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I don't have time for you!

Kurzbeschreibung
GeschichteAllgemein / P16 / MaleSlash
Adam Jensen Francis Pritchord
26.10.2015
01.01.2016
9
27.851
3
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26.10.2015 2.875
 
Vorwort: Hallo lieber Leser (fals es sowas in dieser Kategorie hier noch gibt...)

Diese Ff gibt es schon seit 2012 auf meinem Laptop, ich hab mich nur nie getraut sie hochzuladen, da JxP/PxJ nicht gern gelesen wurde (gut das ist eher ein Game gespielt von Kerlen daher kann ich das nachvollziehen) aber na ja ich mag die Story, ich hab sie durch zufall wiedergefunden, durchgelesen und dachte: das will ich nicht vergammeln lassen, auch weil bald der neue Teil von Deus Ex raus kommt. Wenn auch nur eine Person diese Ff liest und sie bisschen gut findet hat es sich schon gelohnt.
Es könnten aber noch Fehler drin sein, denn die Story war erst in 3te Person Perspektive geschrieben, hab dann alles auf Ich umgeschrieben. Kann manchmal aber noch sein, dass einige Worte dem nicht angepasst sind.

PS: diese Ff hat keine expliziten Sexszenen, ich mag sowas gar nicht. Klar gehts iwie zur Sache und man bekommt rote Ohren vom lesen *hust hust* , aber ich beschreibe es nicht als würde man wie ein Perverser daneben sitzen und das wie ein Fussballkommentator kommentieren "Und da greift er beherzt zu und stöhnt los! Ja er gibt alles was er hat... aber was kommt jetzt? Er nimmt das Ding und? UND ER STECKT IHN REIN! ER IST DRIN JA ER IST DRIN!" Ähem nein... Wobei es zu solchen Szenen eh nicht kommt, da ich mir schlecht vorstellen kann, dass überhaupt einer von beiden,... ne? Ich denke ihr wisst was ich meine. Keine Popoliebe. Allen das im Zusammenhang mit dem Game zu erwähnen ist so Wrong in so many ways... egal lest endlich! Los! Tschüss!



Ein Tag wie jeder andere. So beginnt jeder meiner Gedanken beim betreten des Gebäudes von Sarif Industries. Ich war froh wenn die Tage alle gleich waren. In letzter Zeit konnte ich selbst daran kaputt gehen wenn nur die automatischen Türen langsamer als normal aufgehen. Alles sollte vollkommen regulär und normal sein. Es sollte einfach nichts mehr passieren was mich aus meiner eh schon so instabilen Bahn werfen könnte. Alles, was mich damals, vor nun knapp drei Monaten so aus dem Konzept gebracht hatte, drängte mich noch jetzt, jeder Zeit, in einen mentalen Zusammenbruch. Gar nichts hatte noch Struktur in meinem Kopf. Erst war Megan tot, dann lebte sie wieder, dann belog sie mich allerdings und nun war ich wieder ganz allein und fand mich nicht mehr zurecht. Es kam mir bereits so unstrukturiert vor, dass die Sonne für mich auf- und unterging wann sie wollte. Aber irgendwann fand ich doch langsam zurück. Es war schwer nach all dem wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Und da ich nun klar wurde, sollte es auch so bleiben. Niemand und nichts sollte das ändern. Keine Megan, kein David und auch kein... „Pritchard.“ Im Aufzug trafen wir aufeinander.
„Morgen Jensen.“

Pritchards Tonfall war unnormal. Ohne Ironie, ohne Sarkasmus, ohne alles. Auch sein Blick war mir gegenüber heute nicht wertend. Eigentlich gar nichts aussagend. Irgendwas stimmte nicht. Aber interessierte es mich? Wollte ich das Risiko eingehen, mich selber aus der Bahn zu werfen, wenn ich mich in das Leben meines Kollegen einmische? Es war nur Frank, Francis Wendell Pritchard. Warum sollte ich das Risiko eingehen sogar die Struktur in unserem sinnlosen und teilweise beleidigenden Miteinander ins Wanken bringen? Nein. Was auch immer heute mit diesem Kerl los war, ich wollte mir das nicht anhören. Ich wollte nicht der sein, der sich selber nun Steine in den Weg legte. Ich hatte selber genug Dinge zu erledigen. Da konnte ich nicht auch noch so tun, als würden mich die Probleme anderer am Herzen liegen. Besonders seine Probleme.

Die letzten Tage kroch ich wegen ihm fast nur noch auf Knien durch die Gegend und meine Aufträge. Frank war schon etwas länger aggressiver als sonst, was mich vorerst nicht störte. Sollte er doch seine Tage haben. Und dann sollte er es doch an mir aus lassen. Ich würde eh nie zugeben, dass mir das langsam zu viel werden könnte. Ich ließ es einfach mit mir machen, so wie sonst auch. Solange es nur das war, war es schon wieder normal bis sogar vollkommen okay. „Jensen! Hören Sie auf mit dem Scheiß und machen Sie hinne!“ „Können Sie nicht einfach machen, was Ihnen aufgetragen wird? Haben Sie Ihnen auch das Hirn rausnehem müssen beim letzten Crash?“ „Das ist nicht Ihr einziger Auftrag für heute verdammt noch mal!“ Und selbst das waren noch angenehme Aussagen. Ich hielt mich immer zurück, antwortete dezent und ließ es nicht darauf ankommen. Wenn ich was sagte, war es eher ein: „Wenn irgendwer etwas zu meckern hat regel ich das. Also hetzten Sie nicht. Würden Sie an meiner Stelle sein würden Sie befürchten die Kontrolle über einige Körperaktivitäten zu verlieren.“

Und jetzt das. Jetzt war Pritchard still. Die Hände hinter seinem Rücken verschränkt, an die Wand des Aufzugs gelehnt und der Blick aus dem großen Fenster über die Stadt gleitend. Vielleicht würde sich, was auch immer er hatte, wieder von allein einrenken und das alte Verhalten wiederkommen? Sollte doch. Es war Pritchard. Wenn er es nicht wäre, dann...
„Jensen. Kann... kann ich Sie gleich um einen Gefallen bitten?“
„Ich muss zu Sarif. Ich weiß nicht, wie lang es dauern wird.“
„Es ist aber wichtig.“

Ich war selbst überrascht von meiner schnellen Reaktion. Aber mein Blocken brachte nichts. Mir entkam nur noch ein tiefer Ton, welcher Frank unsicher aufsehen ließ. Er hatte mit Sicherheit gesehen, dass ich genervt die Zähne zusammenbiss, dass ihm das nicht gefiel. Aber Frank sagte nichts mehr. Kein „Okay, ist nicht so wichtig.“ oder „Vergessen Sie's.“ Es war wirklich wichtig.
„Ich seh zu, was ich tun kann.“

Wir waren im zweiten Stock. Pritchard musste raus. Er nickte mir zu und verließ den Fahrstuhl. Ich selber musste weiter herauf. David Sarif verlangte nach mir. Ich wusste nicht, ob ich mir wünschte, dass es länger dauert, damit ich nicht zu Frank musste, oder ob es nur etwas kurzes sein sollte, damit ich mich schnell vergewissern kann, dass doch nichts ist. Bevor ich mir einer Entscheidung sicher sein konnte war ich bereits angekommen und stand schon fast mitten im Büro von David. Also was war mir nun lieber? Der kurze Flur trennte mich noch und war einfach nicht lang genug um mich noch für einen klaren Gedanken entscheiden zu können.
„Adam! Gut das Sie so schnell hier sein konnten!“ David stand von mir abgewandt und drehte sich erst jetzt um, mit offenen Armen schien er mich mal wieder erwartet zu haben, zumindest sagte das sein Lächeln und die Tatsache, dass er dieses Mal nicht damit beschäftigt war mit seinem Baseball zu hantieren und sich selber an seiner Augmetik zu erfreuen.
„Ich hoffe doch, Sie haben nichts anderes erwartet. Was gibt es? Ich...“ Ich brauchte nur eine freie Sekunde um mich endlich zu entscheiden. Meine Augen überflogen den Schreibtisch vor mir, musterten Stifte, Papiere und Datenpots. Selbst das Abbrechen des Blickkontaktes bot mir nicht die Möglichkeit mich kurz von dem, was geschieht zu distanzieren und endlich zu einer Entscheidung zu kommen. Wollte ich Francis warten lassen? Hieß mein langes Zögern , dass ich mit David einen kleinen Plausch halten will? Das ich lange zögerte dachte nur ich selber. Denn die für mich lange Zeit, in welcher ich mich umschaute und vereinzelte Worte auf Dokumenten las, war eigentlich nur eine kurze Reihung kaum realisierbarer Augenblicke. Also... was verdammt noch mal wollte ich? „Ich... habe nicht viel Zeit. Ich muss noch einiges klären.“ Ich wollte das alles schnell hinter mich bringen.
„Gut. Ich will Sie nicht lange aufhalten. Sie müssen nur dieses Paket an unsere Partnerfirma bringen. Verstehen Sie, ich vertraue nicht mehr jedem Boten. Fühlen Sie sich nicht von mir unterschätzt.“ Das war schwer, wenn man dann auch noch sah, dass das Paket sogar fast durch einen Briefkastenschlitz passte. Ich wurde etwas skeptisch, neigte fragend den Kopf und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Um mich besser und wichtiger zu fühlen: Darf ich wissen, was sich darin befindet?“
„Einige Unterlagen wegen unserer Homepage und... eine kleines Dankeschön. Reicht Ihnen das?“
„Muss es wohl. Ich werde mich gleich auf den Weg machen.“ David lächelte mir zu und legte mir das Paket auf den Tisch. Ohne weitere Fragen zu stellen nahm ich es an und verstaute es in einer unscheinbaren Innentasche meines Mantels.
„Danke.“ Das war wieder der Satz, der auch am Ende hieß: Du kannst gehen.

Schwer durchatmend stand Ich wieder im Fahrstuhl. Jetzt hatte ich wieder Freiraum um meinen Kopf, welchen ich direkt wieder mit Fragen und vielleicht kommenden Antworten ausfüllte. Was würde mich nun erwarten? Vielleicht dachte ich mir Dinge aus, die viel schlimmer waren als das was mich wirklich erwarten sollte. Wieder war ich für meine momentanen Denkverhältnisse schneller auf der Etage, die ich sich erst später zu Gemüte ziehen wollte. Die erste Etage. Die, auf welcher Pritchards Büro war. Wieder biss ich die Zähne zusammen und ging doch weiter, in die Richtung dieses Büros. Bereits aus einer noch großen Distanz sah ich, dass ich erwartet wurde. Die Tür stand sperrangelweit offen und Frank arbeitete nicht. Er saß nur an seinem PC und starrte diesen an.
„Da bin ich. Was ist?“ Ich versuchte kalt und unbeeindruckt zu bleiben, egal was nun kommen würde. Ich hatte halt schon genug Probleme. Andere machten mein Leben nicht leichter. Je nach dem, was es war, würde ich Frank damit eh allein sitzen lassen. Aber... würde er damit allein klar kommen, hätte er wohl als letztes mich um Hilfe gebeten. Was für ein Problem das sein mochte, mich um Hilfe zu beten. Das machte Frank sonst nie. Wirklich nie.
„Schauen Sie bitte mal.“ Frank rutschte mit seinem Computerstuhl etwas von seinem Tisch weg, sodass ich an den Tisch treten und auf den Bildschirm schauen konnte. Eine Email war geöffnet. Auffällig war, dass vieles in Großbuchstaben geschrieben war. Und diese Worte waren nicht nett. Und schmeichelnd erst recht nicht.
„Solche Mails bekomme ich seit einer gewissen Zeit.“ Es war eindeutig eine Drohmail.
„Ihre verdammten Lügen werden Sie nicht weit bringen. Und wenn die Konsequenz nicht von allein folgt, werden wir das in die Hände nehmen. Stehen Sie endlich zu dem, was Sie sind und geben Sie zu, dass das, was Sie tun, nur Geldmacherrei ist! SIE ZERSTÖREN das Leben vieler hilfloser MENSCHEN! Und wenn Sie sich dem nicht im klaren sind, dann wird bald IHR Leben ZERSTÖRT SEIN! Egal durch wen! Wir wissen schon wo Sie arbeiten. Lassen Sie es nicht darauf ankommen herauszufinden, ob wir nicht auch wissen, wo Sie wohnen.“ Diese Zeilen las ich leise für mich vor. Dann schmunzelte ich.
„Das ist das Werk von Puristen. Da scheinen es Jemand auf Sie abgesehen zu haben.“
„Nicht nur Jemand.“ Kurz klickte Frank auf eine weitere Mail.
„Dieser Jemand ist nicht allein.“ Eine frühere Mail, etwas harmloser verfasst als die Neuste, drohte ihm, mit einem Trupp seine Adresse herauszufinden und seine Tür etwas zu demolieren.
„Seit wann bekommen Sie diese Mails?“
„Seit der letzten Aktualisierung der Sarif Industries Homepage, deren Sicherheitsvorkehrungen und Server ich verwalte. Seit der neuen Werbung für die Augmentierungen.“ Ich war ratlos. Konnte man so was ernst nehmen? Beziehungsweise, ab wann wurde so was ernst? Die letzte Aktualisierung war nun mehr als 4 Wochen her. Und anscheinend kamen bis jetzt nur Mails. Blieb es vielleicht nur dabei?
„Vielleicht haben Sie eine heimliche Verehrerin, die nach Aufmerksamkeit schreit? Haben Sie schon mal geantwortet?“
„Ja habe ich, allerdings wechselt die Adresse des Absenders jedes Mal. Langsam... wird mir das etwas zu krass.“
„Wollen Sie nicht lieber die Polizei rufen?“ Pritchard warf den Kopf in den Nacken und legte seine Hände auf seine Augen.
„Glauben Sie nicht, daran habe ich bereits gedacht? Aber wer weiß, wer alles zu diesen kranken Puristen gehört? Ganz im Ernst? Was das angeht traue ich keinem mehr.“ Die Aussage ließ mich hellhörig werden und schmunzeln.
„Und mir erzählen Sie davon? Womit habe ich das verdient?“ Ich legte die Betonung so, dass er sich nicht sicher sein konnte, ob ich das positiv oder negativ meinte. Was Frank dazu brachte mich wieder anzuschauen.
„Ich glaube einfach am wenigsten, dass Sie mir eine Drohmail schreiben oder veranlassen, dass mir einer eine schreibt. Sie würden Meinungsverschiedenheiten mit anderen Mitteln regeln.“ Da hatte er Recht. Ich würde ihm direkt ins Gesicht schlagen wenn ich nicht wissen würde, dass er das vielleicht nicht überleben würde. Pritchard nahm wieder normale Sitzhaltung an und erwartete nun eine Antwort auf das Problem. Seine Augen fragten regelrecht: Und nun?
„Ich weiß nicht, ob Sie das so ernst nehmen sollten. Wenn diese Leute wirklich wollten, hätten Sie Ihnen schon eine klarere Drohung verpasst. Backstein durch Fenster werfen oder so etwas.“ Diese Antwort befriedigte Frank nicht im Geringsten. Gewartet hatte er schon die ganze Zeit.
„Na gut. Ich will nicht sagen, dass ich Ihnen einfach mal blind vertraue. Ich sage lieber: Ich bin mal so naiv und tue, was Sie sagen.“
„Wenn das mal nicht der selbe Sinn in anderen Worten ist.“ Ob mich das nun beruhigte?
„Hauen Sie ab, Jensen.“ Auf das Kommando drehten wir uns einander weg, der eine zu seinem PC zurück, ich zur Tür.
„Aber Jensen.“ Kurz stoppte ich und sah nur halb über die Schulter zurück. „Zu keinem ein Wort. Ich traue hier niemandem.“
„Außer mir.“ Wieder drehte ich mich zur Tür, winkte sichtbar für Frank das „Tschüss“ an und verließ den Raum.

Das Paket ausbringen sollte nicht die Welt sein. Auch, wenn ich nun sehr viel nachzudenken hatte. War es richtig zu sagen, es würde bestimmt nichts passieren? Muss wohl. Eigentlich hatte ich für solche Fälle ein gewisses Gespür. Zumindest hoffte ich es gerade. Könnte ich es mir verzeihen, wenn ich mich getäuscht hätte? Wenn doch etwas passiert? Kurz blieb ich stehen und hielt mir den Kopf. Wieso zweifelte ich plötzlich einfach an allem und jedem? Wieso stellte ich sich so viele Fragen? Ging es schon wieder los? Brachte ich mich schon wieder aus meinem eigenen Schema? Aus meiner eigenen Routine? Nein. Nein, es wird nichts passieren. Egal wer die Gründung dieses Planeten zu verantworten hat, Gott, Allah oder sonst wer, würde mir mit Sicherheit nicht noch mehr Pech und grausame Schicksalsschläge verpassen. Das würde einfach nicht fair sein. Zumindest einmal wollte ich mich darauf verlassen, dass es einfach nicht fair wäre, wenn es mich wieder erwischen würde. Mehr nicht. Einmal daran glauben können, dass ich nun nicht mehr dran ist in den Nesseln zu sitzen. Sich selber Vorwürfe zu machen dort gelandet zu sein, wo ich dann letztendlich bin. Einmal. Mehr nicht.

Die Bewegungslosigkeit ließ mir zu viel Freiraum zum nachdenken. Das war nicht gut. Um meinen Kopf abzuschalten machte ich mich jetzt vollkommen stumpfsinnig auf den Weg zu dieser Partnerfirma der Sarif Industries. Sie war nicht zu weit weg. Man konnte sie fast von hieraus sehen. Der Spaziergang sollte mich wie ein Boot vom Ufer abtreiben lassen. Weg von den Sorgen, die ich gerade befürchtete unsinniger weise wieder zu bekommen. Wieso ließ ich mich von so einer Kleinigkeit wie Puristen so umwerfen? Weil sie seinen Kollegen Liebesbriefe schrieben? Weil sie nichts neues machten und einfach nur rebellierten? Vielleicht war es nur die Tatsache, dass ich gerade reine, ohne Sorgen gefüllte Luft atmen konnte, diese aber nun wieder voll war mit einem Smog aus Einflüssen, die mich stressten und der Sorge, sich einen neuen Kollegen suchen zu müssen. Egal. Verdammt noch mal es sollte nun egal sein! Ich versuchte mich auf etwas anderes, etwas vollkommen anderes zu konzentrieren. Auf die Menschen, die hier durch die Straße gingen, mit Familie, Freunden oder Hunden, allein oder sichtbar mitgenommen von Sorgen wie ich. Egal wo ich hinsah, immer war da dieses bedrückende Gefühl, wieder etwas im Rücken zu haben. An eine Wand gedrängt zu sein. Warum auch immer.

Irgendwann war ich endlich mal angekommen. Der Weg kam mir doppelt so lang vor wie er eigentlich war. Das Gebäude in voller Größe kam aber noch nicht an die der Sarif Industries. Dennoch schienen sie ein wichtiger Punkt gewisser Geschäfte zu sein. Ich trat ein und direkt vor mir wartete die Rezeption. Mit schnellem Schritt und dem Paket in Händen kam ich auf den Mann hinter der Theke zu und stellte mich vor, damit das hier nicht meine Zeit stahl.
„Adam Jensen. Ich soll ein Paket vorbeibringen von David Sarif.“
„Ah, Jensen. Genau. Vielen dank für das schnelle Bringen.“ Das schien es bereits gewesen zu sein... Na gut, das war nur zu meinem Gunsten.

Der ganze Tag schien es mit Aufträgen dieser Art gewesen zu sein. Kleinigkeiten, die mich zwar sehr unterforderten, aber gut. Lieber das als überfordernd. Ich kam irgendwann zu Hause an. Wieder, voll routiniert, legte ich einfach Mantel ab, zog Schuhe aus und nachdem Platz nehmen auf dem Sofa schüttete ich mir den ersten Whiskey ein. Es war der Erste von vielen. Auch das war Routine. Eigentlich die Angenehmste für mich. Irgendwann in ein Gefühl fallen, in welchem einen alles egal sein konnte. In dem Zeit sogar egal ist. Zumindest nach dem dritten oder vierten Glas.

Der Rausch traf ein und ich legte den Kopf auf die Armlehne des Sofas. Es war zwar ein Gefühl des Verlorengehens, aber dennoch war es willkommen. Mehr als alles andere. Mir war schwindelig, alles schien unwirklich und egal. So wie auch die letzten Tage beendete beendete ich diesen auf dem Sofa. Irgendwann schlief ich einfach ein.
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