kicherte Kellin und stieß mir aus Spaß den Ellbogen in die Seite.
„Haha lustig“ sagte ich augenverdrehend, aber musste auch ein wenig schmunzeln.
Ich speicherte also Olis Nummer ein und schrieb ihm eine kurze Nachricht.
Von: Jessica
An: Oli
Hey Oli,
habe heute deinen Steckbrief erhalten.
Mein Name ist Jessica.
„Das komm viel zu formell“ lachte Kellin, aber ich sah ihn nur böse an.
Ich hasse es mit Leuten zu schreiben die ich nicht kenne, ich bin einfach die Peinlichkeit in Person und weiß nicht wie ich mich verhalten soll.
Von: Oli
Cool :) Wie geht’s dir?
Bin noch in der Schule, ich schreibe dir später!
Antwortete Oli wenige Minuten später.
„Er scheint doch ganz nett zu sein“ meinte Kellin aufmunternd, wobei er mir über die Schulter blickte, um auch meine Antwort mitlesen zu können.
„Hoffentlich ist er heiß“ fügte er hinzu, worauf ich nur den Kopf schütteln konnte.
Kellin war bi. Ich kann mich noch genau daran erinnern, als er seinem damaligen besten Freund seine Liebe gestand. Seit dem machten sich viele über Kellin lustig, da er damals in der achten Klasse vor allen einen Korb bekam.
Das Kellin auch auf Jungs stand, wusste ich sogar noch vor seinen Eltern.
Er hatte überlegt ob er nicht schwul ist, aber kurz darauf hatte er eine Freundin.
Die zwei waren ungefähr ein Jahr zusammen bis sie umzog. Nach Amerika. Die zwei haben sich im Guten getrennt, da sie beide keine Fernbeziehung führen wollten.
Mittlerweile war Kellin aber darüber hinweg und ich bin damals immer für ihn da gewesen. Genauso war ich für ihn da, als er sich geoutet hatte.
Nach ein paar Monaten von Kellins Trennung hatte er einige „Bekanntschaften“ auf Partys, um seine Sexualität auszuleben, wie er es immer so schön erklärt hatte.
Nach dieser komischen „Phase“ war Kellin ruhiger geworden und ist seither auch weiterhin single.
Zwar hatten Kellin und ich es mal miteinander versucht, aber das konnte man nicht wirklich als Beziehung zählen.
Nach zwei Wochen haben wir beide beschlossen das wir einfach viel zu sehr wie Geschwister sind, um eine Beziehung führen zu können.
Wir wirkten auf andere einfach wie ein Paar und verhielten uns auch so. Da zwischen uns auch alles so unkompliziert war, hatten wir es also einfach mal versucht.
Beide waren wir froh den jeweils anderen nicht verletzt zu haben, als wir beschlossen das eine Beziehung nie funktionieren würde. Es hatte unsere Freundschaft eher gestärkt.
Wir verhielten uns meist noch immer wie ein Paar, aber das war einfach, weil wir uns schon so lange so nahestanden. Kellin zu küssen fühlte sich aber einfach nicht richtig an. Es war als würde ich meinen Bruder küssen und es war einfach komisch.
Der Gong der das Ende der Pause verkündete, holte mich wieder aus meinen Gedanken.
Die letzten zwei Stunden hatten Kellin und ich zum Glück zusammen.
Nach der Schule kam Kellin mit zur mir. Meine Eltern waren arbeiten, also aßen wir alleine zu Mittag und verschwanden dann auf mein Zimmer. Den Tag über verteilt schrieb ich weiter mit Oli, wodurch unsere Nachrichten zum Glück etwas lockerer wurden.