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Das vergessene Kyralia

Kurzbeschreibung
GeschichteAbenteuer, Fantasy / P16 / MaleSlash
07.10.2015
29.08.2016
10
24.996
3
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Dieses Kapitel
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07.10.2015 743
 
Okay, dies ist mein erster Versuch eine Fanfiktion zu schreiben. Kritik ist immer gerne gesehen =^w^= Viel Spaß beim Lesen!


Meine Lungen brennen. Meine Beine scheinen sich selbst verknoten zu wollen und die Treppe scheint ein einziger Skiberg zu sein, auf dem die im Weg stehenden Menschen die Hindernisse sind und ich die Skilangläuferin. „Entschuldigung – Verzeihung – Tut mir Leid.“ Die abgehackten Bitten ziehen böse Rufe nach sich.
„Eingefahrener Zug auf Gleis 2. Richtung Landesuniversität“, höre ich die Ansage und beginne noch schneller zu rennen. Die Menschen, die ich dabei zu Boden ramme, sind mir nun egal. „Einsteigen bitte.“ Zu viele Menschen. Ich nehme meine Ellbogen zum Einsatz und ramme mir den Weg frei. Ich spüre wie mir der Schnürsenkel auf geht. Mist, fluche ich in Gedanken. Ich sehe die Bahn. „Zurückbleiben bitte.“ Ich mache einen Satz nach vorne, drehe mich seitlich, um durch die Türen hindurchzupassen und… stolpere. Meine Tasche, deren Reißverschluss schon seit mehreren Wochen im Allerwertesten ist (ich sollte mir eine neue kaufen), fällt mir dabei runter. Ihr Inhalt, Papiere, Bücher, Stifte, verteilen sich dabei auf dem Boden.
Ich seufze. Wenigstens bin ich in der Bahn. Ich rappel mich wieder auf, doch stolpere über den offenen Schnürsenkel und lande zwischen den Beinen eines attraktiven jungen Mannes, der, nach dem ich sein schweinisches Grinsen gesehen habe, gar nicht mehr so attraktiv wirkt. Ich räuspere mich und wende mich von ihm ab. Mein hochroter Kopf ist verborgen vor den anderen Leuten, während ich auf dem Boden herumkrabble und meine Sachen einsammle. Dieses Unterfangen ist in einem Berufsverkehr, wie es in Imardin in der U-Bahn herrscht, die schwierigste Angelegenheit. Leichter wäre es vielleicht noch gewesen eine Horde Cerynis in einem minimalen kleinen Käfig zu sperren ohne, dass auch nur eine dieser kleinen Wesen durch die Gitter wieder entschwand.
Die Menschen mustern mich böse und von einer Frau bekomme ich sogar einen Tritt auf den Kopf. Sie entschuldigt sich und erklärt sie hätte gedacht, ich wäre ein Mann, der aufdringlich wurde, doch kommt nicht auf nahe liegende Idee mir zu helfen.
Als ich fertig bin, ist die Endstation erreicht, jedoch laufe ich nicht selber nach draußen. Die Menschen gehen an mir vorbei, treten mich und ich komme nicht zu aufstehen. Stattdessen krabble ich weiterhin wie ein Baby auf dem Boden nach draußen. In die Freiheit. Ich stehe auf und ordne mich wieder in die Menschenmasse ein und verlasse schnell die U-Bahn Station. Die Straße ist schon angenehmer. Zwar fliegen die Abgase der Autos herum und vermischen mit einem widerlichen Gestank des Fettes einer Schnell-Fress-Bude, aber dieser Geruch ist mir immer noch angenehmer, als der Schweißgeruch von ineinander unfreiwillig gekuschelten Menschen, die sich vergeblich versuchen mit jeder ihrer Bewegungen Freiraum zu verschaffen.
Ich gehe zügig die Straße entlang. Als ich die Uhr der Universität sehe – es ist rund 30 Minuten nach zehn – renne ich die Treppen hinauf und ins Gebäude. Im Gehen suche den Zettel aus meiner Jacketttasche, auf dem mein Ziel steht. Der Hörsaal befindet sich in der dritten Etage und da  der Aufzug nicht funktioniert (wer hätte das gedacht, bei meinem Glück), muss ich die Treppe nehmen. Wie gewohnt ist es in der Universität stickig, weil der Hausmeister eine Frostbeule ist und nicht einmal die Fenster öffnen will. Und dabei ist es erst Herbst. Genervt betrete ich den Hörsaal. Augenblicklich werden alle Studenten ruhig und begeben sich an ihre Plätze. Ihre Blicke verraten Erheiterung. Kein Wunder, ich muss aussehen wie von einem Storch angegriffen und von zwei Katzen angesprungen. Ich stelle meine Tasche ab und wende mich zur Tafel. „Mein Name ist Professor Doktor Elaine Roxana Fanwerk“, erkläre ich und schreibe mit Kreide meinen Namen an die Tafel. „Ich bin ihre neue Geschichtsprofessorin.“ Klasse Start ins neue Schuljahr, denke ich mir. Die müssen doch denken ich komme gerade aus der Klapse.
Schnell krame ich aus meiner Tasche die Zettel und Unterlagen für den jetzigen Unterricht raus. Geschichte erstes Semester. Beginne des kyralischen Reiches. Ich lege eine Folie auf den Polylux.
Im Hörsaal ist es still. Ein weiteres Jahr als Lehrerin an einer Universität. Ein weiteres Jahr fern ab der Ausgrabungsstätten, die eigentlich auch hier in Imardin zu finden sind. Nur zu gerne wäre ich dort vor Ort. Das Graben im Dreck. Die Suche in zerfallenen Häusern. Die kaputten Bücher.
Ich habe das Gefühl, mir fällt die Decke des Hörsaals auf den Kopf.

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Das erste Kapi! Hoffentlich hat es euch gefallen x3 Wir lesen uns beim nächsten mal!

LG
littlefreakyThing
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