War of Olympus
von Tharax Batora
Kurzbeschreibung
Ein Jahr ist seit der Niederlage der Giganten vergangen. Doch der Frieden soll schon bald ein blutiges Ende finden. Ein neuer Feind erhebt sich gegen die Götter, noch furchtbarer und unerbittlicher als alle Vorangegangenen. Mit einem einzigen, brutalen Angriff vernichtet er Camp Jupiter und bezwingt dabei sogar die legendären Helden des Olymp. Camp Half-Blood bleibt nun nichts anderes mehr übrig, als eine Mannschaft aus alten und neuen Helden zusammenzustellen, um den einzigen Gegenstand zu finden, der ihn bezwingen könnte: die Büchse der Pandora. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, denn sollte ihr Feind die Büchse vor ihnen finden, könnte ihn so gut wie niemand mehr aufhalten. Und der mächtige Krieger ist nicht allein. Hinter ihm stehen zwei von den Göttern im Stich gelassene Halbblute, ein mächtiger Nekromant sowie eine ganze Armee blutdurstiger Monster, die allesamt den Untergang des Olymps besiegeln wollen... [Crossover mit God of War]
CrossoverAbenteuer, Fantasy / P18 / Gen
Hekate
Leo Valdez
Nico di Angelo
OC (Own Character)
Thanatos
30.01.2016
05.06.2023
90
254.834
12
Alle Kapitel
35 Reviews
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Dieses Kapitel
3 Reviews
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30.01.2016
1.541
Wilkommen an alle, die das hier lesen! „War of Olympus“ ist meine erste Fanfiktion, ich bitte aber darum, in den Reviews, die mich außerdem sehr freuen würden, ehrlich zu sein. Ein Großteil der hier vorkommenden Charaktere gehört nicht mir, sondern Rick Riordan (Helden des Olymp) und Sony (God of War). Die vorerst einzige Ausnahme stellen die sieben Protagonisten dar, die meine OCs und damit frei erfunden sind. Falls noch weitere OCs dazukommen, werde ich am Ende des jeweiligen Kapitels darauf hinweisen. Ansonsten wünsche ich euch an dieser Stelle viel Spaß!
*Triggerwarnung!
Im Verlauf der Geschichte - insbesondere den Kapiteln 3 und 4 - werden unter anderem Suizidgedanken und schwerwiegende, traumatische Erfahrungen thematisiert.
~
„Dann also bis in sechs Wochen.“
„Mach's gut, Dad!“
Alaina umarmte ihren Vater zum Abschied, drehte sich dann zum Eingangstor von Camp Half-Blood um und überschritt die magische Grenze, die es von der Welt der Sterblichen trennte.
Im Moment war das Steintor mit der Aufschrift „Camp Half-Blood“ noch das Einzige, das in diesem Wald seltsam wirkte. Alaina wusste noch, wie überrascht sie das erste Mal gewesen war, als sie diesen Weg gegangen war und schließlich das gesehen hatte, was jetzt noch ein paar Meter vor ihr lag.
Sie dachte daran, wie sie das Camp vor zwei Jahren das erste Mal betreten hatte. Damals war sie sechzehn gewesen, was für einen Halbgott, der das erste Mal das Camp betrat, schon relativ alt war. Die meisten wurden bereits mit Dreizehn von einem der Satyre aufgespürt.
Vermutlich lag es daran, dass ihre Mutter Hekate erst seit ungefähr zwei Jahren überhaupt eine Hütte im Camp hatte. Sie hatte Alainas Vater Matthew die Fähigkeit gegeben, durch den Nebel zu sehen, damit er seine Tochter später vor den Monstern, die irgendwann unweigerlich auf sie aufmerksam werden würden, beschützen konnte, was auch ganze drei Jahre funktionierte.
Dann hatte er irgendwann Besuch von einem Satyr bekommen, der ihm vom Camp erzählt hatte. Alaina erinnerte sich daran, wie er in ihr Zimmer kam und ihr mitteilte, dass er ihr jemanden vorstellen möchte. Sie war verwundert gewesen, als sie den Satyr das erste Mal sah. Mehr jedoch nicht.
Denn die darauffolgende Offenbahrung, dass die ganzen Götter, Titanen, Monster und anderen Dinge aus den griechischen Sagen tatsächlich existierten, war für sie gleichzeitig die Antwort auf die Frage, was die seltsamen Dinge bedeuteten, die ihr seit einiger Zeit aufgefallen waren. Damals hatte sie sich absolut nicht erklären können, wie sie zustande kamen.
Als sie zum Beispiel einmal gesehen hatte, wie sich eine Gargoyle-Statue bewegte, hatte sie keinen Plan, was dies zu bedeuten hatte. Mittlerweile wusste sie, dass es in Wirklichkeit ein als Statue getarntes Monster war, das vermutlich auf ihre Ausstrahlung reagiert hatte.
Alaina hatte sich aus freien Stücken für das Camp entschieden, nachdem sie darüber aufgeklärt wurde, dass sie es jederzeit wieder verlassen könne. Für eine Zeit lang war sie dort geblieben, um sich darauf vorzubereiten, sich in der realen Welt mit den Monstern auseinanderzusetzen. Vor einem Jahr war sie zu ihrem Vater zurückgekehrt und verbrachte seitdem ihre Ferien im Camp.
Als Alaina aus dem Wald trat, bot sich ihr ein Anblick, der sie beim ersten Mal schlichtweg überwältig hatte. Als Halbgöttin erkannte sie sofort, dass Camp Half-Blood kein gewöhliches Sommercamp war.
Auf den ersten Blick war ihr das Camp damals wie ein Durcheinander aus antiken Tempeln, Ferienhäusern und Erdbeerfeldern vorgekommen. Dieser Eindruck mochte daher kommen, dass diese Dinge optisch überhaupt nicht zusammenpassten und wahrscheinlich am keinem anderen Ort der Welt alle zusammen vorzufinden waren.
Aber wenn man diesen Eindruck ersteinmal verdaut hatte, bot einem das Gelände einen wirklich schönen Anblick. Die Sonne spiegelte sich im klaren Wasser des Sees, der sich in der Mitte des Camps befand, während im Hintergrund die Hütten der Halbgötter, die Arena, sowie der ziemlich dicht wirkende Wald zu sehen waren. Der Lärm, den so viele Halbgötter zwangsweise verursachten, bildete im Moment erst ein relativ leises Hintergrundgeräusch.
„Alaina!“, riss sie plötzlich eine ihr wohlbekannte Stimme aus ihren Gedanken.
Alaina, die bisher auf den Boden gesehen hatte, wie sie es fast immer tat, wenn sie nachdachte, blickte auf und sah ein Mädchen auf sich zurennen.
Ihre Freundin Jane war zwei Jahre jünger und ungefähr einen Kopf kleiner als sie selbst. Im Gegensatz zu Alaina hatte sie so ziemlich ihr ganzes Leben hier verbracht und war dementsprechend auch um einiges sportlicher als sie. Ihre rotbraunen Haare hatte sie zu einem Pferdeschwanz zurückgebunden, wobei ihr immer noch einige Stränen ins Gesicht hingen.
„Hey, Jane!“, rief sie ihr entgegen und stellte ihren Rucksack vorsichtshalber auf den Boden, da sie nach zwei Begrüßungen ihrer Freundin mittlerweile auf das vorbereitet war, was jetzt folgte.
Jane, die eigentlich vorhatte sie zu umarmen, hatte noch soviel Schwung, dass sie beide durch den Aufprall zu Boden gerissen wurden.
„Du solltest dir wirklich angewöhnen, erst stehenzubleiben und DANACH jemanden zu umarmen“, meinte Alaina kopfschüttelnd, nachdem sie sich wieder aufgerappelt hatte.
„Aber wir haben dich doch sooooo lange nicht gesehen!“, entgegnete Jane grinsend.
Sie selbst schien es auf dem Rasen bequem zu haben oder hatte einfach keine Lust, wiederaufzustehen.
„Trotzdem kein Grund, mich jedesmal, wenn ich herkomme, gleich umzuhauen“, sagte Alaina in gespielter Beleidigung.
„Wie auch immer, willkommen zurück!“, wechselte Jane plötzlich das Thema und setzte sich auf.
„Was sollen wir zuerst machen?“
„Lass mich kurz nachdenken“, antwortete Alaina und tat so, als würde sie überlegen.
„Ich habs! Ich bringe zuerst meine Sachen in meine Hütte.“
„Das ist eine großartige Idee!“, pflichtete Jane ihr fröhlich bei.
Alaina drehte sich nun um und ließ ihren Blick über das Camp schweifen. Obwohl nur ungefähr sechs Wochen seit ihren letzten Ferien und somit ihrem letzten Aufenthalt hier vergangen waren, hatte sie es vermisst.
Denn auch wenn sie innerhalb der Schulzeit bei ihrem Vater wohnte, da sie einen vernünftigen Schulabschluss bekommen wollte, fühlte sie sich im Camp einfach wohler. Woran es genau lag, konnte sie selbst nicht genau sagen. Es könnte an den Personen liegen, was sie allerdings selbst nicht so ganz glaubte, da sie außer Jane und Knox Rambo, einem Sohn des Ares, überhaupt keine Freunde hatte. Auch wenn die beiden im Camp relativ bekannt waren, kannte Alaina fast niemand persönlich. Die einzigen Außnahmen waren Lou Ellen, die Hüttenälteste von Hütte 20 aus ebendiesem Grund und Chiron, der ohnehin jeden hier kannte.
„Willst du auch irgendwann mal losgehen, oder bleibst du jetzt bis in alle Ewigkeit hier stehen?“, unterbrach Jane erneut ihre Gedanken.
„Ich war doch sooooo lange nicht hier, da wollte ich mir erstmal alles in Ruhe angucken“, antwortete Alaina grinsend.
Auf ihrem Weg durch das Camp kam Alaina erst am Haupthaus vorbei. Drinnen hörte sie Chiron laut mit Mr. D diskutieren. Bei der Vorstellung musste sie grinsen.
Kinder wurden immer kritisiert, sie ach so oft zu streiten, dabei kamen nicht einmal dreitausendjährige Götter ohne Streit aus. Wenn sie so darüber nachdachte, vermutete sie, dass die Götter sogar noch größere Streithähne waren, als irgendein menschliches Kind es je sein könnte. Sie waren ja wirklich wegen jeder Kleinigkeit beleidigt. Wenn sie daran dachte, dass Zeus' Geschwister direkt nach ihrer Geburt von ihrem Vater Kronos gegessen wurden, und er selbst bei Satyren und Nymphen aufwuchs, kam ihr die Idee, dass es ihnen einfach an Erziehung mangelte. Bei diesem Gedanken konnte sie sich ein Kichern nicht vergreifen.
„Was ist so lustig?“, fragte eine bekannte Stimme hinter ihr.
Alaina drehte sich erschrocken um und blickte dem Zentauren Chiron in die Augen. Sie entschied kurzerhand, ihm diesen Gedanken nicht mitzuteilen. Immerhin war er auch so etwas wie ein Gott und könnte es persönlich nehmen.
„Ach nichts... ich habe nur über einen Witz gelacht, den mir Jane vorhin erzählt hat.“
Der Zentaur runzelte die Stirn, dann lächelte er ebenfalls und schüttelte ihr die Hand.
„Nun, dann wird es mit Sicherheit ein erzählenswerter Scherz gewesen sein. Willkommen zurück, Alaina!"
„Vielen Dank, Chiron! Und hier alles in Ordnung soweit? Kein neu ausgebrochener Krieg gegen einen alten Feind des Olymps, von dem ich erst jetzt erfahre?“
„Nein, nein, alles bestens. Nur die Stolls treiben den guten Dionysos mal wieder in den Wahnsinn. Und deine Freundin Jane wurde in letzter Zeit auffällig oft mit ihnen gesehen...“
In gespieltem Entsetzen riss Alaina die Augen auf. „Oh nein, Zeus bewahre! Welch apokalyptischen Streich sie wohl diesmal geplant haben!“
„Nun, Alaina, ich befürchte, das wissen allein die Götter...“
Alaina erreichte die Hütten wenige Minuten nach ihrer Unterhaltung mit Chiron. Ihre Hütte, die Hütte der Hekate, befand sich unten rechts am Ende des gigantischen Omegas, das die Hütten bildeten. Sie sah nach außen hin normal aus, bestand laut Lou jedoch aus Steinen, die jeden innerhalb einer Meile in Bäume verwandelten, wenn man sie fallen ließ. Nur manchmal fühlte sie sich in der Hütte unwohl, da sie sich jedes Mal, wenn sie sie betrat, vorkam, als sitze sie unter einem Zelt aus Dynamit. In gewisser Weise stimmte es ja auch.
Alaina war froh, dass die Hütte gerade leer war. Sie war normalerweise keine Person, die allzuviel Gesellschaft schätzte. Deshalb war sie auch so unglaublich erleichtert gewesen, keine Tochter des Hermes zu sein wie ihre Freundin Jane. Die Hermes-Hütte war eigentlich immer sehr voll. Alaina stellte ihren Rucksack hin und durchsuchte ihn nach ihren Lieblingswaffen, zwei bronzenen Wurfmessern. Sie kramte sie heraus und verließ dann die Hütte, um zur Arena zu gehen.
*Triggerwarnung!
Im Verlauf der Geschichte - insbesondere den Kapiteln 3 und 4 - werden unter anderem Suizidgedanken und schwerwiegende, traumatische Erfahrungen thematisiert.
~
Kapitel I - Rückkehr ins Camp
„Dann also bis in sechs Wochen.“
„Mach's gut, Dad!“
Alaina umarmte ihren Vater zum Abschied, drehte sich dann zum Eingangstor von Camp Half-Blood um und überschritt die magische Grenze, die es von der Welt der Sterblichen trennte.
Im Moment war das Steintor mit der Aufschrift „Camp Half-Blood“ noch das Einzige, das in diesem Wald seltsam wirkte. Alaina wusste noch, wie überrascht sie das erste Mal gewesen war, als sie diesen Weg gegangen war und schließlich das gesehen hatte, was jetzt noch ein paar Meter vor ihr lag.
Sie dachte daran, wie sie das Camp vor zwei Jahren das erste Mal betreten hatte. Damals war sie sechzehn gewesen, was für einen Halbgott, der das erste Mal das Camp betrat, schon relativ alt war. Die meisten wurden bereits mit Dreizehn von einem der Satyre aufgespürt.
Vermutlich lag es daran, dass ihre Mutter Hekate erst seit ungefähr zwei Jahren überhaupt eine Hütte im Camp hatte. Sie hatte Alainas Vater Matthew die Fähigkeit gegeben, durch den Nebel zu sehen, damit er seine Tochter später vor den Monstern, die irgendwann unweigerlich auf sie aufmerksam werden würden, beschützen konnte, was auch ganze drei Jahre funktionierte.
Dann hatte er irgendwann Besuch von einem Satyr bekommen, der ihm vom Camp erzählt hatte. Alaina erinnerte sich daran, wie er in ihr Zimmer kam und ihr mitteilte, dass er ihr jemanden vorstellen möchte. Sie war verwundert gewesen, als sie den Satyr das erste Mal sah. Mehr jedoch nicht.
Denn die darauffolgende Offenbahrung, dass die ganzen Götter, Titanen, Monster und anderen Dinge aus den griechischen Sagen tatsächlich existierten, war für sie gleichzeitig die Antwort auf die Frage, was die seltsamen Dinge bedeuteten, die ihr seit einiger Zeit aufgefallen waren. Damals hatte sie sich absolut nicht erklären können, wie sie zustande kamen.
Als sie zum Beispiel einmal gesehen hatte, wie sich eine Gargoyle-Statue bewegte, hatte sie keinen Plan, was dies zu bedeuten hatte. Mittlerweile wusste sie, dass es in Wirklichkeit ein als Statue getarntes Monster war, das vermutlich auf ihre Ausstrahlung reagiert hatte.
Alaina hatte sich aus freien Stücken für das Camp entschieden, nachdem sie darüber aufgeklärt wurde, dass sie es jederzeit wieder verlassen könne. Für eine Zeit lang war sie dort geblieben, um sich darauf vorzubereiten, sich in der realen Welt mit den Monstern auseinanderzusetzen. Vor einem Jahr war sie zu ihrem Vater zurückgekehrt und verbrachte seitdem ihre Ferien im Camp.
Als Alaina aus dem Wald trat, bot sich ihr ein Anblick, der sie beim ersten Mal schlichtweg überwältig hatte. Als Halbgöttin erkannte sie sofort, dass Camp Half-Blood kein gewöhliches Sommercamp war.
Auf den ersten Blick war ihr das Camp damals wie ein Durcheinander aus antiken Tempeln, Ferienhäusern und Erdbeerfeldern vorgekommen. Dieser Eindruck mochte daher kommen, dass diese Dinge optisch überhaupt nicht zusammenpassten und wahrscheinlich am keinem anderen Ort der Welt alle zusammen vorzufinden waren.
Aber wenn man diesen Eindruck ersteinmal verdaut hatte, bot einem das Gelände einen wirklich schönen Anblick. Die Sonne spiegelte sich im klaren Wasser des Sees, der sich in der Mitte des Camps befand, während im Hintergrund die Hütten der Halbgötter, die Arena, sowie der ziemlich dicht wirkende Wald zu sehen waren. Der Lärm, den so viele Halbgötter zwangsweise verursachten, bildete im Moment erst ein relativ leises Hintergrundgeräusch.
„Alaina!“, riss sie plötzlich eine ihr wohlbekannte Stimme aus ihren Gedanken.
Alaina, die bisher auf den Boden gesehen hatte, wie sie es fast immer tat, wenn sie nachdachte, blickte auf und sah ein Mädchen auf sich zurennen.
Ihre Freundin Jane war zwei Jahre jünger und ungefähr einen Kopf kleiner als sie selbst. Im Gegensatz zu Alaina hatte sie so ziemlich ihr ganzes Leben hier verbracht und war dementsprechend auch um einiges sportlicher als sie. Ihre rotbraunen Haare hatte sie zu einem Pferdeschwanz zurückgebunden, wobei ihr immer noch einige Stränen ins Gesicht hingen.
„Hey, Jane!“, rief sie ihr entgegen und stellte ihren Rucksack vorsichtshalber auf den Boden, da sie nach zwei Begrüßungen ihrer Freundin mittlerweile auf das vorbereitet war, was jetzt folgte.
Jane, die eigentlich vorhatte sie zu umarmen, hatte noch soviel Schwung, dass sie beide durch den Aufprall zu Boden gerissen wurden.
„Du solltest dir wirklich angewöhnen, erst stehenzubleiben und DANACH jemanden zu umarmen“, meinte Alaina kopfschüttelnd, nachdem sie sich wieder aufgerappelt hatte.
„Aber wir haben dich doch sooooo lange nicht gesehen!“, entgegnete Jane grinsend.
Sie selbst schien es auf dem Rasen bequem zu haben oder hatte einfach keine Lust, wiederaufzustehen.
„Trotzdem kein Grund, mich jedesmal, wenn ich herkomme, gleich umzuhauen“, sagte Alaina in gespielter Beleidigung.
„Wie auch immer, willkommen zurück!“, wechselte Jane plötzlich das Thema und setzte sich auf.
„Was sollen wir zuerst machen?“
„Lass mich kurz nachdenken“, antwortete Alaina und tat so, als würde sie überlegen.
„Ich habs! Ich bringe zuerst meine Sachen in meine Hütte.“
„Das ist eine großartige Idee!“, pflichtete Jane ihr fröhlich bei.
Alaina drehte sich nun um und ließ ihren Blick über das Camp schweifen. Obwohl nur ungefähr sechs Wochen seit ihren letzten Ferien und somit ihrem letzten Aufenthalt hier vergangen waren, hatte sie es vermisst.
Denn auch wenn sie innerhalb der Schulzeit bei ihrem Vater wohnte, da sie einen vernünftigen Schulabschluss bekommen wollte, fühlte sie sich im Camp einfach wohler. Woran es genau lag, konnte sie selbst nicht genau sagen. Es könnte an den Personen liegen, was sie allerdings selbst nicht so ganz glaubte, da sie außer Jane und Knox Rambo, einem Sohn des Ares, überhaupt keine Freunde hatte. Auch wenn die beiden im Camp relativ bekannt waren, kannte Alaina fast niemand persönlich. Die einzigen Außnahmen waren Lou Ellen, die Hüttenälteste von Hütte 20 aus ebendiesem Grund und Chiron, der ohnehin jeden hier kannte.
„Willst du auch irgendwann mal losgehen, oder bleibst du jetzt bis in alle Ewigkeit hier stehen?“, unterbrach Jane erneut ihre Gedanken.
„Ich war doch sooooo lange nicht hier, da wollte ich mir erstmal alles in Ruhe angucken“, antwortete Alaina grinsend.
Auf ihrem Weg durch das Camp kam Alaina erst am Haupthaus vorbei. Drinnen hörte sie Chiron laut mit Mr. D diskutieren. Bei der Vorstellung musste sie grinsen.
Kinder wurden immer kritisiert, sie ach so oft zu streiten, dabei kamen nicht einmal dreitausendjährige Götter ohne Streit aus. Wenn sie so darüber nachdachte, vermutete sie, dass die Götter sogar noch größere Streithähne waren, als irgendein menschliches Kind es je sein könnte. Sie waren ja wirklich wegen jeder Kleinigkeit beleidigt. Wenn sie daran dachte, dass Zeus' Geschwister direkt nach ihrer Geburt von ihrem Vater Kronos gegessen wurden, und er selbst bei Satyren und Nymphen aufwuchs, kam ihr die Idee, dass es ihnen einfach an Erziehung mangelte. Bei diesem Gedanken konnte sie sich ein Kichern nicht vergreifen.
„Was ist so lustig?“, fragte eine bekannte Stimme hinter ihr.
Alaina drehte sich erschrocken um und blickte dem Zentauren Chiron in die Augen. Sie entschied kurzerhand, ihm diesen Gedanken nicht mitzuteilen. Immerhin war er auch so etwas wie ein Gott und könnte es persönlich nehmen.
„Ach nichts... ich habe nur über einen Witz gelacht, den mir Jane vorhin erzählt hat.“
Der Zentaur runzelte die Stirn, dann lächelte er ebenfalls und schüttelte ihr die Hand.
„Nun, dann wird es mit Sicherheit ein erzählenswerter Scherz gewesen sein. Willkommen zurück, Alaina!"
„Vielen Dank, Chiron! Und hier alles in Ordnung soweit? Kein neu ausgebrochener Krieg gegen einen alten Feind des Olymps, von dem ich erst jetzt erfahre?“
„Nein, nein, alles bestens. Nur die Stolls treiben den guten Dionysos mal wieder in den Wahnsinn. Und deine Freundin Jane wurde in letzter Zeit auffällig oft mit ihnen gesehen...“
In gespieltem Entsetzen riss Alaina die Augen auf. „Oh nein, Zeus bewahre! Welch apokalyptischen Streich sie wohl diesmal geplant haben!“
„Nun, Alaina, ich befürchte, das wissen allein die Götter...“
Alaina erreichte die Hütten wenige Minuten nach ihrer Unterhaltung mit Chiron. Ihre Hütte, die Hütte der Hekate, befand sich unten rechts am Ende des gigantischen Omegas, das die Hütten bildeten. Sie sah nach außen hin normal aus, bestand laut Lou jedoch aus Steinen, die jeden innerhalb einer Meile in Bäume verwandelten, wenn man sie fallen ließ. Nur manchmal fühlte sie sich in der Hütte unwohl, da sie sich jedes Mal, wenn sie sie betrat, vorkam, als sitze sie unter einem Zelt aus Dynamit. In gewisser Weise stimmte es ja auch.
Alaina war froh, dass die Hütte gerade leer war. Sie war normalerweise keine Person, die allzuviel Gesellschaft schätzte. Deshalb war sie auch so unglaublich erleichtert gewesen, keine Tochter des Hermes zu sein wie ihre Freundin Jane. Die Hermes-Hütte war eigentlich immer sehr voll. Alaina stellte ihren Rucksack hin und durchsuchte ihn nach ihren Lieblingswaffen, zwei bronzenen Wurfmessern. Sie kramte sie heraus und verließ dann die Hütte, um zur Arena zu gehen.