I don't have time for you!
von TheStampede
Kurzbeschreibung
(JxP) Adam arbeitet noch immer bei Sarif, selbst wenn er der ganzen Firma nicht mehr traut. Aber seine momentane Lebenssituation lässt nicht zu, dass er jetzt alles auf den Kopf stellt. Seit der Sache mit Megan ist sein ganzes Leben aus den Fugen geraten, (Trigger Warnung) er kommt nur noch durch Tabletten und Alkohol zur Ruhe... und ob wohl er sich aus allem raushalten und mit sich und seinen Problemen alleingelassen werden will kommt dann auch noch sein von Herzen hass-geliebter Kollege Pritchard... Was mit diesem los ist und worauf das hinausläuft... Tja...!
GeschichteAllgemein / P16 / MaleSlash
Adam Jensen
Francis Pritchord
26.10.2015
01.01.2016
9
27.851
3
01.11.2015
2.664
Ausnahmsweise war der Morgen mal anders als sonst. Durch die Mischung aus Alkohol und Schmerztabletten blieb mal jedes Symptom des Katers aus. Zum Glück. Sonst würde es jemand mitbekommen, der mit meinen Problemen nichts zu tun haben sollte. Dieser jemand saß, halb wach, nur seine Jacke abgelegt, auf dem ihm zur Verfügung gestelltes Bett.
„Ist alles okay bei Ihnen, Pritchard?“ Ich stand im Türrahmen meines Zimmers. Pritchard erwiderte den Blick.
„Den Umständen entsprechend. Ich weiß zwar, dass ich hier sicher bin. Aber...“
„Ich kann's verstehen wenn Sie trotzdem scheiße geschlafen haben. Wenn überhaupt.“ So was vergisst man nicht einfach, wenn auf einen ein Anschlag verübt worden ist. Von Unbekannten die einfach wissen, wo man wohnt. Eigentlich würde ich mich bei ihm entschuldigen wollen. Aber irgendwie ging es nicht mit Worten.
„Das Bad ist direkt die Tür hier. Ich... kann Ihnen leider sonst nichts anbieten.“ Ich glaube nicht, dass Francis den Tag mit Alkohol oder sonst was anfangen wollte, was ich noch hier hatte.
„Das ist in Ordnung. Ich will auch eigentlich nicht zu viel Aufwand machen.“ Wie lange er wohl bleiben wird? War seine Wohnung irgendwie so beschädigt, dass er so oder so noch nicht zurück konnte? Wann würde er sich überhaupt wieder zurück trauen?
„Wissen Sie etwas über den Zustand Ihrer Wohnung? Wann können Sie zurück?“ Das war so die noch netteste Frage, die ich aus den Bausteinen meiner Gedanken basteln konnte.
„Es ist, glücklicher Weise, nicht viel passiert... Wenn ich nicht...“
„Sie können hier bleiben.“ Ich stieß mich vom Türrahmen ab und sprach weiter- „Ich kann nichts mit Ihnen anfangen wenn Sie total im Eimer sind. Wir arbeiten noch immer zusammen.“ Frank nickte, ein kleines Lächeln heraus bekommend.
„Jetzt bedanken Sie sich nicht. Gehen Sie ins Bad oder ich geh zuerst.“ Auf das Kommando erhob sich der, vorerst, Mitbewohner und mit einem Wink betrat er das kleine Bad. Währenddessen konnte ich die Spuren des letzten Abends mal beseitigen. Es sah nicht einladend aus, wenn man im Wohnzimmer von Flaschen und leeren Schmerztablettenfolien überhäuft wird. Als ich so, suchend nach Dingen, die ein Gast nicht sehen brauch, durch das Wohnzimmer und dann die Küche huschte, packte ich auch die Kartons der Nahrungsmittel weg, welche ich eh seit vielen Tagen nicht mehr anrührte und mich mehr oder weniger als Kleinkind darstellten. Musste nicht sein. Dann hörte ich das Klicken der Badezimmertür. Das hieß wohl, dass ich nun könne. Dementsprechend kam ich Frank entgegen und nach Vergewisserung, dass das Bad frei war, betrat ich dieses. Ich hatte heute aber nicht so viel Zeit. Es reichte noch mir einen klaren Kopf mit kaltem Wasser zu verpassen. Na toll. Vor ungefähr 24 Stunden versuchte ich allem und jedem aus dem Weg zu gehen. Nun wohnte Pritchard bei mir. Super aus dem Weg gegangen. Aber was sollte ich tun? Ich konnte ihn nicht allein lassen, nachdem ich ihn mehr oder weniger in die Schwierigkeiten gebracht hatte. Wie sollte das nur enden?
Das Bad verlassen und in meinem Raum einiges an Kleidung zusammengesucht machte ich mich ganz fertig.
„Jensen. Ich werde noch vor der Arbeit kurz zurück nach Hause gehen.“ Gerade den schwarzen Pullover übergezogen trat ich aus dem Zimmer hervor und nickte Frank wortlos auf deine Aussage zu. Darauf verließ er das Apartment. Vorerst ruhe. Nicht Ruhe im Sinne von Stille. Nein. Ruhe im Kopf. Es war, als könne ich nun wieder den ganzen Raum um mich ungehindert mit Gedanken füllen ohne das Gefühl zu haben, dass dabei jemand alles sehen oder sogar lesen könnte. Seufzend ließ ich mich gen Wand fallen und verdeckte mir mit der Hand die Augen. Ja, es tat mir leid, dass es so kommen musste. Das Pritchard nun mehr Angst hatte als je zuvor. Wo hatte ich ihn da nur reingebracht mit meiner „Ist mir alles egal“ Einstellung? Oder war das unausweichlich? Er sagte ja auch, dass er nicht die Polizei geholt hätte aus Angst an einen dieser fanatischen Puristen zu geraten. Egal. Jetzt war es so, wie es jetzt war.
Ich musste los. Ich würde ihm eh gleich wieder begegnen. Es war ja fast unmöglich die Etagen zu durchqueren ohne sich dabei zu kreuzen. Allerdings musste ich mich bei David dafür rechtfertigen, dass ich doch heute hier war. Also, da es ja nicht zu verhindern war, landete ich irgendwann am Tag, nach einigem an Arbeit, im Büro von Pritchard. Etwas überrascht wurde ich empfangen.
„Was wollen Sie hier?“
„Nur fragen, ob es was neues gibt.“ Seufzend glaubte Francis erwischt worden zu sein. Er legte sein Gesicht in seine Hände und fuhr sich dann über die Haare.
„Es gibt nichts neues. Außer, dass ich nun nicht einmal mehr Mails bekomme. Gar nichts. Ich habe keine Ahnung woran ich nun bin.“ Es hätte kaum schlechter kommen können. Wer weiß, ob sie nun Frieden gaben, weil ihnen ihre eigenen Aktionen nicht mehr geheuer waren, oder ob sie noch immer darauf aus waren ihm das Leben schwer zu machen.
„Wissen Sie was, Jensen? Ich hab Angst. Richtige verdammte scheiß Angst.“ Nun wollte ich die Sache nicht runter spielen. Es war wirklich ernst.
„Wir müssen schauen, wie es weiter gehen soll. Und das am besten schnell. Damit lass ich Sie nicht allein. “ Ich konnte gut reden. Denn ich hatte gar keine Ahnung, was man nun machen sollte. Nicht einmal eine Spur konnten wir zurück verfolgen, da diese immer wieder verwischt worden ist. Ich fluchte leise, was eher klang wie ein Zischen.
„Tut mir leid, dass ich nicht anders helfen kann. Zumindest vorerst.“
„Sie... helfen mir erst mal genug. Allein schon damit, dass Sie schweigen und ich zumindest die letzte Nacht bei Ihnen bleiben konnte.“ Es war sehr befremdlich, dass er sich bei mir bedankte. Aber die Situation war eh momentan total anders. Wenn wir das hier hinter uns gebracht haben wird es wieder vergessen. Dann würden wir uns wieder gegenseitig zerstückeln wollen. Bis dahin musste ich versuchen ihm zu helfen. Irgendwie.
„David hatte gesagt, ich solle wieder nach Hause. Laut ihm sehe ich auch noch nicht besser aus als gestern.“ Pritchard gab ein Geräusch von sich, als würde er ein Lachen verkneifen.
„Sie können nur besser aussehen als so, wie ich Sie die Nacht angetroffen habe. Sie sahen echt scheiße aus... ging es Ihnen nicht gut?“ Reichte es nicht, dass ich versuchte mich um ihn zu kümmern? Musste er nun auch noch meine Nanny spielen?
„Es war nichts. Ich denke, man sieht sich später wieder?“ Ein Nicken. „Aber dieses Mal nicht so spät. Sonst lasse ich Sie nicht mehr rein.“
Doch es wurde recht spät. Zumindest meiner Meinung nach. Ich hatte bereits drei Gläser wieder geleert und wenn es so weiter ging würde mein Kopf auch wieder anfangen Terz zu machen. Dann könnte Pritchard mich auch wieder kreuzweise. Aber bevor ich die Schmerztabletten nahm fand er doch noch hier her. Da er nicht den Code zu meinem neuen Schloss kannte kam er nicht von außen rein. Also musste ich mich erheben, wenn auch wankend, und die Tür von innen öffnen.
„Pritchard, Sie sind spät dran.“
„Ich musste noch Telefonate wegen dem Brand führen und Sachen abklären. Verzeihen Sie mir bitte! Ich kann ohne ihre Gnade nicht leben!“ Frank schob sich an mir vorbei. Das ließ ich erst mal so auf mir sitzen. Ich müsste mehr trinken um ihm ernsthaft darauf eine Standpauke zu halten wie ein Klassenlehrer auf Abschlussfahrt. Vielleicht hatte er schon wieder so viel Stress?
„Brechen Sie sich keinen ab. Machen Sie es sich gemütlich.“ Die Tür wieder verschlossen und mich wieder zum Sofa begeben musste ich erst einmal einen Schluck nehmen. Die Flasche war fast leer. Den letzten Schluck musste ich in dem Moment absetzten, in welchem Frank wieder ins Wohnzimmer kam, nachdem er im Schlafzimmer war.
„Sind Sie betrunken?“
„Selbst wenn.“ Franks Augen überflogen den Tisch. Dort stand ein Glas, ein Aschenbecher und Schmerztabletten.
„Wie viel haben Sie heute schon getrunken?“
„Warum fragen Sie?“
„Haben Sie dazu Tabletten genommen?“
„Heute noch nicht.“ Bevor ich die Flasche leeren konnte wurde sie mir entrissen. Pritchard glaubte nicht was er sah.
„Jensen, sind Sie des Wahnsinns? Ich weiß zwar, dass Sie nicht mehr alle beisammen haben, aber das hätte ich selbst Ihnen nicht zugetraut. Wie lange saufen Sie schon so viel?“
„Verdammt halten Sie den Mund.“ Glaubte er wirklich er könnte mir eben mal sagen, ich solle nicht so viel trinken und dann ist gut? Dann springen glitzernde Einhörner durch mein momentan so beschissenes Leben und ich vergesse mein Sorgen? Was dachte er, warum ich trinke? Aus Langeweile?
„Nicht, dass Sie das so oder so kaputt machen würde, Ihre Platine schmort davon durch.“ Er zeigte mir nicht den Vogel, er tippte sich dort an die Stirn, wo diese Platine lag.
„Halten Sie sich aus meinem Leben, Pritchard. Reicht es Ihnen nicht erst einmal, dass ich Ihnen helfe? Wollen Sie sich jetzt mit mir verscherzen?“ Ich stand auf und wollte nach der Flasche greifen, doch sie wurde weggehalten. Das konnte doch nicht sein ernst sein...
„Sie können nicht erwarten, dass ich zuschaue, wie Sie wahrscheinlich daran verrecken und ich hier tatenlos im Raum nebenan schlafe!“ Francis trat mit der Flasche zurück, auch wenn er gleich eine Wand im Rücken hatte. Ich folgte ihm, ihn an jene Wand drängend und mit jedem Satz lauter werdend.
„Halten Sie sich da einfach raus, okay? Ich weiß, was ich tue.“
„Wissen Sie nicht!“
„Und das wissen Sie?!“ Jetzt standen wir an der Wand. Aber dennoch ließ Pritchard sich nicht den Mund verbieten. Auch wenn er mir gerade in jeder Hinsicht unterlegen war. Wir sahen uns an. Keiner von uns wich dem anderen.
„Jensen Sie bringen sich damit um!“
„Lieber verrecke ich als den ganzen Scheiß hier nüchtern ertragen zu müssen!“
„Hören Sie auf damit! Es gibt keine Probleme die so schlimm sind, dass man sie nicht lösen kann!“
„Sie haben gar keine Ahnung von meinen Problemen!“ Ich schlug mit der flachen Hand ging gegen die Wand, sodass sie leicht knirschend nachgeben musste. Franks Herz blieb einen Augenblick sichtlich stehen, aber dann stieß er mich weg und sah mich ein letztes Mal an.
„Klar. Dann verrecken Sie doch!“ Das waren die letzten Worte. Dann stürmte er aus dem Apartment. Ich raufte mir die Haare, gar nicht realisierend, was gerade geschah, wankte rückwärts zurück zum Sofa und ließ mich auf dieses fallen.
Was hab ich getan...? Ich glaubte es selber nicht. Eigentlich dröhnte mein Kopf gerade unaufhaltsam, aber irgendwie wollte ich die Tabletten nicht nehmen. Nein. Heute nicht. Aber wahrscheinlich würde ich sie morgen wieder nehmen. Und danach den Tag wieder. Und dann auch wieder. Voller Wut kehrte ich mit einer Armbewegung den ganzen Tisch leer. Das Glas zerbrach, die andere leere Flasche Whiskey hielt es noch aus aber knallte laut, wie der Aschenbecher, auf den Teppich und rollte bis zum Parkett. In wenigen Sekunden fraß mich mein Gewissen und plötzliche Sorgen regelrecht auf. Ich konnte mir denken, nein, ich wusste, dass diese Puristen noch lange nicht genug hatten. Und sie warteten nur auf Pritchard. Sie würden ihn nun sehen auf dem Weg zu seinem Zuhause. Er konnte ja nirgendwo anders hin. Und wer weiß, was dann geschehen würde? Der Gedanke zerrte mich vom Sofa runter und nach draußen. Ich musste ihnen zuvor kommen. Kurzerhand nahm ich einen Pullover mit Kapuze mit und meinen Mantel. Ich dürfte mich nicht erkennen lassen. Auf keinen Fall. Wer wusste, was das für kranke Menschen waren? Und ich durfte mich nicht erkennen lassen wegen Pritchard. Nicht nach dem Auftritt.
Es war recht kalt draußen. Mein Atem stieg auf wie der Dunst, wenn es regnete und dann die warme Sonne auf den Asphalt schien. Flüchtig. Fast unsichtbar. Unscheinbar. Meine Schritte waren gerade so schnell, dass ich nicht ging, aber ich lief auch nicht. Das wäre zu auffällig gewesen. Den Kopf hielt ich gesenkt und hob ihn nur um mich etwas zu orientieren. Ich würde gleich, nach einem Fußweg von ungefähr 20 Minuten in der Straße befinden, wo Frank wohnte. Es war sehr still. Es war diese typische scheinheilige Stille die einen bedrückte und unsicher machte. Ich kam sogar an das Haus. Ich schaute zur dritten Etage herauf, wo er wohnte. Die Fenster waren von innen verhängt. Ja, er war da. Und es war bis jetzt noch nichts passiert. Zum Glück. Also stellte ich mich in den Schatten einer Laterne, etwas entfernter von dem eigentlichen Ort des Geschehens. Wie Ich es mir dachte. Dort tat sich noch was.
Zwei, ebenso vermummte Personen näherten sich dem Haus. Bevor sie allerdings etwas tun konnten kam ich auf sie zu, so langsam ich mit meiner Wut konnte.
„Hey.“ Die Personen wollten fliehen, doch meine ruhige Art verwirrte sie. „Wartet.“ Wie gewollt blieben sie stehen.
„Was willst du?“ Nur einer machte den Anschein sprechen zu wollen, aber nicht gerade freundlich. Es war der größere der Beiden. Dieser kam mir auch provozieren nahe.
„Seid ihr die, die hier den Brandsatz geworfen haben? Warum tut ihr das?“ Auch wenn es schwer war ruhig zu bleiben, so blieb ich es dennoch. Da ich sie bis jetzt nicht erkannte konnte ich nicht die Nerven verlieren und im Nachhinein nach ihnen suchen. Zumindest so lange sie maskiert blieben musste ich versuchen an sie heran zu kommen.
„Wieso willst du das wissen?“
„Sagt mir einfach, warum ihr das tut.“
„... Der Kerl, der da oben wohnt... er ist der Verantwortliche für die Homepage von Sarif Industries. Und die sind schuld daran, dass Menschen streben, die eigentlich nur ehrliche Hilfe brauchen. Die eigentlich nicht sterben müssten!“
„Was meinst du damit?“
„Sarif Industries verkauft Optimierungen, welche billiger sind, aber dafür öfter und mit schwereren Reaktionen abgestoßen werden. Sie arbeiten mit einer Firma zusammen, welche die Medikamente dafür verkauft. Und Sie dürfen raten, seit wann die Preise für diese Medikamente gestiegen sind.“ Wir halten inne. Das konnte nicht sein.
„Seit dem die neuen Augmentierungen verkauft werden.“
„Richtig.“ Ich hätte kotzen können. Ich glaubte noch mich verguckt zu haben. Aber das hatte ich nicht. Wahrscheinlich schlug David auch noch daraus Profit, dass er mit der Firma zusammen arbeitete, die die Medikamente verkaufte. Das war krank. Aber ich traute David das zu. Besonders nach der Sache mit Megan und Hugh. Verdammte Scheiße
„Hört zu... die Leute, die für Sarif arbeiten... die wissen nichts davon. Gebt mir die Chance es ihnen zu erzählen. Dann kann man etwas daran ändern ohne Blut zu vergießen.“
„Woher willst du das wissen?“ Ich zögerte. Es wäre sicherer, wenn ich nicht zugeben würde, dass ich selber augmentiert bin. Das würde mich nicht mehr so glaubwürdig machen. Fast alle waren bei Sarif augmentiert... Sollte ich also zugeben, dass ich dort arbeite?
„Ich arbeite dort.“ Selbst wenn sie mir nun mehr misstrauen würden als vorher. Ich musste auch zeigen, dass ich eine gewisse Macht dort hatte. Daraufhin wurde ich strenger beobachtet. Von beiden.
„Was sagt uns, dass wir dir trauen können?“
„Ich weiß es nicht. Sagt ihr es mir.“ Sie sahen sich verwundert an. Sie schienen wohl nicht damit gerechnet zu haben mit einem Kontakt zu bekommen der dort arbeitet.
„... Gib uns ein Zeichen.“ Nun ergriff auch die zweite der beiden Personen das Wort. Es war eine Frauenstimme. „Morgen, um 13 Uhr. Bring die Firmenhomepage zum Absturz. Du kannst sie entweder disconnecten oder, was schneller ginge, den Server zum Absturz bringen. Das könnte allerdings Datenverlust bedeuten.“
„Ich mache es.“ Ich zögerte nicht lang. Aber gerade nur aus einem Grund. „Sofern ihr erst Mal niemanden mehr bedroht oder angreift.“ Die beiden Maskierten nickten. „Bitte... ich weiß, es ist schwer mir zu vertrauen, aber... meldet euch bei mir. Mit einer festen Emailadresse. Dann kann ich euch sagen, wann ich das alles geklärt haben werde.“ Sie schienen etwas verwundert darüber zu sein, dass ich von den Drohmails wusste. Aber sie nahmen die Visitenkarte an, welche ich ihnen gab. „Es geht anscheinend nicht nur um das Wohl meines unschuldigen Kollegen.“ Eigentlich waren wir gegenseitig aufeinander angewiesen. Das sahen wir alle auch ein.
„Na gut.“ Ihr Blick überflog die Etage von Pritchard. „Wir melden uns bei dir.“ Sie traten zurück, wanden sich ab und liefen weg. Jetzt konnte ich aufatmen. Damit war mein Tag gelaufen.
„Ist alles okay bei Ihnen, Pritchard?“ Ich stand im Türrahmen meines Zimmers. Pritchard erwiderte den Blick.
„Den Umständen entsprechend. Ich weiß zwar, dass ich hier sicher bin. Aber...“
„Ich kann's verstehen wenn Sie trotzdem scheiße geschlafen haben. Wenn überhaupt.“ So was vergisst man nicht einfach, wenn auf einen ein Anschlag verübt worden ist. Von Unbekannten die einfach wissen, wo man wohnt. Eigentlich würde ich mich bei ihm entschuldigen wollen. Aber irgendwie ging es nicht mit Worten.
„Das Bad ist direkt die Tür hier. Ich... kann Ihnen leider sonst nichts anbieten.“ Ich glaube nicht, dass Francis den Tag mit Alkohol oder sonst was anfangen wollte, was ich noch hier hatte.
„Das ist in Ordnung. Ich will auch eigentlich nicht zu viel Aufwand machen.“ Wie lange er wohl bleiben wird? War seine Wohnung irgendwie so beschädigt, dass er so oder so noch nicht zurück konnte? Wann würde er sich überhaupt wieder zurück trauen?
„Wissen Sie etwas über den Zustand Ihrer Wohnung? Wann können Sie zurück?“ Das war so die noch netteste Frage, die ich aus den Bausteinen meiner Gedanken basteln konnte.
„Es ist, glücklicher Weise, nicht viel passiert... Wenn ich nicht...“
„Sie können hier bleiben.“ Ich stieß mich vom Türrahmen ab und sprach weiter- „Ich kann nichts mit Ihnen anfangen wenn Sie total im Eimer sind. Wir arbeiten noch immer zusammen.“ Frank nickte, ein kleines Lächeln heraus bekommend.
„Jetzt bedanken Sie sich nicht. Gehen Sie ins Bad oder ich geh zuerst.“ Auf das Kommando erhob sich der, vorerst, Mitbewohner und mit einem Wink betrat er das kleine Bad. Währenddessen konnte ich die Spuren des letzten Abends mal beseitigen. Es sah nicht einladend aus, wenn man im Wohnzimmer von Flaschen und leeren Schmerztablettenfolien überhäuft wird. Als ich so, suchend nach Dingen, die ein Gast nicht sehen brauch, durch das Wohnzimmer und dann die Küche huschte, packte ich auch die Kartons der Nahrungsmittel weg, welche ich eh seit vielen Tagen nicht mehr anrührte und mich mehr oder weniger als Kleinkind darstellten. Musste nicht sein. Dann hörte ich das Klicken der Badezimmertür. Das hieß wohl, dass ich nun könne. Dementsprechend kam ich Frank entgegen und nach Vergewisserung, dass das Bad frei war, betrat ich dieses. Ich hatte heute aber nicht so viel Zeit. Es reichte noch mir einen klaren Kopf mit kaltem Wasser zu verpassen. Na toll. Vor ungefähr 24 Stunden versuchte ich allem und jedem aus dem Weg zu gehen. Nun wohnte Pritchard bei mir. Super aus dem Weg gegangen. Aber was sollte ich tun? Ich konnte ihn nicht allein lassen, nachdem ich ihn mehr oder weniger in die Schwierigkeiten gebracht hatte. Wie sollte das nur enden?
Das Bad verlassen und in meinem Raum einiges an Kleidung zusammengesucht machte ich mich ganz fertig.
„Jensen. Ich werde noch vor der Arbeit kurz zurück nach Hause gehen.“ Gerade den schwarzen Pullover übergezogen trat ich aus dem Zimmer hervor und nickte Frank wortlos auf deine Aussage zu. Darauf verließ er das Apartment. Vorerst ruhe. Nicht Ruhe im Sinne von Stille. Nein. Ruhe im Kopf. Es war, als könne ich nun wieder den ganzen Raum um mich ungehindert mit Gedanken füllen ohne das Gefühl zu haben, dass dabei jemand alles sehen oder sogar lesen könnte. Seufzend ließ ich mich gen Wand fallen und verdeckte mir mit der Hand die Augen. Ja, es tat mir leid, dass es so kommen musste. Das Pritchard nun mehr Angst hatte als je zuvor. Wo hatte ich ihn da nur reingebracht mit meiner „Ist mir alles egal“ Einstellung? Oder war das unausweichlich? Er sagte ja auch, dass er nicht die Polizei geholt hätte aus Angst an einen dieser fanatischen Puristen zu geraten. Egal. Jetzt war es so, wie es jetzt war.
Ich musste los. Ich würde ihm eh gleich wieder begegnen. Es war ja fast unmöglich die Etagen zu durchqueren ohne sich dabei zu kreuzen. Allerdings musste ich mich bei David dafür rechtfertigen, dass ich doch heute hier war. Also, da es ja nicht zu verhindern war, landete ich irgendwann am Tag, nach einigem an Arbeit, im Büro von Pritchard. Etwas überrascht wurde ich empfangen.
„Was wollen Sie hier?“
„Nur fragen, ob es was neues gibt.“ Seufzend glaubte Francis erwischt worden zu sein. Er legte sein Gesicht in seine Hände und fuhr sich dann über die Haare.
„Es gibt nichts neues. Außer, dass ich nun nicht einmal mehr Mails bekomme. Gar nichts. Ich habe keine Ahnung woran ich nun bin.“ Es hätte kaum schlechter kommen können. Wer weiß, ob sie nun Frieden gaben, weil ihnen ihre eigenen Aktionen nicht mehr geheuer waren, oder ob sie noch immer darauf aus waren ihm das Leben schwer zu machen.
„Wissen Sie was, Jensen? Ich hab Angst. Richtige verdammte scheiß Angst.“ Nun wollte ich die Sache nicht runter spielen. Es war wirklich ernst.
„Wir müssen schauen, wie es weiter gehen soll. Und das am besten schnell. Damit lass ich Sie nicht allein. “ Ich konnte gut reden. Denn ich hatte gar keine Ahnung, was man nun machen sollte. Nicht einmal eine Spur konnten wir zurück verfolgen, da diese immer wieder verwischt worden ist. Ich fluchte leise, was eher klang wie ein Zischen.
„Tut mir leid, dass ich nicht anders helfen kann. Zumindest vorerst.“
„Sie... helfen mir erst mal genug. Allein schon damit, dass Sie schweigen und ich zumindest die letzte Nacht bei Ihnen bleiben konnte.“ Es war sehr befremdlich, dass er sich bei mir bedankte. Aber die Situation war eh momentan total anders. Wenn wir das hier hinter uns gebracht haben wird es wieder vergessen. Dann würden wir uns wieder gegenseitig zerstückeln wollen. Bis dahin musste ich versuchen ihm zu helfen. Irgendwie.
„David hatte gesagt, ich solle wieder nach Hause. Laut ihm sehe ich auch noch nicht besser aus als gestern.“ Pritchard gab ein Geräusch von sich, als würde er ein Lachen verkneifen.
„Sie können nur besser aussehen als so, wie ich Sie die Nacht angetroffen habe. Sie sahen echt scheiße aus... ging es Ihnen nicht gut?“ Reichte es nicht, dass ich versuchte mich um ihn zu kümmern? Musste er nun auch noch meine Nanny spielen?
„Es war nichts. Ich denke, man sieht sich später wieder?“ Ein Nicken. „Aber dieses Mal nicht so spät. Sonst lasse ich Sie nicht mehr rein.“
Doch es wurde recht spät. Zumindest meiner Meinung nach. Ich hatte bereits drei Gläser wieder geleert und wenn es so weiter ging würde mein Kopf auch wieder anfangen Terz zu machen. Dann könnte Pritchard mich auch wieder kreuzweise. Aber bevor ich die Schmerztabletten nahm fand er doch noch hier her. Da er nicht den Code zu meinem neuen Schloss kannte kam er nicht von außen rein. Also musste ich mich erheben, wenn auch wankend, und die Tür von innen öffnen.
„Pritchard, Sie sind spät dran.“
„Ich musste noch Telefonate wegen dem Brand führen und Sachen abklären. Verzeihen Sie mir bitte! Ich kann ohne ihre Gnade nicht leben!“ Frank schob sich an mir vorbei. Das ließ ich erst mal so auf mir sitzen. Ich müsste mehr trinken um ihm ernsthaft darauf eine Standpauke zu halten wie ein Klassenlehrer auf Abschlussfahrt. Vielleicht hatte er schon wieder so viel Stress?
„Brechen Sie sich keinen ab. Machen Sie es sich gemütlich.“ Die Tür wieder verschlossen und mich wieder zum Sofa begeben musste ich erst einmal einen Schluck nehmen. Die Flasche war fast leer. Den letzten Schluck musste ich in dem Moment absetzten, in welchem Frank wieder ins Wohnzimmer kam, nachdem er im Schlafzimmer war.
„Sind Sie betrunken?“
„Selbst wenn.“ Franks Augen überflogen den Tisch. Dort stand ein Glas, ein Aschenbecher und Schmerztabletten.
„Wie viel haben Sie heute schon getrunken?“
„Warum fragen Sie?“
„Haben Sie dazu Tabletten genommen?“
„Heute noch nicht.“ Bevor ich die Flasche leeren konnte wurde sie mir entrissen. Pritchard glaubte nicht was er sah.
„Jensen, sind Sie des Wahnsinns? Ich weiß zwar, dass Sie nicht mehr alle beisammen haben, aber das hätte ich selbst Ihnen nicht zugetraut. Wie lange saufen Sie schon so viel?“
„Verdammt halten Sie den Mund.“ Glaubte er wirklich er könnte mir eben mal sagen, ich solle nicht so viel trinken und dann ist gut? Dann springen glitzernde Einhörner durch mein momentan so beschissenes Leben und ich vergesse mein Sorgen? Was dachte er, warum ich trinke? Aus Langeweile?
„Nicht, dass Sie das so oder so kaputt machen würde, Ihre Platine schmort davon durch.“ Er zeigte mir nicht den Vogel, er tippte sich dort an die Stirn, wo diese Platine lag.
„Halten Sie sich aus meinem Leben, Pritchard. Reicht es Ihnen nicht erst einmal, dass ich Ihnen helfe? Wollen Sie sich jetzt mit mir verscherzen?“ Ich stand auf und wollte nach der Flasche greifen, doch sie wurde weggehalten. Das konnte doch nicht sein ernst sein...
„Sie können nicht erwarten, dass ich zuschaue, wie Sie wahrscheinlich daran verrecken und ich hier tatenlos im Raum nebenan schlafe!“ Francis trat mit der Flasche zurück, auch wenn er gleich eine Wand im Rücken hatte. Ich folgte ihm, ihn an jene Wand drängend und mit jedem Satz lauter werdend.
„Halten Sie sich da einfach raus, okay? Ich weiß, was ich tue.“
„Wissen Sie nicht!“
„Und das wissen Sie?!“ Jetzt standen wir an der Wand. Aber dennoch ließ Pritchard sich nicht den Mund verbieten. Auch wenn er mir gerade in jeder Hinsicht unterlegen war. Wir sahen uns an. Keiner von uns wich dem anderen.
„Jensen Sie bringen sich damit um!“
„Lieber verrecke ich als den ganzen Scheiß hier nüchtern ertragen zu müssen!“
„Hören Sie auf damit! Es gibt keine Probleme die so schlimm sind, dass man sie nicht lösen kann!“
„Sie haben gar keine Ahnung von meinen Problemen!“ Ich schlug mit der flachen Hand ging gegen die Wand, sodass sie leicht knirschend nachgeben musste. Franks Herz blieb einen Augenblick sichtlich stehen, aber dann stieß er mich weg und sah mich ein letztes Mal an.
„Klar. Dann verrecken Sie doch!“ Das waren die letzten Worte. Dann stürmte er aus dem Apartment. Ich raufte mir die Haare, gar nicht realisierend, was gerade geschah, wankte rückwärts zurück zum Sofa und ließ mich auf dieses fallen.
Was hab ich getan...? Ich glaubte es selber nicht. Eigentlich dröhnte mein Kopf gerade unaufhaltsam, aber irgendwie wollte ich die Tabletten nicht nehmen. Nein. Heute nicht. Aber wahrscheinlich würde ich sie morgen wieder nehmen. Und danach den Tag wieder. Und dann auch wieder. Voller Wut kehrte ich mit einer Armbewegung den ganzen Tisch leer. Das Glas zerbrach, die andere leere Flasche Whiskey hielt es noch aus aber knallte laut, wie der Aschenbecher, auf den Teppich und rollte bis zum Parkett. In wenigen Sekunden fraß mich mein Gewissen und plötzliche Sorgen regelrecht auf. Ich konnte mir denken, nein, ich wusste, dass diese Puristen noch lange nicht genug hatten. Und sie warteten nur auf Pritchard. Sie würden ihn nun sehen auf dem Weg zu seinem Zuhause. Er konnte ja nirgendwo anders hin. Und wer weiß, was dann geschehen würde? Der Gedanke zerrte mich vom Sofa runter und nach draußen. Ich musste ihnen zuvor kommen. Kurzerhand nahm ich einen Pullover mit Kapuze mit und meinen Mantel. Ich dürfte mich nicht erkennen lassen. Auf keinen Fall. Wer wusste, was das für kranke Menschen waren? Und ich durfte mich nicht erkennen lassen wegen Pritchard. Nicht nach dem Auftritt.
Es war recht kalt draußen. Mein Atem stieg auf wie der Dunst, wenn es regnete und dann die warme Sonne auf den Asphalt schien. Flüchtig. Fast unsichtbar. Unscheinbar. Meine Schritte waren gerade so schnell, dass ich nicht ging, aber ich lief auch nicht. Das wäre zu auffällig gewesen. Den Kopf hielt ich gesenkt und hob ihn nur um mich etwas zu orientieren. Ich würde gleich, nach einem Fußweg von ungefähr 20 Minuten in der Straße befinden, wo Frank wohnte. Es war sehr still. Es war diese typische scheinheilige Stille die einen bedrückte und unsicher machte. Ich kam sogar an das Haus. Ich schaute zur dritten Etage herauf, wo er wohnte. Die Fenster waren von innen verhängt. Ja, er war da. Und es war bis jetzt noch nichts passiert. Zum Glück. Also stellte ich mich in den Schatten einer Laterne, etwas entfernter von dem eigentlichen Ort des Geschehens. Wie Ich es mir dachte. Dort tat sich noch was.
Zwei, ebenso vermummte Personen näherten sich dem Haus. Bevor sie allerdings etwas tun konnten kam ich auf sie zu, so langsam ich mit meiner Wut konnte.
„Hey.“ Die Personen wollten fliehen, doch meine ruhige Art verwirrte sie. „Wartet.“ Wie gewollt blieben sie stehen.
„Was willst du?“ Nur einer machte den Anschein sprechen zu wollen, aber nicht gerade freundlich. Es war der größere der Beiden. Dieser kam mir auch provozieren nahe.
„Seid ihr die, die hier den Brandsatz geworfen haben? Warum tut ihr das?“ Auch wenn es schwer war ruhig zu bleiben, so blieb ich es dennoch. Da ich sie bis jetzt nicht erkannte konnte ich nicht die Nerven verlieren und im Nachhinein nach ihnen suchen. Zumindest so lange sie maskiert blieben musste ich versuchen an sie heran zu kommen.
„Wieso willst du das wissen?“
„Sagt mir einfach, warum ihr das tut.“
„... Der Kerl, der da oben wohnt... er ist der Verantwortliche für die Homepage von Sarif Industries. Und die sind schuld daran, dass Menschen streben, die eigentlich nur ehrliche Hilfe brauchen. Die eigentlich nicht sterben müssten!“
„Was meinst du damit?“
„Sarif Industries verkauft Optimierungen, welche billiger sind, aber dafür öfter und mit schwereren Reaktionen abgestoßen werden. Sie arbeiten mit einer Firma zusammen, welche die Medikamente dafür verkauft. Und Sie dürfen raten, seit wann die Preise für diese Medikamente gestiegen sind.“ Wir halten inne. Das konnte nicht sein.
„Seit dem die neuen Augmentierungen verkauft werden.“
„Richtig.“ Ich hätte kotzen können. Ich glaubte noch mich verguckt zu haben. Aber das hatte ich nicht. Wahrscheinlich schlug David auch noch daraus Profit, dass er mit der Firma zusammen arbeitete, die die Medikamente verkaufte. Das war krank. Aber ich traute David das zu. Besonders nach der Sache mit Megan und Hugh. Verdammte Scheiße
„Hört zu... die Leute, die für Sarif arbeiten... die wissen nichts davon. Gebt mir die Chance es ihnen zu erzählen. Dann kann man etwas daran ändern ohne Blut zu vergießen.“
„Woher willst du das wissen?“ Ich zögerte. Es wäre sicherer, wenn ich nicht zugeben würde, dass ich selber augmentiert bin. Das würde mich nicht mehr so glaubwürdig machen. Fast alle waren bei Sarif augmentiert... Sollte ich also zugeben, dass ich dort arbeite?
„Ich arbeite dort.“ Selbst wenn sie mir nun mehr misstrauen würden als vorher. Ich musste auch zeigen, dass ich eine gewisse Macht dort hatte. Daraufhin wurde ich strenger beobachtet. Von beiden.
„Was sagt uns, dass wir dir trauen können?“
„Ich weiß es nicht. Sagt ihr es mir.“ Sie sahen sich verwundert an. Sie schienen wohl nicht damit gerechnet zu haben mit einem Kontakt zu bekommen der dort arbeitet.
„... Gib uns ein Zeichen.“ Nun ergriff auch die zweite der beiden Personen das Wort. Es war eine Frauenstimme. „Morgen, um 13 Uhr. Bring die Firmenhomepage zum Absturz. Du kannst sie entweder disconnecten oder, was schneller ginge, den Server zum Absturz bringen. Das könnte allerdings Datenverlust bedeuten.“
„Ich mache es.“ Ich zögerte nicht lang. Aber gerade nur aus einem Grund. „Sofern ihr erst Mal niemanden mehr bedroht oder angreift.“ Die beiden Maskierten nickten. „Bitte... ich weiß, es ist schwer mir zu vertrauen, aber... meldet euch bei mir. Mit einer festen Emailadresse. Dann kann ich euch sagen, wann ich das alles geklärt haben werde.“ Sie schienen etwas verwundert darüber zu sein, dass ich von den Drohmails wusste. Aber sie nahmen die Visitenkarte an, welche ich ihnen gab. „Es geht anscheinend nicht nur um das Wohl meines unschuldigen Kollegen.“ Eigentlich waren wir gegenseitig aufeinander angewiesen. Das sahen wir alle auch ein.
„Na gut.“ Ihr Blick überflog die Etage von Pritchard. „Wir melden uns bei dir.“ Sie traten zurück, wanden sich ab und liefen weg. Jetzt konnte ich aufatmen. Damit war mein Tag gelaufen.