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Der Weg eines Ninjas

Kurzbeschreibung
GeschichteFantasy, Freundschaft / P16 / Gen
Hunter Bradley / Crimson Thunder Ranger
19.09.2015
04.06.2016
7
8.464
2
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19.09.2015 1.367
 
Hunter war seit 2 Wochen nicht mehr da, ich vermied extra das Wort tot, weil ich es immer noch nicht glauben konnte. Er wäre zu mir gekommen und hätte sich verabschiedet und ich würde es fühlen wenn er nicht mehr da wäre. Aber so war es nicht und solange dieses Gefühl blieb würde ich auch weiterhin an ihn glauben.

Sensej Omino hatte eine Gedenkfeier abgehalten, die gesamten Schüler waren anwesend gewesen, auch die der Windninja-Akademie. Es war jetzt 3 Wochen her und mich beschlichen langsam auch schon die ersten Zweifel, ob ich Hunter je wieder sehen würde.
In den Wochen hatte ich mich verändert, hatte mein Herz vor allem verschlossen und ließ niemanden an mich heran. Ich hatte kein Wort mehr mit den Windrangern gewechselt, ich gab ihnen die schuld an allem, wenn sie mir geholfen hätten könnte Hunter noch da sein. Natürlich wusste ich das es nicht so war, aber ich brauchte jemanden den ich verfluchen konnte, mich selbst konnte ich nicht mehr hassen. Mehrmals schon hatte ich alles schmeißen wollen, es aber doch nicht getan.
Die anderen konnte ich auch nicht verstehen, wie konnten sie einfach so tun als wäre nichts passiert? In einer Welt in der es Ninjas, Power Rangers und Megazords gab, wie konnte man da ausschließen das Hunter immer noch lebte, obwohl er nicht hier war?


„Patty?“
Ich stand am Fenster, sah Adam in der Spiegelung und wünschte mir so sehr das es Hunter wäre.
„Ja?“
„Kelly, also sie will wissen ob du morgen für ein Rennen einspringen könntest? Wenn sie zurückzieht geht ziemlich viel Geld verloren.“
„Ist okay, ich fahre.“
In diesen Momenten würde ich mich Hunter wieder ganz nah fühlen.
In dieser Nacht träumte ich von ihm, das 1. Mal seitdem er gewaltsam aus meinem Leben gerissen worden war. Er stand neben dem Bett und lächelte auf mich herab.

>Du bist so stark, aber du musst mich auch loslassen. Finde jemanden der dich so sehr liebt wie ich und werde glücklich.>

Dann hauchte er mir einen Kuss auf die Stirn und verschwand. Mit pochendem Herzen wachte ich auf, was war das denn gewesen? Ich hatte das Gefühl ihn noch spüren zu können und stieg aus dem Bett. Ich lehnte meinen Kopf an die kühle Fensterscheibe und beruhigte mich nur langsam. Wie oft in den letzten Wochen ließ ich meinen Blick durch die Dunkelheit schweifen, immer auf der Suche nach einem Zeichen von ihm.

Keine Ahnung warum ich es tat, aber ich verließ die Wohnung, wenig später die Akademie und schlug den Weg zum See ein. Ich würde mir mit Sicherheit den Tod holen, aber es war einfach so ein Gefühl. Und das hatte mich selten im Stich gelassen. Ich ging über den kühlen Sand und glaubte im Rauschen des Windes eine Stimme zu hören die meinen Namen rief. Waren das die Anfänge des Wahnsinns, oder doch wieder die Psychos? Auf jeden Fall würde ich mich nicht verarschen lassen. Mit geschärften Sinnen ging es weiter, als in einiger Entfernung ein großer Fleck im Sand lag. Da ich den Strand kannte und genau wusste wo sich die Felsen befanden beschleunigte ich meine Schritte und lief schließlich los, als ich erkannte das es sich um einen reglosen Körper handelte.

Natürlich dachte ich das es Hunter wäre und war umso enttäuschter als ich den Mann umdrehte. Er schien in meinem Alter zu sein , vielleicht auch etwas älter. Ich schlug ihm leicht gegen die Wange und begann ihn zu schütteln als endlich Regung von ihm kam. Hustend, spuckend und nach Luft ringend half ich ihm sich aufzusetzen.
„Ganz ruhig, es wird alles gut.“
„Wo..bin..ich“, presste er mühsam hervor.
„Andere Frage, wo kommst du her?“
Er sah mich noch ziemlich benommen an.
„Keine Ahnung, ich kann mich nicht erinnern.“
Toll, das hatte mir noch gefehlt.
„Gut, dann komm erstmal mit.“  
Ich zog ihn auf die Beine und musste ihn stützen.
„Wo bringst du mich hin?“
„Erstmal mit zu mir, du brauchst trockene Klamotten, bevor du dir den Tod holst.“
„Du bist aber auch nicht wirklich passend angezogen.“
Immerhin trug ich nur ein Trägertop und eine von Hunters Boxern. Ich sah zu dem Fremden auf, er war mindestens so groß wie er und verzog den Mundwinkel zu einem Grinsen, genau wie er es immer getan hatte. Ich wandte mich ab, wollte nicht schon wieder diesen Schmerz fühlen. Das war dann wohl doch der Beginn des Wahnsinns. Wie kam ich denn sonst auf die Idee einen wildfremden Mann mit in meine Wohnung zu nehmen?


Mit dem Verbandskasten auf dem Schoß wartete ich bis Brad, keine Ahnung ob das Vor oder Nachname war er erinnerte sich nur an daran, aus dem Bad kam.
„Danke für die Sachen, guter Geschmack.“
Ich musste schlucken, die Sachen passten wie angegossen.
„Die gehörten meinem Verlobten, bis er.....“
Tja bis er durch mein Unvermögen ums Leben kam, ich hätte ihn retten müssen. Aber ich durfte es jetzt nicht laut aussprechen, sonst würde es endgültig sein.
„Oh, das tut mir leid.“
„Schon ok, jetzt müssen wir nur noch herausfinden wo du herkommst und das da behandeln.“
Ich deutete auf sein Gesicht, wo sich ein langer Schnitt befand.
„Ich will dir aber keine Umstände machen.“
„Tust du nicht, ich habe da so ein Helfersyndrom, echt anstrengend, ich kann gar nicht anders.“
Er lachte und gab dieses süße Geräusch von sich, mir fielen fast die Pflaster aus der Hand. Wieso erinnerte er mich so an Hunter? Vom äußerlichen her war er genau das Gegenteil, braunäugig und dunkle Haare. Trotzdem war da irgendwas.
„Mit wem könnte ich denn hier zu tun haben das es mich an diesen etwas merkwürdigen Ort verschlägt?“
„Gibt es vielleicht Ninjas in deiner Familie?“
„Nicht das ich wüsste, glaube ich jedenfalls. Die gibt es doch nicht wirklich, oder?“
Er sah verdammt hilflos aus, ich kam gar nicht dagegen an, ich würde ihm so gut wie möglich helfen.


Der Sensej war meiner Meinung, es musste einen Grund geben warum er hier gestrandet war. D aer ja nur mich hatte, hing er die meiste Zeit mit mir rum, weshalb ich ihn auch mit auf die Strecke nahm. Beim Anblick der Maschinen bekam er ganz glänzende Augen.
„Ich bin schon mal gefahren!“
„Daran erinnerst du dich?“
Er nickte heftig.
„Gut, dann sieh dich ein bisschen um, ich bin nach dem Rennen wieder da.“
„Wie? Du fährst?“
„Ja, ich springe für Hu...., ja ich fahre.“
Und wollte nicht das er meine Tränen sah, deshalb wandte ich mich ab. Ich hatte so gehofft das es sich gut anfühlen würde, aber das tat es nicht. Ich sah seine Maschine und erwartete ihn jede Sekunde, er würde gleich neben mir auftauchen, mich mit seinem Siegergrinsen anlachen und den Helm aufsetzen. Dann würde er seine Maschine starten und alles um sich herum vergessen. Immer wieder schüttelte ich den Kopf, warum ließ er mich nur so lange leiden?
„Du musst nicht, wenn du nicht kannst.“
Blake tätschelte mir die Schulter.
„Doch, es ist nur, er ist überall, egal wo ich hingehe.“
„Mir fehlt er genauso, vielleicht ist aber auch die Zeit gekommen um zu begreifen das er nicht zurückkommt?“
„Ich werde ihn nicht aufgeben, niemals.“
Und ließ Blake damit stehen.
So gut es eben ging fuhr ich das Rennen und kam als 4. ins Ziel, Blake hatte gewonnen. Brad wurde gar nicht fertig damit mich zu loben und irgendwie tat es mir gut ihn bei mir zu haben.


Wir hatten uns auf Anhieb verstanden, verbrachten sehr viel Zeit miteinander, ich begann auch wieder zu lachen und zeigte Brad die Umgebung.
„Könntest du mir auch was von diesem Ninjazeugs beibringen?“
„Bin mir da nicht so sicher, entweder du hast es in dir oder nicht.“
„Och bitte!“
Ich sah ihn an und schnappte unwillkürlich nach Luft, diesen Hundeblick erkannte ich sofort.
„Was hast du?“
„Nichts, ist schon okay, bin nur müde.“
Und spurtete die Treppe hoch. Das was ich da gefühlt hatte konnte nicht sein, durfte nicht sein. Ich hatte vor einem Monat die Liebe meines Lebens verloren und konnte jetzt nicht etwas für einen völlig Fremden empfinden, das war doch widerlich. Es musste daran liegen das er mich so sehr an Hunter erinnerte. Aber es durfte so nicht weitergehen, ich musste es stoppen, bevor es schlimmer wurde.
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