War of Olympus
von Tharax Batora
Kurzbeschreibung
Ein Jahr ist seit der Niederlage der Giganten vergangen. Doch der Frieden soll schon bald ein blutiges Ende finden. Ein neuer Feind erhebt sich gegen die Götter, noch furchtbarer und unerbittlicher als alle Vorangegangenen. Mit einem einzigen, brutalen Angriff vernichtet er Camp Jupiter und bezwingt dabei sogar die legendären Helden des Olymp. Camp Half-Blood bleibt nun nichts anderes mehr übrig, als eine Mannschaft aus alten und neuen Helden zusammenzustellen, um den einzigen Gegenstand zu finden, der ihn bezwingen könnte: die Büchse der Pandora. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, denn sollte ihr Feind die Büchse vor ihnen finden, könnte ihn so gut wie niemand mehr aufhalten. Und der mächtige Krieger ist nicht allein. Hinter ihm stehen zwei von den Göttern im Stich gelassene Halbblute, ein mächtiger Nekromant sowie eine ganze Armee blutdurstiger Monster, die allesamt den Untergang des Olymps besiegeln wollen... [Crossover mit God of War]
CrossoverAbenteuer, Fantasy / P18 / Gen
Hekate
Leo Valdez
Nico di Angelo
OC (Own Character)
Thanatos
30.01.2016
29.05.2023
89
237.748
10
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23.02.2016
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Kapitel IX - Drachentöter
Das Auftauchen des Höllenhundes hatte das gesamte Camp in Aufruhr versetzt. Die tote Halbgöttin war eine der sieben Auserwählten der letzten Prophezeihung gewesen. Nova hatten diese Prophezeihungen nie wirklich interessiert. Auch wenn sie sich an der Schlacht gegen Gaia beteiligt hatte, wäre es ihr auch da schon Recht gewesen, wenn diese sämtliche Götter vernichtet hatte.
Damals hatte Nova nur für sich selbst gekämpft, und für niemand anderen. Vielleicht würde sie in absehbarer Zeit die Möglichkeit bekommen, Gaias Werk teilweise zu Ende zu führen. Sie wusste nicht, was Morton vorhatte, und es war ihr auch gleich, solange sie herausfand, welcher Gott für den Tod ihrer Familie verantwortlich war.
In den letzten 14 Stunden hatte es Fragen gegeben, die sie beschäftigt hatten. Wie wollte Morton einen Gott töten? Hatte er möglicherweise etwas mit den Ereignissen im Camp Jupiter zu tun?
Mit diesen Fragen beschäftigte sie sich unter anderem während der Leichenbestattung, die sie ebenfalls nicht interessierte. Vermutlich war es sogar besser, dass Hazel nun tot war. Nova hatte den Verdacht, dass sie heute um Mitternacht ohnehin Feinde gewesen wären.
Unglücklicherweise gab es noch ein ganzes Camp voller Halbgötter, die mit Sicherheit versuchen würden, ihre Eltern zu beschützen. Hätte nicht diese dämliche Anwesenheitspflicht bestanden, hätte Nova schon längst damit angefangen, ihre Sachen für den Aufbruch zu packen.
Die Sonne war schon beinahe untergegangen. Bis Mitternacht waren es nur noch ein paar Stunden. Sie hoffte, dass Chiron die Camper nach der Trauerfeier ins Bett schicken würde.
Ihre Hoffnung erfüllte sich. Nachdem das Feuer endlich heruntergebrannt war, befahl er sämtlichen Hablbluten, nun in ihre Hütten zu gehen. Nova kam dem Befehl sofort nach. Zumindest fürs erste. In wenigen Stunden würde sie das Camp verlassen. Möglicherweise für immer.
…
Mittlerweile hatte Nova alles, was sie brauchte, in einen Rucksack gepackt. Unter anderem auch ihren elektrischen Speer. Er war das erste, von dem sie ganz sicher wusste, dass sie es mitnehmen würde.
Sie war aufgeregt. Es interessierte sie wirklich brennend, was Morton nun eigentlich vorhatte, auch wenn man ihr ihre Begeisterung nach außen hin nicht ansah.
Sie warf einen letzten Blick auf die Uhr. Es war jetzt genau eine Viertelstunde vor Mitternacht. Genug Zeit, um Thalias Baum zu erreichen.
Nova trat aus der Hütte und ging, ohne innezuhalten, weiter in Richtung Süden. Es war fast volkommen dunkel.
Sie warf einen Blick gen Himmel, um festzustellen, dass keine Sterne zu sehen waren. Bewölkter Himmel. Aber Nova kannte das Camp aus sieben Jahren gut genug, um genau zu wissen, wohin sie ging.
Dabei genoss sie die Ruhe. Sie hatte sich oft gegen die Regeln nachts nach draußen geschlichen, einfach, um diese wunderbare Ruhe zu erleben. Außerdem hatte sie dadurch den Beginn ihres grässlichen Albtraumes hinauszögern können. Soweit sie sich erinnerte, war sie so ziemlich nie erwischt worden. Wenn sie wegen Regelbruchs getadelt worden war, dann lag es normalerweise daran, dass sie eine der ganzen hier rumlaufenden Heulsusen zu fest geschlagen oder gestochen hatte... Die kühle Nachtluft eignete sich wirklich ausgezeichnet zum Nachdenken.
Nova sah schon von weitem jemanden in der Nähe des Baumes stehen. Anfangs dachte sie, dass es Morton wäre. Als sie näher kam, stellte sie allerdings fest, dass es sich um jemand anderen handelte.
Er war ein wenig kleiner als Morton, hatte etwas längere, braune Haare und trug einen dunkelgrauen Kapuzenpullover. Nova kannte diesen Jungen vom Training. Er war zugegeben ziemlich gut. Nova hatte mal eine gewaltige Portion Ärger von Chiron bekommen, als sie ihm bei einem Übungskampf einmal den Bauch aufgeschlitzt hatte. Auch wenn es nicht schwer gewesen war, zu erkennen, dass er seine Deckung absichtlich vernachlässigt hatte...
Als sie näher kam, hob der Junge den Kopf.
„Da bist du also endlich“, meinte er genervt. „Wir warten schon seit einer Viertelstunde auf dich!“
„Wer ist wir?“, fragte Nova herausfordernd.
Im nächsten Moment spürte sie einen Luftzug im Nacken und fuhr herum.
„Mit wir meint Leander sich selbst und mich“, vernahm sie Morton Deaders ruhige Stimme.
Nova war überrascht, dass sie sein Kommen nicht bemerkt hatte, fasste sich jedoch schnell wieder.
„Dann können wir ja losgehen“, sagte sie kühl und drehte sich um.
„Noch nicht“, hielt Morton sie zurück. „Das da nehmen wir mit!“
Er zeigte auf den Baum.
„Du meinst das goldene Vlies?“, fragte Nova verwirrt.
„Genau das“, bestätigte er. „Aber vorher müssen wir an dem Drachen vorbei.“
Hielt er sich allen Ernstes für so stark, dass er Peleus das Vlies stehlen konnte?
„Und wie stellst du dir das vor?“, fragte sie.
„Ganz einfach“, lautete die Antwort. „Wir töten ihn.“
Dieser Typ war entweder eine Bedrohung für die ganze Welt oder einfach nur verrückt! Wie sollten drei Halbgötter einen ausgewachsenen Drachen besiegen?
„Und... wie soll das gehen?“, fragte Leander nun zweifelnd.
„Seht zu und lernt!“, gab Morton zurück und ging schnellen Schrittes auf den Baum zu.
Peleus knurrte warnend. Morton ging nicht darauf ein.
Als er nur noch wenige Meter vom Baum entfernt war, ließ der Drache eine Feuersbrunst auf ihn zuschießen. Nova war sich sicher, dass diese Flammen sein Ende besiegeln würden. Sie irrte sich.
Anstatt gegrillt zu werden, sprang Morton einfach... 20 Meter nach oben?
Nein, er sprang nicht, er flog. Auf seinem Rücken hatten sich in Sekudenschnelle zwei schwarze Flügel ausgebreitet und ihn in Sicherheit gebracht. Eine Sekunde später landete er auf Peleus' Kopf. Dieser brüllte wütend und erhob sich in die Luft.
„Holt das Vlies!“, rief Morton Nova und Leander zu, während er sich am Kopf des in Richtung Camp fliegenden Drachen festhielt.
Sie zögerten keine Sekunde und rannten auf den Baum zu. Wortlos hielt Leander Nova seine Handflächen entgegen. Sie verstand, was er meinte, stellte ihren Rucksack ab und stieg auf seine Hände.
Mit einem Schwung brachte er sie hoch genug, dass sie den untersten Ast fassen konnte. Nova zog sich hoch und stand auf. Sie sah nach oben.
Das Vlies hing nicht weit von ihr entfernt. Sie musste sich beeilen, wenn sie es bekommen wollte, bevor Peleus das gesamte Camp mit seinem Gebrülle aufgeweckt hatte.
Den nächsten Ast erwischte Nova mit einem einfachen Sprung. Sie spannte sämtliche Muskeln in ihrem Körper an und konnte sich weiter nach oben ziehen.
Wenn sie noch einen Ast höher kam, würde sie sich das Vlies schnappen können. In diesem Moment knackte der Ast, auf dem sie stand.
Sie sprang ohne zu zögern und konnte den Ast, den sie im Sinn hatte, gerade noch packen. Nachdem sie sich wieder hochgezogen hatte, nahm sie das Vlies vom Ast.
„Wirf es runter!“, hörte sie Leanders Stimme.
Da brach der Ast, auf dem sie stand. Dieser Aufprall würde wehtun. Falls sie ihn überlebte.
Nova öffnete die Augen. Das goldene Vlies lag auf ihrem Oberkörper und wurde im nächsten Moment von Leander heruntergenommen. Ihr fiel ein, dass es absolut jede Verletzung heilen konnte. Sie hatte Glück gehabt, dass es gerade in der Nähe gewesen war.
Sie stand wieder auf und hob ihren Rucksack auf. Weit über ihnen kämpfte Morton noch immer mit dem Drachen. In der Ferne hörte sie schon Stimmen auf sie zukommen.
„Beeil dich, verdammt noch mal!“, murmelte sie.
Eine Sekunde später schüttelte Peleus Morton ab, oder dieser ließ los. Aus dieser Entfernung konnte man es nicht genau sagen. Kurz darauf landete Morton direkt vor ihnen.
Nova und Leander sahen ihn an. Ihre Blicke forderten ihn auf, seine Fähigkeit, zu fliegen, zu erklären. Er schien zu verstehen, was sie wollten.
„Das erkläre ich euch, wenn wir in Sicherheit sind“, winkte er ab. „Erst müssen wir diese fliegende Feuerechse da erledigen!“
Er drehte sich zum Camp um. Inzwischen waren schon die ersten heranstürmenden Halbgötter zu sehen.
„Und vielleicht auch ein paar von denen da“, fügte er hinzu.
Obwohl die Situation brenzlig war, blieb er die ganze Zeit über ruhig. Peleus kam ihnen wieder gefährlich nahe.
Morton richtete die Hand auf den Boden und zeigte dann auf den Drachen. Nova und Leander fuhren erschrocken zurück, als plötzlich etwas langes aus dem Boden heraus auf diesen zuschoss.
Einen Moment später registrierte Nova, dass es sich um Knochen handelte. Sie wickelten sich um den Drachen und stoppten seinen Flug.
Morton zog ihn durch die Knochen auf den Boden, wo er sich jedoch wieder befreien konnte. Einer seiner Flügel schien gebrochen zu sein.
Sie wären alle drei von seinem nächsten Flammenangriff zu Asche verbrannt worden, wenn Morton nicht eine weitere Knochenwand aus dem Boden geholt hätte.
Als der Feuerstrom versiegte schnappte sich Morton einen spitzen Knochen, brach ein Loch in die Wand und stürmte auf den überraschten Drachen zu.
Dieser versuchte, den Angreifer mit einem Klauenschlag beiseite zu fegen, dem Morton jedoch mit deiner Vorwärtsrolle auswich, die ihn unter den Drachen brachte. Dort rammte er ihm die Knochenspitze direkt ins Herz, bevor er zurücksprang, um nicht vom zusammenbrechenden Körper der Bestie begraben zu werden.
Nova bekam vor Staunen den Mund nicht mehr zu. Kein anderer Halbgott, dem sie je begegnet war, hätte so etwas zustande gebracht. Sie war nun auch aus einem weiteren Grund froh, sich ihm angeschlossen zu haben, da sie ihn auf keinen Fall als Feind wollte.
„Sollten wir nicht langsam gehen“, rief Leander Morton zu, der gerade damit beschäftig war, Zähne aus dem Maul des Drachen zu reißen.
Er unterbrach seine Arbeit und warf einen Blick in Richtung Camp. Die Halbgötter würden sie in wenigen Sekunden erreichen.