War of Olympus
von Tharax Batora
Kurzbeschreibung
Ein Jahr ist seit der Niederlage der Giganten vergangen. Doch der Frieden soll schon bald ein blutiges Ende finden. Ein neuer Feind erhebt sich gegen die Götter, noch furchtbarer und unerbittlicher als alle Vorangegangenen. Mit einem einzigen, brutalen Angriff vernichtet er Camp Jupiter und bezwingt dabei sogar die legendären Helden des Olymp. Camp Half-Blood bleibt nun nichts anderes mehr übrig, als eine Mannschaft aus alten und neuen Helden zusammenzustellen, um den einzigen Gegenstand zu finden, der ihn bezwingen könnte: die Büchse der Pandora. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, denn sollte ihr Feind die Büchse vor ihnen finden, könnte ihn so gut wie niemand mehr aufhalten. Und der mächtige Krieger ist nicht allein. Hinter ihm stehen zwei von den Göttern im Stich gelassene Halbblute, ein mächtiger Nekromant sowie eine ganze Armee blutdurstiger Monster, die allesamt den Untergang des Olymps besiegeln wollen... [Crossover mit God of War]
CrossoverAbenteuer, Fantasy / P18 / Gen
Hekate
Leo Valdez
Nico di Angelo
OC (Own Character)
Thanatos
30.01.2016
05.06.2023
90
254.834
12
Alle Kapitel
35 Reviews
35 Reviews
Dieses Kapitel
noch keine Reviews
noch keine Reviews
06.09.2017
1.448
Kapitel LXVI - Durch die Wüste
Jane folgte einfach den Anderen, die die Flucht ergriffen, als Raven, ohne zu zögern, die Hydra attackierte und deren Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Da Leander, Nova und Erinys ebenfalls auf die fünfköpfige Riesenschlange fixiert waren, gelang ihnen dies auch ohne Probleme.
Es war Alaina gewesen, die die Anweisung, wegzulaufen, gegeben hatte. Auch wenn Jane nicht so schnell gedacht hatte, kam sie während der Flucht ebenfalls zu dem Schluss, dass es die einzig sinnvolle Lösung gewesen war.
Während sie rannte, hörte sie ein Kreischen und danach das Donnern eines Gewehres. Aktaion hatte sich anscheinend am Kampf beteiligt. Aber Jane war im Augenblick zu hektisch, um weiter darüber nachzudenken.
Nach kurzer Zeit erreichten sie das Festland und gönnten sich eine kurze Auszeit, da der Lärm ihnen verriet, dass der Kampf noch nicht beendet war.
„Da drüben!“, rief Alaina und zeigte in die Dunkelheit.
Jane folgte ihrem Finger und konnte ein Auto erkennen. Genauer gesagt das Auto, das Festus oben bei der Berghütte gerammt hatte.
Während Leo, Nico, Thalia und vier der Jägerinnen, zu denen glücklicherweise auch Aileen gehörte, auf Festus' Rücken kletterten, liefen Jane, Alaina, Knox und die beiden übrigen Jägerinnen auf das Auto zu. Anhand der Hektik der Situation gab es dieses Mal keine Diskussionen bezüglich der Sitzplätze. Jane und Alaina, die das Fahrzeug als erste erreichten, stiegen vorne ein, während Knox und die beiden Jägerinnen sich auf die Rückbank zwängten. Im Nachhinein kam es ihr mehr als seltsam vor, dass sich niemand darüber beschwerte.
Festus lief voran, Alaina warf den Motor an und folgte dem Drachen. Jane hörte noch ein weiteres Knallen, kurz darauf verstummten die Kampfgeräusche. Vermutlich war das Gefecht entschieden. Nun stellte sich bloß die Frage, wer gewonnen hatte. Jane hoffte, dass es die Hydra war, oder dass sie, wenn es andersherum war, ihren Gegnern wenigstens ein paar anständige Verletzungen zugefügt hatte.
…
Erst als Jane sich vollkommen sicher war, dass niemand sie verfolgte, lehnte sie sich im Sitz zurück und ließ die Frequenz ihres Herzens wieder ein paar Gänge herunterfahren. Dann dachte sie über Celia nach. Und das Opfer, das sie gebracht hatte.
Wenn sie es sich recht überlegte, hatte sie die junge Jägerin gemocht. Sie war nicht so kalt und unnahbar wie ihre Gefährtinnen gewesen, man hatte ganz normal mit ihr reden können. Und ihr Mut war vermutlich größer gewesen als der aller anderen Helden, die Jane einfielen, zusammengerechnet. Sie hatte gewusst, was für ein grausamer Tod sie erwartete, und hatte sich dennoch für diesen Weg entschieden, um ihre Gefährten und den Rest der Welt zu retten. Jane hatte sie nicht lange gekannt, dennoch kam es ihr beinahe so vor, als hätte sie eine gute Freundin verloren.
„Könnte mir vielleicht mal jemand erklären, wer dieser Kerl war?“, fragte Alaina während der Fahrt. „Er hat nicht besonders freundlich gewirkt.“
Sie unterdrückte es gut, aber ein schwaches Zittern war dennoch in ihrer Stimme zu hören. Für eine Weile war es still. Vermutlich wartete jeder darauf, dass einer der Anderen als erstes antwortete.
„Dieser Bastard war Aktaion!“, antwortete Knox schließlich. „Er wollte, dass wir ihm helfen, den teumessischen Fuchs zu töten, damit er dich wieder freilässt.“
„Anscheinend hat es funktioniert.“
„Das hat es wohl...“
Knox erwähnte Celias Tod mit keinem Wort, vermutlich um Alaina nicht noch mit Schuldgefühlen zu belasten. Für sie musste diese Reise noch härter sein als für die Anderen.
Jane erinnerte sich noch an ihre ersten Aufträge und daran, wie hilflos und überflüssig sie sich damals gefühlt hatte. Auch wenn Alaina faktisch gesehen keinen Grund dazu hatte, ging es ihr vermutlich aufgrund mangelnder, praktischer Erfahrung genauso.
„Und dafür musste eine unserer Gefährtinnen sterben!“, fügte eine der Jägerinnen hinzu.
Alaina riss erschrocken die Augen auf, und die Kinnlade klappte ihr herunter. „Oh...“
„Ich hoffe, du weißt ihr Opfer zu schätzen! Enttäusche uns nicht!“
Jane seufzte leise und sah aus dem Fenster. Das hatte die Stimmung nicht gerade gebessert.
Der Kommentar der Jägerin hatte dafür gesorgt, dass keine weiteren Gespräche entstanden, und sie die nächsten Stunden schweigend zurücklegten.
Neben ihren Gedanken, mit denen sie nun allein war, hatte Jane auch genügend Zeit, die Umgebung zu betrachten. Die schon vorher sehr karge Landschaft ging in kurzer Zeit in eine waschechte Wüste über, und schon bald sah sie außer ein paar vereinzelten Büschen nur noch Sand und Felsen, soweit das Auge reichte.
Da Alaina Festus folgte, waren sie bestimmt schon meilenweit von der nächsten Straße entfernt. Stattdessen fuhren sie querfeldein auf ein Ziel zu, das sie hoffentlich bald erreichen würden. Jetzt wo es so ruhig war, keimten in ihr auch tatsächlich wieder positive Gefühle auf. Sie hatten die Wüste von Nevada tatsächlich erreicht, und Hekate konnte nicht mehr weit sein. Dort würden sie endlich den Standort des Tempels erfahren, und...
Bei dem Gedanken daran fielen all ihre mühsam aufgebauten Hoffnungen wie ein instabiles Kartenhaus in sich zusammen. Der Tempel der Pandora... ihre größte Herausforderung lag noch vor ihnen. Chiron hatte gesagt, dass er selbst für Kratos eine Herausforderung sein würde.
Mit einem Schaudern erinnerte sie sich an den Kampf mit dem Geist Spartas zurück, dem vermutlich stärksten Gegner, dem sie bislang gegenübergestanden hatte. Nicht zum ersten Mal stellte sie sich die Frage, wie sie an Hindernissen vorbeikommen sollten, die selbst für einen derart übermächtigen Krieger gefährlich werden konnten.
…
Mitten in der Wüste, es war kurz vor Morgengrauen, ging ihnen das Benzin aus, und das Auto hielt einfach an.
„Verdammt noch eins“, knurrte Alaina. „Warum passiert so eine Scheiße immer uns?“
Das fragte Jane sich allmählich auch. Als ob ihre Aufgabe allein nicht schon schwierig genug wäre, hatten die Moiren anscheinend beschlossen, ihnen noch mehr tödliche Hindernisse wie Raven, Aktaion, Schwärme von Gargoyles und Lamien und jetzt auch noch einen leeren Benzintank in der Wüste in den Weg zu stellen.
„Naja, könnte schlimmer sein!“, versuchte sie die Situation aufzuhellen und schaffte es dabei tatsächlich, optimistisch zu klingen, auch wenn sie sich nicht unbedingt so fühlte. „Bis zu Hekate kann es nicht mehr weit sein, und immerhin wurden wir noch nicht angegriffen, seit wir in dieses Auto gestiegen sind!“
„Hoffentlich ändert sich das nicht, wenn wir wieder aussteigen“, murmelte Alaina. „Das werden wir jetzt nämlich unweigerlich tun müssen.“
Ihre Mitreisenden schienen ihr Problem bemerkt zu haben, denn Festus hatte ebenfalls angehalten. Leo war abgestiegen und kam auf sie zu, die Anderen machten sich daran, ihm zu folgen.
„Gibt es Probleme?“, fragte er. „Vielleicht kann ich mir das mal ansehen.“
„Nichts zu machen“, antworte Alaina. „Das erkenne sogar ich. Das Benzin ist alle, und wir werden den restlichen Weg zu Fuß gehen müssen, wenn Festus uns nicht alle tragen kann.“
Leo senkte betrübt den Blick. „Tut mir Leid, ich fürchte, das kann er nicht.“
„Das ist nicht weiter schlimm“, sagte eine weitere Stimme hinter ihm.
Überrascht drehte Leo sich zu Thalia um.
„Artemis hat uns geschickt, um euch zu Hekate zu führen. Es ist nicht mehr weit, selbst wenn wir alle zu Fuß gehen, sollten wir sie bei Sonnenaufgang erreicht haben.“
Jane warf einen Blick in Richtung Osten, wo der Himmel bereits heller wurde. Endlich mal eine gute Nachricht!
„Wo genau wartet sie eigentlich auf uns?“, fragte Alaina. „Einfach mitten in der Wüste, oder ist dort irgendein Ort, der was mit den Göttern zu tun hat.“
„Oh, er hat eine ganze Menge mit den Göttern zu tun!“
Die Bemerkung kam von Nico, der nicht gerade glücklich zu sein schien. „Vor ein paar Jahren war eine Mannschaft aus dem Camp auf einem Auftrag schon mal dort.“ Er warf einen Seitenblick auf Thalia. „Und sie war auch dabei.“
Ein wenig betreten sah sie zu Boden, sie schien sich gut daran erinnern zu können. „Ja, war ich“, gab sie zu. „Es war kein schönes Ereignis, aber jetzt sollte es dort sicher sein.“
Sie machte eine Pause und sah nach Westen. „Noch etwas, bevor wir da sind“, sagte sie dann. „Nur als Vorwarnung. Nehmt nichts von dort mit! Das Sicherheitssystem haben wir zwar beim letzten Mal ausgeschaltet, aber man kann ja nie wissen.“
Bei ihrem Aufbruch gingen sie alle zu Fuß, während Festus neben ihnen hertrottete. Noch war nichts am Horizont zu sehen, aber mit jeden Augenblick, in dem es heller wurde, wuchs Janes Überzeugung, dass der Ort, von dem Thalia gesprochen hatte, jeden Augenblick in Sichtweite sein würde!