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I don't have time for you!

Kurzbeschreibung
GeschichteAllgemein / P16 / MaleSlash
Adam Jensen Francis Pritchord
26.10.2015
01.01.2016
9
27.851
3
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01.01.2016 5.907
 
Ich wurde wach und sah mich um. Pritchard war nicht da, dafür war ich sogar zugedeckt. Das war mir ja schon lange nicht mehr passiert. Ich stand auf und sah im Schlafzimmer nach Frank. Und dort lag er, schlief noch immer. Ich setzte mich schleichend dazu. „Schlafen Sie wirklich noch?“ „Soll ich jetzt im Ernst mit  nein antworten?“ Ich musste grinsen. Ich wusste ja, wie sehr er eine gewisse Eigenschaft an mir hasste... also ließ ich meine kalten Arme unter die Decke gleiten. „Jensen! Nein! Pfui!“
„Pritchard gönnen Sie mir doch den Spaß.“
„Auf keinen Fall! Verschwinden Sie!“
„Sei nicht so gemein zu mir, Francis.“
„Jensen!“ Pritchard schnappte sich ein Kissen und schlug mit diesem nach mir, doch so leicht ließ ich mich nicht abwimmeln. Ich setzte mich auf die Decke, die ihn noch einschloss, und gab ihm keine Möglichkeit mehr sich gegen mich zu wehren.

Ein Fenster öffnete sich auf meinem Computerbildschirm. Ein Anruf wollte entgegengenommen werden. Das wir uns nun loslassen mussten war sein Glück... Waren das die Puristen? Bitte nicht. Ich schaue nach Frank. Ich konnte ihn nicht wegschicken, ohne das es auffällig wäre... Egal... Ich nahm den Anruf entgegen... Es war Megan.
„Adam, bist du jetzt allei...“ Ja ich saß so vor dem Bildschirm, vor der eingebauten Kamera: sehr weit geöffnetes Hemd, zerzauste Haare, hinter mir ein Bett, in welchem noch jemand drin lag, zum Glück anscheinend für sie nicht erkennbar. Dieser Jemand bemerkte, dass die Situation gerade nicht einlud Hallo zu sagen. Pritchard zog schnell die Bettdecke über den Kopf. Ich rieb mir bereits jetzt genervt von der noch ausstehenden Reaktion von ihr die Stirn. „.... ich... ähm... ich wollte nur mit dir endlich reden.“
„Megan verstehst du es nicht? Ich will im Moment nicht mit dir reden.“
„Im Moment? Seit Monaten redest du nicht mit mir.“
„Achso also ist es mein Fehler das ich nicht reden will?“
„Ich habe mich oft genug entschuldigt! Es ist nicht fair das du mich so aus deinem Leben streichst und...“ Sie wollte wohl etwas sagen wie ersetzt oder dir wen anders suchst „Ach, du redest über Fairness? Als würde mir ein Zuhälter über Keuschheit einen Vortrag halten.“
„Adam?!“
„Gott verdammt was willst du denn von mir? Dann rede doch bevor ich auflege.“
„Wer ist bei dir Adam?!“
„Das geht dich absolut nichts an. Du bist weder meine Partnerin, noch mein Vormund, noch jemand der mir so wichtig ist, dass ich es von mir aus erzählen würde.“
„Du bist unfair zu mir und das weißt du!“
„Was glaubst du eigentlich wer du bist, dass du entscheiden darfst das ich gerade ein schlechterer Mensch bin als du es warst, beziehungsweise noch immer bist? Ich will nicht wissen wie lange du bereits wusstest das ich eines der Kinder war an dem diese kranken Experimente gemacht worden sind, damit man ein Supergen entwickeln kann, dass Neuropozyn unnötig macht. Ich würde dir sogar zutrauen das du nur deshalb mit mir überhaupt zusammengekommen bist! Das ich eigentlich für dich die ganze Zeit nur ein laufendes Reagenzglas war! Na? Ist komisch das von mir noch mal so zu hören oder?“
„Adam hör mir endlich zu...!“
„Nein du hörst mir endlich zu und versuchst mal zu verstehen wie ich mich fühle! Wenn man glaubt, dass alles nur Lüge war für so einen bescheuerten Zweck, weißt du dann wie man sich fühlt? Das du sogar vor mir wusstest das ich adoptiert war und schon damals ein laufendes Experiment war und du das nur für diese Scheiße für dich behalten hast! Du wusstest mehr über mich als ich selber und du hast für eure Zwecke geschwiegen!“
„Du verstehst das nicht..!“
„Nein du verstehst es nicht. Dass war gerade deine letzte Chance mal an mich statt nur an dich zu denken..“ Ich legte auf. Ich legte mein Gesicht in meine Hände. Ich wollte ihr klar machen, dass es nicht nur darum geht, dass man sie versteht, sie sollte auch mich endlich verstehen, aber das versuchte sie nicht einmal. „Ich... ich wusste das gar nicht über Sie.“
„Woher auch?“ Schwer schluckend drehte ich mich im Stuhl sitzend zu Frank. „Ich hatte zwar mitbekommen, dass Megan in Ihren Genen etwas gefunden hat, dass die Abstoßung stoppt... aber das mit Ihrer Kindheit... das war gerade heftig. Ich wünschte, ich hätte es nicht mitbekommen, tut mir leid, ich wollte eigentlich gar nicht zuhören.“
„Es macht keinen Unterschied ob Sie das von mir wissen oder nicht. Ich habe mittlerweile vor Ihnen weniger Geheimnisse als vor jedem Anderen auf der Welt. Ich traue auch Ihnen mehr als jedem Anderen auf der Welt.“
Mein Unverständnis dem Rest der Menschheit gegenüber schüttelte von alleine wieder meinen Kopf. Frank, welcher mittlerweile aufrecht im Bett saß, tat es mir gleich und strich sich dabei über sein Haupt. Ich stand auf und knöpfte mein Hemd weiter auf. Das brachte mir einen verwirrten Blick ein. „Was machen Sie?“
„Zieh dich aus.“
„Moment Moment Moment was?“ Er stieg schnell aus dem Bett und trat von mir zurück.
„Gut dann sag ich es anders, ich will dir zeigen wie dankbar ich dir für alles bin. Ausziehen. Jetzt.“
„Äh bestimmt nicht?!“ Er hatte aber schneller die Wand im Rücken als er erwartete und fluchte als er dies bemerkte. „Moment! Stopp Stopp Stopp! J-Jensen, jetzt mal langsam!“
„Langsam? Ich dachte nicht das du auf langsam stehst, aber gut.“ Ich drängte ihn an die Wand, drückte ihn mit meinem ganzen Körper gegen diese und senkte meine Lippen auf seinen Hals. Als er weiter versuchte irgendetwas zu sagen was mich aufhalten sollte ergriff ich einfach seine Hand und legte sie mir auf den Schritt. „Um Himmelswillen Jensen!“
„Soll ich sagen, dass höre ich nicht zum ersten Mal?“
„Jensen! Sie optimierter Idiot!“
„Du glaubst nicht wie sehr ich das vermisst hab.“ Ich vergrub meine kalten Hände wieder unter seinem Shirt, er versuchte mir auszuweichen doch das schaffte er nicht.
„Ich meine das Ernst Jensen!“ Aus ihm kam ein Tonfall, wie ich ihn das letzte Mal gehört habe wo er mich darum bat keine Schmerztabletten mehr zu nehmen, er war absolut ernst. Ich stoppte alles was ich tat. Auch kurz das Atmen. „Hören Sie, gerade waren Sie mit Ihrer Ex in einem Streitgespräch und ich hab Sachen über Sie erfahren die ich nicht... nicht ohne das Sie es mir anvertrauen hören sollte. Sie waren so aufgebracht und... und das mit Ihnen hat mich gerade total überrumpelt! Ich war jetzt darauf eingestellt Sie etwas mit Ihren Gedanken alleine zu lassen. Auch um mich zu sortieren.“ Er meinte es wirklich wirklich ernst. Vielleicht war mein Wandel von Wut zu... ja zu dem hier zu schnell...
„Ich...“ Ich nahm Abstand. „Pritchard... Das leben außerhalb von hier, besonders momentan, macht mich fertig. David macht mich fertig, Megan macht mich fertig, mein ganzes Leben außerhalb macht mich fertig. Einfach alles. Außer Sie. Ich wollte so schnell wie möglich wieder aus dem raus, was mich fertig macht. Wieder ins hier und jetzt mit Ihnen. Sorry wenn das egoistisch war. In allen Hinsichten...“ Mehr konnte ich nicht sagen auch wenn ich noch irgendwas sagen wollte. Doch ich kam auf nichts. Also brach ich den Rest ab, ließ den Blick sinken und wand mich ab. Vielleicht sollte ich auch aufhören solche Geschehnisse sofort zu verdrängen... aber jetzt damit kämpfen wollte ich auch nicht...
Dann legte sich eine warme Hand auf meinen Oberarm. „Bleib hier.“ Ich sah Frank an. Und er mich. Er zog mit einem Handgriff in seinen Nacken sein Shirt aus und hob seine Arme, als würde er sich präsentieren wollen. Mir entkam ein kurzes Lachen. Da stand er nun vor mir, nur noch in Shorts. „Und jetzt?“, fragt er mich selber etwas lachend. Ich grinste breit. „An die Wand.“
„Du verlangst jetzt kein Polizei-Durchsuchungs-Rollenspiel von mir oder?!“
„Selbst wenn...“ So wie er nun also wieder soweit zurücktrat, so kam ich ihm auch wieder entgegen. Ich drückte ihn wieder mit meinem Körper gegen die Wand und bevor ich weiter gehen konnte, tat er es. Seine Hand war wieder da, wo ich sie eben noch hingeführt habe. Wieder lachte ich kurz. Was auch immer in ihn gefahren ist...
„Gut, wo waren wir stehengeblieben?“ Noch während ich die Worte sagte wagte sich Frank an die Knöpfe meiner Hose. Ich war noch im Verhältnis zu ihm komplett eingekleidet. Scheinbar sollte sich das ändern. Während ich meine Hände über ihn gleiten ließ und die Kälte ihn etwas ablenkte, befreite er mich von der Hose, welche an mir herab fiel als würde sie Kilo wiegen und mit nur zwei Schritten war sie weg. Ich ließ meine Hände an ihn herabrutschen, bin aber kurz gelähmt als er etwas schneller war als ich und mich dort durch den dünnen Stoff berührte, wo ich eigentlich weniger mit gerechnet hätte, dass er es tun würde. „Ist alles in Ordnung?“ Das ich ins Stocken kam fasste Frank als negativ auf. Ich sah ihn eindringlich an und suchte ein paar Sekunden lang, die mir ewig vorkamen, nach den richtigen Worten. Kurz brach ich den Blickkontakt ab, dann biss ich mir auf die Unterlippe und sah ihn wieder an. „Es könnte nicht besser sein.“ Frank war sichtlich verwundert. Ja er tat mir gut. Und das gab ich zu, mit allem was ich hatte, ohne wenn und aber. Ich drängte ihn noch weiter an die Wand, sodass er unter mir etwas zusammensackte. Aber ich wollte keinen Druck auf ihn ausüben. Ich ergriff ihn vorsichtig am Kinn und führte sein Gesicht zu Meinem damit er sich aufrichten konnte, denn er wich nur aus um die Grenze die wir bisher hatten zu wahren. Es sollte aber keine Grenzen mehr geben. Zumindest aus meiner Sicht nicht. Er richtete sich auf, sah mich an als hätte er verstanden was ich damit ausdrücken wollte, als ob ich ihm eine Tür geöffnet hätte. „Die Kamera vom PC ist aus oder?“
„Selbst wenn nicht, ich fände es super wenn Megan uns so sehen würde.“ Wir lachten leise und sahen uns wieder an. Noch immer hatte ich ihn sanft im Griff, dafür packte er mich am Kragen meines offenen Hemdes. Wir hatten uns gegenseitig im Griff. Wir hatten uns. Er zog mich zu sich... und wir küssten uns.
Dass das jemals passieren würde... hätte man mir das damals gesagt, ich hätte erst gefragt was ohne mein Beisein geraucht wird und dann wäre ich sehr wahrscheinlich sauer geworden weil man mich verarschen wollte. Und jetzt das.
Es war nur ein kurzer Moment den wir uns so nah waren. Wir ließen wieder voneinander ab, grinsten und küssten uns wieder. Er zog mir dabei das Hemd aus, ich ergriff ihn an dem Bund seiner Shorts und führte ihn zurück zum Bett. Er sträubte sich wieder der zu sein, der unterlegen war, doch ich ließ ihm keine Wahl, dafür fand ich das Spiel zu lustig. Er versuchte mich von sich runter zu schieben, ich ließ aber nicht von ihm ab, zwang ihm zwar bestimmend, aber vorsichtig meine Zunge in den Mund und griff mit einer meiner kalten Händen seine Hüfte. Frank erschrak etwas, schloss aber doch seine Augen, genoss es also doch irgendwie. Seine Zunge kam mir nun auch entgegen, was geschah war einfach nur verrückt und wahnsinnig. Es war gegen jeden Verstand. Aber von Verstand war gerade überhaupt keine Rede mehr.
Wir ließen wieder etwas voneinander ab, ich legte meine Stirn auf Seine und sah ihn etwas unsicher an. „Ist auch alles in Ordnung bei dir?“
„Wonach sieht es denn aus, hm?“ Er deutete auf... nun ja auf eine Stelle, die eindeutig besagte, dass bei ihm alles mehr als in Ordnung war. Ich nickte und konnte mir einen Spruch nicht verkneifen: „Also... es sieht ziemlich gut aus. Ohne Shorts würde es wahrscheinlich noch besser aussehen.“ Der Spruch gefiel Francis aber nicht. Er schubste mich mit einem Ruck von sich runter, sodass ich neben ihm auf dem Bett landete und er jetzt mal triumphierend oben war.  Jetzt kam er mir entgegen, drängte mich in das Laken, verging sich an mir. Seine Hand wagte sich wieder an mir herunter, selbstsicher und verlangend.
So ganz tatenlos ging es allerdings bei mir nicht, ich musste nach ihm greifen, ich musste seine Haut an Meiner spüren, meine Finger über seinen Körper gleiten lassen und zumindest versuchen ihn seiner Shorts zu entledigen. Doch das ließ er nicht zu. „Dieses Mal bin ich nicht der Erste der blank zieht!“ Sollte das etwa einen Befehl beinhalten? Ich drückte ihn zurück, sodass ich mich aufrichten konnte, grinste gefällig und entledigte mich meines letzten Kleidungsstückes. Ich gönnte ihm den Anblick und schaute ihn an. Ich habe mich selten jemandem so ergeben. Das wusste er. Ziemlich plötzlich fühle er sich sichtlich fremd in der Situation.
Ich kam ihm entgegen und fasste ihn seitlich. Auch wenn es kalt war zuckte er nicht zurück. Meinen Blick musste ich etwas heben, Francis war etwas höher als ich, und als er noch immer nicht zu wissen schien was er tun sollte küsste ich seinen Hals. Er sollte einfach lockerer werden, sich weniger Gedanken machen, einfach das tun, was er für richtig hielt. „Denk nicht so viel nach Pritchard.“, nuschelte ich mehr oder weniger, da ich nicht von ihm los wollte. Ein leicht lachendes Zischen gab er von sich, senkte den Kopf und ließ sich langsam merklich fallen. Ich sah ihn noch mal an, erkannte doch endlich etwas bestimmendes in ihm, und ließ mich dann lächelnd wieder zurück auf das Bett nieder.
Er legte seine Hände auf mein Becken und führte sie ganz langsam zusammen um genauso quälend langsam die Kontrolle zu übernehmen. Ich presste meine Lippen zusammen um ruhig zu bleiben, ich glaube aber, genau das war das Zeichen dafür, dass ich innerlich nicht mehr ruhig war. Ich atmete immer schwerer je mehr mir das Kommando genommen wurde, aber ganz ohne konnte ich nicht. Ich wollte wieder an seine Shorts, dieses mal durfte ich und zog sie nur so weit herab, das ich tun konnte, was ich wollte. Was ich jetzt wirklich nicht lassen konnte. Vorsichtig, da meine Hände ja kalt waren, griff ich erst nur leicht zu, ließ einzelne Finger über seinen Schaft gleiten, bis er mir deutlich machte, dass er mehr wollte und an mir zeigte, wie er es wollte. Er festigte seinen Griff und bewegte seine Hand, ich tat es ihm gleich. Auch er versuchte ruhig zu bleiben, schaffte es genauso wenig wie ich, sein Stöhnen war verhalten und zittrig, was mich nur dazu motivierte weiter zu machen. Bald ließ er sich auf mich nieder. Er stützte sich zwar ab, aber Kraft hatte er nicht mehr um sich aufzurichten. Ja ich machte ihn wohl schwach. Sein noch leises Stöhnen trieb in mir eine Hitze auf, die alles übertraf. Durch mein Handeln lenkte ich ihn von Seinem ab, was aber nicht hieß, dass ich deshalb weniger gefallen gefunden hatte. Im Gegenteil. Ich ließ mein Treiben immer intensiver werden, Frank flehte mich an nicht aufzuhören, was ich auch nicht tat. Ich machte immer weiter, wurde immer schneller und fester, bis es dann doch etwas plötzlich bei ihm sein Ende fand. Ich lachte, weil es dann doch ziemlich schnell vorbei war, doch das fand Pritchard überhaupt nicht gut. Er beruhigte sich erst einmal, atmete tief durch und schaute mich ziemlich böse an. „Lach nicht. Ist voll nicht lustig.“ Eigentlich war es für mich auch weniger lustig und dennoch war das Grinsen auf meiner Seite. Frank rollte von mir herab, neben mich und ich stand ziemlich zügig auf. „Ich werde mal unter die Dusche springen.“ Ich musste nicht lang reden, er wusste, warum. Er schien auch froh darüber, dass ich ihm keine Schuld für die Schweinerei zuwies.
Wie angekündigt ging ich in das Badezimmer, nahm die Kompresse von meiner Stirn, und dann direkt unter die Dusche. Da ich ja schon unbekleidet war sparte ich einiges an Zeit und konnte direkt das Wasser aufdrehen und mit etwas Duschgel säubern, acht auf meine noch nicht ganz verheilte Wunde gebend. Ich grinste noch immer innerlich bei dem was gerade geschehen war, da war ich auf einmal nicht mehr alleine in der Kabine. Jemand griff um mich herum, nach meinem noch nicht ganz wieder entspannten Teil meines Körpers. „Was machst du denn hier? Suchst du was?“
„Ich lass dich doch nicht mit der Latte einfach allein.“ Ich legte den Kopf in den Nacken und sagte: „Find ich gut.“ Was sollte ich auch noch weiteres sagen? Die eine Hand griff also zu, die Andere wanderte immer wieder meinen Bauch herauf, über meine Brust, um dann mit den Fingern die Züge meiner Muskeln nachzuziehen. Zusammen mit dem Wasser raubte er mir gerade meine Sinne. Pritchard ließ mir keine Ruhe. Aus der Entspannung wurde Anspannung. Mein Stöhnen war flüchtig wie der Dampf des heißen Wassers, wurde aber von Sekunde zu Sekunde unaufhaltsamer und lauter. Er packte immer wieder etwas fester zu und biss mir vorsichtig in die Schulter, was mir trotz der Hitze Gänsehaut verpasste. Nun wand er das Blatt, drehte mich zu sich und sah mich mit einem Blick an, der alles sagte. Er grinste, er wollte sich rächen. Das fand ich nur fair und kam mir nicht ungelegen. So wie ich ihn eben ergriffen hatte tat er es bei mir, er umfasste mein Kinn und zog mich zu sich. Er zögerte weniger als ich, seine Zunge wollte sofort Einlass, den ich gewährte. Die andere Hand übernahm wieder das Kommando weiter unten, fing aber nicht wieder bei 0 an. Sein Griff war sofort fest und seine Bewegung schnell, was mich kurz zusammenzucken ließ. Es war zu viel gerade von allem, seine Zunge in meinem Mund, seine Haut an Meiner, seine Hand mich fest umschließend. Ich musste mich an die Duschwand hinter mir fallen lassen, ich musste mich irgendwo anlehnen. Ich konnte an nichts denken, nur an das, was er gerade mit mir anstellte, ich konnte nichts tun außer ihn im Nacken zu greifen, ich spürte mich nicht mehr, nur ihn. Kurz wird mein Stöhnen zu einem kraftlosen Wimmern, ich ballte die Fäuste und kam zum Ende. Noch immer ließ Francis nicht von mir ab, küsste mich noch immer und ließ noch nicht los, machte langsam und behutsam weiter. Das Wasser wusch sofort alle Spuren weg, irgendwann nahm er sich doch etwas zurück, sodass ich auch erschöpft durch den Mund atmen konnte. Er grinste so breit wie noch nie, und ich auch. Das war mir noch nie passiert. Also in mehrerlei Hinsicht natürlich. Aber auch das mit dem Überfall in der Dusche war eine neue und sehr gute Erfahrung. „Was ist nur in dich gefahren?“
„Wieso fragst du das? Freu dich doch erst mal das ich den Mist jetzt mitgemacht habe!“ Ich lachte. Da hatte er Recht. „Ich leg dir das Geld auf das Waschbecken, okay?“ Fand Frank nicht so lustig versuchte mir noch einen leichten Schlag mit der flachen Hand zu verpassen, ich war allerdings schneller und flüchtete aus der Duschkabine. Ich trocknete mich kurz ab, warf mich das nötigste an Kleidung über und machte mir weitere Gedanken zu dem Tag der mich noch erwartete.

„13 Uhr, wie letztes Mal“

Ich schluckte schwer. So schnell wie ich gerade eine gute Zeit hatte, so brach das Gerüst aus Sicherheit und Ruhe wieder zusammen. Nicht, weil ich das Haus irgendwie alleine ohne Obhut verlassen musste, sondern weil ich hoffte das mit diesen Rebellen schnell klären zu können, was auch immer das heißen sollte. Ich stützte mich mit meinen Armen am Waschbecken ab. David drehte krumme Dinger. Eigentlich würde das Ganze nur zwei Optionen übrig lassen: David damit konfrontieren und ihn dazu bringen mit dem Scheiß aufzuhören... oder das alles auffliegen lassen, Sarif Industries in den Ruin treiben, Job verlieren und zusehen, was aus allem wird. Eine Wahl hatte ich eigentlich nicht so wirklich, David würde kein schlechtes Gewissen haben oder bekommen und dann damit aufhören mit der Naivität und Unsicherheit der Menschen Profit zu machen. Er war ja der Held der Neuzeit. Ich hatte noch eine kleine Notfall Idee, die allerdings noch von Jemandem abgesegnet werden musste, weshalb ich ziemlich schnell mit meinem Smart Phone, welches unter einigem an Wäsche untergegangen war, eine Email versendete. Wenn das nicht klappen würde... Meine Gedanken drehten sich wieder im Kreis, was Pritchard auffiel als er auch aus der Dusche stieg. Ich warf das Handy zurück auf den Wäschehaufen. „Was ist los?“
„Es muss nur eine neue Kompresse auf meine Stirn. Hab darauf gewartet das du fertig wirst um mir zu helfen.“
„Ich dachte wir duzen uns nur wenn wir wuschig sind? Ich dachte das ist so unser Ding?“ Auch er trocknete sich eher nebenbei ab, schnappte sich seine Shorts und nachdem er sie angezogen hat nahm er auch schon Verband und Kompresse um mich zu verarzten. Er schien mir zu glauben, dass ich dort stand wie bestellt und nicht abgeholt nur wegen meiner Verletzung. Ich drehte mich zu ihm und er legte das Stück grobmaschigen Stoff auf die Wunde, danach alles mit Mullbinde fixierend. „Du... siehst aus als würde noch irgendwas nicht stimmen.“
„Bist du wieder wuschig?“ Ich wollte das Thema wechseln. Dass ich allerdings nicht bei meinen Worten grinste oder ähnliches tat machte ich mich noch verdächtiger. „Adam. Was ist los? Du bist nicht so wegen Megan, hab ich recht?“
„Frank... da gibt es Sachen, die gehen dich nichts an.“ Ich wusste ich würde mit solchen Sätzen die gerade gewonnene Verbindung zu ihm mit Füßen treten, also holte ich noch mal neu aus: „Moment... lass mich das anders sag-“
„Nein. Lass gut sein, hab den Sinn der Aussage ja schon verstanden.“
„Frank, gib mir gerade mal die Chance mein Gesagtes rückgängig zu machen. Weil so wie ich es gesagt habe... du kennst das doch wenn man etwas so sagt weil man den Kopf voll mit Gedanken hat und irgendwie im Stress ist.“
„Ganz langsam. Ich hab eben nur gefragt, weil ich dachte, ich könnte dir helfen, kann ich aber anscheinend nicht.“
„Du meinst... du hast dir Sorgen gemacht?“
„Adam. Es geht mich nichts an. Fertig.“ Er verließ das Bad. Habe ich wirklich gut gemacht. Viel Zeit zum Klarstellen der Situation hatte ich allerdings nicht mehr. Ich musste gleich los... Um mich anzuziehen verließ ich auch das Bad, Frank war auch bereits in voller Montur und verschwand Richtung Wohnzimmer. Ich griff nur zügig nach dem Rest an Kleidung, steckte das Handy ein, warf mir eine Weste über und dachte darüber nach, was ich gleich sagen sollte, wenn ich einfach so das Apartment verlasse. Was ich aber nicht erwartete: Frank fragte gar nicht nach wohin ich will. „Bevor Sie zusammenbrechen, melden Sie sich.“, waren seine Worte zum Abschied. „... mach ich.“ Meinen Mantel übergeworfen ging ich.
Dass er mich wieder siezte hallte in meinem Kopf wie ein Echo. Damit hob er wieder den Graben aus, den wir zugeschüttet hatten. Aber gleichzeitig war es als würde ich noch immer fühlen wie er mich vor ja fast wenigen Augenblicken berührte, aber das widersprach sich nun und war wie ein Hirngespinst das ich hatte und einfach nur ziemlich realistisch war. Mit einer gedanklichen Bestätigung ließ ich die Sonnengläser ausfahren und schaltete einen Gang höher, ich musste gleich da sein.

Ich erkannte Pritchards Wohnung aus meiner Distanz, in unverbindlicher Nähe waren zwei Personen, zwar nicht komplett schwarz gekleidet oder maskiert, aber schon unpassend für die Gegend hier. Sie redeten sehr leise und schienen zu warten. Wenn es die beiden von letztem Mal waren, mussten die mich erkennen und auf mich zu kommen, denn ich wusste nur, dass es ein Kerl und eine Frau waren, mehr nicht. Mehr gaben sie nicht zu erkennen. Das alles war aber kein Thema, denn die beiden Fremden sahen mich, nickten sich zu, und kamen auf mich zu. „Adam Jensen?“ Ein Kerl, der bisschen aussah wie ich in 10 Jahre jünger und eine blonde noch jüngere Frau mit Side Cut. Auch ich nickte. „Gut. Kein Wort zu irgendwem. Am Besten reden wir auch nicht zu lang. Das ist für uns und für dich von Vorteil.“ Dass sie sich mir zu Erkennen gaben hieß, dass sie mir ziemlich vertrauten. Das sie das auch konnten habe ich auch versucht zu beweisen. „Wie soll das jetzt weiter gehen?“
„Zumindest muss dieser Schwindel auffliegen.“ Wie ich gedacht habe gab es nur wenige Lösungen für das Problem, das war Eine davon, demnach war ich auf diese Antwort gefasst. Ganz eigentlich war ich auch sehr angetan von der Idee. „Und wie stellt ihr euch das vor?“
„Aufnahmen machen und veröffentlichen?“ Ich lachte kurz innerlich leicht auf. Ich hatte mehr oder Weniger ja eine Bekanntschaft, die da nachhelfen konnte, welche mir auch auf meine eben noch versendete Email geantwortet hatte. „Ich glaube es kommt auch sehr gut, wenn Eliza das ganze präsentiert. Sie würde es auch so hinbekommen, dass der Schwindel sein Ende nimmt und dennoch wir unwissende Mitarbeiter mit einem blauen Auge davon kommen. Das ganze darf nur ich nicht in die Wege leiten, ihr müsst da irgendwie als Informanten hinhalten.“
Hieß im Klartext, ich würde einen ablaufenden Deal mitfilmen, Eliza darum bitten die Geschäfte aufzudecken, aber daraus eine Geschichte zu machen, die Sarif nicht in den Ruin treiben würde und als Zeugen würden er, sie oder jemand anderes von ihnen hinhalten. „Wie gesagt, nur ich weiß durch euch von dem Scheiß den David Sarif abzieht. Wir Angestellten sind absolut unwissend.“ Sie glaubten mir. Sie stimmten auch dem Plan zu. „Du nimmst also Kontakt zu Eliza auf?“
„Ja mach ich. Ich sage es mal so: wir haben einen gewissen Draht zueinander.“ Die Frau der beiden Rebellen legte sich die Hand auf den Mund. Sie fing beinahe an zu weinen. Das Ganze schien mehr mit ihr zu tun zu haben als nur der Wille nach Gerechtigkeit. Aus der provokant aussehenden jungen Frau wurde ein hilfloses Mädchen. Auch wenn sie nicht in Tränen ausbrach oder laut sagte was in ihr vor sich ging, was sie tat sprach Bände. Sie umarmte mich und gab mir einen Kuss auf die Wange. „Danke“, flüsterte sie mir zu, ließ mich wieder los und lief mit dem Anderen wieder davon. Ich war innerlich überrannt.
Ich wollte eigentlich gar nicht wissen, was bereits alles wegen dieser dreckigen billigen Nachbildungen passiert ist... und ich wollte nicht wissen wie lange die Menschen, die das ganze in Erfahrung gebracht hatten, schon darum kämpften, dass das alles auffliegt und ein Ende nimmt. Das David das alles durchzog, ohne schlechtes Gewissen, machte mich sauer. Dem würde ich mir annehmen, komme was wolle. Ich machte mich mit absichtlichen Pausen auf den Weg zurück zu meinem Apartment. So ganz direkt wollte ich nicht zurück...

Ich öffnete die Tür und wurde von der Lautsprecherstimme begrüßt. Kurz darauf, noch während ich meinen Mantel ablegen wollte, kam Francis mir entgegen. „Um Himmelswillen, ich dachte schon Ihnen wäre etwas passiert.“
„Sehr lang war ich nicht weg.“
„In jeder Sekunde hätte etwas schief gehen können.“ Ich schluckte schwer. Ob wohl ich am Vormittag so ein Arsch war und ihm vorwarf, dass ihn meine Angelegenheiten nichts angehen würden gab er zu sich um mich zu sorgen. Ich hätte am liebsten die Zeit zurück gedreht und diesen verdammten Satz so nie gesagt. „Frank. Ich muss mit dir reden.“ Ich wollte das endlich aufklären. Egal was das nun heißen würde. Frank wurde stutzig. „Adam... was ist?“ Ich bat ihn darum sich zu setzen, auch wenn so schlimmere Gespräch anfingen als das, was ich nun ansprechen wollte. Aber ich wusste nicht, wie er darauf reagieren würde. Ich blieb stehen und ging immer mal wieder die Couch der Länge nach auf und ab. „Es geht um das,... was ich mit dem 'Geht dich nichts an' meinte. Ich muss kurz überlegen, wo ich anfangen soll...
Als man versuchte deine Wohnung in Brand zu stecken... du warst ja wieder zurück zu deiner Wohnung gegangen, weil... ich mich benommen hatte wie ein Mistkerl. Ich bin dir gefolgt, ich wollte kein Risiko eingehen, dass wieder jemand versuchen würde dich anzugreifen. Und ich habe Zwei gefunden, die damit zu tun hatten. Ich habe mit ihnen geredet und gesagt, sie sollen dich in Ruhe lassen. Ich wusste allerdings noch nicht, ob sie dich wirklich in Ruhe lassen würden und habe dir deshalb nichts erzählt. Tut mir leid, ich hätte dir das alles schon vorher sagen müssen.“ Pritchard schaute mich nachdenklich an. Mehr konnte ich nicht aus seinem Gesichtsausdruck erkennen. Was mich wahnsinnig machte. War er jetzt sauer auf mich? Oder enttäuscht? Er sollte einfach irgendwas sagen... „Du bist mir damals gefolgt? Nachdem wir uns so angebrüllt hatten?“ War das gerade wirklich die erste Frage, die er beantwortet haben wollte? Na gut. „Ja bin ich.“
„Du warst sturzbetrunken und ich hab dich... total aggressiv gemacht weil ich mich in dein Leben eingemischt habe.“
„Ich konnte dich trotzdem nicht alleine zurück gehen lassen. Ich hatte Angst, dass dir etwas passiert.“ Franks Augen begannen sich willkürlich zu bewegen, als würde er Bilder in seinem Kopf verfolgen, die ich nicht sehen konnte. „Ich habe gedacht... du hasst mich dafür.“
„Was? Francis, das ist absurd. Ich habe dich nie gehasst, egal was du zu mir gesagt oder was du getan hast.“
„Scheiße... hätte ich das gewusst... ich hätte dich niemals allein gelassen... dann wäre vielleicht der Absturz so nie gewesen.“
„Moment Francis, ganz langsam! Ich habe erst erwartete das du mir und nicht dir Vorwürfe machst. Also weil ich dir davon nicht direkt erzählt habe und du eigentlich schon länger vielleicht hättest nach Hause gehen und wieder ein normales Leben führen können.“  Noch etwas in Gedanken gefangen sah er mich zögerlich an, allerdings mit einem sehr misstrauischem Ausdruck als ob ich einen schlechten Scherz gemacht hätte. „Dein Ernst? Wir sind doch nicht in einem Adam Sandler Film, wo alles falsch verstanden wird und alles falsch ist, was man getan hat. Ich hätte es vielleicht genauso gemacht.“ Mir fiel eine tonnenschwere Last von den Schultern. „Ich dachte du schnauzt mich jetzt an.“
„Aber was waren das nun für Leute? Was wollten die? Warum haben die das getan?“
„Ich sag's mal so: Es sind keine schlechten Menschen. Es sind verzweifelte Menschen.“ Ich bekam das Gefühl wieder auf der Straße zu stehen und die Umarmung der blonden jungen Frau zu spüren und den kurzen Kuss auf die Wange zu bekommen. „Es sind keine strengen Puristen oder so. Es sind Leute, die etwas herausgefunden haben, dem ich auf den Grund gehen muss. Ich möchte dich da noch nicht mit rein ziehen, sofern ich mit einer gewissen Person noch nicht gesprochen habe. Aber egal. Du bist aus ihrer Schussbahn raus.“
Pritchard stützte seinen Arm auf dem Knie ab und legte seine Stirn auf seine Hand. Dann fuhr er sich durch die Haare und lächelte. Pure Erleichterung. Bei ihm und nun auch bei mir. „Danke.“
In mir schwang allerdings zeitgleich etwas Demut. „Mir geht’s auch wieder besser. Ich denke, das wars langsam mit Urlaub machen.“ Hieß im Klartext: Wir gehen wieder arbeiten und übernachten in getrennten Apartments. Er nickte. „Da haben Sie schon Recht.“ Ich sah auch in ihm, dass er sich darüber jetzt nicht zu sehr freuen konnte, aber wir beide wussten, dass das noch lange nicht hieß, dass alles wieder wäre wie damals. Auf keinen Fall. „Ich werde David gleich Bescheid geben. Er wird sich bestimmt ein Ast freuen.“
„Machen Sie das, Pritchard.“ Er stand wieder auf, ich nahm seinen Platz auf dem Sofa an und lauschte nebenbei dem Gespräch, dass er einleitete. Er wusste, dass ich mit zuhöre, denn er sah mich an während er auf Rückmeldung wartete. „Frank? Gibt es was Neues?“
„Ja. Adam geht es wieder besser. Er sagte, er würde morgen wieder zurück ins Team kommen.“
„Das ist ja eine sehr gute Nachricht! Sagen Sie ihm, dass ich mich sehr freue. Und wie ist es bei Ihnen? Ich meine die Sache mit dem Anschlag auf Sie.“ Frank dachte kurz etwas nach, sein Inneres fragte sich wohl, ob er die Wahrheit sagen oder ihm eine kleine Lüge auftischen sollte. „Die Typen wurden gefasst. Alles wieder gut.“
„Man das war ja eine aufregende Woche. Aber gut das alles wieder geregelt ist. Ich sehe sie dann beide morgen?“
„Genau. Bis morgen.“ Das Gespräch war beendet. Zumindest für heute. Frank strich sich über seine Haare. „Sie kommen für Heute zurecht, Jensen?“
„Wenn nicht, funke ich Sie an.“
„Darum bitte ich.“

Seine letzten Sachen zusammengepackt und unter den Arm geklemmt stand er also nun an der Schwelle meiner Tür, wir wussten beide nicht so ganz, wie wir uns verabschieden sollten. Wir nickten etwas gezwungen, ziemlich synchron, weshalb wir kurz lachten. „Ja, gut... wir sehen uns ja morgen. Und wie gesagt, wenn was ist komme ich sofort wieder.“
„Ich melde mich falls es etwas gibt. Passen Sie auf sich auf, Pritchard.“
„Sie auch auf sich.“ Auch wenn die Verabschiedung mit einer gewissen Distanz und Unsicherheit war, unsere letzten Blicke sagten alles. Danke, Bitte, das verzeihe ich dir nie... einfach alles. Frank wand sich ab und ging. Ich schloss die Tür.
Ich war allein. Aber mir ging es nicht mehr so wie vor einigen Tagen. Da war ich noch überall allein. Jetzt wusste ich: Wenn ich wen brauche, dann ist Jemand da. Und das tat gut. Ich lächelte etwas in mich hinein und ging dann irgendwann zu meinem Computer. Ich hatte noch was zu erledigen. „Eliza?“ Mit ihr Kontakt aufzunehmen war ja nicht schwierig. Sie vertraute mir ihre Zugangsdaten an, weshalb ich sie in einer Videokonferenz kontaktieren konnte. Man musste bei ihr auch kein Freizeichen abwarten oder ähnliches, verständlicher Weise. „Adam. Es ist schön von Ihnen zu hören.“ Ihre Stimme hatte immer etwas beruhigendes, wenn sie nicht gerade aus dem Fernseher drang und über Gewalt und Revolten berichtete. Ich musste zugeben, ich hörte sie gern. Dieses eigentlich mechanisch neutrale, aber zeitgleich doch so menschlich und vertraut. Auch ihr Gesicht war für einen Menschen eher kalt, dennoch so natürlich und herzlich.
„Das kann ich nur zurückgeben. Wie Sie wissen brauche ich Ihre Hilfe.“
„Richtig. Ein wenig weiß ich ja bereits. Was kann ich denn für Sie tun?“
„Es geht um Sarif Industries. Sie wissen von dem Angriff auf die Wohnung meines Kollegen...“ Ich versuchte ihr genug Details zu geben, sodass sie sich selber auch ihren Teil dazu zusammenflechten konnte. Sie sollte über alles Bescheid wissen und ihre eigene Meinung und Idee dazu abgeben. Ihre Bildprojektion schüttelte leicht den Kopf. „Was Sie mir da erzählen könnte das Vertrauen in viele Menschen zerstören. Und Sarif Industries in viele Klageverfahren stürzen.“
„Deshalb brauche ich Ihre Hilfe. Sie wissen, ich lüge nicht gern... Aber irgendwie müssen wir es wie eine Erpressungsgeschichte aussehen lassen... oder so ähnlich. Ich werde David damit auch morgen konfrontieren, es geht mir nicht darumihm den Arsch zu retten...“
„Ich verstehe, was Sie meinen. Die Ungerechtigkeit nimmt wieder überhand. Ich werde Ihnen helfen wieder ein wenig Gleichgewicht herzustellen.“
„Danke. Sie müssen mir nur sagen, was Sie brauchen. Beweise, Aufzeichnungen,... was auch immer.“
„Am Einfachsten, und auch am Glaubwürdigsten wäre es, wenn Sie David zu einer Ansprache bringen würden. Ich kann seine Beteuerung dann unterstützen, dadurch würden wir viel Schaden abweisen.“
„Er soll von sich aus darüber reden?“
„Machen Sie ihm Druck, Adam. Es reicht schon wenn Sie ihm sagen, dass mir Bilder zugespielt worden sind und ich um Stellungnahme bitte für Picus. Wenn Sie eine bessere Idee haben, dann verraten Sie sie mir.“ Sie hatte leider Recht. Und eigentlich würde David damit auch wahrscheinlich ziemlich Angst bekommen. Und das wollte ich. Das würde auch in meinem Sinne sein. Ich plante noch mit ihr den Rest des Planes, den wir morgen in die Tat umsetzen wollten, meldete mich noch einmal bei den Beiden vom Mittag... und irgendwann, ziemlich geschafft, schaltete ich den PC aus, stellte einen Wecker ein und ließ mich ins Bett fallen. Das würde ein Tag werden...
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