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War of Olympus

Kurzbeschreibung
CrossoverAbenteuer, Fantasy / P18 / Gen
Hekate Leo Valdez Nico di Angelo OC (Own Character) Thanatos
30.01.2016
29.05.2023
89
237.748
10
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28.03.2016 2.542
 
Kapitel XV - Training


„Wie lange dauert das denn noch?“, fragte Nova, offensichtlich genervt.
    Sie warteten nun schon seit... zwanzig Minuten. Leander hatte sich nicht beschwert, verstand jedoch, warum Nova langsam die Geduld verlor. Während sie permanent hin und her lief, lehnte er gelassen an der Wand des Senatsgebäudes und wartete einfach. Es bestand die Chance, dass er seine Familie wiedersehen würde. Da machte es ihm nichts aus, ein paar Minuten zu warten. Immerhin wusste er, DASS sein Warten belohnt werden würde, da war ihm die Frage, wie lange er warten musste, schon fast egal. Aber nur fast.
    Langsam wollte er auch wissen, was es als nächstes zu tun gab. Und er wollte wissen, wer der andere Mann da drinnen war. Es war offensichtlich, dass er und Morton sich bereits kannten. Wahrscheinlich war er es auch gewesen, der Camp Jupiter halb ausgerottet hatte.
    „Und? Endlich fertig?“
    Leander hob den Kopf, als Nova wieder sprach. Sie hatte nicht ihn, sondern Morton gemeint, der nun wieder vor ihnen stand. Zunächst bekam sie nur ein Nicken als Antwort.
    Er gab ihnen per Hand ein Zeichen, ihnen zu folgen. Als sie wieder an der Stadtgrenze standen, blieb er stehen und sah sich um.
    „Was machen wir jetzt als nächstes?“, wollte Nova wissen.
    Ihrer Stimme war anzumerken, dass sie immer mehr Geduld verlor.
    „Ich habe noch etwas zu erledigen“, antwortete Morton. „Solange ich weg bin, werdet ihr das tun, was Kratos euch sagt.“
    Kratos. So hieß der Mann also.
    „Wenn ich wieder hier bin, habe ich auch noch eine Kleinigkeit zu erledigen, und danach werden wir anfangen, diesen Ort zu befestigen.“
    Leander stellte keine Fragen, da er mittlerweile wusste, dass das jemand anderes für ihn erledigen würde.
    „Befestigen?“, fragte Nova nach.
    „Ja, befestigen. Unter anderem hatte ich vor, eine Mauer um das Gelände zu errichten.“
    „Das hört sich an, als ob du einen Krieg führen willst“, meinte sie.
    „Dann wird es dich nicht überraschen, zu erfahren, dass ich genau das auch vorhabe.“
    Jetzt war Leander ernsthaft überrascht. Gegen wen wollte Morton denn jetzt Krieg führen? Und wie sollten denn bitte vier Leute eine funktionstüchtige Mauer um das ganze Camp errichten?
    „Und gegen wen?“
    Morton blickte finster gen Himmel.
    „Gegen Zeus“, sagte er. „Und wenn nötig, auch gegen den gesamten Olymp.“
    „Moment!“, sagte Nova. „Verstehe ich das jetzt richtig? Du willst allen Ernstes mit vier Leuten einen Krieg gegen die Götter führen? Etwas, woran die Titanen und die Giganten jeweils zwei Mal dran gescheitert sind?“
    „Nicht ganz“, antwortete er. „Wir werden in der Tat etwas tun, an dem andere gescheitert sind, aber wir werden nicht zu viert sein.“
    Er zeigte in die Ferne; was genau er meinte, erkannte Leander aus dieser Geste nicht.
    „Kratos hat uns bereits eine Armee beschafft. Sie muss nur noch aktiviert werden.“
    Aktivieren... Natürlich! Von einem Moment auf den anderen begriff Leander, was er meinte.
    „Du willst die Leichen wiedererwecken und dann als Soldaten benutzen“, schlussfolgerte er.
    „Du hast es erfasst“, bestätigte Morton seine Vermutung. „Und vielleicht werden wir noch ein paar andere... Wesen dazu überreden können, auf unserer Seite zu kämpfen. Ich bin sicher, wir sind nicht die einzigen, die den Fall des Olymps wollen.“
    Leander fand das „Wir“ ein bisschen voreilig. Wann war denn bitte die Rede davon gewesen, den Olymp zu zerstören? Wollte er es überhaupt? Er hatte nicht die geringste Ahnung, was danach passieren würde, und die anderen hier höchstwahrscheinlich auch nicht. Interessierte es sie überhaupt?
    Es gab viele ungeklärte Fragen, aber Morton zu unterstützen, war für ihn momentan der einzig ersichtliche Weg, seine Familie wiederzusehen, daher würde Leander wohl das tun, was er von ihm wollte.
    „Wenn das also geklärt wäre, wann fangen wir an?“, fragte Nova.
    Als Antwort breitete Morton seine Flügel aus.
    „Jetzt!“, sagte er, bevor er sich in die Luft schwang und davonschoss.
    Es war beeindruckend, wie schnell er fliegen konnte. Nach weniger als einer Minute war von ihm nichts mehr zu sehen, außer einem kleinen, dunklen Punkt. Weitere fünf Sekunden später war er vollständig verschwunden.
    „Ihr seid also die neuen... Krieger.“
    Leander fuhr erschrocken herum. Er war so sehr mit Morton und seinem Anti-Olymp-Programm beschäftigt gewesen, dass er gar nicht mitbekommen hatte, wie Kratos sich ihnen genähert hatte.
    „Ja...“, antwortete Nova zögerlich.
    Sie war bei ihm wesentlich vorsichtiger als bei Morton, sei es nun, weil sie ihn nicht kannte und daher auch nicht einschätzen konnte, oder weil er einfach einen bedrohlicheren Eindruck auf sie machte.
    Auch Leander flößte seine Erscheinung einen gewissen Respekt ein. Er war über zwei Meter groß, noch größer als Morton. Und sehr viel muskulöser. Er sah aus, als könne er einen Bären im Ringkampf besiegen. Und wenn er wirklich das halbe Camp allein niedergemetzelt hatte, wovon Leander mittlerweile ziemlich überzeugt war, dann war diese Annahme wahrscheinlich noch weit untertrieben.
    „Mein Name ist Kratos“, fuhr er fort.
    Seine Stimme war ruhig, aber ihr lag eine gewisse Härte inne, die klarmachte, dass mit ihm nicht zu spaßen war.
    „Morton hat noch etwas zu tun, bevor wir anfangen, diesen Ort in eine Festung umzubauen. In der Zwischenzeit werde ich eure Fähigkeiten im Kampf überprüfen. Folgt mir!“
    Er drehte sich um und ging zurück in die Stadt.

Kratos' Ziel war das Kolosseum. Laut ihm war es der beste Ort für Übungskämpfe.
    Leander stimmte ihm sofort zu, als sie das Gebilde betraten. Der Kampfplatz war rund und bot mehr als genug freie Fläche. Verglichen mit der Arena im Camp Half-Blood war diese sowohl sehr groß als auch geradezu gespenstisch still. In der Mitte der gewaltigen Arena blieb Kratos stehen und drehte sich um.
    „Ich glaube nicht, dass es Sinn macht, euch zu befehlen, mich anzugreifen. Der Kampf wäre vorbei, bevor er angefangen hat!“
    Obwohl kein Spott in seiner Stimme lag, es war eine schlichte Feststellung, sah Leander Nova an, dass ihr Kratos' herrische Art nicht gefiel. Leander hingegen störte sich nicht daran, sofern er ihnen weiterhalf.
    „Ihr werdet daher gegeneinander kämpfen“, fuhr er fort. „Habt ihr beide Waffen dabei?“
    Als Antwort stellte Nova ihre Tasche ab, griff hinein und zog einen kleinen Stab hervor. Kratos sah ihr interessiert zu, als sie einen für Leander nicht sichtbaren Knopf betätigte, und der Stab sich zu einem fast zwei Meter langen Speer ausfuhr. Das Knistern an der schmalen Klinge ließ Leander annehmen, dass er elektrisch geladen war. Auch wenn er es nicht zugeben würde, war er ein wenig nervös. Nova galt im Camp Half-Blood sowohl als eine der besten als auch brutalsten Kriegerinnen. Und ihre Waffe sah alles anders als ungefährlich aus. Aber Leander ließ sich nichts anmerken, sondern zog sein Schwert, dass er aus Camp Half-Blood mitgebracht hatte.
    „Bereit?“, fragte Kratos.
    Die beiden visierten sich wortlos an.
    „Ich nehme das als Bestätigung. Kämpft!“

Nova zögerte keine Sekunde und ging sofort auf ihn los.
    Leander schlug die Spitze des Speeres mit der Flachseite seines Schwertes beiseite und trat nach ihrem rechten Knie. Sie hatte sich allerdings schon wieder einen Schritt zurückgezogen, sodass sein Tritt ins Leere traf.
    Er trat vorsichtshalber selbst zurück und wartete auf ihren nächsten Angriff. Dieser kam jedoch nicht.
    Nach kurzer Wartezeit ging er selbst zum Angriff über und schlug horizontal nach ihrer Hüfte.
    Sie parierte den Angriff mit dem Schaft ihres Speeres, der, wie Leander nun merkte, äußerst stabil war.
    Er gönnte ihr keine Auszeit, sondern schlug ein weiteres Mal zu, diesmal von oben. Sie blockte den Angriff und drückte dagegen, um ihn daran zu hindern, sich erneut zurückzuziehen.
    Er hielt seinerseits dagegen, musste aber feststellen, dass er in dieser Position im Nachteil war. Daher ließ er sich bewusst einen Schritt zurückdrängen, um wieder Freiraum zu bekommen.
    Dabei stolperte er jedoch über Novas Fuß, den diese hinter seinem Bein platziert hatte, ohne dass er etwas mitbekommen hatte. Er taumelte ein paar Schritte zurück und versuchte, das Gleichgewicht wiederzufinden.
    Nova stürmte auf ihn zu und rammte ihm ihre Schulter gegen die Brust. Dieser Angriff schleuderte ihn zu Boden.
    Er rollte sich zur Seite, als sie nach ihm stach, stand aber nicht sofort auf, da sie ihm noch zu nah war. Es zahlte sich aus.
    Ihren nächsten Stich konnte er mit einem seitlichen Tritt gegen ihren Speer ablenken, was er sofort bereute. Sein ganzes Bein war auf einmal taub.
    Verdammter Strom, dachte er.
    Nichtsdestotrotz gelang es ihm, Nova mit einem Tritt seines anderen Beines die Beine zu stellen, sodass sie direkt neben ihm auf dem Boden landete.
    Leander wollte es aber nicht auf einen Ringkampf im Liegen ankommen lassen, weshalb er sich mit einer Rückwärtsrolle selbst in Sicherheit brachte und wieder aufstand. Wenn auch nicht ohne Schwierigkeiten. Er konnte sein linkes Bein nicht mehr spüren.
    Nova, die ebenfalls wieder aufgestanden war, stürmte sofort wieder auf ihn zu, um dann unerbittlich auf ihn einzuschlagen und zu stechen. Er blockte, wenn auch mit großer Mühe, jeden Angriff ab und suchte dabei nach einer Lücke in ihrer Deckung.
    Er bekam seine Möglichkeit. Als er einen ihrer Angriffe abblockte, schlug er ihre Waffe dabei beachtlich weit nach oben. In diesem einen Moment bot sie ihm eine scheinbar fatale Blöße.
    Er griff erneut an und zielte dabei genau auf ihren ungeschützten Bauch. Das stellte sich als sein größter Fehler heraus. Offenbar hatte Nova ihm diese Blöße mit voller Absicht geboten, um seine Aufmerksamkeit abzulenken.
    Sie wich im letzten Moment zur Seite aus, drehte sich dabei einmal um sich selbst, wobei sie sein Schwert mit ihrem Speer zur Seite Schlug.
    Eine Sekunde später versetzte sie ihm einen kräftigen Tritt gegen die Brust und warf ihn zu Boden. Bevor er reagieren konnte, nagelte sie seine Schwerthand mit ihrem Fuß am Boden fest und richtete ihre Speerspitze auf seine Kehle. Er konnte die elektrischen Funken schon spüren.

„Ich gebe zu, ich bin positiv überrascht“, begann Kratos. „Besonders von dir, Nova.“
    Leander sah den Stolz in ihren Augen. Wart's nur ab! Dir werde ich es noch zeigen!
    „Du hast deinen Gegner auf eine falsche Fährte geführt und dann seine Verwirrung ausgenutzt. Eine riskante, aber effektive Technik. Auch wenn es noch ein weiter Weg ist, bis ihr weit genug seid, um es mit jemandem wie mir aufzunehmen... sehe ich in euch klar das potenzial zu großen Kriegern.“
    Nova ließ Leander nun wieder aufstehen.
    „Und wie geht es jetzt weiter?“, fragte sie.
    „Jetzt werden wir die weitere Zeit zum Trainieren nutzen. Los, aufstellen!“
    Sie waren beide noch nicht übermäßig erschöpft und nahmen beide ihre alten Positionen wieder ein.
    Leander stürmte nicht direkt auf Nova los, sondern ging langsam auf sie zu. Das Schwert hielt er locker in der rechten Hand.
    Nova ging nicht darauf ein. Er hatte es eigentlich auch nicht erwartet, aber einen Versuch war es trotzdem wert gewesen.
    Als er noch ungefähr zwei Meter von ihr entfernt war, stach sie mit dem Speer nach ihm. Fast instinktiv wich er einen Schritt zurück. Mit der Spitze des Speeres wollte er kein zweites Mal Bekanntschaft machen.
    Er legte seine ganze Kraft in einen einhändig geführten diagonalen Angriff, den Nova, wie erwartet parierte. Die Wucht jedoch überraschte sie und ließ sie verunsichert ein paar Schritte zurücktaumeln.
    Leander wusste, dass es ihn sehr viel Kraft kosten würde, aber er holte noch einmal aus und schlug diesmal aus der entgegengesetzten Richtung zu.
    Aber entgegen seiner Annahme hatte Nova sich wohl dagegen entschieden, Kraft mit Kraft zu bekämpfen und packte den Speer mit beiden Händen in der Mitte. Als Leanders Schwert auf ihn prallte, gab sie nach, nahm den Angriff auf und ließ den Schaft im Kreis drehen, sodass der erwartete Widerstand ausblieb.
    Während Leander die Wucht seines eigenen Angriffes bremste, schlug Nova ihm, ohne den Speer dabei loszulassen, mit beiden Fäusten ins Gesicht.
    Dann trat sie einen Schritt von ihm weg, drehte sich dabei einmal um sich selbst und rammte ihm das stumpfe Ende des Speeres in die Schulter.
    Er taumelte ein paar Schritte zurück und prüfte seine Schulter mit der rechten Hand. Sie war nicht ausgekugelt, tat aber weh. Wenn das so weiterging, würde er sich doch noch endgültig damit abfinden müssen, dass Nova die bessere Kämpferin war. Aus irgendeinem Grund wollte er sich nicht damit abfinden.
    Er ging wieder auf sie zu. Diesmal mit deutlicher Deckung. Dieser Trick würde bei ihr nicht funktionieren. Er griff an.
    Seinen ersten Schlag blockte sie ohne Probleme, genauso wie den zweiten. Dann stieß sie nach seinem Fuß.
    Er sprang einen Schritt zurück und schlug erneut zu. Sie parierte den Angriff und ließ die Bewegung in eine Drehung übergehen.
    Vermutlich in der Absicht, ihn bewusstlos zu schlagen, zielte sie mit dem stumpfen Ende auf seinen Kopf.
    Er packte jedoch den Speerschaft mit der linken Hand. Dann nutzte er den Moment der Überraschung, um um sie herum den Speer kurz vor der Klinge ebenfalls zu packen.
    Nun zog er den Speer zu sich, um ihr die Luft abzudrücken.
    Nova drückte stämmte sich jedoch nicht dagegen, sondern bückte sich und zog Leander mit nach unten.
    Überrascht von der Aktion, ließ er es zu, dass sie ihn über ihren Rücken rollte, und er vor ihr auf dem Boden landete.
    Glücklicherweise trat Nova selbst nun auch einen Schritt zurück und gab ihm damit die Gelegenheit, sich zur Seite zu rollen und wieder aufzustehen.
    Er umkreiste sie langsam und überlegte, was er jetzt noch tun könnte. Sie war wirklich verdammt gut und hatte alles, was er versucht hatte, gegen ihn gewendet. Aber eine Idee hatte er noch.
    Als erstes ging er ein paar Schritte zurück, um den Abstand zu vergrößern, was sie auch zuließ. Dann rannte er auf sie zu.
    Es überraschte ihn fast, dass sie ihm entgegen rannte.
    Kurz bevor sie aufeinanderprallten, benutzte sie unerwartet ihren Speer als Sprungstange, in der Absicht, ihn mit einem gewaltigen Tritt zu Boden zu schleudern. Aber Leander wich aus.
    Und zwar nicht zur Seite, sondern nach unten. Er ließ sich fallen, drehte sich dabei um 180 Grad, packte Nova um die Taille und riss sie mit nach unten. Während er ihren Oberkörper mit dem linken Arm umklammert hielt, presste er ihr mit der rechten Hand die Schneide seines Schwertes an den Hals. Sie gab ihre Versuche, sich zu wehren, auf.
    „Ich würde sagen, unentschieden für heute!“, sagte er so leise zu ihr, dass Kratos es nicht hören konnte.
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