Sunray
von Ludy
Kurzbeschreibung
>>Mein Leben ist in Stücke gerissen worden. Wie soll ich das überleben? Die Welt ist so schrecklich unfair, und ich weiß es, und kann nichts dagegen tun. Und man tröstet und tröstet mich, aber nichts hilft. Ich möchte nicht ohne Gus leben, ich kann es nicht<< Hazel ist davon überzeugt, bald zu sterben, als eine gute Nachricht verkündet wird: Sie kann überleben. Aber will sie das überhaupt, ohne Gus? Kann sie ihre Trauer überwinden & ihr Leben verändern?
GeschichteAllgemein / P12 / Gen
Hazel Grace Lancester
10.09.2015
18.05.2016
7
3.955
2
10.09.2015
618
"NEIIIIIIN!"
Ich schreckte hoch, und riss einige Schläuche des BiPAP mit mir. Mit zitternden Händen korrigierte ich die Schläuche wieder, und atmete einige Male tief durch, bis mein Herz nicht mehr ganz so wild gegen meine Rippen schlug. Mom kam durch die Tür, ohne zu klopfen. Zu oft hatte sie dieses Ritual mit mir durchführen müssen, selbst drei Monate nach seinem Tod. Gus... Oh Gus... Ich dachte immer noch an ihn. Hörte der Schmerz nie auf?
"Hazel, was ist passiert?" Ihre Standardfrage. Mit veränderter Stimme antwortete ich: "Er." Sie verstand sofort. "Hazel, ich verstehe dich..." Ich nahm ihre Hand, und zog sie an mich, während ich meine Augen schloss. Es erschöpfte mich, mein Zustand ekelte mich an, ich war eine verdammte Nebenwirkung, ich wollte nicht mehr Leben. Die Bilder seines toten Körpers schossen immer wieder durch meine Gedanken. Aber irgendwann war ich auch zu müde. Morpheus zog mich in die Welt der Träume, der fürchterlichen, schrecklichsten Art von Träumen: Den Träumen von toten Leuten.
Als ich aufwachte, war Mom weg. Es war etwa zehn Uhr morgens, und ich schloss den BiPAP ab, und nahm meine Sauerstoffflasche. Ich setzte mich auf mein Bett, und nahm das zerfledderte, beweinte Buch Ein Herrschaftliches Leiden. EhL war mein Lieblingsbuch, und Gus hatte es auch geliebt. Ich schlug eine beliebige Seite auf. "Seepocken am Grund eines Countainerschiffs...", war der erste Satz, der mir entgegenflog. Ich war das Buch erschrocken weg. Gus und ich hatten Sätze zitiert. Und diesen. Stattdessen nahm ich den Laptop, und führte meinen Routinegang zu seiner Gedenkseite durch. Keine neuen Kommentare, und irgendwie machte mich das wütend, das war genau das, wovor er sich gefürchtet hatte: Von dem Vergessen werden. Ich würde ihn sicherlich nie Vergessen. Ich war mir sicher, sowieso bald zu sterben, merkte ich doch tagtäglich, wie meine Lunge immer weniger Luft bekam... Der PET - Scan zeigte wieder neuen Wachstum der Metastasen an. Phalanxifor half nicht mehr länger, und ich wusste, dass es nur noch eine Frage der Zeit war, bis ich die Löffel abgab. Mom und Dad würden am Boden zerstört sein, das wusste ich. Und ich konnte es nicht verhindern. Und ich konnte auch nicht verhindern, Mom durch die drastisch dünnen Wände heulen zu hören.
Nicht, dass es das erste Mal wäre, aber sonst ist Dad eher der Weinende, und wenn Mom heulte, musste es etwas Schreckliches sein. Wie elektrisiert fuhr es durch mich: Dr. Maria wollte heute anrufen. Ich sog Luft ein, und meine Lunge fühlte sich noch unfähiger an als sonst. Mein Herz fing wieder an, schneller zu schlagen. Unschlüssig stand ich auf. Sollte ich zu ihr gehen? Oder zehn Minuten länger in Ungewissheit leben?
Es klopfte. Mom trat ein, ihre Augen gerötet, mir konnte sie nichts vormachen. "Hazel, es-" "ich habe dich gehört." Meine Stimme klang fremd. "Hazel, deine Lunge hält nicht mehr lange durch", Mom beachtete mich nicht, "die einzige Möglichkeit... Eine Lungentransplantation... Es ist ein Risiko, aber wenn es klappt, dann kannst du einigermaßen normal leben..." Sie brach ab. Anscheinend wartete sie auf mein Jubelgeschrei, dass ich aber ausfallen ließ. Konnte ich überhaupt noch normal leben?, fragte ich mich. Und konnte ich es überhaupt ohne Gus?, fragte ich mich auch. "Mom..." Die Tränen. Es waren Freudentränen, als sie jetzt weinte. "Hazel, du kannst wieder so gesund werden, dass du keinen extra Sauerstoff brauchst!" Ihre Worte drangen zu mir durch, ich verarbeitete sie. "Nicht ohne Gus", sagte ich. Ihre Kinnlade fiel herunter. "Hazel, es geht jetzt nicht um deinen toten Freund, sondern um dich!" "Nein!!!", brüllte ich, und schlug die Türe zu.
Ich schreckte hoch, und riss einige Schläuche des BiPAP mit mir. Mit zitternden Händen korrigierte ich die Schläuche wieder, und atmete einige Male tief durch, bis mein Herz nicht mehr ganz so wild gegen meine Rippen schlug. Mom kam durch die Tür, ohne zu klopfen. Zu oft hatte sie dieses Ritual mit mir durchführen müssen, selbst drei Monate nach seinem Tod. Gus... Oh Gus... Ich dachte immer noch an ihn. Hörte der Schmerz nie auf?
"Hazel, was ist passiert?" Ihre Standardfrage. Mit veränderter Stimme antwortete ich: "Er." Sie verstand sofort. "Hazel, ich verstehe dich..." Ich nahm ihre Hand, und zog sie an mich, während ich meine Augen schloss. Es erschöpfte mich, mein Zustand ekelte mich an, ich war eine verdammte Nebenwirkung, ich wollte nicht mehr Leben. Die Bilder seines toten Körpers schossen immer wieder durch meine Gedanken. Aber irgendwann war ich auch zu müde. Morpheus zog mich in die Welt der Träume, der fürchterlichen, schrecklichsten Art von Träumen: Den Träumen von toten Leuten.
Als ich aufwachte, war Mom weg. Es war etwa zehn Uhr morgens, und ich schloss den BiPAP ab, und nahm meine Sauerstoffflasche. Ich setzte mich auf mein Bett, und nahm das zerfledderte, beweinte Buch Ein Herrschaftliches Leiden. EhL war mein Lieblingsbuch, und Gus hatte es auch geliebt. Ich schlug eine beliebige Seite auf. "Seepocken am Grund eines Countainerschiffs...", war der erste Satz, der mir entgegenflog. Ich war das Buch erschrocken weg. Gus und ich hatten Sätze zitiert. Und diesen. Stattdessen nahm ich den Laptop, und führte meinen Routinegang zu seiner Gedenkseite durch. Keine neuen Kommentare, und irgendwie machte mich das wütend, das war genau das, wovor er sich gefürchtet hatte: Von dem Vergessen werden. Ich würde ihn sicherlich nie Vergessen. Ich war mir sicher, sowieso bald zu sterben, merkte ich doch tagtäglich, wie meine Lunge immer weniger Luft bekam... Der PET - Scan zeigte wieder neuen Wachstum der Metastasen an. Phalanxifor half nicht mehr länger, und ich wusste, dass es nur noch eine Frage der Zeit war, bis ich die Löffel abgab. Mom und Dad würden am Boden zerstört sein, das wusste ich. Und ich konnte es nicht verhindern. Und ich konnte auch nicht verhindern, Mom durch die drastisch dünnen Wände heulen zu hören.
Nicht, dass es das erste Mal wäre, aber sonst ist Dad eher der Weinende, und wenn Mom heulte, musste es etwas Schreckliches sein. Wie elektrisiert fuhr es durch mich: Dr. Maria wollte heute anrufen. Ich sog Luft ein, und meine Lunge fühlte sich noch unfähiger an als sonst. Mein Herz fing wieder an, schneller zu schlagen. Unschlüssig stand ich auf. Sollte ich zu ihr gehen? Oder zehn Minuten länger in Ungewissheit leben?
Es klopfte. Mom trat ein, ihre Augen gerötet, mir konnte sie nichts vormachen. "Hazel, es-" "ich habe dich gehört." Meine Stimme klang fremd. "Hazel, deine Lunge hält nicht mehr lange durch", Mom beachtete mich nicht, "die einzige Möglichkeit... Eine Lungentransplantation... Es ist ein Risiko, aber wenn es klappt, dann kannst du einigermaßen normal leben..." Sie brach ab. Anscheinend wartete sie auf mein Jubelgeschrei, dass ich aber ausfallen ließ. Konnte ich überhaupt noch normal leben?, fragte ich mich. Und konnte ich es überhaupt ohne Gus?, fragte ich mich auch. "Mom..." Die Tränen. Es waren Freudentränen, als sie jetzt weinte. "Hazel, du kannst wieder so gesund werden, dass du keinen extra Sauerstoff brauchst!" Ihre Worte drangen zu mir durch, ich verarbeitete sie. "Nicht ohne Gus", sagte ich. Ihre Kinnlade fiel herunter. "Hazel, es geht jetzt nicht um deinen toten Freund, sondern um dich!" "Nein!!!", brüllte ich, und schlug die Türe zu.