War of Olympus
von Tharax Batora
Kurzbeschreibung
Ein Jahr ist seit der Niederlage der Giganten vergangen. Doch der Frieden soll schon bald ein blutiges Ende finden. Ein neuer Feind erhebt sich gegen die Götter, noch furchtbarer und unerbittlicher als alle Vorangegangenen. Mit einem einzigen, brutalen Angriff vernichtet er Camp Jupiter und bezwingt dabei sogar die legendären Helden des Olymp. Camp Half-Blood bleibt nun nichts anderes mehr übrig, als eine Mannschaft aus alten und neuen Helden zusammenzustellen, um den einzigen Gegenstand zu finden, der ihn bezwingen könnte: die Büchse der Pandora. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, denn sollte ihr Feind die Büchse vor ihnen finden, könnte ihn so gut wie niemand mehr aufhalten. Und der mächtige Krieger ist nicht allein. Hinter ihm stehen zwei von den Göttern im Stich gelassene Halbblute, ein mächtiger Nekromant sowie eine ganze Armee blutdurstiger Monster, die allesamt den Untergang des Olymps besiegeln wollen... [Crossover mit God of War]
CrossoverAbenteuer, Fantasy / P18 / Gen
Hekate
Leo Valdez
Nico di Angelo
OC (Own Character)
Thanatos
30.01.2016
05.06.2023
90
254.834
12
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29.03.2016
2.017
Kapitel XVI - Die Versammlung
„Und was meinst du? Kann ich gleich wieder gehen?“
Alaina wartete geduldig darauf, dass Will Solace mit der Untersuchung ihres Beines fertig war. Sie lag immer noch auf einem Krankenbett, daher wusste sie nicht, was passieren würde, wenn sie wieder stand, aber momentan spürte sie keine Schmerzen.
„Ich würde sagen, ja.“
Will sah zu ihr auf.
„Es war eine Verbrennung zweiten Grades. Bei Sterblichen dauert es normalerweise eine Weile, bis sie sich vollständig davon erholen. Aber wie es der Zufall will, bist du ja nur zur Hälfte sterblich.“
Außer einem dankbaren Nicken zeigte Alaina keine große Reaktion. Auch wenn sie erleichtert war, war dieses Ergebnis absehbar, eigentlich sogar sicher gewesen. Anscheinend hatten die Verbrennungen keine Sehnen oder Muskeln großartig beschädigt. Der Nektar und das Ambrosia hatten gute Arbeit geleistet und einen Großteil der Schäden behoben.
„Wahrscheinlich wirst du das Bein die nächsten paar Tage noch nicht vollständig belasten können, aber in spätestens einer Woche wirst du nichts mehr spüren.“
„Okay, danke für die Heilung.“
„Keine Ursache. Das ist schließlich mein Job.“
„Bin ich dann jetzt entlassen?“
„Ja. Wenn du mich bitte entschuldigst. Ich muss mich jetzt um die anderen kümmern.“
Während er ging, krempelte Alaina ihre Hose wieder nach unten und zog ihre Socken und Schuhe wieder an. Dann stand sie auf... und spürte immer noch nichts. Sie machte einen Schritt mit dem rechten Fuß und trat auf. Er knickte leicht ein. Aber sie spürte nichts außer einem leichten Drücken. Sie schaffte es ohne Probleme bis zur Tür.
Nur um dort beinahe umgerannt zu werden. Aber diesmal hatte Jane gerade rechtzeitig angehalten. Bevor Alaina sich von ihrem Schrecken erholt hatte, fand sie sich in ihrer Umarmung wieder.
„Ja ich freue mich auch, dich zu sehen, Jane. Und wie du sehen kannst, geht es mir gut.“
Auch wenn es sich etwas weniger spektakulär als beabsichtigt anhörte, war Alaina mehr als froh, ihre Freundin unverletzt wiederzusehen, und erwiderte die Umarmung. Jane ließ sie los und sah sie an. Beinahe war Alaina überrascht, dass Jane bei weitem nicht so fröhlich aussah wie sonst.
„Was ist passiert?“, fragte sie besorgt.
„Wir haben Camp Jupiter verloren.“
„Wie, verloren?“
Alaina glaubte, eine Träne in Janes Augen zu erkennen.
„Die meisten Römer sind tot. Getötet von einem einzigen Mann.“
Sie wich erschrocken einen Schritt zurück.
„Was?“, stammelte sie.
Der Tod der Römer nahm Alaina sicherlich nicht so stark mit wie ihre Freundin, aber es war trotzdem ein Schock, zu erfahren, dass man einen derart mächtigen Feind hatte. Ob sie schon von dem Zwischenfall mit Morton wusste? Im Moment konnte sie nur hoffen, dass keiner von beiden in nächster Zeit an den Grenzen des Camps auftauchen würde.
„Wir wissen noch nicht viel über ihn, außer dass er Geist von Sparta genannt wird. Chiron hat gesagt, dass er uns bei der Versammlung gleich mehr von ihm erzählt.“
„Wir hatten hier auch einen... Zwischenfall. Morton...“
„Weiß ich schon“, unterbrach Jane sie. „Er ist ein Sohn des Thanatos und hat das goldene Vlies und Peleus gestohlen.“
„Und wo ist Knox?“
„Chiron hat noch eine Versammlung der Hüttenältesten einberufen. Jetzt wo Clarisse tot ist, ist er der Anführer der Ares-Hütte.“
Alaina nickte. Sie war Zeugin von Clarisse' Ermordung gewesen. Morton Deader hatte an ihr ein Exempel statuiert, um zu zeigen, dass ihm niemand etwas entgegensetzen konnte. Auch wenn sie oft ziemlich unfreundlich war, hatte sie so ein Schicksal nicht verdient. Genauso wenig wie die Römer, die anscheinend in Massen gestorben waren. Oder die anderen Halbblute, die den Flammen des Drachen zum Opfer gefallen waren. Oder ihr Fuß.
„Und wie hat er ihren Tod aufgenommen?“
„Du kennst doch Knox. Er hat versucht, keine Gefühle zu zeigen. Aber ich glaube, ich kenne ihn schon etwas zu lange, als dass es mir gegenüber noch funktionieren würde.“
Alaina nickte. Knox versuchte immer, den Starken zu spielen. Er konnte es auch ganz gut, was Jane aber trotzdem nicht daran hinderte, ihn fast jedes Mal zu durchschauen.
„Wir sollten gehen“, meinte Jane. „Die Versammlung wird gleich einberufen.“
…
Alaina und Jane drängelten sich durch die Reihen, bis sie Knox schließlich fanden. Als er sie sah, stand er sofort auf und kam zu ihnen herüber. Bevor Alaina etwas sagen konnte, umarmte er sie.
„Schön, dass es dir gut geht“, sagte er nur.
Dann ließ er sich wieder auf den Steinbänken nieder. Die beiden Mädchen setzten sich neben ihn.
Eigentlich hätte Alaina ihm noch sagen wollen, dass ihr die Sache mit Clarisse leid tat, aber sie hielt es für besser, ihn nicht darauf anzusprechen. Leider war es nun er, der sie darauf ansprach.
„Wegen der Sache mit Clarisse... Hast du gesehen, wie sie gestorben ist?“
Alaina holte tief Luft. Obwohl sie es eigentlich nicht wollte, antwortete sie schließlich.
„Morton Deader hat sie getötet. Er hat... ihr den Kopf abgeschlagen, als sie auf ihn zugestürmt ist.“
Knox seufzte. Es sah aus, wie eine Mischung aus Ärger und Bedauern.
„Absolut typisch Clarisse“, meinte er. „Immer mit dem Kopf durch die Wand, ohne vorher groß nachzudenken. In der Schlacht von Manhattan hat es wunderbar funktioniert, aber jetzt... hat es sie doch noch den Kopf gekostet... im wahrsten Sinne des Wortes.“
Er sah Alaina an, und sie erschrak über den plötzlichen Zorn in seinem Blick.
„Eines verspreche ich euch. Wenn ich diesen verdammten Morton Deader jemals wiedersehe, werde ich ihm persönlich den Kopf abreißen und ihm in den Hals scheißen!“
Alaina war nicht überrascht. Was sie viel mehr überraschte, war Knox' nächster Satz.
„Aber dafür muss ich stärker werden. Viel stärker.“
Sie war sich mehr als sicher, dass er es todernst meinte, wenn er sich selbst eingestand, dass er noch nicht stark genug war. Auf der einen Seite war sie froh, dass er sich vielleicht einmal nicht blind in den Kampf stürzen würde, aber auf der anderen Seite machte sie sich auch Sorgen in ihm. Was wäre, wenn ihm seine Wut letztendlich zum Verhängnis würde, und er gegen Morton verlor? Wenn er nicht stark genug war, war er umso mehr in Gefahr, je stärker er war. Denn nach der gestrigen Nacht war Alaina mehr als überzeugt, dass der Sohn des Thanatos Knox gegenüber keine Gnade walten lassen würde, sollte es zum Kampf kommen.
Es wurde still im Amphitheater, als Chiron und Mr. D eintrafen. Alle waren gespannt darauf, zu erfahren, wer dieser Kratos jetzt eigentlich war. Auch Alaina, die es mehr als alles andere hasste, im Dunkeln zu tappen, wenn es um Gefahren ging, wollte endlich wissen, mit wem sie es diesmal zu tun hatten. Die Spannung ließ etwas nach, als Chiron das Wort erhob.
„Wir haben am gestrigen Tag viele Freunde, Geschwister und Kinder verloren“, begann er. „Sie sind als Helden gestorben. Gestorben bei dem Versuch, uns zu beschützen. Den Olymp zu beschützen. Unter ihnen befanden sich auch Frank Zhang, Annabeth Chase und... Percy Jackson.“
Viele entsetzte Ausrufe waren zu hören, nachdem Chiron Percys Namen ausgesprochen hatte. Für sie alle war er ein Held gewesen. Ohne ihn wären vermutlich viele hier nicht mehr am Leben. Immerhin hatte er einmal den Olymp gerettet und war ein zweites Mal daran beteiligt gewesen. Es wurde wieder ruhig, als Chiron fortfuhr.
„Sie alle werden als große Heroen in die Geschichte eingehen. Aber sie würden nicht wollen, dass wir jetzt aufgeben. Wichtig ist daher für uns jetzt die Frage, wer für ihren Tod verantwortlich ist. Oder vielmehr, wie wir diesen Jemand aufhalten.“
Er machte eine Pause. Alle Blicke waren auf ihn gerichtet. Jeder Halbgott hier im Camp interessierte sich nur für seine nächsten Worte. Sie alle wollten wissen, was es zu tun gab. Auch wenn sich viele vermutlich nur darum kümmerten, wen es zu töten galt, um dann sofort zu den Waffen zu greifen. Nach einer gefühlten Ewigkeit fuhr Chiron endlich fort.
„Es handelt sich um einen mehrere tausend Jahre alten, erbitterten Feind der Götter. Aber das war er nicht immer. Einst war er ein Halbgott so wie ihr. Ein Held des Olymps. Seine Taten bewegten die Götter sogar dazu, ihn als einen der ihren anzuerkennen. Aber der Zorn auf einen der Götter zerfraß ihn bis tief hinein in seine Seele. Ihn treibt schon lange nichts anderes mehr als dem brennenden Wunsch, ebendiesen Gott zu vernichten.
Nach einem erbitterten Krieg wurde er vor einigen Jahrtausenden seiner göttlichen Kräfte beraubt. Aber er überlebte. Und versteckte sich über eine lange Zeit. Zeit, die er offenbar genutzt hat, um wieder zu erstarken. Gestern war es dann soweit. Er ist in Camp Jupiter aufgetaucht. Und das Resultat haben einige von euch mit eigenen Augen gesehen. Seinen wahren Namen hat seit tausenden von Jahren niemand mehr gewagt, auszusprechen. Lange Zeit war er nur als der Geist Spartas bekannt. Aber einige von euch kennen seinen Namen ohnehin schon. Und ich denke, dass es ihm egal ist, wie wir ihn nennen, wenn er uns umbringt. Sein Name ist Kratos!“
Viele brachen nun in lautes Geschrei aus. „Nieder mit Kratos!“, brüllten nicht wenige von ihnen. Andere schienen zu verzweifeln und aufgeben zu wollen.
„RUHE!“
Augenblicklich wurde es still. Chiron fuhr fort.
„Wir wissen nicht ob sie in irgendeiner Verbindung mit Kratos stehen, aber gestern haben uns mehrere Halbblute verraten. Ich denke, Morton Deader kennen die meisten von euch mittlerweile. Er ist ein Sohn des Thanatos und der Hauptverantwortliche für den Angriff auf Peleus und die Entwendung des Goldenen Vlieses.“
Wieder begannen alle, zu murmeln, da Chiron wieder eine Pause einlegte. Allerdings wurde es sofort wieder still, als er weitersprach.
„Seine Verbündeten waren Leander Belmont, ein Sohn der Athene und Nova Paine, eine Tochter der Nemesis!“
„Nova ist eine Verräterin... irgendwie habe ich das schon fast von ihr erwartet“, flüsterte Jane Alaina zu.
Chiron sprach weiter: „Wenn sie wirklich Verbündete von Kratos sind, müssen wir noch vorsichtiger sein, da auch Morton Deader definitiv ein Gegner ist, den man nicht unterschätzen sollte. Wir werden nicht untätig sein, was die Sache angeht, aber auf keinen Fall können wir Kratos jetzt offen angreifen. Ich weiß nicht, wie stark er in seiner momentanen Verfassung ist, aber er ist definitiv zu stark, um von uns zu diesem Zeitpunkt besiegt zu werden.
Noch wissen wir nicht, was wir genau tun werden, aber Dionysos und ich werden uns beraten, und heute Abend oder morgen Früh wird es Aufträge zu erfüllen geben. Ich rate euch, die Zeit zum Trainieren zu nutzen. Auch wenn noch nicht vollkommen klar wird, was wir tun, wissen wir jetzt schon, dass es nicht einfach werden wird. Mehr dazu heute Abend!“
Mit diesen Worten verließen er und Mr. D, der die ganze Zeit kein Wort gesprochen hatte, das Amphitheater. Alaina atmete aus.
„Das war... ziemlich viel auf einmal“, meinte sie.
Knox nickte.
„Egal worin der Auftrag besteht“, sagte er, „ich werde mich freiwillig dafür melden!“
„Und ich werde mit dir kommen!“, versicherte Jane.
Dann sahen sie beide Alaina an. Sie stöhnte innerlich auf. Sie wollte verneinen, wollte es wirklich, brachte es aber einfach nicht über sich. Der Tatendrang der anderen war schon fast zu groß, um sich nicht mitreißen zu lassen.
„Ich werde mein Leben nicht für Leute riskieren, die ich nicht kenne“, sagte sie ruhig.
Die beiden starrten sie an.
„Aber ich werde euch auf keinen Fall allein losziehen lassen. Irgendwer muss ja das Nachdenken übernehmen.“
Ihre Freunde begannen zu strahlen. Und Jane umarmte sie... mal wieder.
„Danke!“, murmelte sie. „Ich wusste, wir können auf dich zählen!“