Die Reise der Victory
von FullmoonShadow
Kurzbeschreibung
Gestrandet in den Weiten des Alls - die Victory sollte als Rettungsschiff fungieren und wird nun womöglich zur Todesfalle. Dr. William Winton wird zu früh aus seinem kryogenen Schlaf geholt, nur um festzustellen, dass die Victory vom Kurs abgekommen ist und nun ohne Antrieb im großen weiten Nichts treibt. Nun ist es an ihm, zu entscheiden, wer von den Tausenden anderen Passagieren aus den Kryo-Kammern geholt wird, um das eigentliche Ziel der Victory zu erreichen: die Rettung auf einen bewohnbaren Planeten. Denn Lebensmittel und Wasser reichen nicht ewig und einmal aus dem Schlaf erwacht, kann man nicht einfach wieder in die Kapsel steigen und die nächsten Hundert Jahre abwarten. [Aktuell in Überarbeitung, wird danach fortgesetzt. 16/08/2023]
MitmachgeschichteAbenteuer, Sci-Fi / P16 / Gen
08.01.2016
16.07.2020
21
54.449
8
Alle Kapitel
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Dieses Kapitel
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07.11.2018
2.481
Kapitel: 13 / ???
Wörter: 2.354
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Vorworte:
Ich freue mich sehr, euch wieder an meiner Space-Bar begrüßen zu dürfen!
Hier sind wir zurück mit dem dreizehnten Doctor Kapitel!
Viel Spaß beim Lesen, ich habe etwas ob der zeitlichen Abläufe gestruggled, aber das sollte jetzt alles passen. :D
12:30 Uhr, noch 15 Minuten
»Wir haben alle Ebenen durchsucht, keine Spur von weiteren Eindringlingen.« Jensson, Lowe und Lee waren kaum durch die Tür zur Brücke geschritten, als der Major Romanov die guten Neuigkeiten überbrachte. Romanov nickte, ließ sich seine Anspannung aber nicht anmerken. Sollten sie nicht bald das Filterproblem lösen, war es relativ egal, ob sie weitere Eindringlinge an Bord hatten. Zu diesem Zeitpunkt war davon auszugehen, dass auch das Echsenwesen unten auf der Krankenstation Sauerstoff zum Überleben brauchte und der war in einer knappen Viertelstunde aufgebraucht. Danach würde es zunehmend schwerer werden, zu atmen und sie würden letztlich in ein paar Stunden an einer Sauerstoffunterversorgung sterben.
»Sehr gut«, sagte er stattdessen. »Dann möchte ich Sie nun bitten, zur Krankenstation zu gehen. Die Doktoren Jones und Skjelbred werden auf Sie alle vier angewiesen sein, sobald sie das Wesen aufgeweckt haben. Bringen Sie es dann in eine der Isolationskammern und benachrichtigen Sie mich umgehend. Ich werde zu Ihnen stoßen, sobald ich kann.«
»Verstanden.«
Jensson, Lee und Lowe verließen im Gleichschritt die Brücke und ließen einen zappeligen Romanov zurück. Dieser widerstand dem Drang, sich der Fensterfront zuzuwenden und aktivierte stattdessen das Intercom-System an einer der Kontrollkonsolen. Als er sprach war er auf dem gesamten Raumschiff zu hören: »Vor ein paar Stunden wurde ein Eindringling in den Lagerräumen der Victory gefunden. Zu diesem Zeitpunkt müssen wir davon ausgehen, dass dieser für die Systemausfälle und die aktuellen Probleme verantwortlich ist. Ob auch der unerwartete und ungeplante Halt der Victory auf sein Konto geht kann momentan nicht gesagt werden. Zur allgemeinen Beruhigung möchte ich aber sagen, dass der Eindringling unter Beobachtung steht und nicht bei Bewusstsein ist. Außerdem wurde kein weiterer Eindringling gefunden. Das gesamte Schiff wurde von Major Jensson und den Lieutenants Lowe und Lee durchsucht. Mehr kann ich aktuell nicht sagen. Ich halte Sie alle weiterhin auf dem Laufenden. Romanov Ende.«
Damit beendete er seine Durchsage und trennte die Verbindung wieder. Seit ihm auf der Erde einmal das Missgeschick unterlaufen war, dies nicht zu tun und die halbe Basis die Konversation von ihm und Winton nach einer gescheiterten Simulation mitangehört hatte, war er sehr bedacht darauf, dass ihm so etwas nicht noch einmal geschah. Schnaubend schüttelte er den Kopf. Er wurde alt.
12:35 Uhr, in einem Korridor auf dem Weg zur Brücke
Schweigend lief Dr. Winton neben Karel Láska her und war in seine eigenen Gedanken versunken. Es gab einen Eindringling, keine weiteren. Das waren soweit gute Nachrichten. Winton hatte volles Vertrauen in Lucy, dass sie den Filter wieder zum Laufen bringen würde. Zwar wäre in knapp zehn Minuten die magische Grenze des berechneten Sauerstoffverbrauchs aller auf dem Schiff Anwesenden erreicht und sie würden sich einer drohenden Kohlenstoffdioxidvergiftung nähern – allerdings war sich Winton darüber im Klaren, dass dies nicht sofort eintreten würde. Sie hatten also noch etwas mehr Zeit.
»Sind die Sauerstoffgeräte auf der Krankenstation schon vorbereitet?«, wollte Winton wissen.
Der etwas jüngere Tscheche sah ihn an. »Ja, sind sie. Sobald die Zeit abgelaufen ist und wir nichts weiter aus dem Versorgungstrakt gehört haben, werden zwei der Geräte nach unten gebracht. Das dritte verbleibt auf der Krankenstation.« Winton nickte lediglich. Nach einer Weile fügte Láska hinzu: »Ich kann verstehen, dass wir der Besatzung nichts davon sagen können*, aber ich bin noch immer nicht glücklich damit, dass wir ihnen die Möglichkeit verbauen, etwas länger am Leben zu sein. Was bringt es denn, wenn Chester, Langdon und Wolkow den Filter wieder zum Laufen bringen, wenn bis dahin alle abgekratzt sind?«, fragte Láska unverblümt.
Winton antwortete nicht auf diese – wie er hoffte rhetorische – Frage und murmelte etwas Unverständliches. Zumindest würde Dr. Jones eine Chance haben, das war für ihn relevant. Er hatte die restliche Besatzung zu schätzen gelernt, besonders Óscar war ihm ans Herz gewachsen mit seiner stets optimistischen Art und seiner anhaltend guten Laune. Aber das änderte nichts an der Tatsache, dass man Abstriche machen musste, auch wenn das hart klingen mochte. Winton sah das Ganze rational und auch wenn viele Menschen die Einstellung vertraten, dass jedes Leben gleichermaßen zählte, so war ihm doch klar, dass jedem und jeder Einzelne von ihnen das eigene Leben und das Leben der ihnen Lieben wichtiger war, als das der anderen. Da brauchte sich niemand etwas vormachen.
»Ich hoffe, es kommt nicht soweit«, unterbrach Láska seine Gedanken und öffnete mit seiner Handfläche die Tür zur Brücke, welche sie in der Zwischenzeit erreicht hatten. Winton hätte den Weg vermutlich auch im Schlaf gefunden. Romanov blickte von einem Bildschirm auf, welcher in der linken Wand eingelassen war, als die beiden Männer den Raum betraten. Er hatte Notfallprotokolle gelesen, auch wenn er die Abläufe auswendig konnte. Winton fiel auf, dass der Captain lieber im Stehen gelesen und sich nicht hingesetzt hatte. Das tat er nur, wenn er nervös war.
»Was gibt es, Romanov?« Winton ging auf den Russen zu und blieb anderthalb Meter vor ihm stehen. Karel Láska ließ sich in Hörweite auf einen der Stühle vor der Schaltkonsole auf der linken Seite des Raumes fallen und beobachtete das Geschehen. Kurz und knapp brachte Romanov seinen Stellvertreter auf den aktuellen Stand der Dinge.
»Da wir den Eindringling gefunden haben, ist Lawliet Caels Unschuld nun eindeutig bewiesen. Ich hege keinerlei Verdacht mehr gegen ihn«, sagte Romanov schließlich etwas steif. Winton verzog keine Miene. »Daher möchte ich dich bitten, die Systeme dahingehend zu überprüfen, wie der Außerirdische an Bord gelangen konnte«, fuhr er fort. »Wir müssen jedes Risiko, dass so etwas noch einmal geschieht, eliminieren. Hoffen wir nur, dass sich nicht irgendwo an unserer Außenwand ein kleines Raumschiff-Shuttle verbirgt, welches wir seit Wochen übersehen. Das wäre überaus peinlich.«
Der Doktor sagte immer noch kein Wort und Romanov sah ihn ebenso stumm an. Winton nahm es ihm immer noch übel, dass er den Jungen verdächtigt hatte – auch wenn Romanov keine andere Wahl geblieben war. Allerdings kannte der ehemalige Kosmonaut den Wissenschaftler gut genug, um zu wissen, dass dieses Argument für ihn nicht zählte. In Wintons Augen hatte man immer eine Wahl, gab es immer mehrere Möglichkeiten. Auf der Erde hatten sie sich oft genug deswegen in die Haare bekommen und ebenso oft hatten ihre Auseinandersetzungen mit einem wütenden „Nur weil dir die Alternative nicht gefällt, heißt das nicht, dass du keine Wahl hast, Romanov!“ geendet. Winton war dann davon gestapft oder hatte sich stur seinem Computer zugewandt und Romanov keines weiteren Blickes gewürdigt. Die Diskussionen waren beendet und Romanov nicht viel interessanter als ein Sandkorn.
»Wie geht’s dem armen Kerl eigentlich?«, mischte sich Láska ein, nach ein paar amüsanten Augenblicken hatte ihn das stumme Blickduell der beiden älteren Männer gelangweilt. Mit einem letzten festen Blick wandte sich Romanov von Winton ab. »Dr. Jones hat Sternberg zu ihm geschickt, um nach ihm zu sehen. Sobald sie und Dr. Skjelbred das Wesen aufwecken konnten, soll sie einen letzten Blick auf Cael werfen und ihn dann für diensttauglich bekunden.«
Láska nickte nachdenklich.
»Dann mache ich mich mal an die Arbeit«, ließ Winton vernehmen, ehe sie von einem Funkspruch aus dem Versorgungstrakt unterbrochen wurden.
Zur gleichen Zeit auf der Krankenstation…
Dr. Jones sah Skjelbred skeptisch über die Schulter. »Sie sind sich sicher, dass das funktionieren wird?«
Man mochte ihr vorwerfen, dass sie über alle Maße verstreut war und vermutlich ihren Kopf regelmäßig irgendwo liegen lassen würde, wäre er nicht angewachsen. Aber eines war Linnea-Sophie Skjelbred nicht: schlecht auf ihrem Gebiet. Das würde funktionieren, dafür würde sie ihre Doktortitel verwetten. Auch wenn sie keine große Freude an Glücksspielen hatte und nicht wirklich nachvollziehen konnte, wie manche Menschen ihr gesamtes Hab und Gut dabei verwetten und um schlimmsten Fall verlieren konnten. Die Familien, die davon abhingen und Karrieren und womöglich Kinder und – das tat hier überhaupt nichts zur Sache.
Energisch verscheuchte die Biologin diese Gedanken und wandte sich wieder dem Geschehen zu. Major Jensson und Lieutenant Lee schoben den Außerirdischen auf seiner Bahre in eine kleine, durchsichtige Kammer, welche für den Ausgleich von Druck bei Dekompressionsunfällen genutzt werden konnte. Jeder Körper reagierte unterschiedlich auf den kryogenen Schlaf und mitunter kam es dabei vor, dass einige Menschen ähnliche Symptome wie bei der Taucherkrankheit aufwiesen. Das Gute war, dass man innerhalb dieser Kammer nicht nur den Druck, sondern auch die Temperatur regulieren konnte. Und genau hier lag der Hund begraben – oder wie auch immer dieses Sprichwort lautete.
»Ich bin mir hundertprozentig sicher, dass wir es mit einer poikilothermen Rasse zu tun haben. Wir können zwar nur von den uns bekannten, terrestrischen, Reptilien ausgehen, aber auch dieses Wesen hat keine vollkommene Trennung von Herz und Lunge. Das ist bei allen Reptilien auf der Erde der Fall, die ebenfalls wechselwarm sind. Gut, abgesehen von Krokodilen, aber die legen ihre Eier auch in Nester, die durch Gärung warm gehalten werden«, scherzte Skjelbred und sah Jones lachend an. Diese sah unverwandt zurück und sah keineswegs amüsiert aus. »Die Eier gammeln quasi«, erklärte Skjelbred ihren kleinen Witz. Jones sah sie noch immer verständnislos an. »Nun gut«, Skjelbred räusperte sich und wandte sich wieder ab. »Auf jeden Fall können wir davon ausgehen, dass dieses außerirdische Wesen wechselwarm ist, weshalb wir die Temperatur in der Kammer langsam und stetig erhöhen werden. Das sollte reichen, um es aufzuwecken.«
»Inwiefern trägt Wärme denn dazu bei, dass es aufwacht?«, wollte Sergeant Macek wissen, die etwas abseits, aber allzeit bereit, hinter den beiden Doktoren gestanden hatte und nun neben Skjelbred trat. Lieutenant Lowe hatte sich neben der Bahre positioniert und seine Handfeuerwaffe griffbereit, während Jensson und Lee mittlerweile die Klappe verschlossen.
»Wechselwarme Tiere fallen in eine Art Kältestarre, wenn die Umgebungstemperatur zu niedrig ist. Sie können sich selbst nicht aufwärmen, so wie wir Menschen«, erklärte Skjelbred ruhig und Macek nickte, um zu signalisieren, dass sie folgen konnte. Mit ihren gerade einmal 19 Jahren war Macek fast die Jüngste dieser Expedition, hatte sich auf der Militärakademie allerdings einen Namen gemacht. Zwei Jahrgänge hatte sie übersprungen und dafür nicht von allen Seiten Lob und Anerkennung bekommen. Mit einem dicken Fell und einer humorlosen Einstellung hatte sie die Zeit hinter sich gebracht und war auf ihrem Gebiet wirklich gut. Sprengstoff lag ihr. Biologie eher weniger.
»Um nicht zu erfrieren, fahren wechselwarme Tiere in solchen Situationen ihre Körperfunktionen wie Atmung und Herzschlag so weit herunter, dass sie in eine Art Starre verfallen. Sie können sich nicht bewegen. Zumindest bis ihre Körpertemperatur wieder ansteigt und genau das versuchen wir jetzt, zu erreichen.«
Macek nickte noch einmal. »Weil Sie davon ausgehen, dass das Wesen in einer Kältestarre ist, weil es hier auf der Victory zu kalt ist.«
Skjelbred grinste über das ganze Gesicht. »Absolut richtig! Zwar wäre es für Reptilien auf der Erde hier nicht zu kalt, aber wir wissen nicht, welche Temperaturen dieses Wesen gewohnt ist.«
Sergeant Macek nickte noch einmal und schwieg dann wieder, nicht aber ohne genau zu beobachten, wie ihr Team von der Kammer zurücktrat. Wobei nun auch Major Jensson und Lieutenant Lee die Sicherung an ihrem Beinholster lösten und die Hände einsatzbereit über ihren Pistolen ruhen ließen. Macek selbst hatte die gesamte Zeit über die Hände auf der Maschinenpistole vor ihrer Brust abgelegt. Sie machte sich nicht die Mühe, sie in der Hand zu halten, um bereit zum Schießen zu sein. Sie durfte stolz darauf sein, diejenige im Team zu sein, die bei diversen Einsatz- und Schusstrainings am schnellsten ihre Waffe in der Hand und entsichert hatte und dann auf ein Ziel schoss. Niemand sonst war schneller als sie.
Dr. Skjelbred trat zwischen den Soldaten hindurch und tippte auf der Kontrolltafel für die Kammer herum. »Ich habe eingestellt, dass die Temperatur alle zwei Minuten um einen Grad erhöht wird. Es dürfte eine Weile dauern, bis wir eine Reaktion erwarten können«, erklärte sie dann den Umstehenden. Dr. Jones nickte und reichte mit einer Hand an ihre Eskorten-Kugel. »Ich werde eine Nachricht an die Brücke senden.«
Nach einiger Zeit war noch immer nichts geschehen. Die Innentemperatur der Kammer betrug mittlerweile um die 25°Celsius. Skjelbred beugte sich grübelnd über die Statusanzeige. »Seltsam, wirklich seltsam. Ein Reptil auf der Erde wäre schon längst aus der Kältestarre erwacht.«
»Dr. Skjelbred, sehen Sie mal hier.« Die Stimme von Jones‘ Kugel war auch nach einigen Wochen auf der Victory noch immer gewöhnungsbedürftig für Skjelbred. Innerlich lachte sie über sich selbst und ging dann zu der jungen Ärztin hinüber. Sie beugte sich blinzelnd nach vorne und tastete geistesabwesend nach der Lesebrille in der Brusttasche ihrer Uniform. Stirnrunzelnd wandte sie ihren Blick von dem Bildschirm ab, vor dem Jones stand und klopfte ihre Hosentaschen ab. Macek beobachtete sie grinsend. »Doktor«, sagte sie und tippte sich selbst an die Vorderseite ihres Kopfes, knapp oberhalb der Stirn. Skjelbred sah sie einen Moment verwundert an und schaute dann instinktiv nach oben als ihre Hand auf ihren Kopf wanderte und dort das bekannte Gefühl des feingliedrigen Brillengestells ertastete. Sie kicherte leise und zog sich dann die Brille auf die Nase, wobei ein paar ihrer schwarzen Haare zerzaust abstanden. Dann betrachtete sie die Gehirnwellen und Herz-Lungen-Aktivitäten des Außerirdischen auf dem Bildschirm vor Dr. Jones. »Hmm«, machte sie und runzelte wieder die Stirn. »Was halten Sie davon?«, fragte sie ihre Kollegin. Dr. Jones wiegte den Kopf hin und her. »Ich bin nicht sicher. Atmung und Herzschlag haben sich deutlich beschleunigt, seit Sie die Temperatur angehoben haben. Man kann sehr deutlich erkennen, wann es warm genug war, sodass sich Atmung und Herzschlag beschleunigten.«
»Was für die Theorie eines poikilothermen Wesens sprechen würde«, führte Skjelbred den Gedanken weiter.
»Exakt. Nur machen mich die Gehirnströme stutzig.«
»Wieso das?«, wollte Skjelbred wissen und schaute sich diese noch einmal genauer an. In ihren Augen schien dort alles vollkommen in Ordnung zu sein.
»Sie bilden ein Muster. Ein immer wiederkehrendes Muster. So etwas Ähnliches habe ich bisher nur bei Studien zu Mönchen gesehen, welche sich in eine immens tiefe Meditation begeben haben.«
Skjelbred horchte verdutzt auf. »Meditation? Meinen Sie etwa…«
Dr. Jones nickte. »Ja, ich vermute, die vermeintliche Kältestarre ist eher eine Starre durch Meditation, als durch mangelnde Temperatur. Vielleicht haben sich hier zwei Mechanismen überlagert, so dass die kühle Temperatur für einen verlangsamten Stoffwechsel gesorgt hat, gleichzeitig hat sich dieses Wesen allerdings durch mentales Training dazu gebracht, selbstkontrolliert in dieser Starre zu verbleiben.«
Nachdenklich schnaubend verlagerte Skjelbred das Gewicht auf ihrem Gehstock. »Und was machen wir jetzt? Gibt es Möglichkeiten, eine Meditation von außen zu beenden?«
to be continued...
*Ich weiß, vor ein paar Kapiteln hatte Romanov noch der gesamten Besatzung gesagt, dass es diese geben würde, das habe ich aber jetzt angepasst, falls ihr euch das entsprechende Kapitel nochmal ansehen wollt oder euch dieser Logikfehler aufgefallen wäre…
Wörter: 2.354
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Vorworte:
Ich freue mich sehr, euch wieder an meiner Space-Bar begrüßen zu dürfen!
Hier sind wir zurück mit dem dreizehnten Doctor Kapitel!
Viel Spaß beim Lesen, ich habe etwas ob der zeitlichen Abläufe gestruggled, aber das sollte jetzt alles passen. :D
Kapitel 13: Aufwärmphase
12:30 Uhr, noch 15 Minuten
»Wir haben alle Ebenen durchsucht, keine Spur von weiteren Eindringlingen.« Jensson, Lowe und Lee waren kaum durch die Tür zur Brücke geschritten, als der Major Romanov die guten Neuigkeiten überbrachte. Romanov nickte, ließ sich seine Anspannung aber nicht anmerken. Sollten sie nicht bald das Filterproblem lösen, war es relativ egal, ob sie weitere Eindringlinge an Bord hatten. Zu diesem Zeitpunkt war davon auszugehen, dass auch das Echsenwesen unten auf der Krankenstation Sauerstoff zum Überleben brauchte und der war in einer knappen Viertelstunde aufgebraucht. Danach würde es zunehmend schwerer werden, zu atmen und sie würden letztlich in ein paar Stunden an einer Sauerstoffunterversorgung sterben.
»Sehr gut«, sagte er stattdessen. »Dann möchte ich Sie nun bitten, zur Krankenstation zu gehen. Die Doktoren Jones und Skjelbred werden auf Sie alle vier angewiesen sein, sobald sie das Wesen aufgeweckt haben. Bringen Sie es dann in eine der Isolationskammern und benachrichtigen Sie mich umgehend. Ich werde zu Ihnen stoßen, sobald ich kann.«
»Verstanden.«
Jensson, Lee und Lowe verließen im Gleichschritt die Brücke und ließen einen zappeligen Romanov zurück. Dieser widerstand dem Drang, sich der Fensterfront zuzuwenden und aktivierte stattdessen das Intercom-System an einer der Kontrollkonsolen. Als er sprach war er auf dem gesamten Raumschiff zu hören: »Vor ein paar Stunden wurde ein Eindringling in den Lagerräumen der Victory gefunden. Zu diesem Zeitpunkt müssen wir davon ausgehen, dass dieser für die Systemausfälle und die aktuellen Probleme verantwortlich ist. Ob auch der unerwartete und ungeplante Halt der Victory auf sein Konto geht kann momentan nicht gesagt werden. Zur allgemeinen Beruhigung möchte ich aber sagen, dass der Eindringling unter Beobachtung steht und nicht bei Bewusstsein ist. Außerdem wurde kein weiterer Eindringling gefunden. Das gesamte Schiff wurde von Major Jensson und den Lieutenants Lowe und Lee durchsucht. Mehr kann ich aktuell nicht sagen. Ich halte Sie alle weiterhin auf dem Laufenden. Romanov Ende.«
Damit beendete er seine Durchsage und trennte die Verbindung wieder. Seit ihm auf der Erde einmal das Missgeschick unterlaufen war, dies nicht zu tun und die halbe Basis die Konversation von ihm und Winton nach einer gescheiterten Simulation mitangehört hatte, war er sehr bedacht darauf, dass ihm so etwas nicht noch einmal geschah. Schnaubend schüttelte er den Kopf. Er wurde alt.
♦
12:35 Uhr, in einem Korridor auf dem Weg zur Brücke
Schweigend lief Dr. Winton neben Karel Láska her und war in seine eigenen Gedanken versunken. Es gab einen Eindringling, keine weiteren. Das waren soweit gute Nachrichten. Winton hatte volles Vertrauen in Lucy, dass sie den Filter wieder zum Laufen bringen würde. Zwar wäre in knapp zehn Minuten die magische Grenze des berechneten Sauerstoffverbrauchs aller auf dem Schiff Anwesenden erreicht und sie würden sich einer drohenden Kohlenstoffdioxidvergiftung nähern – allerdings war sich Winton darüber im Klaren, dass dies nicht sofort eintreten würde. Sie hatten also noch etwas mehr Zeit.
»Sind die Sauerstoffgeräte auf der Krankenstation schon vorbereitet?«, wollte Winton wissen.
Der etwas jüngere Tscheche sah ihn an. »Ja, sind sie. Sobald die Zeit abgelaufen ist und wir nichts weiter aus dem Versorgungstrakt gehört haben, werden zwei der Geräte nach unten gebracht. Das dritte verbleibt auf der Krankenstation.« Winton nickte lediglich. Nach einer Weile fügte Láska hinzu: »Ich kann verstehen, dass wir der Besatzung nichts davon sagen können*, aber ich bin noch immer nicht glücklich damit, dass wir ihnen die Möglichkeit verbauen, etwas länger am Leben zu sein. Was bringt es denn, wenn Chester, Langdon und Wolkow den Filter wieder zum Laufen bringen, wenn bis dahin alle abgekratzt sind?«, fragte Láska unverblümt.
Winton antwortete nicht auf diese – wie er hoffte rhetorische – Frage und murmelte etwas Unverständliches. Zumindest würde Dr. Jones eine Chance haben, das war für ihn relevant. Er hatte die restliche Besatzung zu schätzen gelernt, besonders Óscar war ihm ans Herz gewachsen mit seiner stets optimistischen Art und seiner anhaltend guten Laune. Aber das änderte nichts an der Tatsache, dass man Abstriche machen musste, auch wenn das hart klingen mochte. Winton sah das Ganze rational und auch wenn viele Menschen die Einstellung vertraten, dass jedes Leben gleichermaßen zählte, so war ihm doch klar, dass jedem und jeder Einzelne von ihnen das eigene Leben und das Leben der ihnen Lieben wichtiger war, als das der anderen. Da brauchte sich niemand etwas vormachen.
»Ich hoffe, es kommt nicht soweit«, unterbrach Láska seine Gedanken und öffnete mit seiner Handfläche die Tür zur Brücke, welche sie in der Zwischenzeit erreicht hatten. Winton hätte den Weg vermutlich auch im Schlaf gefunden. Romanov blickte von einem Bildschirm auf, welcher in der linken Wand eingelassen war, als die beiden Männer den Raum betraten. Er hatte Notfallprotokolle gelesen, auch wenn er die Abläufe auswendig konnte. Winton fiel auf, dass der Captain lieber im Stehen gelesen und sich nicht hingesetzt hatte. Das tat er nur, wenn er nervös war.
»Was gibt es, Romanov?« Winton ging auf den Russen zu und blieb anderthalb Meter vor ihm stehen. Karel Láska ließ sich in Hörweite auf einen der Stühle vor der Schaltkonsole auf der linken Seite des Raumes fallen und beobachtete das Geschehen. Kurz und knapp brachte Romanov seinen Stellvertreter auf den aktuellen Stand der Dinge.
»Da wir den Eindringling gefunden haben, ist Lawliet Caels Unschuld nun eindeutig bewiesen. Ich hege keinerlei Verdacht mehr gegen ihn«, sagte Romanov schließlich etwas steif. Winton verzog keine Miene. »Daher möchte ich dich bitten, die Systeme dahingehend zu überprüfen, wie der Außerirdische an Bord gelangen konnte«, fuhr er fort. »Wir müssen jedes Risiko, dass so etwas noch einmal geschieht, eliminieren. Hoffen wir nur, dass sich nicht irgendwo an unserer Außenwand ein kleines Raumschiff-Shuttle verbirgt, welches wir seit Wochen übersehen. Das wäre überaus peinlich.«
Der Doktor sagte immer noch kein Wort und Romanov sah ihn ebenso stumm an. Winton nahm es ihm immer noch übel, dass er den Jungen verdächtigt hatte – auch wenn Romanov keine andere Wahl geblieben war. Allerdings kannte der ehemalige Kosmonaut den Wissenschaftler gut genug, um zu wissen, dass dieses Argument für ihn nicht zählte. In Wintons Augen hatte man immer eine Wahl, gab es immer mehrere Möglichkeiten. Auf der Erde hatten sie sich oft genug deswegen in die Haare bekommen und ebenso oft hatten ihre Auseinandersetzungen mit einem wütenden „Nur weil dir die Alternative nicht gefällt, heißt das nicht, dass du keine Wahl hast, Romanov!“ geendet. Winton war dann davon gestapft oder hatte sich stur seinem Computer zugewandt und Romanov keines weiteren Blickes gewürdigt. Die Diskussionen waren beendet und Romanov nicht viel interessanter als ein Sandkorn.
»Wie geht’s dem armen Kerl eigentlich?«, mischte sich Láska ein, nach ein paar amüsanten Augenblicken hatte ihn das stumme Blickduell der beiden älteren Männer gelangweilt. Mit einem letzten festen Blick wandte sich Romanov von Winton ab. »Dr. Jones hat Sternberg zu ihm geschickt, um nach ihm zu sehen. Sobald sie und Dr. Skjelbred das Wesen aufwecken konnten, soll sie einen letzten Blick auf Cael werfen und ihn dann für diensttauglich bekunden.«
Láska nickte nachdenklich.
»Dann mache ich mich mal an die Arbeit«, ließ Winton vernehmen, ehe sie von einem Funkspruch aus dem Versorgungstrakt unterbrochen wurden.
♦
Zur gleichen Zeit auf der Krankenstation…
Dr. Jones sah Skjelbred skeptisch über die Schulter. »Sie sind sich sicher, dass das funktionieren wird?«
Man mochte ihr vorwerfen, dass sie über alle Maße verstreut war und vermutlich ihren Kopf regelmäßig irgendwo liegen lassen würde, wäre er nicht angewachsen. Aber eines war Linnea-Sophie Skjelbred nicht: schlecht auf ihrem Gebiet. Das würde funktionieren, dafür würde sie ihre Doktortitel verwetten. Auch wenn sie keine große Freude an Glücksspielen hatte und nicht wirklich nachvollziehen konnte, wie manche Menschen ihr gesamtes Hab und Gut dabei verwetten und um schlimmsten Fall verlieren konnten. Die Familien, die davon abhingen und Karrieren und womöglich Kinder und – das tat hier überhaupt nichts zur Sache.
Energisch verscheuchte die Biologin diese Gedanken und wandte sich wieder dem Geschehen zu. Major Jensson und Lieutenant Lee schoben den Außerirdischen auf seiner Bahre in eine kleine, durchsichtige Kammer, welche für den Ausgleich von Druck bei Dekompressionsunfällen genutzt werden konnte. Jeder Körper reagierte unterschiedlich auf den kryogenen Schlaf und mitunter kam es dabei vor, dass einige Menschen ähnliche Symptome wie bei der Taucherkrankheit aufwiesen. Das Gute war, dass man innerhalb dieser Kammer nicht nur den Druck, sondern auch die Temperatur regulieren konnte. Und genau hier lag der Hund begraben – oder wie auch immer dieses Sprichwort lautete.
»Ich bin mir hundertprozentig sicher, dass wir es mit einer poikilothermen Rasse zu tun haben. Wir können zwar nur von den uns bekannten, terrestrischen, Reptilien ausgehen, aber auch dieses Wesen hat keine vollkommene Trennung von Herz und Lunge. Das ist bei allen Reptilien auf der Erde der Fall, die ebenfalls wechselwarm sind. Gut, abgesehen von Krokodilen, aber die legen ihre Eier auch in Nester, die durch Gärung warm gehalten werden«, scherzte Skjelbred und sah Jones lachend an. Diese sah unverwandt zurück und sah keineswegs amüsiert aus. »Die Eier gammeln quasi«, erklärte Skjelbred ihren kleinen Witz. Jones sah sie noch immer verständnislos an. »Nun gut«, Skjelbred räusperte sich und wandte sich wieder ab. »Auf jeden Fall können wir davon ausgehen, dass dieses außerirdische Wesen wechselwarm ist, weshalb wir die Temperatur in der Kammer langsam und stetig erhöhen werden. Das sollte reichen, um es aufzuwecken.«
»Inwiefern trägt Wärme denn dazu bei, dass es aufwacht?«, wollte Sergeant Macek wissen, die etwas abseits, aber allzeit bereit, hinter den beiden Doktoren gestanden hatte und nun neben Skjelbred trat. Lieutenant Lowe hatte sich neben der Bahre positioniert und seine Handfeuerwaffe griffbereit, während Jensson und Lee mittlerweile die Klappe verschlossen.
»Wechselwarme Tiere fallen in eine Art Kältestarre, wenn die Umgebungstemperatur zu niedrig ist. Sie können sich selbst nicht aufwärmen, so wie wir Menschen«, erklärte Skjelbred ruhig und Macek nickte, um zu signalisieren, dass sie folgen konnte. Mit ihren gerade einmal 19 Jahren war Macek fast die Jüngste dieser Expedition, hatte sich auf der Militärakademie allerdings einen Namen gemacht. Zwei Jahrgänge hatte sie übersprungen und dafür nicht von allen Seiten Lob und Anerkennung bekommen. Mit einem dicken Fell und einer humorlosen Einstellung hatte sie die Zeit hinter sich gebracht und war auf ihrem Gebiet wirklich gut. Sprengstoff lag ihr. Biologie eher weniger.
»Um nicht zu erfrieren, fahren wechselwarme Tiere in solchen Situationen ihre Körperfunktionen wie Atmung und Herzschlag so weit herunter, dass sie in eine Art Starre verfallen. Sie können sich nicht bewegen. Zumindest bis ihre Körpertemperatur wieder ansteigt und genau das versuchen wir jetzt, zu erreichen.«
Macek nickte noch einmal. »Weil Sie davon ausgehen, dass das Wesen in einer Kältestarre ist, weil es hier auf der Victory zu kalt ist.«
Skjelbred grinste über das ganze Gesicht. »Absolut richtig! Zwar wäre es für Reptilien auf der Erde hier nicht zu kalt, aber wir wissen nicht, welche Temperaturen dieses Wesen gewohnt ist.«
Sergeant Macek nickte noch einmal und schwieg dann wieder, nicht aber ohne genau zu beobachten, wie ihr Team von der Kammer zurücktrat. Wobei nun auch Major Jensson und Lieutenant Lee die Sicherung an ihrem Beinholster lösten und die Hände einsatzbereit über ihren Pistolen ruhen ließen. Macek selbst hatte die gesamte Zeit über die Hände auf der Maschinenpistole vor ihrer Brust abgelegt. Sie machte sich nicht die Mühe, sie in der Hand zu halten, um bereit zum Schießen zu sein. Sie durfte stolz darauf sein, diejenige im Team zu sein, die bei diversen Einsatz- und Schusstrainings am schnellsten ihre Waffe in der Hand und entsichert hatte und dann auf ein Ziel schoss. Niemand sonst war schneller als sie.
Dr. Skjelbred trat zwischen den Soldaten hindurch und tippte auf der Kontrolltafel für die Kammer herum. »Ich habe eingestellt, dass die Temperatur alle zwei Minuten um einen Grad erhöht wird. Es dürfte eine Weile dauern, bis wir eine Reaktion erwarten können«, erklärte sie dann den Umstehenden. Dr. Jones nickte und reichte mit einer Hand an ihre Eskorten-Kugel. »Ich werde eine Nachricht an die Brücke senden.«
Nach einiger Zeit war noch immer nichts geschehen. Die Innentemperatur der Kammer betrug mittlerweile um die 25°Celsius. Skjelbred beugte sich grübelnd über die Statusanzeige. »Seltsam, wirklich seltsam. Ein Reptil auf der Erde wäre schon längst aus der Kältestarre erwacht.«
»Dr. Skjelbred, sehen Sie mal hier.« Die Stimme von Jones‘ Kugel war auch nach einigen Wochen auf der Victory noch immer gewöhnungsbedürftig für Skjelbred. Innerlich lachte sie über sich selbst und ging dann zu der jungen Ärztin hinüber. Sie beugte sich blinzelnd nach vorne und tastete geistesabwesend nach der Lesebrille in der Brusttasche ihrer Uniform. Stirnrunzelnd wandte sie ihren Blick von dem Bildschirm ab, vor dem Jones stand und klopfte ihre Hosentaschen ab. Macek beobachtete sie grinsend. »Doktor«, sagte sie und tippte sich selbst an die Vorderseite ihres Kopfes, knapp oberhalb der Stirn. Skjelbred sah sie einen Moment verwundert an und schaute dann instinktiv nach oben als ihre Hand auf ihren Kopf wanderte und dort das bekannte Gefühl des feingliedrigen Brillengestells ertastete. Sie kicherte leise und zog sich dann die Brille auf die Nase, wobei ein paar ihrer schwarzen Haare zerzaust abstanden. Dann betrachtete sie die Gehirnwellen und Herz-Lungen-Aktivitäten des Außerirdischen auf dem Bildschirm vor Dr. Jones. »Hmm«, machte sie und runzelte wieder die Stirn. »Was halten Sie davon?«, fragte sie ihre Kollegin. Dr. Jones wiegte den Kopf hin und her. »Ich bin nicht sicher. Atmung und Herzschlag haben sich deutlich beschleunigt, seit Sie die Temperatur angehoben haben. Man kann sehr deutlich erkennen, wann es warm genug war, sodass sich Atmung und Herzschlag beschleunigten.«
»Was für die Theorie eines poikilothermen Wesens sprechen würde«, führte Skjelbred den Gedanken weiter.
»Exakt. Nur machen mich die Gehirnströme stutzig.«
»Wieso das?«, wollte Skjelbred wissen und schaute sich diese noch einmal genauer an. In ihren Augen schien dort alles vollkommen in Ordnung zu sein.
»Sie bilden ein Muster. Ein immer wiederkehrendes Muster. So etwas Ähnliches habe ich bisher nur bei Studien zu Mönchen gesehen, welche sich in eine immens tiefe Meditation begeben haben.«
Skjelbred horchte verdutzt auf. »Meditation? Meinen Sie etwa…«
Dr. Jones nickte. »Ja, ich vermute, die vermeintliche Kältestarre ist eher eine Starre durch Meditation, als durch mangelnde Temperatur. Vielleicht haben sich hier zwei Mechanismen überlagert, so dass die kühle Temperatur für einen verlangsamten Stoffwechsel gesorgt hat, gleichzeitig hat sich dieses Wesen allerdings durch mentales Training dazu gebracht, selbstkontrolliert in dieser Starre zu verbleiben.«
Nachdenklich schnaubend verlagerte Skjelbred das Gewicht auf ihrem Gehstock. »Und was machen wir jetzt? Gibt es Möglichkeiten, eine Meditation von außen zu beenden?«
to be continued...
*Ich weiß, vor ein paar Kapiteln hatte Romanov noch der gesamten Besatzung gesagt, dass es diese geben würde, das habe ich aber jetzt angepasst, falls ihr euch das entsprechende Kapitel nochmal ansehen wollt oder euch dieser Logikfehler aufgefallen wäre…