Schriftgröße  Schriftart  Ausrichtung  Zeilenabstand  Zeilenbreite  Kontrast 

Im letzten Augenblick

von Lia x3
Kurzbeschreibung
KurzgeschichteDrama, Angst / P6 / Gen
Mark Jefferson Maxine "Max" Caulfield Nathan Prescott
26.10.2015
26.10.2015
1
679
3
Alle Kapitel
2 Reviews
Dieses Kapitel
2 Reviews
 
 
 
26.10.2015 679
 
Halli-Hallöchen, herzlich willkommen zu meiner ersten LiS FF~! \o/
Sie ist äußerst spontan aus einer mehr flüchtigen als durchdachten Idee entstanden.
In dem Sinne können wir der guten Tema danken. Alles nur wegen ihr.
Wie auch immer, viel Spaß beim Lesen! :3

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------


Raum 111.
Im Hintergrund spielte leiser Walgesang.
Zitternd saß der junge Mann auf seiner Bettkante und fixierte die Wand direkt vor ihm. Er versuchte Halt zu finden, indem seine Hände krampfhaft die Seiten der roten Jacke umklammerten, doch es half nicht. Es blieb dunkel, sowohl in diesem Zimmer als auch innerhalb seiner Seele. Hoffnungslos. Alles hoffnungslos, aber gleich würde alles vorbei sein. Kein Leid mehr, er würde nie mehr von anderen ausgenutzt werden. Nur noch ein paar Minuten warten, vielleicht waren es auch nur noch Sekunden bis man ihn holen würde.

ER wird kommen um ihn zu holen!

Nathan mag nicht mehr ganz klar im Kopf sein, dumm war er deswegen noch lange nicht, wenn auch leicht manipulierbar. Gott, was war nur alles geschehen?
Er verstärkte seinen Griff und hörte ein paar Nähte reißen. Wie es sich wohl anhören wird, wenn Mr. Jefferson… also, wenn er… Nathan ertappte eine Träne dabei, wie diese seine Wange hinunterlief. Ein leises Schluchzen folgte. War er denn bereit dazu?

„Shhht… ruhig, Nate. Gleich ist es vorbei, gleich wird alles besser. Hab keine Angst.“
Sachte schaukelte er mit dem Oberkörper vor und zurück, um sich selbst ruhiger zu stellen.

Seine Eltern werden sich nie wieder Gedanken machen müssen, zumindest nicht um ihren missratenen Sohn und Jefferson, der hätte wiedermal Jemanden aus dem Weg geräumt. Im Großen und Ganzen schien es so als sei das Kommende für alle Beteiligten das Beste.
Plötzlich holte ihn der Vibrationsalarm seines Handys zurück in die Realität, hinaus aus der endlos tiefen Welt der Gedanken. Er sah auf, dabei den lärmenden Gegenstand suchend. Dort, auf der Fensterbank. Nathan ließ von der halb zerrissenen Jacke ab als er sich, noch immer zitternd, aufraffte und das Linke der beiden abgedunkelten Fenster ansteuerte. Das Display blinkte fröhlich, wollte auf eine Reihe eingegangener Nachrichten von Kontakten mit Namen Mutter und Sean Prescott aufmerksam machen, doch dessen Besitzer ignorierte all das, löschte die Neuigkeiten noch im Sperrbildschirm, während sein Blick zum Fenster direkt vor ihm glitt. Nahezu automatisch machte sich eine Hand daran, die Jalousie nach oben zu ziehen. Ein allerletztes Mal den Himmel und dessen schneeweiße Wolken betrachten. Sieh nur, eine Wolkenbildung ähnelte einem Eichhörnchen! Ein kleines, unschuldiges Eichhörnchen.
Nathan schaute auf die farbenfrohen Blumen herab, welche einen Gehweg umrahmten, ihm schmeichelten. Das Leben draußen bildete den harten Kontrast zu dem Leben, das innerhalb dieses Raumes geführt wurde. Alles schwarzweiß. Keine Farben. Keine Freude. Wann hatte er das letzte Mal wirkliche Freude empfunden? Wahrscheinlich in dem Moment als er glaubte, einen neuen Vater gefunden zu haben. Einen Besseren. Alles Täuschung. Alles Lügen.

Plötzlich setzte sein Herz aus und ein Gefühl stieg in ihm auf, das ihm die Kehle zuschnürte. Ein schwarz gekleideter Mann mit braunen Haaren näherte sich dem Gebäude. Er sah sein Ende kommen, denn der Brillenträger schien etwas unter seinem Sakko zu verstecken.

Irgendwelche letzten Worte? Gedanken?
Nathan schluckte schwer, versuchte weitere Tränen zurück zu halten. Er griff abermals nach dem Handy, versuchte trotz seiner zittrigen Hände den Nachrichtendienst zu öffnen, einen der Kontakte auszuwählen und betätigte den Voicemail Button:
„Max, Ich bin’s… Nathan. Ich,“ er versuchte nicht noch stärker zu schluchzen, „Ich wollte nur sagen, dass… dass es mir leid tut. Ich wollte weder Kate, noch Rachel… noch irgendjemand anderem wehtun. Jeder hat… hat mich ausgenutzt!“ wieder wischte er sich die Tränen aus dem Gesicht. „Mr. Jefferson… ist gerade auf dem Weg zu mir. Der ganze Mist wird bald vorbei sein.“ Man konnte ihn kaum noch verstehen, „Pass auf, Max… Du bist die Nächste. Es tut mir leid.“ – Nachricht versendet.

Das leise Quietschen der Zimmertür verriet das Erscheinen einer Person.
„Guten Abend, Nathan.“
Angesprochener ließ sein Handy sinken und drehte sich um. Seine, vor lauter Tränen verschwommene, Sicht nahm ein Lächeln wahr. Es war das letzte pseudo freundliche Gesicht, welches er sah.

Das von Mark Jefferson.
Review schreiben
 
 
 Schriftgröße  Schriftart  Ausrichtung  Zeilenabstand  Zeilenbreite  Kontrast