Josephine Klick Staffel 3
von bichi
Kurzbeschreibung
"Liebe ist alles, was wir brauchen!"
GeschichteKrimi, Liebesgeschichte / P16 / Gen
Fritz Munro
Josephine Klick
20.10.2015
26.05.2016
38
86.642
3
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Dieses Kapitel
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16.04.2016
5.434
So heute mal ein klein wenig länger. Wie gewünscht gibt es eine kleine Wasserschlacht. Ich hatte meine Prioritäten jedoch wo anders gesetzt. Viel Spaß damit!
(Josie) Theresia klatschte einmal motiviert in die Hände, schob sich ihre langen Ärmel hoch und trat zum Spülbecken, wo sie wortlos anfing, das Geschirr abzuwaschen. Fritz und ich jedoch standen uns einfach gegenüber und starrten uns gegenseitig an. Außer Theresias fröhliches Pfeifen herrschte eiserne Stille. Noch immer blickte ich in Fritz´s Augen, fragte mich, woran er wohl gerade dachte. Vermutlich bereute er es und dachte nun darüber nach, doch noch zu flüchten. Ich musste schlucken, als er mich mit diesem intensiven Blick ansah. Wieso hörte er nicht auf damit? Konnte er nicht sehen, dass mich seine Art ganz durcheinander brachte? Weshalb sah er mich nur so an! Und vor allem, weshalb drehte ich mich nicht einfach um? Schön langsam dröhnte mir der Schädel mit all den Fragen. Am liebsten würde ich das Geschirrtuch auf den Tisch knallen und mich für die restliche Zeit im Zimmer verkriechen. Jedoch würde das ein trotziges Kind tun und genau das war ich nicht mehr. Ich atmete tief ein und aus, bevor ich mich selbst ermahnte, mich umzudrehen und endlich mit dem Abtrocknen anzufangen. Erleichtert, dass ich es doch geschafft hatte, lächelte ich und nahm den ersten Teller in die Hand. Mit langsamen Kreisbewegungen fing ich an, den Teller sauber zu machen. Währenddessen spürte ich deutlich den stechenden Blick von Fritz, der mich noch immer anstarrte. Dies ignorierend arbeitete ich weiter und hoffte, dass er stattdessen seine angebotene Hilfe in die Tat umsetzte, damit dieser Blick endlich aufhören würde. Als hätte er meine Gedanken gelesen, trat er plötzlich neben mich, sein Blick jedoch war nach wie vor intensiv. Ich merkte, wie er die Hand ausstreckte. Nachdem der Teller abgetrocknet war, gab ich ihn Fritz in die Hand, darauf bedacht, ihm ja nicht in die Augen zu sehen. In Augen, die einem leicht hypnotisieren konnten. Kurz zuckte ich zusammen. Seine Hand hatte meine berührt, als er mir den Teller abgenommen hatte und ihn anschließend auf den Tisch stellte. Seit wann war ich so empfindlich?! Es war ja nicht so, als hätte er seine Hand auf meiner Brust gehabt. Okay. Ganz schlechte Gedanken. Den Kopf schüttelnd machte ich mich weiter an die Arbeit und wischte die Teller nacheinander schnell ab, stellte sie jedoch dieses Mal hin, ohne sie Fritz direkt entgegenzustrecken. „Man man man. Bei euch sprühen ja schon wieder die Funken.“ hörte ich Theresia anerkennend sagen und ich fing an, mich zu fragen, ob sie recht hatte. Flirteten wir etwa gerade miteinander? Aber wieso sollten wir das tun? Als Freunde tat man so etwas nicht!
„So. Das war der letzte Teller. Jetzt muss nur noch die Küche ein wenig geputzt werden und dann …..“
„Theresia dein Typ wird verlangt.“ wurde sie von Sandra unterbrochen, die lässig in der Tür erschienen war. Ich verdrehte die Augen, als ich ihre Stimme vernahm. Diese Frau schaffte es, dass ich sie von Minute zu Minute immer weniger leiden konnte.
„Worum geht’s denn?“ fragte Theresia interessiert nach.
„Dein Ehemann ist ein Jammerlappen ….. und alt. Ein alter Jammerlappen. Gott bin ich froh, Single zu sein.“ Ich schnaufte. Vermutlich war dies so, weil dich keiner wollte.
„Ist was passiert?“ Ich konnte förmlich die Sorge um ihren Mann in ihrer Stimme spüren. Diese Empfindung berührte mich. Nach so vielen Jahren waren sie noch immer so fürsorglich zueinander. Das war wirklich bemerkenswert. Ob ich das wohl auch irgendwann einmal schaffen würde?
„Der hat sich scheinbar irgendwas ausgerenkt. Marc hats wieder hinbekommen. Trotzdem schreit er nach dir. Bist du dir sicher, dass er n richtiger Mann ist? Hundert pro, dass Fritz nicht geschrien hätte. Nicht wahr?“ meinte sie nun an meinen Kollegen gewandt und klimperte dabei auffällig mit ihren Äuglein. Ich ballte die Fäuste. Am liebsten hätte ich sie mit hohem Bogen rausgeworfen. Wie der Blitz rannte Theresia aus der Tür, scheinbar, um zu ihrem Mann zu eilen. Nachdem weder Fritz noch ich auf Sandra reagierten, rauschte auch sie davon und ließ uns zurück. Ich schüttelte den Kopf, während ich ihr hinterherblickte. „So ein Trampeltier.“ Im Augenwinkel konnte ich erkennen, dass Fritz lächelte, was mich ebenfalls ansteckte. „Aber mit einem hat sie recht. So richtig jammern hab ich dich noch nie gehört.“ sagte ich ihm anerkennend und dachte dabei auch an Greg. Dieser wurde mal von einer Biene gestochen, woraufhin er den ganzen Hof zusammengeschrien hatte vor lauter Schmerzen. Durch sein Fluchen hatte er sogar Votan aufgeschreckt. Hatte ihm dann n Coldback draufgeknallt und fertig. „Ah. Deswegen hast du mich damals angeschossen?“ hörte ich Fritz in meinem Rücken fragen.
Ich grinste. Natürlich war das nicht der Grund gewesen. Vor allem, weil ich es ja nicht mit Absicht getan hatte. „Sicher. Und du hast den Test bestanden. Gratuliere.“ spielte ich mit und wandte mich anschließend dem Spülbecken zu, welches ziemlich aussah wie Sau. Na wunderbar. Das Geschirr war zwar gemacht, jedoch mussten wir noch putzen.
„Na dann. Ran ans Werk.“ teilte ich Fritz mit, doch dieser reagierte irgendwie nicht darauf.
„Och ne ne du. Ich schau lieber zu, wie die Spezialistin das macht.“ meinte er mit diesem Machoton. Dachte er etwa, eine Frau wäre eine Expertin, was das Putzen betraf? Natürlich. Als hätten wir sonst den ganzen Tag nichts zu tun. Na warte mein Lieber. Eilig schnappte ich mir den Schwamm, drehte mich um und warf ihn Fritz zu. Dieser fing ihn mehr oder weniger perplex und verzog daraufhin ganz komisch das Gesicht, ehe er den Schwamm erschrocken und angewidert zugleich fallen ließ. „Super Bielefeld. Jetzt bin ich ganz nass von dem Ding.“ beschwerte er sich, was mir, zugegeben, eine gewisse Genugtuung bescherte.
„Das Ding ist ein Schwamm mein lieber Fritz. Und so mutig biste dann wohl doch nicht, wenn du sogar davor Angst hast.“ zog ich ihn auf, weshalb sein Mund empört aufklappte. Er schien kurz zu überlegen, bekam jedoch dann ein komisches Flimmern in seinen Augen, was nichts Gutes verhieß. Ohoh. Kaum hatte ich das zu ende gedacht, schon schnappte er sich den feuchten Schwamm, sprintete auf mich zu und drückte ihn fest an mich, sodass mein Kleid die ganze Flüssigkeit aufnahm. Ih. Sein selbstgefälliges Grinsen ließ ich natürlich nicht auf mich sitzen. „Du stehst also auf Wasser? Hier bitte, da hast du!“ Ich nahm eine Hand voll Schaum und rieb es ihm direkt in die Haare, während ich zufrieden lachte. Da es nur Albernheiten waren, rechnete ich damit, dass auch er zu lachen begann. Doch er tat es nicht, weshalb mein Blick von seinen Haaren zu seinen Augen wanderte. Sein Gesichtsausdruck war ernst. Nachdem mir bewusst wurde, wie nahe wir uns gerade befanden, fing mein Herz schneller an zu schlagen. Ich schluckte. Wenn das nicht bald aufhören würde, könnte ich wirklich bald singen „Alle Minuten wieder, kommt der Herzkasper, zu mir rüber und bringt mich völlig durcheinander.“
„Und wie gefällt dir dein Klassentreffen?“ fragte ich, um die angespannte Situation wieder zu glätten. Kurz blinzelte er überrascht, ehe er unverändert meinte: „Überraschenderweise mehr als gut.“ Das lag bestimmt nicht an dieser Sandra. War vielleicht ich der Grund? Dieser Gedanke freute mich. „Du bist also froh, dass ich mitgekommen bin.“ versuchte ich, meine Frage zu klären. Ich hatte das Gefühl, als würde mein Herz einen Marathon laufen, so schnell pumpte es. Was würde er nun sagen? Würde er es bejahen? Wenn ja, wie sollte ich dann reagieren? Ich hatte mir die schönsten Antworten ausgedacht, die wirkliche jedoch holte mich aus meinen Fantasien. „Schon irgendwie.“ Enttäuscht ließ ich die Schultern hängen. Um meine Betroffenheit zu verbergen, räusperte ich mich kurz und meinte gespielt lächelnd: „Kompliment, an dir ist wirklich ein Schauspieler verloren gegangen. Du hast so überzeugend den Verliebten gespielt, dass alle es geglaubt haben.“ versuchte das ganze aufzulockern, bewirkte scheinbar jedoch das Gegenteil. Zumindest änderte sich Fritz´s Ausdruck auf einen Schlag. „Offensichtlich war ich nicht gut genug.“ meinte er mit komischen Unterton.
Ich runzelte nach seinen Worten die Stirn. Was sollte denn das schon wieder bedeuten? Wem wollte er etwas beweisen?! Ich verstand einfach nicht, was in seinem Kopf vor sich ging. „Wie meinst du das? Hat dich jemand darauf angesprochen?“ fragte ich nach, was das Fass dann zum Überlaufen brachte. Nach einem kräftigen Schnauben sagte er „Ach vergiss es!“, drehte sich um und rauschte davon. Ich blieb nachdenklich zurück und überlegte, was an meinen Worten so falsch gewesen war. Doch so sehr ich es auch versuchte, ich konnte mir keinen Reim darauf machen.
(Fritz) Wütend schlug ich mit voller Wucht die Tür zu, pfefferte Socken und Schuhe in die Ecke und ging danach zum Bett. Verfluchte Situation! Das würde doch niemals funktionieren. Josephine war einfach viel zu anstrengend! Auf Dauer würden das meine Nerven ohnehin nicht mitmachen. Wieso war ich überhaupt hier her gefahren?! Verdammtes Schloss und seine Einöde. Verdammtes Zimmer, wo sich noch nicht einmal ein Schlafsofa befand. Und verdammte Josephine, da ich dank ihr nun morgen Kreuzschmerzen haben würde. Aber es ging nicht anders. Wären wir in ein und dem selben Bett, würde ich mich nicht beherrschen können, wenigstens ihre Nähe zu suchen. Und das wäre alles andere als hilfreich, wenn man jemanden doch eigentlich vergessen wollte. Und genau das wollte ich. Sie aus meinen Gedanken streichen. Das hatte doch alles keinen Sinn. Ich hatte keine Lust mehr zu warten und zu kämpfen. Mein Bruder hatte gewonnen, wie immer. Je früher ich das einsah desto besser. Mit einer flinken Bewegung schmiss ich mein Bettgewandt auf den Boden und fing an, mein Schlafdomizil so halbwegs gemütlich herzurichten. Kaum war ich damit fertig, schon kam besagte Person, die mein komplettes Leben durcheinandergebracht hatte, herein und sah mich schon wieder mit diesem unwissenden Blick an. Wie verpeilt musste sie bitte sein, dass sie es jetzt noch immer nicht verstanden hatte?! Eine Tatsache, die meine Entscheidung, das Handtuch zu werfen, nur bestätigte.
„Was wird das?“ hörte ich sie doof fragen. Als ob das nicht offensichtlich wäre.
„Siehst du doch.“ war alles, was ich ihr sagte.
„Bist du sauer?“ mutmaßte sie.
Ich schnaufte abermals. Jetzt hatte ich wirklich keine Lust auf Smalltalk. „Bin ich nicht.“ sagte ich schlicht, vermied dabei Blickkontakt zu ihr.
„Ich sehs doch!“
Genervt verdrehte ich die Augen. „Herrgott dann bin ich eben sauer. Na und?! Lass mich doch einfach mal in Ruhe mit deiner nervigen Art!“ forderte ich sie auf. Zu meinem Verwundern regte sie sich gar nicht darüber auf, dass ich sie beleidigt hatte.
„Ist es wegen vorhin in der Küche?“ Ich verschränkte die Arme ineinander vor der Brust und sah nach wie vor auf die Wand, vermied ihre Augen, die mich immer durcheinanderbrachten. Da ich ihr nach einiger Zeit noch immer keine Antwort gab, setzte sie erneut an. „Was meintest du damit, dass du offensichtlich nicht gut genug warst?“
Mit klappte der Mund nach unten. War das wirklich ihr ernst?! Sie klärte die schwierigsten Mordfälle, konnte im Privaten jedoch noch nicht einmal eins und eins zusammenzählen?! Nun hatte ich endgültig die Schnaufe voll. Mit verengten Augen blickte ich sie intensiv an, woraufhin sie ein wenig zurückschreckte. Ich ignorierte dies jedoch und fing an, sie anzuschreien. „Sag mal bist du wirklich so blöd oder willst du es einfach nicht sehen Bielefeld?! Es gibt offensichtlich nur eine Person, die ich nicht überzeugen konnte!“ Dabei betonte ich jedes Wort.
Nach meiner Ansage wagte ich es nicht, noch ein einziges Wort zu sagen, nachdem mir aufgefallen war, dass es in ihrem Kopf ordentlich zum Rattern angefangen hatte. Scharf einatmend stand sie da, die Stirn in ungläubigen Falten gelegt, blickte sie ins Nichts. Gespannt starrte ich sie weiterhin an, wartete auf eine Reaktion ihrerseits. Diese ließ lange auf sich warten, jedoch bekam ich endlich, nach so langer Zeit, die Antwort, die ich hören wollte. „Das war gar nicht gespielt.“ Es war zwar nur ein Flüstern, ich hatte sogar das Gefühl, als hätte sie es nur zu sich selbst gesagt, doch ich hörte es laut und deutlich. Wie hätte ich nicht? Immerhin hatte ich diese Möglichkeit der Erkenntnis bereits schon beinahe begraben.
Etwas milder gestimmt gab ich allmählich meine angespannte Haltung auf. Ich blickte ihr tief in die Augen, nahm jede Mimik und Gestik von ihr wahr. Innerlich grinste ich. Als könnte sie es noch immer nicht richtig wahrhaben. Langsam ging ich auf sie zu, was sie noch nicht einmal zu bemerken schien.
Kurz vor ihr blieb ich stehen und sah sie an. „Nein. Das war es nicht.“ bestätigte ich ihre Gedanken, auch wenn dies wohl nun nicht mehr nötig wäre. Denn nun hatte sie es wahrhaftig verstanden. Immer wieder schüttelte sie ungläubig den Kopf. Ich holte tief Luft, da ich beschlossen hatte, reinen Tisch zu machen. „Es war nicht gespielt. Und wenn du ehrlich bist, dann war es das bei dir auch nicht.“ Kurz darauf kehrte scheinbar wieder Leben in sie. Zumindest schien sie mit meiner Aussage nicht zufrieden zu sein. Im Gegenteil, sie regte sie auf. Noch kräftiger schüttelte sie den Kopf, als glaube sie, sie befände sich im falschen Film. Dabei war sie erst jetzt im realen Leben angekommen, in der Wirklichkeit. „Nein das ….. nein.“ plapperte sie vor sich hin und trat einige Schritte zurück, sorgte für einen Sicherheitsabstand von uns. Ich jedoch ging ihr wieder entgegen. „Wenn ich mich richtig erinnere, hattest du deine Zunge in meinem Mund.“ führte ich meine Erklärung weiter aus.
„Ich …. ich wollte eben überzeugend rüberkommen.“ stotterte sie unsicher, wurde auf einen Schlag aber wütend. Aufgebracht fuhr sie sich kurz durchs Haar, ehe sie mich anfuhr. „Das kann doch nicht dein Ernst sein! Verdammt DU hast dich damals entschieden. Und du hast dich gegen uns entschieden, hast dich gegen MICH entschieden.“ meinte sie rein gesteigert und fuchtelte dabei mit ihren wild Händen umher. Ich musste schlucken, als ich in ihre Augen blickte, die bereits wässrig schillerten. Am liebsten hätte ich sie in den Arm genommen, die Tränen weggewischt. Aber ich wusste nicht, wie sie reagieren würde. Sie war viel zu aufgewühlt dafür.
„Ja ich weiß. Aber es war ein Fehler Josephine. Ich hab mich in ….“ sagte ich ihr und ging weiter auf sie zu. Sie wich zurück und hielt ihre Hände in abwehrender Haltung vor ihrer Brust. „Nein.“
„Josephine ich bin …..“ setzte ich an.
„Nein! Ich will das nicht hören. Verflucht ich bin mit Greg zusammen Fritz! Deinem Bruder!“ erinnerte sie mich daran, was meinem Herzen einen kleinen Stich versetzte. Für eine Sekunde dachte ich darüber nach, ihrer Bitte einfach nachzukommen, sie in Ruhe zu lassen. Doch ich wusste, dass ich das nicht konnte. Nicht, bevor ich nicht eine Antwort auf diese eine Frage bekam, die mich schon seit geraumer Zeit beschäftigte.
Da ich ihre abwehrende Haltung wahrgenommen hatte, blieb ich stehen und blickte sie wieder an. „Du liebst doch Geschichten.“ fing ich an und ihre Fassade fing an leicht zu bröckeln. Sie war einfach viel zu neugierig, worauf ich hinauswollte. Ich holte tief Luft und fuhr fort. „Stell dir vor, du wärst mit einem Flugzeug abgestürzt und gestrandet auf ner einsamen Insel. Welche Begleitung wäre dir lieb.......“
„Was solln diese rhetorischen Fragen?!“
„Beantworte meine Frage doch einfach. Bitte.“ bat ich sie höflich.
„Das steht überhaupt nie zur Debatte, da ich nie im Leben in ein Flugzeug steigen werde!“ meinte sie fest überzeugt davon.
Natürlich merkte ich, dass sie versuchte, auszuweichen. Aber so leicht würde ich es ihr nicht machen! Dann eben anders. Ich trat abermals einen kleinen Schritt auf sie zu, zu meinem Verwundern blieb sie sogar ruhig stehen, beobachtete die Situation jedoch mit Adlersaugen. „Gott dann eben anders. Du gehst doch gerne wandern. Stell dir vor, Greg, du und ich gehen gemeinsam …......“
„Greg hasst wandern. Und es bräuchte schon ein Wunder, dass ihr gemeinsam was macht.“ unterbrach sie mich abermals.
„Ich meinte ja auch hypothetisch Josephine.“ meinte ich gelassen, verdrehte innerlich jedoch die Augen.
„Die Frage ist trotzdem blöd, weil sie nämlich nie eintreten wird.“ stellte sie sich abermals quer und verschränkte die Arme, woraufhin mir der Geduldsfaden endgültig riss.
„Verdammte Scheiße jetzt halt einfach mal die Klappe und hör zu!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!“
Scheinbar war ich so energisch, dass sie sich erschrocken gerade hinstellte und den Mund hielt. Eine stumme Bielefeld, das sah man auch nicht alle Tage.
„Also schön. Wir befinden sich auf einem Berg. Plötzlich siehst du, wie wir abstürzen. Aber wir fallen nicht sondern können uns noch am Rand an instabilen Steinbrocken festhalten. Du stehst auf sicherem Boden und könntest uns retten. Was würdest du tun?“
Abwartend sah ich sie an, jedoch rührte sie sich nicht. „Josephine?“ fragte ich nach fünf Minuten des Schweigens nach. „Ja was? Du wolltest doch, dass ich die Klappe halte!“ meinte sie ein wenig zickig. Nun stöhnte ich wirklich genervt auf. Normalerweise tat sie nie das, was ich sagte. Und nun hörte sie ein einziges Mal in einer Situation, wo ich es eigentlich nicht gewollt hätte. „Was würdest du tun?“ fragte ich wieder, woraufhin ich ein „Na euch retten, was sonst.“ als Antwort erhielt. Jedoch war mir diese nicht genug.
Ich schritt wieder einen Schritt auf sie zu. „Wen würdest du als erstes retten?“ fragte ich interessiert nach. Josephine zuckte gleichgültig die Schultern. „Pf. Keine Ahnung. Ganz spontan halt.“ Mein Gehirn fing an ordentlich zu arbeiten. Wie nur bekäme ich die Information, die ich wollte?! Eine erneute Frage brannte mir auf der Zunge, doch war ich bereit, eine Antwort darauf zu erhalten? Eine so konkrete Frage, dass sie sogar über das endgültige Aus von uns entscheiden könnte? Ich musste es einfach wissen.
„Und wenn du nur so viel Zeit hättest, nur einen von uns zu retten? Stell dir vor, was du dann tun würdest!“ Kaum hatte ich das gesagt, schon wich sie erschrocken zurück. Als hätte sie sich tatsächlich die Situation gerade vorgestellt, als hätte sie sich gedanklich dorthin versetzt. Jedoch gefiel ihr der Gedanke nicht. Das konnte ich in ihrem Gesicht erkennen. Ob sie nun generell nicht darauf eingehen oder sie mich nicht verletzten wollte, wusste ich nicht. „Darauf gebe ich keine Antwort Fritz. Das ist kein Spaß verdammt! Lass uns lieber darüber diskutieren, wie wir jetzt mit der kommenden Situation umgehen sollen.“ wich sie aus, doch ich schüttelte den Kopf und ging weiter auf sie zu. Wieder ging auch sie rückwärts, jedoch war sie mittlerweile an der Wand angelangt, sodass sie nicht mehr entkommen konnte. Direkt vor ihr blieb ich stehen. „Wen würdest du retten?“ fragte ich ein zweites Mal, doch Josephine machte erneut dicht. „Fritz bitte hör auf.“ bat sie mich, beinahe verzweifelt. Ich konnte erkennen, dass sich in ihr Unbehagen bei dieser Vorstellung auslöste. Doch darauf konnte und wollte ich jetzt keine Rücksicht nehmen. Sie hatte meine Küsse erwidert. Eine Antwort war sie mir also schuldig. „Wen?“ fragte ich ein drittes Mal. Josephine verkrampfte sich leicht. Immer und immer wieder stellte ich die selbe Frage, und immer wieder bekam ich die selbe Antwort zu hören. Von Mal zu Mal wurde ich lauter, doch anstatt nachzugeben, tat Bielefeld es mir offensichtlich gleich. Wir versuchten uns gegenseitig zu übertrumpfen, bis ich an einem Punkt angelangt war, einzusehen, dass das nichts nützte. Ein letztes Mal stellte ich diese eine Frage mit kräftiger Stimme und stellte mich darauf ein, wieder eine unzufrieden stellende Antwort zu erhalten.
Mir klappte der Mund jedoch überrascht nach unten, nachdem ich ihre Worten vernommen hatte. Ich hatte mit vielem gerechnet, jedoch ganz bestimmt nicht damit, dass sie es endlich zugeben würde. „Verdammt ich würd dich retten okay!“ hatte sie mir entgegengeschrien. Auch Josephine schien völlig perplex über ihr Geständnis zu sein. Geschockt blickte sie mir direkt in die Augen. Als könnte sie selbst kaum glauben, was gerade über ihre Lippen gekommen war. Einige Minuten herrschte vollkommene Stille. Ich sah ihre Brust, die sich aufgeregt hob und senkte, konnte ihren schnellen Atem hören.
„Ich würd dich retten“ Immer wieder schwirrten mir ihre Worte durch den Kopf. Als mich die Erkenntnis traf, dass sie tatsächlich von Josephine selbst stammten, bekam ich ein Gefühl, das ich vorher noch nie verspürt hatte. Ohne darüber nachzudenken legte ich meine Hände auf ihre Wangen und senkte meine Lippen auf ihre. Ich schloss die Augen und genoss dieses Gefühl, welches sich in mir auslöste. In den letzten Stunden hatten wir uns des Öfteren geküsst, doch dieses Mal fühlte es sich anders an. Besser, intensiver. Ich spürte, dass Josephines Körper unruhig wurde. Ich befürchtete schon, dass sie sich wieder anspannen würde. Umso erleichterter war ich, als ich wahrnahm, dass sie sich gegen die Wand lehnte und sich entspannte. Ich vernahm einen leichten Druck auf meinen Lippen, was mich zum Lächeln brachte. Sie ließ es zu. Und scheinbar gefiel es ihr. Sie legte ihre Arme um meinen Nacken und schmiegte sich an mich. Ich legte meine Hände auf ihre Hüften und zog sie noch näher an mich heran. Einige Minuten standen wir so da und küssten uns sanft, genossen die Nähe des anderen, bis wir uns aufgrund des Sauerstoffmangels lösen mussten. Prüfend sah ich sie an, ihr Blick lag jedoch auf meinem Hemd. Kurz darauf legten sich ihre zittrigen Hände auf die Knöpfe meines Hemdes. Langsam öffnete sie jeden einzelnen, bis zu dem letzten. Nachdem alle offen waren, schob sie mir das Hemd von den Schultern und fing an, auf meine Brust zu starren. Stirnrunzelnd beobachtete ich, was sie vorhatte. Kurz schloss sie die Augen, als würde sie über irgendetwas nachdenken. Nachdem sie sie jedoch wieder geöffnet hatte, legte sie ihre Hände auf meine Brust und fing an, mich zu küssen. Ich genoss ihre Initiative und drückte sie leicht gegen die Wand. Meine Zunge fuhr über ihre Lippen, bat um Einlass, welchen sie mir auch gewährte. Anfangs umspielte meine Zunge ihre noch etwas zaghaft. Mit der Zeit jedoch wurde Josephine immer schneller, was den ein oder anderen Impuls in mir auslöste. Ich spürte ein angenehmes Ziehen in meinem Körper, als ihre Hände meinen Gürtel öffneten. Nachdem meine Hose am Boden gelandet war, suchten meine Hände den Reißverschluss ihres Kleides. Dieser befand sich an ihrem Rücken. Mit einem Ruck öffnete ich den Reißverschluss, machte den Verschluss ihres Bhs ebenfalls auf. Anschließend fuhren meine Hände hinauf zu ihren Schultern. Meine Handflächen legten sich auf ihre Träger, welche ich langsam von ihrem Körper strich. Sofort fiel ihr Kleid geschmeidig zu Boden, der BH folgte. Während ich endgültig aus meiner Hose schlüpfte, zog sich Josephine ihre Schuhe aus. Danach trat sie auf mich zu, legte ihre Lippen auf meine. Unser Kuss war sanft und dennoch löste er ihn mir etwas aus. Ein Verlangen, welches von Sekunde zu Sekunde wuchs. Und es gab nur eine Möglichkeit, dieses zu stillen.
Genüsslich schloss ich die Augen, als Josephine angefangen hatte, an meinem Hals zärtliche Küsse zu verteilen. Meine innere Stimme meldete sich zu Wort, schrie mir zu, dass es falsch war, was wir hier taten. Und im Grunde genommen hatte sie recht. Josephine war in einer Beziehung. Was, wenn sie es bereuen würde? Wenn sie es als Fehler abstempeln würde. Wie würde ich dann reagieren? Könnte ich sie dann noch immer als Kollegin und Freundin betrachten? Zaghaft jedoch bestimmt schob ich sie langsam von mir weg, um ihr in die Augen zu blicken. Ihre Lippen waren leicht geschwollen, ihre Brust hob und senkte sich. Ich musste bei ihrem Anblick schlucken. In ihren Augen spiegelten sich so viele Emotionen. Ich sah Leidenschaft, Sehnsucht und das gleiche Verlangen, das auch ich verspürte. All dies, jedoch konnte ich keinerlei Zweifel darin erkennen. „Was?“ fragte sie mich atemlos und sah mich dabei ein wenig verwirrt an. Mein Blick wanderte ihren Körper hinab, scannte jeden Zentimeter. Ich blieb bei ihren Brüsten hängen. Ihre Brustwarzen hatten sich bereits vor Erregung aufgestellt, was mir endgültig meine Bedenken nahm. Um den Augenblick nicht zu zerstören, fiel meine Antwort nonverbal aus, indem mein Mund ihren in Beschlag nahm. Vergessen waren meine vorherigen Gedanken. Alles, was noch zählte, waren sie und ich. Auch Josephine schien genau der selben Meinung zu sein, denn ihre Zunge nahm erneut einen wilden Kampf mit meiner auf. Ich machte einen euphorischen Seufzer, als ich nach langer Zeit endlich wieder ihre nackte Haut auf meiner spürte. Eng umschlungen stolperten wir zum Bettende, wo wir kurz stehen blieben. Mit einer stürmischen Bewegung schob mich Josephine aufs Bett. Ich legte mich ausgestreckt hin und wartete darauf, dass sie mir Gesellschaft leistete. Auf allen Vieren krabbelte sie zu mir, setzte sich anschließend auf mich. Mein Oberkörper bog sich durch und ich musste stöhnen, als sich unsere Lenden berührten. Nachdem ich mich an dieses Gefühl halbwegs gewöhnt hatte, versuchte ich, mich zu konzentrieren. Ich blickte Josephine von oben bis unten an. Mein Herz fing bei diesem Anblick schneller an zu schlagen. Wie eine griechische Göttin saß sie auf mir und lächelte mich an.
Sie beugte sich über mich und fing an, sanfte Küsse auf meiner Brust zu verteilen. Ich ließ sie gewähren und lag einfach nur still da. Genüsslich schloss ich die Augen und kostete jeden ihrer Berührungen vollends aus. Eine Gänsehaut machte sich auf meinem Rücken breit. Ich hatte das Gefühl, als wäre sie überall. Ich fühlte ihre Finger, die sanft über meine Haut strichen, ihre küssenden Lippen, ihr Haar, welches ebenfalls eine brennende Spur hinterlässt, wo es mich berührte. Gott was machte sie nur mit mir? Bielefeld schien mein hilfloser Zustand zu gefallen. Zumindest lächelte sie hämisch. Das konnte ich deutlich spüren. Mittlerweile war sie bereits an meinem Bauch angekommen. Je weiter sie sich meiner empfindlichen Stelle näherte, desto schneller ging mein Atem. Schon jetzt konnte ich ein großes Ziehen verspüren, welches jedoch mit jeder ihrer Berührungen zu wachsen schien. Ich stöhnte lustvoll auf, als sich ihre Finger in den Bund meiner Shorts krallten und diese mit einem Ruck auszog. Mit großer Vorfreude wartete ich, dass ihre Lippen endlich ihr Ziel erreichten. Stattdessen fuhr sie ihr Programm weiter unten bei meinen Beinen fort. Quälend langsam wanderte sie nach oben, ließ sich dabei irrsinnig viel Zeit, nur, um danach abermals die Richtung zu wechseln. Frustriert schnaufte ich aus, was Josephine lächelnd zur Kenntnis nahm. Als wäre diese Bestätigung nötig gewesen, legten sich ihre Lippen endlich auf die Stelle, die bereits vor Sehnsucht zu zerbersten drohte. Erleichtert und erregt zugleich stöhnte ich ungeniert aus, gab mich ihrer speziellen Verwöhnung vollkommen hin. Ich konnte spüren, wie meine Leidenschaft immer mehr zunahm. Irgendwann kam ich an einen Punkt, wo ich dachte, den Verstand zu verlieren.
Ich winkelte meine Arme an, um mich vom Bett ein wenig abzustützen und musste mich erneut zusammenreißen. Ihr dabei zuzusehen, wie sie mich liebte, war unbeschreiblich heiß. Als hätte sie meinen Blick auf ihr gespürt, setzte sie sich auf und starrte mich an. Kurz blickte ich ihr in die Augen, ehe sich meine rechte Hand auf ihre Wange legte und ihr Gesicht zu meinem zog. Zärtlich legten sich meine Lippen auf ihre, bevor ich Josephine auf das Bett drückte und ihr die gleiche Aufmerksamkeit zukommen ließ. Ich legte mich seitlich neben sie, sodass ich in ihr Gesicht blicken konnte. Mit meiner rechten Hand stützte ich meinen Kopf, während meine linke sich mit ihrer Brust beschäftigte. Ich hörte ihre zufriedenen Seufzer, was mich zum Lächeln brachte. Es gefiel mir, sie glücklich zu sehen. Noch dazu, wenn ich der Auslöser dafür war. Mal mit kleineren, mal mit größeren Kreisbewegungen strichen meine Fingerspitzen auf ihrem Bauch. Während meiner Berührungen nahm ich jede noch so kleine Veränderung ihrer Mimik wahr. Mit Genuss schloss sie ihre Augen und wand sich unter meinen Fingern. Immer näher kam meine Hand zu ihrer Unterhose, welche ich ihr ebenfalls auszog. Vor lauter Ungeduld kam Josephine mir zu Hilfe. Kaum als das letzte Kleidungsstück entfernt war, öffnete sie leicht ihre Schenkel. Scheinbar konnte es ihr nicht schnell genug gehen, was mich schmunzeln ließ. Geduld war noch nie ihre Stärke gewesen. Eigentlich sollte ich sie genauso lange zappeln lassen wie sie es bei mir getan hatte. Da mein Verlangen nach ihr jedoch schon beinahe schmerzte, beschloss ich, ihrem Wunsch nachzukommen. Langsam fanden meine Finger ihren empfindlichen Punkt, um diesen ausführlich zu verwöhnen. Josephine stöhnte laut auf und auch ich stieß einen leisen Schrei aus. Viel zu lange sehnte ich mich nach dieser Frau. Wie oft hatte ich an diese Situation gedacht, wie oft war ich in einen solchen Tagtraum gefallen, nur um anschließend eine kalte Dusche genießen zu müssen. Doch nun war es kein Traum, sie war hier, an meiner Seite und sehnte sich genauso danach, mit mir zu schlafen wie ich es tat. Sie keuchte, ihr Atem ging immer schneller. Ich konnte fühlen, dass sie der Erlösung ziemlich nah war. Kurz bevor sie diese jedoch erreichen konnte, hörte ich mit meinen Berührungen auf. Ich wollte mit ihr gemeinsam kommen. Es dauerte ein wenig, bis sie wieder bei klarem Verstand war. Als sie sich jedoch wieder einigermaßen gefasst hatte, spreizte sie ihre Schenkel so weit wie möglich und blickte mich erwartungsvoll an. Vorsichtig legte ich mich über sie und blickte ihr tief in die Augen. Kaum merklich nickte sie mir zu, woraufhin sich unsere Lippen erneut berührten, während wir uns nach so langer Zeit endlich wieder vereinten.
Scheiße war das geil, dachte ich, nachdem Josephine und ich unseren gemeinsamen Höhepunkt gefunden hatten. Verschwitzt und außer Puste legte ich mich auf die Seite und starrte die Decke an. Diese Nacht war einfach der absolute Wahnsinn gewesen und ich hoffte, dass noch viele folgen würden. Sofern sie sich für mich entscheiden würde. Hoffentlich dachte sie nicht, dass ich es genau darauf angelegt hätte. Um ihr zu zeigen, dass sie für mich mehr war als ein Onenightstand, atmete ich tief ein und meinte zu ihr, dass es schön gewesen wäre. Gespannt wartete ich ab und lauschte, bekam jedoch keine Antwort. Wusste sie etwa nicht, was sie sagen sollte? Unsicher blickte ich auf die linke Seite des Bettes, als ich schmunzelnd zur Kenntnis nahm, dass Josephine völlig kaputt eingeschlafen war. Ganz vorsichtig fuhr ich mit meiner rechten Hand zu ihrem Haar, nahm die Strähne, die ihr ins Gesicht hing, zwischen die Finger und strich sie auf die Seite. Kurz haderte ich mit mir, legte danach jedoch meine Handfläche auf ihre Wange und lächelte sie an. Sie sah so friedlich aus, wenn sie schlief. „Ach Bielefeld. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie anstrengend du manchmal sein kannst“ flüsterte ich „Aber ich hab mich trotzdem in dich verliebt.“
„Hmmm.“ war alles, was von ihr kam. Nach meinem Geständnis legte ich mich wieder hin und starrte erneut auf die Decke. Wie es wohl jetzt weitergehen würde?
„Frrr.“ hörte ich ein komisches Geräusch auf der Seite. Ich blickte nach links und nahm wahr, dass Josephine scheinbar im Schlaf murmelte. Ein Lächeln erschien auf meinem Gesicht. Das war mir damals noch gar nicht aufgefallen. Stirnrunzelnd blickte ich an mir herab, als ich mitbekommen hatte, dass Josephine ihren linken Arm um meinen Bauch geschlungen hatte und sich an mich kuschelte, dabei machte sie einen äußerst zufriedenen Eindruck. Abermals murmelte sie etwas Unmissverständliches. Ich bemühte mich, mein Ohr so weit wie möglich zu ihrem Mund zu führen, um ihre wirren Worte endlich zu entziffern. „Gg li ni li Fr.“ Was sollte denn das jetzt wieder bedeuten?! Super. Selbst im Schlaf drückte sie sich nie konkret aus. Ich lauschte abermals mit der Hoffnung, dass sie nun etwas verständlicher kommunizierte. „Grg lieb nic lieb Frz.“ Beim zweiten Mal konnte ich ein klein wenig mehr verstehen. Hmm. Mit viel Fantasie könnte das bedeuten: „Greg lieb nicht lieb Fritz.“ Was hatte es damit auf sich?! Scheinbar hatte sie auch im Traum die Aufgabe, sich zwischen uns zu entschieden. Die Frage war nur, wer war vorne? Und vor allem, zu wem gehörte das NICHT? Hätte sie nicht den Satz offensichtlicher sagen oder wenigstens einen Beistrich verwenden können? Ich fuhr mir mit meiner linken Hand durchs Haar. Frühestens morgen würde ich wohl eine Antwort erhalten. Ich kam nicht drum herum, ein klein wenig schlechtes Gewissen zu bekommen. Ja Greg war ein Arsch, der Josephine mehr als einmal betrogen hatte. Aber sie selbst war anders. Gleiches mit Gleichem vergelten war nicht richtig. Ich schloss nachdenklich die Augen. Es war nicht richtig, was wir getan hatten, aber dennoch hatte es sich verdammt richtig angefühlt. Verflucht, vermutlich wäre es doch besser gewesen, vorher die Fronten zu klären. Hätte ich es aufhalten sollen? Würde sie sauer auf mich sein und es bereuen? Vielleicht. Ich konnte beim besten Willen nicht sagen, was in diesem Sturkopf vor sich ging. Alles was ich wusste war, dass ICH es nicht bereute, dass ich es so weit hatte kommen lassen. Denn selbst wenn sie sich für Greg entscheiden sollte, so konnte mir diese Nacht mit ihr keiner mehr nehmen. Und dieses Wissen beruhigte mich. Mit gemischten Gefühlen schloss ich die Augen und versuchte, in einen traumlosen Schlaf zu fallen.
Ich hoffe es hat euch gefallen. Was denkt ihr? Wie sieht der nächste Morgen aus? Wird es Josephine bereuen? Wird Fritz sein Geständnis wiederholen? Schreibts in die Kommentare. Würd mich freuen :-)
(Josie) Theresia klatschte einmal motiviert in die Hände, schob sich ihre langen Ärmel hoch und trat zum Spülbecken, wo sie wortlos anfing, das Geschirr abzuwaschen. Fritz und ich jedoch standen uns einfach gegenüber und starrten uns gegenseitig an. Außer Theresias fröhliches Pfeifen herrschte eiserne Stille. Noch immer blickte ich in Fritz´s Augen, fragte mich, woran er wohl gerade dachte. Vermutlich bereute er es und dachte nun darüber nach, doch noch zu flüchten. Ich musste schlucken, als er mich mit diesem intensiven Blick ansah. Wieso hörte er nicht auf damit? Konnte er nicht sehen, dass mich seine Art ganz durcheinander brachte? Weshalb sah er mich nur so an! Und vor allem, weshalb drehte ich mich nicht einfach um? Schön langsam dröhnte mir der Schädel mit all den Fragen. Am liebsten würde ich das Geschirrtuch auf den Tisch knallen und mich für die restliche Zeit im Zimmer verkriechen. Jedoch würde das ein trotziges Kind tun und genau das war ich nicht mehr. Ich atmete tief ein und aus, bevor ich mich selbst ermahnte, mich umzudrehen und endlich mit dem Abtrocknen anzufangen. Erleichtert, dass ich es doch geschafft hatte, lächelte ich und nahm den ersten Teller in die Hand. Mit langsamen Kreisbewegungen fing ich an, den Teller sauber zu machen. Währenddessen spürte ich deutlich den stechenden Blick von Fritz, der mich noch immer anstarrte. Dies ignorierend arbeitete ich weiter und hoffte, dass er stattdessen seine angebotene Hilfe in die Tat umsetzte, damit dieser Blick endlich aufhören würde. Als hätte er meine Gedanken gelesen, trat er plötzlich neben mich, sein Blick jedoch war nach wie vor intensiv. Ich merkte, wie er die Hand ausstreckte. Nachdem der Teller abgetrocknet war, gab ich ihn Fritz in die Hand, darauf bedacht, ihm ja nicht in die Augen zu sehen. In Augen, die einem leicht hypnotisieren konnten. Kurz zuckte ich zusammen. Seine Hand hatte meine berührt, als er mir den Teller abgenommen hatte und ihn anschließend auf den Tisch stellte. Seit wann war ich so empfindlich?! Es war ja nicht so, als hätte er seine Hand auf meiner Brust gehabt. Okay. Ganz schlechte Gedanken. Den Kopf schüttelnd machte ich mich weiter an die Arbeit und wischte die Teller nacheinander schnell ab, stellte sie jedoch dieses Mal hin, ohne sie Fritz direkt entgegenzustrecken. „Man man man. Bei euch sprühen ja schon wieder die Funken.“ hörte ich Theresia anerkennend sagen und ich fing an, mich zu fragen, ob sie recht hatte. Flirteten wir etwa gerade miteinander? Aber wieso sollten wir das tun? Als Freunde tat man so etwas nicht!
„So. Das war der letzte Teller. Jetzt muss nur noch die Küche ein wenig geputzt werden und dann …..“
„Theresia dein Typ wird verlangt.“ wurde sie von Sandra unterbrochen, die lässig in der Tür erschienen war. Ich verdrehte die Augen, als ich ihre Stimme vernahm. Diese Frau schaffte es, dass ich sie von Minute zu Minute immer weniger leiden konnte.
„Worum geht’s denn?“ fragte Theresia interessiert nach.
„Dein Ehemann ist ein Jammerlappen ….. und alt. Ein alter Jammerlappen. Gott bin ich froh, Single zu sein.“ Ich schnaufte. Vermutlich war dies so, weil dich keiner wollte.
„Ist was passiert?“ Ich konnte förmlich die Sorge um ihren Mann in ihrer Stimme spüren. Diese Empfindung berührte mich. Nach so vielen Jahren waren sie noch immer so fürsorglich zueinander. Das war wirklich bemerkenswert. Ob ich das wohl auch irgendwann einmal schaffen würde?
„Der hat sich scheinbar irgendwas ausgerenkt. Marc hats wieder hinbekommen. Trotzdem schreit er nach dir. Bist du dir sicher, dass er n richtiger Mann ist? Hundert pro, dass Fritz nicht geschrien hätte. Nicht wahr?“ meinte sie nun an meinen Kollegen gewandt und klimperte dabei auffällig mit ihren Äuglein. Ich ballte die Fäuste. Am liebsten hätte ich sie mit hohem Bogen rausgeworfen. Wie der Blitz rannte Theresia aus der Tür, scheinbar, um zu ihrem Mann zu eilen. Nachdem weder Fritz noch ich auf Sandra reagierten, rauschte auch sie davon und ließ uns zurück. Ich schüttelte den Kopf, während ich ihr hinterherblickte. „So ein Trampeltier.“ Im Augenwinkel konnte ich erkennen, dass Fritz lächelte, was mich ebenfalls ansteckte. „Aber mit einem hat sie recht. So richtig jammern hab ich dich noch nie gehört.“ sagte ich ihm anerkennend und dachte dabei auch an Greg. Dieser wurde mal von einer Biene gestochen, woraufhin er den ganzen Hof zusammengeschrien hatte vor lauter Schmerzen. Durch sein Fluchen hatte er sogar Votan aufgeschreckt. Hatte ihm dann n Coldback draufgeknallt und fertig. „Ah. Deswegen hast du mich damals angeschossen?“ hörte ich Fritz in meinem Rücken fragen.
Ich grinste. Natürlich war das nicht der Grund gewesen. Vor allem, weil ich es ja nicht mit Absicht getan hatte. „Sicher. Und du hast den Test bestanden. Gratuliere.“ spielte ich mit und wandte mich anschließend dem Spülbecken zu, welches ziemlich aussah wie Sau. Na wunderbar. Das Geschirr war zwar gemacht, jedoch mussten wir noch putzen.
„Na dann. Ran ans Werk.“ teilte ich Fritz mit, doch dieser reagierte irgendwie nicht darauf.
„Och ne ne du. Ich schau lieber zu, wie die Spezialistin das macht.“ meinte er mit diesem Machoton. Dachte er etwa, eine Frau wäre eine Expertin, was das Putzen betraf? Natürlich. Als hätten wir sonst den ganzen Tag nichts zu tun. Na warte mein Lieber. Eilig schnappte ich mir den Schwamm, drehte mich um und warf ihn Fritz zu. Dieser fing ihn mehr oder weniger perplex und verzog daraufhin ganz komisch das Gesicht, ehe er den Schwamm erschrocken und angewidert zugleich fallen ließ. „Super Bielefeld. Jetzt bin ich ganz nass von dem Ding.“ beschwerte er sich, was mir, zugegeben, eine gewisse Genugtuung bescherte.
„Das Ding ist ein Schwamm mein lieber Fritz. Und so mutig biste dann wohl doch nicht, wenn du sogar davor Angst hast.“ zog ich ihn auf, weshalb sein Mund empört aufklappte. Er schien kurz zu überlegen, bekam jedoch dann ein komisches Flimmern in seinen Augen, was nichts Gutes verhieß. Ohoh. Kaum hatte ich das zu ende gedacht, schon schnappte er sich den feuchten Schwamm, sprintete auf mich zu und drückte ihn fest an mich, sodass mein Kleid die ganze Flüssigkeit aufnahm. Ih. Sein selbstgefälliges Grinsen ließ ich natürlich nicht auf mich sitzen. „Du stehst also auf Wasser? Hier bitte, da hast du!“ Ich nahm eine Hand voll Schaum und rieb es ihm direkt in die Haare, während ich zufrieden lachte. Da es nur Albernheiten waren, rechnete ich damit, dass auch er zu lachen begann. Doch er tat es nicht, weshalb mein Blick von seinen Haaren zu seinen Augen wanderte. Sein Gesichtsausdruck war ernst. Nachdem mir bewusst wurde, wie nahe wir uns gerade befanden, fing mein Herz schneller an zu schlagen. Ich schluckte. Wenn das nicht bald aufhören würde, könnte ich wirklich bald singen „Alle Minuten wieder, kommt der Herzkasper, zu mir rüber und bringt mich völlig durcheinander.“
„Und wie gefällt dir dein Klassentreffen?“ fragte ich, um die angespannte Situation wieder zu glätten. Kurz blinzelte er überrascht, ehe er unverändert meinte: „Überraschenderweise mehr als gut.“ Das lag bestimmt nicht an dieser Sandra. War vielleicht ich der Grund? Dieser Gedanke freute mich. „Du bist also froh, dass ich mitgekommen bin.“ versuchte ich, meine Frage zu klären. Ich hatte das Gefühl, als würde mein Herz einen Marathon laufen, so schnell pumpte es. Was würde er nun sagen? Würde er es bejahen? Wenn ja, wie sollte ich dann reagieren? Ich hatte mir die schönsten Antworten ausgedacht, die wirkliche jedoch holte mich aus meinen Fantasien. „Schon irgendwie.“ Enttäuscht ließ ich die Schultern hängen. Um meine Betroffenheit zu verbergen, räusperte ich mich kurz und meinte gespielt lächelnd: „Kompliment, an dir ist wirklich ein Schauspieler verloren gegangen. Du hast so überzeugend den Verliebten gespielt, dass alle es geglaubt haben.“ versuchte das ganze aufzulockern, bewirkte scheinbar jedoch das Gegenteil. Zumindest änderte sich Fritz´s Ausdruck auf einen Schlag. „Offensichtlich war ich nicht gut genug.“ meinte er mit komischen Unterton.
Ich runzelte nach seinen Worten die Stirn. Was sollte denn das schon wieder bedeuten? Wem wollte er etwas beweisen?! Ich verstand einfach nicht, was in seinem Kopf vor sich ging. „Wie meinst du das? Hat dich jemand darauf angesprochen?“ fragte ich nach, was das Fass dann zum Überlaufen brachte. Nach einem kräftigen Schnauben sagte er „Ach vergiss es!“, drehte sich um und rauschte davon. Ich blieb nachdenklich zurück und überlegte, was an meinen Worten so falsch gewesen war. Doch so sehr ich es auch versuchte, ich konnte mir keinen Reim darauf machen.
(Fritz) Wütend schlug ich mit voller Wucht die Tür zu, pfefferte Socken und Schuhe in die Ecke und ging danach zum Bett. Verfluchte Situation! Das würde doch niemals funktionieren. Josephine war einfach viel zu anstrengend! Auf Dauer würden das meine Nerven ohnehin nicht mitmachen. Wieso war ich überhaupt hier her gefahren?! Verdammtes Schloss und seine Einöde. Verdammtes Zimmer, wo sich noch nicht einmal ein Schlafsofa befand. Und verdammte Josephine, da ich dank ihr nun morgen Kreuzschmerzen haben würde. Aber es ging nicht anders. Wären wir in ein und dem selben Bett, würde ich mich nicht beherrschen können, wenigstens ihre Nähe zu suchen. Und das wäre alles andere als hilfreich, wenn man jemanden doch eigentlich vergessen wollte. Und genau das wollte ich. Sie aus meinen Gedanken streichen. Das hatte doch alles keinen Sinn. Ich hatte keine Lust mehr zu warten und zu kämpfen. Mein Bruder hatte gewonnen, wie immer. Je früher ich das einsah desto besser. Mit einer flinken Bewegung schmiss ich mein Bettgewandt auf den Boden und fing an, mein Schlafdomizil so halbwegs gemütlich herzurichten. Kaum war ich damit fertig, schon kam besagte Person, die mein komplettes Leben durcheinandergebracht hatte, herein und sah mich schon wieder mit diesem unwissenden Blick an. Wie verpeilt musste sie bitte sein, dass sie es jetzt noch immer nicht verstanden hatte?! Eine Tatsache, die meine Entscheidung, das Handtuch zu werfen, nur bestätigte.
„Was wird das?“ hörte ich sie doof fragen. Als ob das nicht offensichtlich wäre.
„Siehst du doch.“ war alles, was ich ihr sagte.
„Bist du sauer?“ mutmaßte sie.
Ich schnaufte abermals. Jetzt hatte ich wirklich keine Lust auf Smalltalk. „Bin ich nicht.“ sagte ich schlicht, vermied dabei Blickkontakt zu ihr.
„Ich sehs doch!“
Genervt verdrehte ich die Augen. „Herrgott dann bin ich eben sauer. Na und?! Lass mich doch einfach mal in Ruhe mit deiner nervigen Art!“ forderte ich sie auf. Zu meinem Verwundern regte sie sich gar nicht darüber auf, dass ich sie beleidigt hatte.
„Ist es wegen vorhin in der Küche?“ Ich verschränkte die Arme ineinander vor der Brust und sah nach wie vor auf die Wand, vermied ihre Augen, die mich immer durcheinanderbrachten. Da ich ihr nach einiger Zeit noch immer keine Antwort gab, setzte sie erneut an. „Was meintest du damit, dass du offensichtlich nicht gut genug warst?“
Mit klappte der Mund nach unten. War das wirklich ihr ernst?! Sie klärte die schwierigsten Mordfälle, konnte im Privaten jedoch noch nicht einmal eins und eins zusammenzählen?! Nun hatte ich endgültig die Schnaufe voll. Mit verengten Augen blickte ich sie intensiv an, woraufhin sie ein wenig zurückschreckte. Ich ignorierte dies jedoch und fing an, sie anzuschreien. „Sag mal bist du wirklich so blöd oder willst du es einfach nicht sehen Bielefeld?! Es gibt offensichtlich nur eine Person, die ich nicht überzeugen konnte!“ Dabei betonte ich jedes Wort.
Nach meiner Ansage wagte ich es nicht, noch ein einziges Wort zu sagen, nachdem mir aufgefallen war, dass es in ihrem Kopf ordentlich zum Rattern angefangen hatte. Scharf einatmend stand sie da, die Stirn in ungläubigen Falten gelegt, blickte sie ins Nichts. Gespannt starrte ich sie weiterhin an, wartete auf eine Reaktion ihrerseits. Diese ließ lange auf sich warten, jedoch bekam ich endlich, nach so langer Zeit, die Antwort, die ich hören wollte. „Das war gar nicht gespielt.“ Es war zwar nur ein Flüstern, ich hatte sogar das Gefühl, als hätte sie es nur zu sich selbst gesagt, doch ich hörte es laut und deutlich. Wie hätte ich nicht? Immerhin hatte ich diese Möglichkeit der Erkenntnis bereits schon beinahe begraben.
Etwas milder gestimmt gab ich allmählich meine angespannte Haltung auf. Ich blickte ihr tief in die Augen, nahm jede Mimik und Gestik von ihr wahr. Innerlich grinste ich. Als könnte sie es noch immer nicht richtig wahrhaben. Langsam ging ich auf sie zu, was sie noch nicht einmal zu bemerken schien.
Kurz vor ihr blieb ich stehen und sah sie an. „Nein. Das war es nicht.“ bestätigte ich ihre Gedanken, auch wenn dies wohl nun nicht mehr nötig wäre. Denn nun hatte sie es wahrhaftig verstanden. Immer wieder schüttelte sie ungläubig den Kopf. Ich holte tief Luft, da ich beschlossen hatte, reinen Tisch zu machen. „Es war nicht gespielt. Und wenn du ehrlich bist, dann war es das bei dir auch nicht.“ Kurz darauf kehrte scheinbar wieder Leben in sie. Zumindest schien sie mit meiner Aussage nicht zufrieden zu sein. Im Gegenteil, sie regte sie auf. Noch kräftiger schüttelte sie den Kopf, als glaube sie, sie befände sich im falschen Film. Dabei war sie erst jetzt im realen Leben angekommen, in der Wirklichkeit. „Nein das ….. nein.“ plapperte sie vor sich hin und trat einige Schritte zurück, sorgte für einen Sicherheitsabstand von uns. Ich jedoch ging ihr wieder entgegen. „Wenn ich mich richtig erinnere, hattest du deine Zunge in meinem Mund.“ führte ich meine Erklärung weiter aus.
„Ich …. ich wollte eben überzeugend rüberkommen.“ stotterte sie unsicher, wurde auf einen Schlag aber wütend. Aufgebracht fuhr sie sich kurz durchs Haar, ehe sie mich anfuhr. „Das kann doch nicht dein Ernst sein! Verdammt DU hast dich damals entschieden. Und du hast dich gegen uns entschieden, hast dich gegen MICH entschieden.“ meinte sie rein gesteigert und fuchtelte dabei mit ihren wild Händen umher. Ich musste schlucken, als ich in ihre Augen blickte, die bereits wässrig schillerten. Am liebsten hätte ich sie in den Arm genommen, die Tränen weggewischt. Aber ich wusste nicht, wie sie reagieren würde. Sie war viel zu aufgewühlt dafür.
„Ja ich weiß. Aber es war ein Fehler Josephine. Ich hab mich in ….“ sagte ich ihr und ging weiter auf sie zu. Sie wich zurück und hielt ihre Hände in abwehrender Haltung vor ihrer Brust. „Nein.“
„Josephine ich bin …..“ setzte ich an.
„Nein! Ich will das nicht hören. Verflucht ich bin mit Greg zusammen Fritz! Deinem Bruder!“ erinnerte sie mich daran, was meinem Herzen einen kleinen Stich versetzte. Für eine Sekunde dachte ich darüber nach, ihrer Bitte einfach nachzukommen, sie in Ruhe zu lassen. Doch ich wusste, dass ich das nicht konnte. Nicht, bevor ich nicht eine Antwort auf diese eine Frage bekam, die mich schon seit geraumer Zeit beschäftigte.
Da ich ihre abwehrende Haltung wahrgenommen hatte, blieb ich stehen und blickte sie wieder an. „Du liebst doch Geschichten.“ fing ich an und ihre Fassade fing an leicht zu bröckeln. Sie war einfach viel zu neugierig, worauf ich hinauswollte. Ich holte tief Luft und fuhr fort. „Stell dir vor, du wärst mit einem Flugzeug abgestürzt und gestrandet auf ner einsamen Insel. Welche Begleitung wäre dir lieb.......“
„Was solln diese rhetorischen Fragen?!“
„Beantworte meine Frage doch einfach. Bitte.“ bat ich sie höflich.
„Das steht überhaupt nie zur Debatte, da ich nie im Leben in ein Flugzeug steigen werde!“ meinte sie fest überzeugt davon.
Natürlich merkte ich, dass sie versuchte, auszuweichen. Aber so leicht würde ich es ihr nicht machen! Dann eben anders. Ich trat abermals einen kleinen Schritt auf sie zu, zu meinem Verwundern blieb sie sogar ruhig stehen, beobachtete die Situation jedoch mit Adlersaugen. „Gott dann eben anders. Du gehst doch gerne wandern. Stell dir vor, Greg, du und ich gehen gemeinsam …......“
„Greg hasst wandern. Und es bräuchte schon ein Wunder, dass ihr gemeinsam was macht.“ unterbrach sie mich abermals.
„Ich meinte ja auch hypothetisch Josephine.“ meinte ich gelassen, verdrehte innerlich jedoch die Augen.
„Die Frage ist trotzdem blöd, weil sie nämlich nie eintreten wird.“ stellte sie sich abermals quer und verschränkte die Arme, woraufhin mir der Geduldsfaden endgültig riss.
„Verdammte Scheiße jetzt halt einfach mal die Klappe und hör zu!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!“
Scheinbar war ich so energisch, dass sie sich erschrocken gerade hinstellte und den Mund hielt. Eine stumme Bielefeld, das sah man auch nicht alle Tage.
„Also schön. Wir befinden sich auf einem Berg. Plötzlich siehst du, wie wir abstürzen. Aber wir fallen nicht sondern können uns noch am Rand an instabilen Steinbrocken festhalten. Du stehst auf sicherem Boden und könntest uns retten. Was würdest du tun?“
Abwartend sah ich sie an, jedoch rührte sie sich nicht. „Josephine?“ fragte ich nach fünf Minuten des Schweigens nach. „Ja was? Du wolltest doch, dass ich die Klappe halte!“ meinte sie ein wenig zickig. Nun stöhnte ich wirklich genervt auf. Normalerweise tat sie nie das, was ich sagte. Und nun hörte sie ein einziges Mal in einer Situation, wo ich es eigentlich nicht gewollt hätte. „Was würdest du tun?“ fragte ich wieder, woraufhin ich ein „Na euch retten, was sonst.“ als Antwort erhielt. Jedoch war mir diese nicht genug.
Ich schritt wieder einen Schritt auf sie zu. „Wen würdest du als erstes retten?“ fragte ich interessiert nach. Josephine zuckte gleichgültig die Schultern. „Pf. Keine Ahnung. Ganz spontan halt.“ Mein Gehirn fing an ordentlich zu arbeiten. Wie nur bekäme ich die Information, die ich wollte?! Eine erneute Frage brannte mir auf der Zunge, doch war ich bereit, eine Antwort darauf zu erhalten? Eine so konkrete Frage, dass sie sogar über das endgültige Aus von uns entscheiden könnte? Ich musste es einfach wissen.
„Und wenn du nur so viel Zeit hättest, nur einen von uns zu retten? Stell dir vor, was du dann tun würdest!“ Kaum hatte ich das gesagt, schon wich sie erschrocken zurück. Als hätte sie sich tatsächlich die Situation gerade vorgestellt, als hätte sie sich gedanklich dorthin versetzt. Jedoch gefiel ihr der Gedanke nicht. Das konnte ich in ihrem Gesicht erkennen. Ob sie nun generell nicht darauf eingehen oder sie mich nicht verletzten wollte, wusste ich nicht. „Darauf gebe ich keine Antwort Fritz. Das ist kein Spaß verdammt! Lass uns lieber darüber diskutieren, wie wir jetzt mit der kommenden Situation umgehen sollen.“ wich sie aus, doch ich schüttelte den Kopf und ging weiter auf sie zu. Wieder ging auch sie rückwärts, jedoch war sie mittlerweile an der Wand angelangt, sodass sie nicht mehr entkommen konnte. Direkt vor ihr blieb ich stehen. „Wen würdest du retten?“ fragte ich ein zweites Mal, doch Josephine machte erneut dicht. „Fritz bitte hör auf.“ bat sie mich, beinahe verzweifelt. Ich konnte erkennen, dass sich in ihr Unbehagen bei dieser Vorstellung auslöste. Doch darauf konnte und wollte ich jetzt keine Rücksicht nehmen. Sie hatte meine Küsse erwidert. Eine Antwort war sie mir also schuldig. „Wen?“ fragte ich ein drittes Mal. Josephine verkrampfte sich leicht. Immer und immer wieder stellte ich die selbe Frage, und immer wieder bekam ich die selbe Antwort zu hören. Von Mal zu Mal wurde ich lauter, doch anstatt nachzugeben, tat Bielefeld es mir offensichtlich gleich. Wir versuchten uns gegenseitig zu übertrumpfen, bis ich an einem Punkt angelangt war, einzusehen, dass das nichts nützte. Ein letztes Mal stellte ich diese eine Frage mit kräftiger Stimme und stellte mich darauf ein, wieder eine unzufrieden stellende Antwort zu erhalten.
Mir klappte der Mund jedoch überrascht nach unten, nachdem ich ihre Worten vernommen hatte. Ich hatte mit vielem gerechnet, jedoch ganz bestimmt nicht damit, dass sie es endlich zugeben würde. „Verdammt ich würd dich retten okay!“ hatte sie mir entgegengeschrien. Auch Josephine schien völlig perplex über ihr Geständnis zu sein. Geschockt blickte sie mir direkt in die Augen. Als könnte sie selbst kaum glauben, was gerade über ihre Lippen gekommen war. Einige Minuten herrschte vollkommene Stille. Ich sah ihre Brust, die sich aufgeregt hob und senkte, konnte ihren schnellen Atem hören.
„Ich würd dich retten“ Immer wieder schwirrten mir ihre Worte durch den Kopf. Als mich die Erkenntnis traf, dass sie tatsächlich von Josephine selbst stammten, bekam ich ein Gefühl, das ich vorher noch nie verspürt hatte. Ohne darüber nachzudenken legte ich meine Hände auf ihre Wangen und senkte meine Lippen auf ihre. Ich schloss die Augen und genoss dieses Gefühl, welches sich in mir auslöste. In den letzten Stunden hatten wir uns des Öfteren geküsst, doch dieses Mal fühlte es sich anders an. Besser, intensiver. Ich spürte, dass Josephines Körper unruhig wurde. Ich befürchtete schon, dass sie sich wieder anspannen würde. Umso erleichterter war ich, als ich wahrnahm, dass sie sich gegen die Wand lehnte und sich entspannte. Ich vernahm einen leichten Druck auf meinen Lippen, was mich zum Lächeln brachte. Sie ließ es zu. Und scheinbar gefiel es ihr. Sie legte ihre Arme um meinen Nacken und schmiegte sich an mich. Ich legte meine Hände auf ihre Hüften und zog sie noch näher an mich heran. Einige Minuten standen wir so da und küssten uns sanft, genossen die Nähe des anderen, bis wir uns aufgrund des Sauerstoffmangels lösen mussten. Prüfend sah ich sie an, ihr Blick lag jedoch auf meinem Hemd. Kurz darauf legten sich ihre zittrigen Hände auf die Knöpfe meines Hemdes. Langsam öffnete sie jeden einzelnen, bis zu dem letzten. Nachdem alle offen waren, schob sie mir das Hemd von den Schultern und fing an, auf meine Brust zu starren. Stirnrunzelnd beobachtete ich, was sie vorhatte. Kurz schloss sie die Augen, als würde sie über irgendetwas nachdenken. Nachdem sie sie jedoch wieder geöffnet hatte, legte sie ihre Hände auf meine Brust und fing an, mich zu küssen. Ich genoss ihre Initiative und drückte sie leicht gegen die Wand. Meine Zunge fuhr über ihre Lippen, bat um Einlass, welchen sie mir auch gewährte. Anfangs umspielte meine Zunge ihre noch etwas zaghaft. Mit der Zeit jedoch wurde Josephine immer schneller, was den ein oder anderen Impuls in mir auslöste. Ich spürte ein angenehmes Ziehen in meinem Körper, als ihre Hände meinen Gürtel öffneten. Nachdem meine Hose am Boden gelandet war, suchten meine Hände den Reißverschluss ihres Kleides. Dieser befand sich an ihrem Rücken. Mit einem Ruck öffnete ich den Reißverschluss, machte den Verschluss ihres Bhs ebenfalls auf. Anschließend fuhren meine Hände hinauf zu ihren Schultern. Meine Handflächen legten sich auf ihre Träger, welche ich langsam von ihrem Körper strich. Sofort fiel ihr Kleid geschmeidig zu Boden, der BH folgte. Während ich endgültig aus meiner Hose schlüpfte, zog sich Josephine ihre Schuhe aus. Danach trat sie auf mich zu, legte ihre Lippen auf meine. Unser Kuss war sanft und dennoch löste er ihn mir etwas aus. Ein Verlangen, welches von Sekunde zu Sekunde wuchs. Und es gab nur eine Möglichkeit, dieses zu stillen.
Genüsslich schloss ich die Augen, als Josephine angefangen hatte, an meinem Hals zärtliche Küsse zu verteilen. Meine innere Stimme meldete sich zu Wort, schrie mir zu, dass es falsch war, was wir hier taten. Und im Grunde genommen hatte sie recht. Josephine war in einer Beziehung. Was, wenn sie es bereuen würde? Wenn sie es als Fehler abstempeln würde. Wie würde ich dann reagieren? Könnte ich sie dann noch immer als Kollegin und Freundin betrachten? Zaghaft jedoch bestimmt schob ich sie langsam von mir weg, um ihr in die Augen zu blicken. Ihre Lippen waren leicht geschwollen, ihre Brust hob und senkte sich. Ich musste bei ihrem Anblick schlucken. In ihren Augen spiegelten sich so viele Emotionen. Ich sah Leidenschaft, Sehnsucht und das gleiche Verlangen, das auch ich verspürte. All dies, jedoch konnte ich keinerlei Zweifel darin erkennen. „Was?“ fragte sie mich atemlos und sah mich dabei ein wenig verwirrt an. Mein Blick wanderte ihren Körper hinab, scannte jeden Zentimeter. Ich blieb bei ihren Brüsten hängen. Ihre Brustwarzen hatten sich bereits vor Erregung aufgestellt, was mir endgültig meine Bedenken nahm. Um den Augenblick nicht zu zerstören, fiel meine Antwort nonverbal aus, indem mein Mund ihren in Beschlag nahm. Vergessen waren meine vorherigen Gedanken. Alles, was noch zählte, waren sie und ich. Auch Josephine schien genau der selben Meinung zu sein, denn ihre Zunge nahm erneut einen wilden Kampf mit meiner auf. Ich machte einen euphorischen Seufzer, als ich nach langer Zeit endlich wieder ihre nackte Haut auf meiner spürte. Eng umschlungen stolperten wir zum Bettende, wo wir kurz stehen blieben. Mit einer stürmischen Bewegung schob mich Josephine aufs Bett. Ich legte mich ausgestreckt hin und wartete darauf, dass sie mir Gesellschaft leistete. Auf allen Vieren krabbelte sie zu mir, setzte sich anschließend auf mich. Mein Oberkörper bog sich durch und ich musste stöhnen, als sich unsere Lenden berührten. Nachdem ich mich an dieses Gefühl halbwegs gewöhnt hatte, versuchte ich, mich zu konzentrieren. Ich blickte Josephine von oben bis unten an. Mein Herz fing bei diesem Anblick schneller an zu schlagen. Wie eine griechische Göttin saß sie auf mir und lächelte mich an.
Sie beugte sich über mich und fing an, sanfte Küsse auf meiner Brust zu verteilen. Ich ließ sie gewähren und lag einfach nur still da. Genüsslich schloss ich die Augen und kostete jeden ihrer Berührungen vollends aus. Eine Gänsehaut machte sich auf meinem Rücken breit. Ich hatte das Gefühl, als wäre sie überall. Ich fühlte ihre Finger, die sanft über meine Haut strichen, ihre küssenden Lippen, ihr Haar, welches ebenfalls eine brennende Spur hinterlässt, wo es mich berührte. Gott was machte sie nur mit mir? Bielefeld schien mein hilfloser Zustand zu gefallen. Zumindest lächelte sie hämisch. Das konnte ich deutlich spüren. Mittlerweile war sie bereits an meinem Bauch angekommen. Je weiter sie sich meiner empfindlichen Stelle näherte, desto schneller ging mein Atem. Schon jetzt konnte ich ein großes Ziehen verspüren, welches jedoch mit jeder ihrer Berührungen zu wachsen schien. Ich stöhnte lustvoll auf, als sich ihre Finger in den Bund meiner Shorts krallten und diese mit einem Ruck auszog. Mit großer Vorfreude wartete ich, dass ihre Lippen endlich ihr Ziel erreichten. Stattdessen fuhr sie ihr Programm weiter unten bei meinen Beinen fort. Quälend langsam wanderte sie nach oben, ließ sich dabei irrsinnig viel Zeit, nur, um danach abermals die Richtung zu wechseln. Frustriert schnaufte ich aus, was Josephine lächelnd zur Kenntnis nahm. Als wäre diese Bestätigung nötig gewesen, legten sich ihre Lippen endlich auf die Stelle, die bereits vor Sehnsucht zu zerbersten drohte. Erleichtert und erregt zugleich stöhnte ich ungeniert aus, gab mich ihrer speziellen Verwöhnung vollkommen hin. Ich konnte spüren, wie meine Leidenschaft immer mehr zunahm. Irgendwann kam ich an einen Punkt, wo ich dachte, den Verstand zu verlieren.
Ich winkelte meine Arme an, um mich vom Bett ein wenig abzustützen und musste mich erneut zusammenreißen. Ihr dabei zuzusehen, wie sie mich liebte, war unbeschreiblich heiß. Als hätte sie meinen Blick auf ihr gespürt, setzte sie sich auf und starrte mich an. Kurz blickte ich ihr in die Augen, ehe sich meine rechte Hand auf ihre Wange legte und ihr Gesicht zu meinem zog. Zärtlich legten sich meine Lippen auf ihre, bevor ich Josephine auf das Bett drückte und ihr die gleiche Aufmerksamkeit zukommen ließ. Ich legte mich seitlich neben sie, sodass ich in ihr Gesicht blicken konnte. Mit meiner rechten Hand stützte ich meinen Kopf, während meine linke sich mit ihrer Brust beschäftigte. Ich hörte ihre zufriedenen Seufzer, was mich zum Lächeln brachte. Es gefiel mir, sie glücklich zu sehen. Noch dazu, wenn ich der Auslöser dafür war. Mal mit kleineren, mal mit größeren Kreisbewegungen strichen meine Fingerspitzen auf ihrem Bauch. Während meiner Berührungen nahm ich jede noch so kleine Veränderung ihrer Mimik wahr. Mit Genuss schloss sie ihre Augen und wand sich unter meinen Fingern. Immer näher kam meine Hand zu ihrer Unterhose, welche ich ihr ebenfalls auszog. Vor lauter Ungeduld kam Josephine mir zu Hilfe. Kaum als das letzte Kleidungsstück entfernt war, öffnete sie leicht ihre Schenkel. Scheinbar konnte es ihr nicht schnell genug gehen, was mich schmunzeln ließ. Geduld war noch nie ihre Stärke gewesen. Eigentlich sollte ich sie genauso lange zappeln lassen wie sie es bei mir getan hatte. Da mein Verlangen nach ihr jedoch schon beinahe schmerzte, beschloss ich, ihrem Wunsch nachzukommen. Langsam fanden meine Finger ihren empfindlichen Punkt, um diesen ausführlich zu verwöhnen. Josephine stöhnte laut auf und auch ich stieß einen leisen Schrei aus. Viel zu lange sehnte ich mich nach dieser Frau. Wie oft hatte ich an diese Situation gedacht, wie oft war ich in einen solchen Tagtraum gefallen, nur um anschließend eine kalte Dusche genießen zu müssen. Doch nun war es kein Traum, sie war hier, an meiner Seite und sehnte sich genauso danach, mit mir zu schlafen wie ich es tat. Sie keuchte, ihr Atem ging immer schneller. Ich konnte fühlen, dass sie der Erlösung ziemlich nah war. Kurz bevor sie diese jedoch erreichen konnte, hörte ich mit meinen Berührungen auf. Ich wollte mit ihr gemeinsam kommen. Es dauerte ein wenig, bis sie wieder bei klarem Verstand war. Als sie sich jedoch wieder einigermaßen gefasst hatte, spreizte sie ihre Schenkel so weit wie möglich und blickte mich erwartungsvoll an. Vorsichtig legte ich mich über sie und blickte ihr tief in die Augen. Kaum merklich nickte sie mir zu, woraufhin sich unsere Lippen erneut berührten, während wir uns nach so langer Zeit endlich wieder vereinten.
Scheiße war das geil, dachte ich, nachdem Josephine und ich unseren gemeinsamen Höhepunkt gefunden hatten. Verschwitzt und außer Puste legte ich mich auf die Seite und starrte die Decke an. Diese Nacht war einfach der absolute Wahnsinn gewesen und ich hoffte, dass noch viele folgen würden. Sofern sie sich für mich entscheiden würde. Hoffentlich dachte sie nicht, dass ich es genau darauf angelegt hätte. Um ihr zu zeigen, dass sie für mich mehr war als ein Onenightstand, atmete ich tief ein und meinte zu ihr, dass es schön gewesen wäre. Gespannt wartete ich ab und lauschte, bekam jedoch keine Antwort. Wusste sie etwa nicht, was sie sagen sollte? Unsicher blickte ich auf die linke Seite des Bettes, als ich schmunzelnd zur Kenntnis nahm, dass Josephine völlig kaputt eingeschlafen war. Ganz vorsichtig fuhr ich mit meiner rechten Hand zu ihrem Haar, nahm die Strähne, die ihr ins Gesicht hing, zwischen die Finger und strich sie auf die Seite. Kurz haderte ich mit mir, legte danach jedoch meine Handfläche auf ihre Wange und lächelte sie an. Sie sah so friedlich aus, wenn sie schlief. „Ach Bielefeld. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie anstrengend du manchmal sein kannst“ flüsterte ich „Aber ich hab mich trotzdem in dich verliebt.“
„Hmmm.“ war alles, was von ihr kam. Nach meinem Geständnis legte ich mich wieder hin und starrte erneut auf die Decke. Wie es wohl jetzt weitergehen würde?
„Frrr.“ hörte ich ein komisches Geräusch auf der Seite. Ich blickte nach links und nahm wahr, dass Josephine scheinbar im Schlaf murmelte. Ein Lächeln erschien auf meinem Gesicht. Das war mir damals noch gar nicht aufgefallen. Stirnrunzelnd blickte ich an mir herab, als ich mitbekommen hatte, dass Josephine ihren linken Arm um meinen Bauch geschlungen hatte und sich an mich kuschelte, dabei machte sie einen äußerst zufriedenen Eindruck. Abermals murmelte sie etwas Unmissverständliches. Ich bemühte mich, mein Ohr so weit wie möglich zu ihrem Mund zu führen, um ihre wirren Worte endlich zu entziffern. „Gg li ni li Fr.“ Was sollte denn das jetzt wieder bedeuten?! Super. Selbst im Schlaf drückte sie sich nie konkret aus. Ich lauschte abermals mit der Hoffnung, dass sie nun etwas verständlicher kommunizierte. „Grg lieb nic lieb Frz.“ Beim zweiten Mal konnte ich ein klein wenig mehr verstehen. Hmm. Mit viel Fantasie könnte das bedeuten: „Greg lieb nicht lieb Fritz.“ Was hatte es damit auf sich?! Scheinbar hatte sie auch im Traum die Aufgabe, sich zwischen uns zu entschieden. Die Frage war nur, wer war vorne? Und vor allem, zu wem gehörte das NICHT? Hätte sie nicht den Satz offensichtlicher sagen oder wenigstens einen Beistrich verwenden können? Ich fuhr mir mit meiner linken Hand durchs Haar. Frühestens morgen würde ich wohl eine Antwort erhalten. Ich kam nicht drum herum, ein klein wenig schlechtes Gewissen zu bekommen. Ja Greg war ein Arsch, der Josephine mehr als einmal betrogen hatte. Aber sie selbst war anders. Gleiches mit Gleichem vergelten war nicht richtig. Ich schloss nachdenklich die Augen. Es war nicht richtig, was wir getan hatten, aber dennoch hatte es sich verdammt richtig angefühlt. Verflucht, vermutlich wäre es doch besser gewesen, vorher die Fronten zu klären. Hätte ich es aufhalten sollen? Würde sie sauer auf mich sein und es bereuen? Vielleicht. Ich konnte beim besten Willen nicht sagen, was in diesem Sturkopf vor sich ging. Alles was ich wusste war, dass ICH es nicht bereute, dass ich es so weit hatte kommen lassen. Denn selbst wenn sie sich für Greg entscheiden sollte, so konnte mir diese Nacht mit ihr keiner mehr nehmen. Und dieses Wissen beruhigte mich. Mit gemischten Gefühlen schloss ich die Augen und versuchte, in einen traumlosen Schlaf zu fallen.
Ich hoffe es hat euch gefallen. Was denkt ihr? Wie sieht der nächste Morgen aus? Wird es Josephine bereuen? Wird Fritz sein Geständnis wiederholen? Schreibts in die Kommentare. Würd mich freuen :-)