War of Olympus
von Tharax Batora
Kurzbeschreibung
Ein Jahr ist seit der Niederlage der Giganten vergangen. Doch der Frieden soll schon bald ein blutiges Ende finden. Ein neuer Feind erhebt sich gegen die Götter, noch furchtbarer und unerbittlicher als alle Vorangegangenen. Mit einem einzigen, brutalen Angriff vernichtet er Camp Jupiter und bezwingt dabei sogar die legendären Helden des Olymp. Camp Half-Blood bleibt nun nichts anderes mehr übrig, als eine Mannschaft aus alten und neuen Helden zusammenzustellen, um den einzigen Gegenstand zu finden, der ihn bezwingen könnte: die Büchse der Pandora. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, denn sollte ihr Feind die Büchse vor ihnen finden, könnte ihn so gut wie niemand mehr aufhalten. Und der mächtige Krieger ist nicht allein. Hinter ihm stehen zwei von den Göttern im Stich gelassene Halbblute, ein mächtiger Nekromant sowie eine ganze Armee blutdurstiger Monster, die allesamt den Untergang des Olymps besiegeln wollen... [Crossover mit God of War]
CrossoverAbenteuer, Fantasy / P18 / Gen
Hekate
Leo Valdez
Nico di Angelo
OC (Own Character)
Thanatos
30.01.2016
05.06.2023
90
254.834
12
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22.12.2016
1.361
Kapitel LV - Entkommen
Leander verfluchte sich selbst dafür, seinen Feinden seine größte Schwäche offenbart zu haben, nämlich seine immer noch nicht ganz verflogene Unsicherheit. Janes Ansprache hatte diese mehr oder weniger wieder ausgegraben. Sie meinte, dass sie ihm vergeben würde, wenn er Camp Ghul verriet. Aber warum sollte er das tun? Damit würde er seine einzige Chance wegwerfen, seine Familie jemals lebendig wiederzusehen. Außerdem hatten Morton, Raven, Kratos und die Anderen immer noch Recht, was die Götter betraf. Sie waren nichts weiter als ein Haufen egozentrischer Kinder, denen durch ihre Geburt zu viel Macht in die Hand gelegt wurde. Macht, die man ihnen wieder abnehmen sollte. Warum also zweifelte irgendetwas in ihm immer noch? Taten sie denn nicht das Richtige?
Leander war froh, dass er seine Fassung nach wenigen Sekunden wieder zurückgewann. Er hatte den Hoffnungsschimmer auf Janes Gesicht bemerkt und war sich sicher, dass sie weiterhin versucht hätte, ihn zu überreden, wenn er noch länger dafür gebraucht hätte.
Seinen Fluchtplan hatte er sich bereits zurechtgelegt. Die Camper waren allesamt so müde, dass sie überhaupt nicht bemerkt hatten, wie Leander sich unauffällig eine lose Scherbe gegriffen hatte, die er nun in seiner rechten Faust versteckt hielt. Sie war glücklicherweise noch scharf, aber er hatte darauf geachtet, sich nicht zu tief in die Haut zu schneiden, damit kein Blut hervortreten konnte, das irgendjemanden auf seine Notfallwaffe aufmerksam machen würde.
Er wartete immer noch. Jane musste noch müder werden. Seine Flucht würde ohnehin riskant sein, da der Raum verdammt klein war, aber er wollte das Risiko möglichst gering halten, weshalb er es bevorzugte, wenn sie nicht mehr ganz wach wäre.
Das Heulen des Windes in der ansonsten völlig ruhigen Umgebung verstärkte Leanders Nervosität, was es ihm zunehmend erschwerte, ruhig sitzenzubleiben und einen gelassenen Eindruck zu machen. Dieser war sehr wichtig, wenn er nicht wollte, dass Jane Verdacht schöpfte.
Sein größtes Problem war im Moment jedoch die Tatsache, dass er nicht an sein Schwert kommen würde, ohne wieder erwischt zu werden. Dieses war von Alaina beschlagnahmt worden, die zu dicht bei ihren Freunden lag. Er musste irgendeinen Ersatz finden.
Mit seinem halb verbrannten Gesicht hatte Leander sich relativ schnell abgefunden. Er hatte noch nie viel Wert auf sein äußeres Erscheinungsbild gelegt und sah auch keinen wirklichen Grund, jetzt damit anzufangen. Seine kurzfristige Wut auf Leo war nur durch den Schmerz zustandegekommen.
In Gedanken begann Leander bereits damit, die Flugbahn der Glasscherbe zu berechnen. Ihm blieben zwei mögliche Ziele, nämlich ihre Hand und ihr Gesicht. Natürlich könnte er auch auf ihren Hals zielen und sie direkt töten, aber Raven hatte gesagt, dass sie zu den ungefährlicheren Gegnern gehörte und nach Möglichkeit bis zum Tempel der Pandora überleben sollte. Daher entschied er sich für ihr Gesicht. Genauer gesagt für ihr Auge. Wenn er richtig traf, würde die Verletzung sie definitiv ausreichend ablenken, damit er fliehen konnte, und ihm später außerdem den Vorteil bringen, dass sie nicht mehr so gut mit dem Bogen zielen konnte.
Es war so weit. Draußen war es hell, und Jane waren in den letzten Minuten mehrmals kurz die Augen zugefallen.
Vorsichtig hob Leander seinen rechten Arm und zielte. Unmittelbar vor dem Wurf hielt er inne und überprüfte ein letztes Mal die Flugbahn. Sie stimmte.
Mit einer kurzen, ruckartigen Bewegung schnellte seine Hand nach vorn und schickte die spitze Glasscherbe auf die Reise.
Jane riss erschrocken ihre Augen auf, von denen eine Sekunde später nur noch eins übrig war. Sie stieß einen Schmerzensschrei aus und schlug beide Hände vor das Gesicht, als das Geschoss ihr rechtes Auge durchbohrte.
Als sie unkontrolliert im Raum umherwankte, dabei stolperte und schließlich stürzte, war Leander bereits auf den Beinen und stürzte zum Türrahmen.
Wie erwartet wachten die Anderen sofort auf, waren jedoch zu erschrocken, um sofort zu handeln.
Leander spürte ein Triumphgefühl, als er die Tür aufstieß und nach draußen rannte. Die Kälte war im ersten Moment ein Schock, aber er gewöhnte sich schnell daran und rannte auf die Felsen zu, die ihm bereits bei der Ankunft aufgefallen waren.
Aber da fiel sein Blick auf etwas anderes. Ein schwarzes Auto stand auf der anderes Seite der Straße zwischen den Felsen. Dort konnte es auch der bronzene Drache, der inzwischen zum Angriff überging, nicht sehen. Aber es wäre zu riskant, sofort dorthin zu rennen, weshalb Leander erst zu den Felsen hechtete, die er vorher im Visier hatte.
Es gelang ihm gerade noch rechtzeitig, in Deckung zu gehen, bevor der erste Feuerstoß auf das Gestein traf.
Kurz darauf sprang das Auto an. Es kam aus der Deckung hervor und traf den überraschten Drachen, der gerade auf Leander konzentriert war, in die Seite. Die bronzene Bestie ging zu Boden und blieb benommen dort liegen.
Erst jetzt bemerkte Leander, dass unmittelbar vor der Kollision jemand aus dem Auto gesprungen war: Nova. Sie hatte ihn noch nicht bemerkt, als sie ihren Speer ausfuhr und den aus der Hütte stürmenden Campern entgegentrat. Er musste ihren Mut immer wieder bewundern: bei einem Nachteil von sechs zu eins in der Unterzahl noch immer unerschrocken anzugreifen, war eine Fähigkeit, bei der er sich ganz und gar nicht sicher war, ob er sie ebenso mühelos beherrschte.
Auch, wenn Leander es für unwahrscheinlich hielt, dass sie wirklich allein war. Er war sich ziemlich sicher, dass Raven und Erinys jeden Augenblick auftauchen würden. Einen kurzen Moment trat Stille ein, und wieder war nur das Heulen des Windes zu hören, bis Knox schließlich das Wort erhob.
„Wo bist du, Leander?“, rief er. „Komm her und bezahl für das, was du getan hast!“
Leander tat nichts, sondern wartete nur darauf, dass etwas passierte.
„ZEIG DICH, VERDAMMT NOCH MAL!“, brüllte Knox.
Er hatte sich so sehr in Rage geredet, dass er gar nicht gemerkt hatte, dass Nova immer näher gekommen war. Um ein Haar hätte ihr Speerstoß ihn erwischt, aber Jason sprang dazwischen und packte den Schaft des Speeres. Jeder andere hätte einen ordentlichen Stromschlag einstecken müssen, aber Jasons Körper saugte die Elektrizität einfach auf.
„Wo ist der Rest von euch, Nova?“, fragte er drohend, während er sein Schwert zog.
„Hier!“, tönte plötzlich eine kalte Stimme von oben.
Genau wie die anderen folgte Leander der Stimme und sah Raven auf dem Dach des Hauses stehen. Wie lange sie wohl schon dort wartete?
Leo gab einen Feuerstoß auf sie ab, aber Raven hatte sich schon in die Luft geschwungen. Einen Augenblick später gesellte sich auch ihre Halbschwester Erinys zu ihr.
Der überraschte Jason sah sich gezwungen, einen Angriff von Nova zu parieren, die ihre Waffe inzwischen wieder losgerissen hatte.
Die Anderen schienen zu überrascht, um zu wissen, wen sie als nächstes angreifen sollten.
Leander konzentrierte sich auf Alaina. Sie stand nicht weit von ihm entfernt, und es sollte ihm gelingen, ihr sein Schwert wieder abzunehmen. Er warf einen Blick auf Knox, der sich gemeinsam mit Nico anschickte, Jason beim Kampf gegen Nova zu helfen. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit würde er sich direkt auf Leander stürzen, sobald er ihn sah.
Aber vorher würde er sich sein Schwert zurückholen. Leander verließ seine Deckung und stürmte auf Alaina zu. Jane stand zu tief im Türrahmen, um ihn zu bemerken und ihre Freundin zu warnen, sodass er Alaina mit vollem Körpereinsatz rammte und mit ihr zu Boden ging.
Er versetzte ihr zwei harte Faustschläge ins Gesicht, bevor er sie auf den Bauch drehte und seine Waffe wieder an sich nahm. Ohne Jane zu beachten, stand er wieder auf und ging dann von hinten auf Knox zu.
„Du wolltest gegen mich kämpfen?“, rief Leander kalt. „Hier bin ich!“
Knox fuhr herum und ließ Nico und Jason den Kampf gegen Nova fortführen, während Leo immer noch damit beschäftigt war, Raven und Erinys auf Abstand zu halten, die immer wieder wie hungrige Raubvögel auf ihn herabstürzten. Zorn loderte in seinen Augen auf, als er seine Axt erhob und zum Angriff überging.