War of Olympus
von Tharax Batora
Kurzbeschreibung
Ein Jahr ist seit der Niederlage der Giganten vergangen. Doch der Frieden soll schon bald ein blutiges Ende finden. Ein neuer Feind erhebt sich gegen die Götter, noch furchtbarer und unerbittlicher als alle Vorangegangenen. Mit einem einzigen, brutalen Angriff vernichtet er Camp Jupiter und bezwingt dabei sogar die legendären Helden des Olymp. Camp Half-Blood bleibt nun nichts anderes mehr übrig, als eine Mannschaft aus alten und neuen Helden zusammenzustellen, um den einzigen Gegenstand zu finden, der ihn bezwingen könnte: die Büchse der Pandora. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, denn sollte ihr Feind die Büchse vor ihnen finden, könnte ihn so gut wie niemand mehr aufhalten. Und der mächtige Krieger ist nicht allein. Hinter ihm stehen zwei von den Göttern im Stich gelassene Halbblute, ein mächtiger Nekromant sowie eine ganze Armee blutdurstiger Monster, die allesamt den Untergang des Olymps besiegeln wollen... [Crossover mit God of War]
CrossoverAbenteuer, Fantasy / P18 / Gen
Hekate
Leo Valdez
Nico di Angelo
OC (Own Character)
Thanatos
30.01.2016
29.05.2023
89
237.748
10
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21.02.2016
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Kapitel VIII - Der Geist von Sparta
Jane war erst einmal im Camp Jupiter gewesen. Und zwar vor ungefähr einem Jahr, als sie und Knox kurz nach dem Sieg über die Giganten ein paar Wochen als Austauschcamper hergekommen waren. Sie hatte nicht mehr jedes einzelne Detail über das Aussehen im Kopf, war sich jedoch absolut sicher, dass es damals nicht so aussah wie jetzt. Denn das erste, was ihr auffiel, als Mrs O'Leary die Schattenreise beendete, waren die Leichen. Sehr viele Leichen.
„Oh Gott...“, kam es entsetzt von Jason.
Er war der erste, der vom Rücken des Höllenhundes abstieg. Jane und Knox folgten ihm einige Sekunden später.
„Ich... ich kannte sie alle...“, sagte Jason mit erstickter Stimme. „Sie... waren meine... Freunde.“
Dann drehte er sich um. Sein Gesicht war wutverzerrt, genau wie seine Stimme, als er fortfuhr.
„WER ZUR HÖLLE IST DAFÜR VERANTWORTLICH!?“, brüllte er.
Jane zuckte vor Schreck zusammen.
„ICH WERDE DIESEN VERDAMMTEN HURENSOHN MIT SEINEN EIGENEN EINGEWEIDEN FÜTTERN! WO HAT SICH DER BASTARD VERKROCHEN!?“
„WUFF!“, bekam er als Antwort von Mrs O'Leary, bevor diese in Richtung der Stadt davonjagte.
Sie hatte sie kurz vor deren Westgrenze abgestellt. Jason rannte ihr hinterher, ohne Jane und Knox die Gelegenheit zu geben, ihm zu folgen.
Sie hörten ihn nur noch ein „MAUL HALTEN, TERMINUS!“ brüllen, bevor er komplett aus ihrem Blickfeld verschwand.
„Wer könnte so etwas tun?“, fragte Jane, immer noch entsetzt, mit einem Blick auf das Feld voller toter Römer.
„Keine Ahnung“, kam schließlich die Antwort von Knox. „Aber wir gehen jetzt da rein und sorgen dafür, dass er nicht mehr ungehindert weitermachen kann.“
Jane nickte. „Dann los!“
Während sie zusammen mit Knox die Stadt betrat, hoffte sie, dass Jason nichts passiert war. Nicht einmal er konnte es ohne Hilfe mit jemandem aufnehmen, der es geschafft hatte, das halbe Camp im Alleingang abzuschlachten. Falls es sich um eine einzelne Person handelte. Es könnte ja auch eine Gruppe sein. Bei dem Gedanken kam in ihr unausweichlich die Frage hoch, was sie und Knox dann gegen diesen Gegner ausrichten sollten.
In der Stadt war sie zunächst überrascht, dass alles noch so heil aussah. Wer auch immer das Massaker zu verantworten hatte, schien nicht vorzuhaben, die Stadt zu zerstören.
Es war nicht allzu schwer, diesen Jemand zu finden. Sie folgten einfach dem Kampfeslärm und der Spur der Leichen bis zum Senatsgebäude. Knox sah seiner Freundin in die Augen.
„Bereit?“, fragte er.
Jane nickte.
„Bereit!“, antwortete sie.
Die beiden betraten das Gebäude.
Janes Vermutung, der Angreifer sei im Senatsgebäude, erwies sich als richtig. Sie und Knox befanden sich vor der äußersten Sitzreihe, als sie den Saal betraten, daher hatten sie einen guten Blick auf den Kampf, der in der Mitte stattfand.
Der Raum war im Grunde wie ein Theater aufgebaut, mit nach hinten ansteigenden Sitzreihen und einer Art Bühne in der Mitte. Dort versuchten Jason, Percy, Annabeth, Frank und Reyna gerade, den Angreifer aufzuhalten, was ihnen allerdings nicht so recht gelingen wollte.
Der grimmige Krieger trug eine goldene Rüstung, und er war groß. Nicht übermenschlich groß, aber trotzdem sehr groß. Jane schätzte ihn auf über zwei Meter. Er hatte keine Haare, dafür aber einen schwarzen Spitzbart. Die Farbe seiner Haut erinnerte sie an frische Asche. Noch hervorstechender war daher die rote Tätowierung in seinem Gesicht.
Er kämpfte auf eine Art, wie Jane sie noch nie zuvor gesehen hatte. Seine Waffen sahen auf den ersten Blick wie zwei gewöhnliche Breitschwerter aus. Wenn er kämpfte, wurde jedoch klar, dass Griff und Klinge durch eine Kette verbunden waren.
Er wirbelte sie wie Morgensterne durch den Raum, während seine fünf Gegner verzweifelt versuchten, ihm auszuweichen oder seine Hiebe abzuwehren.
Im ersten Moment war Jane einfach nur verwirrt, wie dieser Mann es schaffte, fünf der stärksten, ihr bekannten Halbgötter spielend im Schach zu halten.
„Wir müssen ihnen helfen!“, raunte Knox ihr ins Ohr.
„Ich gehe zwischen den Sitzbänken in Deckung. Vielleicht finde ich eine gute Stelle zum Schießen.“
Knox nickte und marschierte durch den Gang zwischen den Sitzen auf den Kampfplatz zu. Jane huschte zwischen zwei der Sitzreihen, kniete sich hin und spannte ihren Bogen. Sie zielte auf den Kopf ihres Gegners, die einzige Stelle, die nicht von seiner Rüstung geschützt war.
Jane war eine gute Schützin, und eigentlich hätte ihr Schuss den Kampf sofort beenden müssen.
Aber der Krieger hob einfach eines seiner Breitschwerter vor seinen Kopf, und der Pfeil prallte daran ab. Einen Moment lang fragte sich Jane, ob das nur Zufall war, dann sah der Krieger zu ihr, und eine Blitzkugel formte sich in seiner Hand.
Erschrocken warf sie sich zur Seite. Der Blitz schoss haarscharf an ihr vorbei und donnerte in die Wand hinter ihr. Das war verdammt knapp gewesen. Sie hatte die Spannung in der Luft regelrecht gespürt.
Jane erhob sich wieder auf die Knie und sah vorsichtig über die Sitze nach unten. Knox hatte den Augenblick, in dem ihr Gegner auf sie fixiert war, genutzt, um diesen mit seiner Axt anzugreifen.
Allerdings parierte er mühelos jeden Angriff mit seiner linken Waffe, bevor er Knox einen Tritt versetzte, der ihn quer über die gesamte Bühne bis zur untersten Sitzreihe rutschen ließ.
Als er wieder aufstand, hatten die anderen sich aus der Reichweite der Klingen ihres Gegners zurückgezogen und beobachteten diesen vorsichtig.
„Wer bist du?“, brüllte Percy ihm schließlich entgegen.
Einen Moment lang sah der Krieger ihn nur mit seinem harten, gnadenlosen Blick an, dann begann er zu sprechen.
„Man nennt mich... den Geist Spartas.“
Seine Stimme war so hart wie sein Gesicht. Es war die Stimme eines Mannes, der schon zahlreiche blutige Kämpfe hinter sich hatte, und der sie alle gnadenlos töten würde, sobald er die Möglichkeit dazu bekam. Obwohl er nicht besonders laut sprach, hallten seine Worte im gesamten Saal wider und jagten Jane einen Schauer über den Rücken.
„Ich... bin Kratos, der Göttermörder. Und bald... Zerstörer des Olymps.“
Er machte eine Pause und sah sie alle der Reihe nach an. „Mit euch fange ich an!“
Als Jane erkannte, dass er jetzt wieder angreifen würde, legte sie sofort einen weiteren Pfeil auf die Sehne. Sie zielte genauso sorgfältig wie vorhin, bevor sie schließlich losließ. Im selbem Moment ließ Jason einen Blitz auf ihn los.
Der Blitz prallte fast vollkommen wirkungslos an seinem goldenen Brustpanzer ab, den Pfeil fegte er mit seinem Schwert aus der Luft. Anschließend schlug er mit beiden Schwertern nach Jason.
Diesem gelang es, den ersten Schlag abzublocken. Beim Aufeinanderprallen der Waffen wurde er jedoch umgeworfen. Knox sprang vor ihn und schaffte es, die zweite Klinge mit einem beidhändig geführten Axthieb abzulenken.
Percy und Reyna stürzten sich auf ihren Gegner, während Annabeth mit gezücktem Messer versuchte, sich um ihn herumzuschleichen.
Kratos wehrte ihre Angriffe mühelos ab und stieß sie beide mit jeweils einem Arm zurück. Dann holte er mit einer seiner Klingen nach Annabeth aus, die sich direkt hinter ihm befand.
Jane legte zwei Pfeile auf die Sehne und schoss beide gleichzeitig ab. Beide prallten an der Klinge ihres Ziels ab.
Annabeth sprang vor, stieß zu und zielte dabei mit dem Messer auf Kratos‘ Kopf.
Dieser war jedoch schneller und versetzte ihr mit der Rückhand einen Schlag ins Gesicht. Annabeth flog mehrere Meter zurück, prallte mit dem Kopf gegen die unterste Sitzreihe und bewegte sich nicht mehr.
Einen Moment lang war es still, dann stürzte Percy sich mit einem entsetzlichen Wutschrei auf ihn. Kratos blockte seinen Schwerthieb, sah ihm kurz in die Augen und versetzte ihm dann eine gewaltige Kopfnuss, die ihn bewusstlos zu Boden schickte. Selbst bis hier oben konnte Jane das Knacken hören. Wenn Percy Glück hatte, war nur seine Nase gebrochen, und er würde mit fürchterlichen Kopfschmerzen wieder aufwachen, wenn nicht...
Frank verwandelte sich in einen Adler und flog über Kratos‘ Kopf hinweg. Zum ersten Mal schien dieser überrascht zu sein, was Reyna, Knox und Jason für einen weiteren Angriff ausnutzten.
Sofort widmete der Geist von Sparta ihnen wieder seine Aufmerksamkeit. Er schlug die Hände zusammen, und eine elektrische Schockwelle schleuderte Knox und Reyna zurück. Jason, dem der elektrische Impuls nichts auszumachen schien, griff ihn allein an, wurde aber abgeblockt und mit einem Tritt an den Rand der Bühne befördert, wobei er das Glück hatte, die Sitze zu verfehlen.
Frank landete hinter Kratos auf einer der Sitzreihen und änderte wieder seine Gestalt. Kratos drehte sich um und sah sich plötzlich einem Drachen gegenüber.
Frank ließ einen Feuerstrom auf seinen Gegner los, der ihn eigentlich hätte grillen müssen.
Aber Kratos schleuderte einfach seine Klingen nach oben, verhakte diese in der Decke und zog sich an den Ketten hoch. Von seinem Standpunkt aus schwang er sich direkt auf Frank zu und landete präzise auf dessen Kopf.
Das Feuer versiegte, und der Drache wirbelte seinen Kopf hin und her, um den Angreifer abzuschütteln.
Jane hatte bereits einen weiteren Pfeil auf der Sehne, wagte aber nicht zu schießen, aus Angst, sie könne Frank treffen. Dieser wurde immer wilder und verzweifelter in seinen Versuchen, Kratos abzuschütteln, der gerade mit einer Klinge ausholte, um sie ihm in den Kopf zu rammen.
Im letzten Moment änderte der Sohn des Mars erneut seine Gestalt und konnte seinem Gegner als Schlange entkommen.
Frank versuchte, über die Bühne zurück zu entkommen und zurück zu den anderen zu gelangen, aber Kratos setzte ihm nach, packte die Schlange am Schwanz, wirbelte sie herum und schlug ihren Kopf auf den Boden. Frank verwandelte sich wieder zurück und blieb reglos liegen.
Als Jane ihren nächsten Pfeil abschoss, rechnete sie schon gar nicht mehr damit, überhaupt zu treffen. Wie erwartet, wurde ihr Geschoss einfach mit dem Schwert aus der Luft geschlagen. Während sie so zusah, wie Kratos auf Knox, Jason und Reyna zuging, bekam sie es ernsthaft mit der Angst zu tun. Sie hatte schon gegen viele Feinde gekämpft, aber noch niemand war so mächtig und angsteinflößend wie dieser hier gewesen. Keiner von ihnen hatte es geschafft, ihm auch nur einen Kratzer zuzufügen, und nun waren bereits drei von ihnen besiegt, wenn nicht gar tot.
Kratos hatte seine drei Gegner, die Seite an Seite mit dem Rücken zu den Sitzen standen, beinahe erreicht.
Plötzlich tauchte etwas großes, schwarzes über ihnen in den Reihen auf, sprang bellend vor sie und stellte sich dem Geist von Sparta in den Weg.
Jane registrierte, dass es sich um Mrs O‘Leary handelte, die ihnen per Schattenreise zu Hilfe gekommen war.
Kratos sprang überrascht zurück und zückte kampfbereit seine Waffen.
Aber der Höllenhund zog sich nur knurrend zu den drei Halbgöttern zurück, bis sie alle Körperkontakt zu ihm hatten. Im nächsten Moment waren sie verschwunden.
Der Erleichterung, dass ihre Freunde es lebend hier herausgeschafft hatten, folgte die erschreckende Erkenntnis, dass Jane nun allein mit dem Geist von Sparta war. Und er hatte sie ganz offensichtlich nicht vergessen.
Kratos drehte sich zu ihr um und marschierte auf sie zu.
Panisch sprang Jane auf, sprang über die Sitze und rannte auf den Ausgang zu. Percy, Annabeth und Frank waren so gut wie tot, ihnen konnte keiner mehr helfen. Aber sie selbst hatte vielleicht noch die Chance, hier lebendig herauszukommen, wenn sie schnell genug war.
Ein weiterer Blitz von Kratos krachte direkt hinter ihr in den Boden, und die Erschütterung riss sie von den Füßen. Sie landete hart auf dem Bauch und zog sich mehrere blutige, schmerzhafte Schrammen im Gesicht und an den Beinen zu.
Stöhnend rappelte sie sich wieder auf und rannte weiter, nur den Ausgang im Kopf.
Bis sie ihn endlich erreichte, und das Sonnenlicht ihr Gesicht überflutete, kam es ihr wie eine Ewigkeit vor. Aber sie schaffte es tatsächlich. Trotzdem blieb sie nicht stehen, sondern rannte immer weiter.
„Richtet Zeus aus, dass sein Sohn zurückgekehrt ist!“, donnerte Kratos‘ Stimme ihr hinterher. „Ich werde den Olymp vernichten!“
Diese Worte hallten noch lange in ihrem Kopf nach. Zeus‘ Sohn... Jane hatte zu wenig Zeit und vor allem zu wenig Ruhe, um großartig darüber nachzudenken.
Irgendwann, sie hatte die Stadtmauer von Neu-Rom bereits passiert und war von Terminus wegen ihrer Waffe gescholten worden, tauchte Mrs O‘Leary auf und brachte sie fort aus dieser Schlachtstadt.