War of Olympus
von Tharax Batora
Kurzbeschreibung
Ein Jahr ist seit der Niederlage der Giganten vergangen. Doch der Frieden soll schon bald ein blutiges Ende finden. Ein neuer Feind erhebt sich gegen die Götter, noch furchtbarer und unerbittlicher als alle Vorangegangenen. Mit einem einzigen, brutalen Angriff vernichtet er Camp Jupiter und bezwingt dabei sogar die legendären Helden des Olymp. Camp Half-Blood bleibt nun nichts anderes mehr übrig, als eine Mannschaft aus alten und neuen Helden zusammenzustellen, um den einzigen Gegenstand zu finden, der ihn bezwingen könnte: die Büchse der Pandora. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, denn sollte ihr Feind die Büchse vor ihnen finden, könnte ihn so gut wie niemand mehr aufhalten. Und der mächtige Krieger ist nicht allein. Hinter ihm stehen zwei von den Göttern im Stich gelassene Halbblute, ein mächtiger Nekromant sowie eine ganze Armee blutdurstiger Monster, die allesamt den Untergang des Olymps besiegeln wollen... [Crossover mit God of War]
CrossoverAbenteuer, Fantasy / P18 / Gen
Hekate
Leo Valdez
Nico di Angelo
OC (Own Character)
Thanatos
30.01.2016
05.06.2023
90
254.834
12
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14.07.2016
3.369
Kapitel XXXIV - Flucht mit Verlusten
Knox verlor seine Freunde relativ schnell aus den Augen, als sie alle planlos ins Maisfeld stürmten. Aber er war zu wütend, um jetzt großartig darüber nachzudenken. Wäre es nach ihm gegangen, wären sie einfach auf der Straße geblieben und hätten diese Hexe auseinandergenommen.
Bis jetzt hatten sie doch bei jedem Monster irgendeine Möglichkeit gefunden, es zu töten. Da musste dieses Wesen, was auch immer es war, auch einen Schwachpunkt haben. Immerhin hatte sie sich nicht gegen Alainas telekinetische Fähigkeiten verteidigen können.
Es war Knox schleierhaft, warum ausgerechnet Alaina, die gegen diese Jägerin doch die größte Chance haben müsste, zur Flucht gedrängt hatte. Er hatte schließlich nachgegeben, da sogar jemand, der so stark war wie er, einsehen musste, dass er diese Gegnerin nicht alleine besiegen konnte. Auch für andere Monster, die er auf früheren Aufträgen bezwungen hatte, war oft die Hilfe von Jane oder einem seiner anderen Begleiter nötig gewesen, um zu gewinnen.
Knox wusste nicht, ob diese Jägerin ein Monster war, aber wenn man Alaina glauben schenkte, waren ihre Fähigkeiten denen von Morton Deader ziemlich ähnlich. Ob sie womöglich auch ein Kind des Todes war...
„Verdammt, hier bist du also!“, erklang eine leise Stimme hinter ihm.
Knox drehte sich um. Hinter ihm stand Reyna.
„Ja, hier bin ich“, antwortete er. „Ich habe die Anderen aus den Augen verloren.“
„Rede nicht so laut!“, zischte sie und deutete gen Himmel. „Sonst hören die uns da oben noch!“
Knox warf einen Blick nach oben und duckte sich unwillkürlich. Es war dunkel, aber dank des Mondlichts konnte er einen dunklen, geflügelten Schatten ausmachen, der über dem Maisfeld umherflog und irgendetwas zu suchen schien.
Er zweifelte keine Sekunde daran, dass es diese Jägerin war. Für einen Moment sackte sein Mut in sich zusammen. Er kam sich auf einmal so klein und schwach vor. Wie eine Maus, die versuchte, sich im Gras vor einem Adler zu verstecken. Aber er fing sich schnell wieder. Der Wind würde ihre Worte mit hoher Wahrscheinlichkeit übertönen.
Aber etwas in Reynas Satz machte ihn stutzig. Sie hatte im Plural von der Jägerin gesprochen.
„Was meintest du mit denen?“, fragte er.
Reyna sah ihn verwirrt an. „Was?“
„Du hast gesagt: Sonst hören uns DIE da oben noch. Als ob sie nicht alleine wäre.“
„Glaubst du etwa ernsthaft, dass sie körperlich stark genug ist, um mit Bäumen zu werfen?“
Natürlich! Den fliegenden Baum hatte Knox schon fast vergessen. Wenn sie wirklich so stark war, hätte sie ihm ganz einfach den Kopf abreißen können, als sie mit ihm gekämpft hatte. Aber das hatte sie nicht getan. Also musste noch irgendetwas anderes in der Nähe sein. Etwas vermutlich wesentlich Größeres.
Knox sah überrascht nach oben, als sich plötzlich der Himmel verdunkelte. Eine Sekunde später ging ihm auf, dass es sich bei dem Schatten, der den Himmel bedeckte, um ein Lebewesen handelte, das über das Feld flog. Ein Lebewesen mit großen, ledernen Flügeln. War das etwa...
Er zuckte zusammen und hielt sich die Ohren zu, als das Wesen ein unglaublich LAUTES Brüllen ausstieß. Wahrscheinlich ein Drache. Knox konnte nicht anders, als sofort an Peleus zu denken, der von Morton Deader anscheinend erst getötet und dann wiedererweckt wurde. Ob er das wohl war?
„Wir müssen die Anderen wiederfinden und dann irgendwie zur Straße zurückkommen“, flüsterte Reyna. „Bevor wir uns noch völlig in diesem Feld verlaufen, oder diese Typen uns einen nach dem anderen einzeln umbringen.“
Damit hatte sie wohl Recht. Aber wie wollte sie in diesem Feld, in dem jeder Quadratmeter wie der andere aussah, irgendjemanden finden?
„Gut, aber wie willst du in diesem Feld nach jemandem suchen?“
Reyna überlegte kurz. Vermutlich hatte sie darüber auch noch nicht großartig nachgedacht.
„Am besten, wir gehen erst zur...“
Knox hörte ihr gar nicht mehr richtig zu, da das, was er jetzt sah, seine gesamte Aufmerksamkeit einforderte. Es fing damit an, dass es plötzlich merkwürdig hell wurde. Dann sah er den Drachen, der direkt auf sie zukam... und dabei Feuer spie!
„...vielleicht kommen die Anderen...“
„Weg hier!“, rief er, bevor er Reyna am Oberarm packte und mit sich zog.
Das Feuer kam ihnen unangenehm nah, als der Drache über sie hinwegflog. Das war nicht gut! Offenbar hatten ihre Verfolger beschlossen, das Maisfeld in Brand zu setzen, um sie herauszutreiben.
„Verdammte Scheiße!“, fluchte Knox. „Ich glaube, die wollen allenernstes das ganze Feld abfackeln, um uns zu erwischen!“
„Was mich wundert, ist, dass sie erst so spät damit anfangen. Sie hätten uns schon längst töten können. Ich glaube fast, dass sie das gar nicht wollen.“
Sie sprach nicht weiter, da es anstrengend war, gleichzeitig zu rennen und zu sprechen. Auch wenn das etwas seltsam war, kam Knox Reynas Vermutung beinahe logisch vor. Auch wenn er es sich nur ungern eingestand, wäre es dem Drachen in der Tat ein Leichtes gewesen, einfach das ganze Feld mit ihnen darin zu Asche zu verbrennen.
Er blieb verwirrt stehen, als er plötzlich auch noch Blitze sah. Diese kamen allerdings von unten.
„Jason“, sagte Reyna. „Er ist irgendwo da drüben und scheint mit einem von ihnen zu kämpfen.“
„Wenn nicht, haben sie ihn jetzt garantiert gesehen.“
Damit sollte Knox Recht behalten. Eine kleine Gestalt kam aus dem Himmel geschossen und tauchte unweit des Urprungs der Blitze, die daraufhin verebbten, ins Feld ein.
„Sollen wir ihm nicht helfen?“, fragte Knox.
Bevor Reyna antworten konnte, stürzte ein weiterer Schatten aus der Luft und tauchte nur wenige Meter neben ihnen ins Feld ein. Sie hörten den Aufprall und Geräusche, die sich nach einem Kampf anhörten.
Knox ging näher heran, gefolgt von Reyna. Seine Wut kochte wieder hoch, als er sah, was den Aufprall verursacht hatte.
Die Jägerin hatte Jane an der Kehle gepackt und hielt ihre seltsame Waffe in der anderen Hand.
Knox hob seine Axt und wollte zum Angriff übergehen. Er würde auf keinen Fall zulassen, dass diese Verrückte Jane etwas antat. Nicht seiner besten Freundin. Vorher würde er alle Monster dieser Welt niedergestreckt haben, ehe dass eines davon sie töten könnte.
Er spürte kaum, wie Reyna eine Hand auf seine Schulter legte. Gerade als er sich losreißen und angreifen wollte, warf sie ihren Dolch. Für einen Moment hoffte Knox, sie würde ihre Gegnerin damit wirklich töten können.
Aber leider drehte sich die Jägerin in diesem Moment um und wehrte das Geschoss mit ihrer Waffe ab. Im nächsten Moment war sie auch schon hinter Jane und hatte die Klinge ihrer Waffe an ihrem Hals.
Nun hatte Knox ernsthaft Angst. Ihre Feindin würde nur eine Sekunde brauchen, um seiner besten Freundin die Kehle durchzuschneiden. Er dachte fieberhaft nach. Irgendwie musste das doch zu verhindern sein. Irgendwie...
Im rechten Augenwinkel sah Knox etwas großes und dunkles auf sich zukommen. Als ein weiterer Feuerstrom aus dem Maul des Drachen schoss, dachte er nicht nach, als er sich blind nach vorne warf und zusammen mit Reyna auf dem Boden landete. Direkt zu Füßen ihrer Feindin.
Diese lächelte und schien Jane nun töten zu wollen. Aber plötzlich verschwand ihre Waffe im Nichts, als sie sich von Jane abstieß und nach hinten warf.
Ein Blitz schlug an der Stelle ein, an der sie eben noch gestanden hatte.
Knox stand auf und sah nach oben. Jason schwebte in der Luft und bereitete einen weiteren Blitzangriff vor, zu dem es aber nicht mehr kam.
Denn im nächsten Moment hatte sich die Jägerin schon in die Luft geschwungen und Jason innerhalb einer Sekunde erreicht. Sie packte ihn an der Kehle und riss ihn zu Boden.
Gerade als Knox seine Axt hob und zum Angriff überging, stieß sie sich wieder vom Boden ab und entschwand in für ihn unereichbare Höhen.
„Wir sollten zurück zur Straße gehen“, schlug Reyna vor, während sie ihren Dolch wieder einsammelte. „In diesem Feld können wir die Anderen unmöglich finden.“
„Ich werde Alaina auf keinen Fall im Stich lassen!“, protestierte Knox.
„Ich auch nicht!“, stimmte Jane ihm zu und stellte sich neben ihn.
„Wir können ihnen hier nicht helfen. Außerdem sind die Chancen, dass sie es zurückschaffen, genauso groß, wie die, dass wir es tun.“
„Mag sein“, entgegnete Knox. „Aber zusammen sind unsere Chancen noch größer, und ich werde hier nicht ohne Alaina rausgehen.“
Er drehte sich um und ging.
„Weißt du überhaupt, in welcher Richtung du sie suchen willst?“, fragte Reyna, als Jane gerade ansetzte, ihm zu folgen.
Die Diskussion fand ein jähes Ende, als der Drache wieder auftauchte und einen Feuerstrom auf sie losließ.
Sie rannten nun alle um ihr Leben, egal wohin, Hauptsache, weg von hier. Um sie herum gingen immer neue Teile des Feldes in Flammen auf. Es war verdammt heiß. Knox hatte das Gefühl, dass er noch nie in seinem Leben so schnell gerannt war, wie jetzt.
Schließlich durchbrach er den Maiswald und fand sich auf der Straße wieder. Die Anderen folgten ihm wenige Sekunden später. Im nächsten Moment ging die komplette gegenüberliegende Seite des Feldes in Flammen auf.
„Verdammt, was sollen wir jetzt machen?“, fragte Jane hektisch.
Im nächsten Moment stürzte Nico auf die Straße. Auch er war völlig außer Atem. Alaina und Piper kamen kurz darauf ebenfalls an. Kaum waren sie alle auf der Straße, fing auch die gesamte Seite, von der sie gekommen waren, Feuer.
Der massige Körper des Drachen landete krachend vor ihnen auf der Straße und verdeckte den Blick auf das ungefähr hundert Meter hinter ihm liegende Auto.
Im Schein der Flammen konnte man ihn deutlich erkennen. Es war Peleus. Und er versperrte ihnen den Weg.
Rechts und links von ihm stiegen nun zwei Gestalten von seinem Rücken. Knox hatte zwar gewusst, dass die beiden nun auf der Seite des Feindes standen, aber irgendwie war es doch schockierend, ihnen nun in einem offenen Kampf auf Leben und Tod gegenüberzutreten.
Nova Paine und Leander Belmont. Sie trugen beide ihre Waffen und schienen entschlossen, siegreich aus diesem Kampf hervorzugehen.
„Verräter!“, rief Jason ihnen entgegen. „Ihr werdet für all die toten Halbgötter bezahlen, die vor drei Nächten gestorben sind!“
„Und ihr werdet euch wünschen, nie geboren worden zu sein, wenn wir ersteinmal mit euch fertig sind!“, gab Nova aggressiv zurück.
Knox sah überrascht zu Jane, als diese den Bogen spannte und auf Nova zielte.
Peleus gab ein warnendes Knurren von sich.
„Das würde ich lieber nicht tun“, meinte Nova abschätzend. „Außer, du willst als Kohleklumpen enden.“
„Vorher zerfetzt mein Pfeil dir die Kehle!“, schrie Jane.
Sie schien ernsthaft wütend zu sein.
Knox drehte sich um, als einer seiner Freunde mit dem Rücken gegen ihn stieß.
Der Grund dafür war die Gestalt, die nun aus dem scheinbar brennenden Himmel zu ihnen herabstieg. Es handelte sich um die Jägerin.
Sie traten alle mehrere Schritte zurück, als sie wenige Meter vor ihnen auf der Straße landete. Sie hatte ihre Kapuze nun abgenommen, sodass ihr Gesicht nun zu sehen war. Knox fühlte sich sofort an Morton erinnert. Bleiche, fast weiße Haut, schwarze, glatte Haare und diese kalten, eisblauen Augen.
Ein paar Sekunden lang passierte gar nichts. Dann tauchte urplötzlich eine weitere fliegende Gestalt auf und landete neben der Jägerin auf der Straße. Knox' Unbehagen wandelte sich langsam wieder in Wut um, als er in Lilis hasserfülltes Gesicht blickte.
„Worauf warten wir noch, Raven?“, wandte sie sich an die Jägerin. „Ich will endlich meine Rache bekommen!“
Raven hieß sie also. Ein passender Name, wie Knox fand. Ihre Flügel sahen wirklich fast aus, wie die eines Raben.
„Niemand hält dich auf“, antwortete sie.
Ihre Stimme jagte Knox einen Schauer über den Rücken. Man konnte die Kälte in ihr förmlich spüren.
Lili, die nun zwei gefährlich aussehende Dolche trug, breitete ihre Flügel wieder aus und schoss dann direkt auf Knox zu. Fast im gleichen Moment griffen Nova und Leander von hinten an.
Jane schoss ihren vorher angelegten Pfeil nun auf Nova ab, die den Angriff jedoch vorhergesehen hatte und zur Seite ausweichen konnte, wo sie auf Jason traf.
Reyna, Piper, Alaina und Nico gingen von vier verschiedenen Seiten auf Leander zu, den sie als erstes ausschalten wollten, da sie ihn anscheinend für den schwächsten Gegner hielten.
Knox versetzte der heranstürmenden Lili einen Tritt, der ihren Schwung abbremste und schlug dann von oben zu.
Lili wehrte den Angriff mit beiden Dolchen ab, schlug die Axt zur Seite und stach dann zu.
Knox wich durch einen Sprung zur Seite aus und schlug wieder zu.
Lili wehrte den Angriff mit ihrem linken Dolch ab und stieß mit dem anderen nach seinem Gesicht.
Kurz bevor die Spitze seine Haut berührte, packte er das Handgelenk der Lamia. Diese war sich offenbar darüber im Klaren, dass sie ihren anderen Dolch lieber dort lassen sollte, wo er war, um keinen Ärger mit der Axt zu bekommen. Daher stemmte sie sich wütend gegen Knox' Griff, der versuchte, ihr die Waffe aus der Hand zu winden.
Während er mit der Lamia rang, beobachtete Knox den Kampf zwischen Nova und Jason. Es war nicht klar zu erkennen, wer von ihnen der bessere Kämpfer war, es schien jedoch so, als ob Nova aggressiver war und Jason daher in die Defensive gedrängt hatte. Und das, obwohl er am Anfang der gewesen war, der mit dem Anbrüllen angefangen hatte. Knox hatte den Speer von Nova noch nie gesehen, aber er schien deutlich stabiler als ein normaler Speer und außerdem elektrisch geladen zu sein. Clarisse hatte auch so einen gehabt.
Der Gedanke an seine getötet Halbschwester gab ihm neue Wut. Mit einem kräftigen Ruck verdrehte er Lilis Handgelenk, sodass diese den Dolch mit einem Aufschrei fallen ließ.
Dann versetzte er ihr einen Faustschlag ins Gesicht, der sie zurücktaumeln ließ, was außerdem dazu führte, dass ihre Waffen sich wieder voneinander lösten.
Lili erhob sich in die Luft, sackte jedoch sofort wieder zu Boden, als plötzlich ein Pfeil in ihrem rechten Flügel steckte. Mit einem kurzen Blick zur Seite realisierte Knox, dass dieser von Jane kam, die bereits den nächsten einlegte.
Leander wich immer weiter zurück, während er einige Ausfallangriffe seiner vier vorrückenden Gegner abwehrte.
Gerade als Alaina ihn per Telekinese an der Kehle packte und Reyna mit ihrem Dolch zum Todesstoß ausholte, griff Raven plötzlich in den Kampf ein.
Innerhalb einer Sekunde war sie über Knox hinweg zu den anderen gelangt. Sie trug nun zwei von diesen merkwürdigen Sichelartigen Waffen und schaffte es mühelos, die vier von Leander wegzuscheuchen.
Janes Pfeil brachte sie jedoch dazu, stattdessen auf sie loszugehen.
Knox drehte sich gerade noch rechtzeitig um, um Lilis nächsten Angriff abzuwehren. Sie stach nun wie eine Verrückte auf ihn ein, er konnte jedoch alle Angriffe parieren.
Schließlich stieß er sie mit der stumpfen Seite seiner Axt zurück und machte einen Schritt nach hinten, um zu einem besonders starken Angriff auszuholen.
Lili hob ihren zweiten Dolch auf.
Plötzlich traf sie ein weiterer Pfeil in den Oberschenkel.
Sie schrie schmerzerfüllt auf und holte dann mit ihrem Dolch zum Wurf nach Jane aus.
Knox stürmte vorwärts, schlug zu und trennte Lili die linke Hand ab. Sie humpelte entsetzt ein paar Schritte zurück, schaffte es aber noch, Knox' nächsten Schlag abzuwehren.
Er trat nun ihren Arm nach oben und rammte ihr seine Axt seitlich zwischen die Rippen. Die Lamia fiel auf die Knie und sah ihren Bezwinger aus vor Schreck geweiteten Augen an. Dieser hatte die Axt schon wieder herausgerissen und hob sie nun über den Kopf. Lili hob schützend die Arme über den Kopf, was ihr allerdings nicht half.
Knox' letzter Axthieb trennte ihr erst die Unterarme ab und spaltete ihr den Schädel. Die Lamia zerfiel zu Staub.
Für Knox' Freunde lief der Kampf alles andere als gut. Jason musste nun gegen Nova und Leander gleichzeitig kämpfen, während die anderen von Raven im Schach gehalten wurden.
Knox vermutete, dass es nur Alainas Telekinese zu verdanken war, dass sie überhaupt alle noch lebten. Damit konnte sie Ravens Bewegungen enorm einschränken, aber auch nicht so sehr, dass Nico, Jane und Reyna sie hätten besiegen können.
Knox stürmte als erstes zu Jason, um ihm zu helfen, und drängte Nova von ihm weg, sodass er nur noch gegen Leander kämpfen musste.
Während er selbst sich Nova vornahm, konnte er hören, wie Jason versuchte, auf Leander einzureden, was allerdings keine Wirkung zeigte.
Außerdem hatte er andere Probleme. Nova kämpfte um Längen besser als Lili, die ihn, wenn er ehrlich war, nicht allzu viel Mühe gekostet hatte. Aber gegen diese Gegnerin musste er sich schon enorm anstrengen.
Raven schaffte es währenddessen, Alaina durch einen Tritt kurzzeitig außer Gefecht zu setzen.
Nico und Piper erkannten die Gefahr und zogen sich zurück, während Reyna versuchte, sie von hinten anzugreifen.
Aber sie war zu langsam. Raven machte einen Satz in die Luft und stieß ihr eine ihrer Klingen schräg von oben am Schlüsselbein in den Brustkorb. Die Prätorin hielt inne und starrte bestürzt auf die Waffe, die aus ihren Körper ragte. Auch alle anderen unterbrachen den Kampf und starrten sie entsetzt an.
Aber zu Knox‘ großer Verwunderung gab sie dennoch nicht auf. Sie hob ihr Messer, um ihre Gegnerin mit in den Tod zu reißen.
Aber diese reagierte zu schnell. Ein blitzschneller Schnitt mit Ravens Sichel trennte Reynas rechte Hand ab. Unmittelbar danach verschwand die Waffe wieder.
Raven packte die Klinge in Reynas Schulter mit beiden Händen und riss sie mit aller Gewalt nach unten. Diese stieß einen lauten, qualvollen Schrei aus, während sich ein grausames Lächeln auf dem Gesicht ihrer Mörderin ausbreitete.
Dann machte sie eine Art sägende Bewegung, zog die Klinge in einem Sekundenbruchteil einmal quer durch Reynas Oberkörper, teilte ihn in zwei Hälften, kappte zum Schluss die Verbindung an der Schulter.
Reyna starrte noch einen Moment geradeaus, dann verdrehten sich ihre Augen, und ihr Körper fiel einfach auseinander. Beide Hälften klatschten getrennt voneinander auf die Straße, ihre Innereien quollen hervor.
Die Prätorin von Camp Jupiter war tot.
Genau wie alle anderen war Knox zu geschockt, um etwas anderes zu tun, als diesem grauenvollen Mord zuzusehen, der sich innerhalb weniger Sekunden abspielte.
Nico hatte sich als erster wieder gefangen und schlug mit schnellen, harten Schlägen auf Raven ein, die problemlos sämtliche Attacken parierte.
Sie versetzte ihrem Gegner einen Tritt und schwang sich in die Luft, als Jason einen Blitz auf sie abfeuerte.
Nico rappelte sich wieder auf und kniete sich neben Reyna, ohne auf das Blut zu achten. Aber es war schon längst zu spät, um ihr noch zu helfen. Raven hatte sie im wahrsten Sinne des Wortes ausgeweidet.
„Nico, kannst du uns durch eine Schattenreise hier wegbringen?“, fragte Alaina leise.
Er sah auf. Sein Gesicht war voller Schmerz, Hass und Verzweiflung, aber er nickte. Alaina nahm erst seine Hand, und dann die von Knox, der Jane an die andere Hand nahm. Diese ergriff die Hand von Piper.
„Jason, komm schon!“, rief Alaina, die als einzige einigermaßen ruhig geblieben war.
Jason sah zu ihnen hinüber und schien zu verstehen, was gemeint war. Während Raven, Nova und Leander ihnen verwirrt zusahen, ergriff er Nicos Hand, der daraufhin die Schattenreise begann.