Schriftgröße  Schriftart  Ausrichtung  Zeilenabstand  Zeilenbreite  Kontrast 

Odyssee eines Terminkalenders

Kurzbeschreibung
GeschichteDrama, Liebesgeschichte / P12 / Gen
Alexy Armin Kim Lysander Viola
06.08.2015
12.11.2015
15
36.717
7
Alle Kapitel
28 Reviews
Dieses Kapitel
2 Reviews
 
29.10.2015 2.803
 
Das vorvorletzte Kapitel schon! Tja, wir nähern uns so laaangsam dem Ende. Ich hoffe, dass die letzten Kapitel euch ebenfalls gefallen, und wünsche nun euch viel Spaß mit der Nummer 13!


-----------------------------------------------------


Kapitel 13: Der Abschied


Wie gebannt vor Entsetzen beobachtete Viola, wie das Asphalt unter ihr hinwegzog, während Platons Fersen sich hoben und wieder senkten. Er trug sie doch nicht etwa vom Schulgelände?!

Doch genau das tat er. Ohne auf ihr Wimmern und Quieken zu achten überquerte er die Straße, ging ein Stück, und dann, plötzlich, drehte sich die Welt und sie plumpste auf einen Stuhl. Vor ihr ein Tisch, eine Speisekarte. War das etwa ein Date??! Das Date, das schon seit ihrer ersten Begegnung anstand?

Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie Platon an, der sich schräg gegenüber von ihr niederließ, und bemerkte erst zu spät, dass die Cafégäste und Passanten sie neugierig musterten. Es musste ja auch ein bizarrer Anblick gewesen sein, wie Platon sie mal eben auf der Schulter herübergetragen hatte ...

"Eine Sache habe ich begriffen", grinste er sie an. "Wenn ich nicht aufs Forum scheiße und dich nicht entführe, dann gehen wir nie aus. Es steht um dich ja noch schlimmer als ich dachte ... Sie hat sich nicht getraut! Wer hat denn mein Zimmer durchsucht und ist mit Geknutsche über mich hergefallen? Und dann traust du dich nicht, mir so einen bescheuerten Kalender wiederzugeben?!" Er lachte und schüttelte ungläubig den Kopf. "Wo ist die Logik, Vio?"

"Weiß nicht ...", lispelte sie erstickt und war so rot wie in den guten, alten Tagen.

"Und es gibt auch noch Leute, die meinen, schüchterne Menschen wären langweilig", schmunzelte Platon mit einem Augenverdrehen und schob Viola die Karte zu. "Na los, such aus. Ich habe diesen Monat wegen der ganzen zusätzlichen Belastung von der Band mehr Geld bekommen als sonst. Du darfst es nach Belieben ausgeben."

"Ich - ähm - ich kann selbst ..."

"Ich habe dir doch von Anfang an gesagt, dass ich dich einladen werde! Heute zahle ich, ob du es willst oder nicht. Nach dem Sturz schulde ich dir was."

"Es ist nur ..." Viola errötete noch mehr. "Abgesehen von meinem Vater ... hat mir noch nie jemand etwas ausgegeben."

Platons Auge weitete sich. "Im Ernst jetzt?!"

Sie nickte und senkte den Blick. "Ich bin sehr selten mit meinen Freunden unterwegs, und wenn, dann will ich nicht, dass sie ihr Taschengeld für mich verschwenden. Und mit einem Jungen war ich noch nie - du weißt schon ..."

"Dann muss ich dir erst recht etwas ausgeben, wenn ich schon die Ehre habe, das erste Date deines Lebens zu sein", meinte Platon lächelnd, und seine Wange wurde fast schon ungewohnt rosig. Seine Sekunde später wurde seine Miene aber wieder ernst: "Was soll eigentlich das mit dem 'verschwenden'? Wenn man jemandem eine Freude macht, dann hat man in erster Linie doch selbst etwas von. Du bringst deine Freunde systematisch um dieses Vergnügen. Es ist doch nichts dabei, hin und wieder ein bisschen parasitär zu sein. Solange man es nicht übertreibt."

"Jah, schon ...", seufzte Viola. "Aber ... Ich habe es dir damals nicht so direkt gesagt, glaube ich, aber du hast recht. Ich richte meine Aggressionen tatsächlich nach innen. Ich ... Ich weiß nicht, warum. Ich komme mir vor, als würde ich die ganze Zeit bluten, weil ..." Sie stockte und wagte einen kurzen Blick zu Platon, der sie scharf beobachtete. Dann holte sie tief Luft und beendete den Satz: "Weil ich ein egoistischer Mensch bin. Meine Mutter hat mich immer sehr geliebt und hat mir jeden Wunsch erfüllt, aber als sie krank wurde und Hilfe und Zuwendung brauchte, konnte ich ihr all diese Liebe nicht zurückzahlen. Ich war nicht für sie da, als es ihr schlecht ging. Stattdessen blieb ich in meinem Zimmer und habe gezeichnet. Ich wollte meine kranke Mutter nicht sehen. Selbst dann nicht, als sie im Krankenhaus im Sterben lag. Papa hat gesagt, das wäre okay, aber ..." Ihre Stimme zitterte. "Ich war nicht einmal da, um mich von Mama zu verabschieden."

Viola schluckte und vergrub ihr Gesicht in den Händen, während ihr Herz sich zusammenquetschte und alles hinter sich her zerrte wie ein gefräßiges schwarzes Loch. So fühlte es sich also an, wenn man die dunkle Wahrheit über sich selbst aussprach ... Seine dreckigsten Ecken ausräumte. In alten Wunden bohrte.

Etwas Warmes schmiegte sich an sie und Platons Stimme flüsterte: "Du warst eben noch sehr jung. Nicht jeder kann mit dem Tod einer geliebten Person umgehen."

Doch Viola schüttelte den Kopf.

"Ich war damals schon elf Jahre alt. Ich hätte stark sein sollen für sie."

Die Wärme um sie herum wurde fester.

"Also wenn ich mir anschaue, wie schwer es dir fällt, mit deinen Gefühlen umzugehen ... Offenbar konntest du es einfach nicht. Zumindest nicht zu dem Zeitpunkt. Ich bin mir sicher, deine Mutter hat das gewusst. Sie war dir bestimmt nicht böse."

"Darum geht es nicht!", schluchzte Viola plötzlich und riss sich von Platon los. "Es geht darum, dass ... Es geht um mich! Ich bin kein guter Mensch. Ich bin schwach und völlig leer. Es gibt nichts, was ich Menschen geben kann, die ich liebe. Nichts ... nichts, worauf es ankommt. Ich kann ihnen etwas Nettes sagen, etwas schenken, aber ... Ich kann nicht für sie stark sein, wenn es darauf ankommt. Ich kann nicht zu ihnen halten. Ich konnte lange Zeit nicht einmal mit dir reden und habe dich damit genervt und verletzt. Ich bin eine schlechte Tochter und eine schlechte Freundin."

Für kurze Zeit herrschte Stille. Eine drückende, undefinierbare Stille. Dann: "Sag mal, für wie blöd hältst du mich eigentlich? Wenn du eine schlechte Freundin wärst, dann wäre ich wohl nicht mit dir zusammen, oder? So viel Hirn und Entscheidungsfähigkeit darfst du mir ruhig zutrauen. Und sieh mich an, wenn ich mit dir rede, verdammt nochmal!"

Langsam, ganz langsam, hob Viola ihren Kopf, der sich verbissen gegen jegliche Bewegung zu wehren schien, und begegnete dem durchdringenden Blick Platons.

"Hältst du mich für blöd?", fragte er scharf.

Sie schüttelte den Kopf, wieder langsam.

"Dann hör auf zu halluzinieren", grummelte er. "Niemand hält dich für einen schlechten Menschen außer dir selbst. Aber du blendest das einfach aus. Tja, manche Menschen schneiden sich eben mit Rasierklingen, andere reden sich solchen Schwachsinn ein. Ein Glück nur, dass du nicht beides tust! Denkst du allen Ernstes, dass du den Menschen um dich herum einen Gefallen tust, wenn du dich so zurichtest? Dein Vater macht sich bestimmt Sorgen, auch wenn er vielleicht nichts sagt. Deine Freunde mögen dich, und Napoleone scheint sogar ganz vernarrt in dich zu sein. Ich reiße mir den Arsch auf, damit du wenigstens ein bisschen mit mir redest. Und deine Mutter hätte sicherlich nicht gewollt, dass du dir solche Schuldgefühle machst. Manchmal ... Ich glaube, manchmal muss man auch sich selbst 'Fuck you' sagen können."

Viola antwortete nicht, schaute weg, biss sich auf die Lippe. Zitterte ein bisschen. Sie brauchte sogar eine Weile, bis sie auf die Frage der Kellnerin, was es denn sein dürfe, reagierte.

"Ein Spaghettieis mit Himbeersauce, bitte", murmelte sie kaum hörbar.

"Für mich bitte den Schokobecher", hörte sie Platons etwas unterkühlte Stimme.

Die Kellnerin entfernte sich.

"Das hat aber eine Weile gedauert", meinte Platon leise, sobald sie außer Hörweite war. "Ich glaube, sie hat sich nicht getraut, unser ... Gespräch zu unterbrechen."

Viola antwortete nicht. Sie konnte es nicht, da sich etwas in ihrem Magen tat, umherkroch, schmerzte. Die rote Wüste und all das Blut ... Ihr Vater, der besorgt ihren Kopf tätschelte und sagte, sie müsse nicht ins Krankenhaus mitkommen ... Platons nackte Haut unter ihren Fingern, seine Lippen ... Schamesröte ... Platons Dahinschmelzen in ihren Armen.

"Wie macht man das?", kam es plötzlich heiser aus ihrem Mund. "Wie hört man auf, sich zu beschuldigen? Wie bringt man sich dazu, an etwas zu glauben, woran man nicht glauben kann?"

Sie blickte Platon direkt an, als sie das fragte. Sie blickte fest in sein graues Auge.

Ein Lächeln huschte über seine Lippen. "Man lässt sich von anderen sagen, wie wunderbar man ist. So lange, bis es funktioniert. Wir glauben doch auch sonst jeden Scheiß', den unsere Mitmenschen uns erzählen."

"Aber - aber wie ... Wie bringt man die anderen dazu?"

"Indem man ihnen die Gelegenheit gibt zu sehen, wie wunderbar man ist."

Viola öffnete kurz den Mund, überlegte es sich aber doch anders. Sollte sie? Schließlich verstand sie sehr wohl, was er meinte ...

Das Eis wurde gebracht und erlöste sie mit der verführerisch glänzenden Sauce und den Früchten, die darum herum lagen. Sie musste nichts sagen. Sie musste es nicht aussprechen. Denn wenn sie es täte, würde etwas in ihr sterben ...

"Schmeckt's?", fragte Platon nach einer andauernden naschenden Stille, während er in seinem Becher herumstocherte.

"Ich ... Also ...", murmelte Viola und war sich sicher, dass sie aus irgendeinem Grund nicht auf seine Frage antwortete. "Du hast mal gesagt, dass mir Gelb stehen würde ..."

---

Ihr Magen wand und verkrampfte sich, als sie sich von allen Seiten im Spiegel betrachtete. War es Platons Ernst, dass sie in diesen Klamotten in die Schule kommen sollte? Die Kombination aus einem violetten Rock und Halstuch, einem Oberteil und einer Baskenmütze in Gelb sowie einer braunen Jacke und Stiefeln fand sie dann doch etwas gewagt. So viel zum Thema Komplementärfarben! Warum mussten sie einander so zum Leuchten bringen?! Sowas machte sich doch nur auf einem Gemälde oder auf einer bizarren Modeschau gut!

Aber da war nichts zu machen. Sie hatte Platon ihr Wort gegeben, dass sie diese Sachen in die Schule anziehen würde. Bevor sie überhaupt wusste, was Platon aussuchen würde, wohlgemerkt! Sie war wirklich zu doof ...

Und sie hatte sich noch nie so gefürchtet, die Treppe hinabzusteigen und ihrem Vater einen Abschied zuzurufen. Hoffentlich drehte er sich nicht um und -

"V-Viola! Du siehst heute sehr ... anders aus", presste ihr Vater hervor, sobald er die Kontrolle über seine hinabgesackte Kinnlade wiedererlangt hatte.

"Ich - äh ..." Viola errötete. "Ich habe es jemandem versprochen ..."

Das Gesicht ihres armen Vaters gefror in einem Stupor.

"Also - ähm - eigentlich habe ich ihn gebeten, mir ... mit neuer Kleidung zu helfen ... und ... er hat mir ... geholfen."

Ihr Gesicht war so heiß, dass sie sich fragte, warum es nicht dampfte. Und sie konnte sich nicht rühren, sondern starrte nur ihren Vater an, dessen Mund sich endlich wieder bewegte:

"Viola ... Bring 'ihn' doch mal zum Tee mit ...", sagte er langsam und ein wenig monoton, als könne er sich nicht entscheiden, was er empfinden sollte.

"O-okay", piepste Viola, brachte all ihre Kraft auf und schaffte es endlich, ihre Hand auf die Türklinke zu legen.

"Ach ja, und ..." Die Miene ihres Vaters entspannte sich plötzlich und er lächelte sogar. "Das sieht sehr ungewohnt aus, aber ... es steht dir. Ich bin ehrlich gesagt froh, dass du ... na ja. Komm nicht zu spät zur Schule."

Was war das denn?! Wie in Trance trat sie durch die Tür und eilte die Straße entlang. Hatte sie ihrem Vater gerade indirekt gesagt, dass sie einen Freund hatte? Nicht, dass sie vorgehabt hatte, es geheim zu halten, aber sie hatte sich eigentlich ganz anders vorgestellt, wie sie ihm von Platon erzählen würde.

Die Zeit verging wie im Flug, und sie merkte kaum, wie sie plötzlich vor der Schule stand. Und am Arm gepackt und um die Ecke gezerrt wurde, bevor sie das Gelände betreten konnte.

"Eine Sache fehlt noch", erkannte sie Platons Stimme wieder und blickte schon einen Moment später in sein Gesicht, als er sie auf eine bereits sehr vertraute Bank drückte.

"Hallo erstmal", grinste er und stempelte ihr einen Kuss auf den Mund. Dann kramte er kurz in seiner Tasche und zückte etwas, das verdächtig nach Mascara und Lidschatten aussah. "Weil die Farben so kräftig sind und sich gegenseitig betonen, wirkt dein Gesicht ein bisschen blass."

"A-aber ... Ich habe nie ... Und Mama hat immer gesagt ... man würde sich anmalen ..."

"Man malt sich nur an, wenn man sein Gesicht als Leinwand missbraucht", schnaubte Platon unbarmherzig. "Bei dir werden wir nur mit ein paar leichten Strichen deine natürliche Schönheit betonen. Und keine Sorge, ich kenne mich mit dem Zeug aus. Habe mich schließlich selbst jahrelang geschminkt, auch wenn es in meinem Fall tatsächlich ein Anmalen war. Wie das eben so ist, wenn man mit bleichem Gesicht und schwarzen Lidern rumläuft."

Völlig erschlagen von dieser Spontanaktion, wagte Viola sich kaum zu rühren, während Platon gelassen ein Kästchen nach dem anderen auspackte und beiläufig kommentierte: "Zuerst immer die Grundierung, sonst verwischt der Lidschatten. Das machen viele falsch. Außerdem sieht die Farbe damit besser aus. In unserem Fall ist das ein natürliches Braun; schließlich wollen wir deine Augen ja nur dezent betonen ... Mach mal die Augen zu ... So ... Nun das andere Auge ... Nicht öffnen ... Nun der Lidschatten. Erst den hellen ... Hier ein bisschen dunkler ... Sehr gut ... Mach deine Augen auf und beweg dich nicht ... Keine Sorge, ich werde dir das Auge schon nicht ausstechen ... Nicht bewegen! ... Ah, ja, sieht ganz gut aus ... Das andere Auge ... Okay ... Moment, hier noch ein bisschen ... So langsam ... Ja, ich glaube, wir sind fertig!"

Platon trat einige Schritte zurück und sah sie triumphierend an.

"Ähm ..." Nein, mehr konnte Viola definitiv nicht hervorbringen.

"Womit habe ich mir bloß so eine hübsche Freundin verdient?", strahlte Platon. "Das Schminken hast du eigentlich nicht nötig. Nur in solchen Fällen halt. Und ich bleibe dabei, du hast schöne Beine."

"Hast -" Viola kämpfte vergeblich gegen die Röte in ihrem Gesicht an. "Hast du wenigstens einen Spiegel dabei?"

"Nö", grinste Platon ganz unschuldig. "Lass erstmal die Reaktionen auf dich wirken. Komm!"

Bevor Viola noch etwas sagen konnte, griff er sie wieder am Arm und zerrte sie in Richtung Schuleingang.

"W-warte!", rief sie, kaum noch sie selbst bei all den Ereignissen am frühen Morgen. "Ich - Das ist unfair!"

Platon blieb abrupt stehen und runzelte die Stirn. "Was ist unfair?"

Viola holte tief Luft und -

"Ich bin nicht die einzige, die sich versteckt."

Mit viel zu sicheren Fingerbewegungen knöpfte sie seine Jacke auf, streifte sie von seinen Schultern und strich schließlich den Haarvorhang hinter sein rechtes Ohr. Sein Rollkragenshirt war, wie sie bei den sommerlichen Temperaturen richtig vermutet hatte, ärmellos, sodass seine entstellte Gesichtshälfte und sein rechter Arm ganz schonungslos den Blicken der Passanten ausgeliefert waren.

"Bist du - bist du wahnsinnig?!", rief Platon, sobald er aus seiner Schockstarre erwachte, und bürstete sich mit seinen Fingern panisch die Haare wieder ins Gesicht. "Hast du überhaupt eine Ahnung, wie das ist? Das ist etwas ganz anderes als bei dir! Das ist -"

"Nichts anderes", knurrte Viola bestimmt. "Ich habe mein ganzes Leben lang nur Grau getragen! Und dank dir weiß ich jetzt nicht einmal, wie ich aussehe! Ich weiß, du willst deine Narben nicht zeigen, aber du willst dich auch nicht operieren lassen. Sieh doch endlich ein, dass du dich früher oder später entscheiden musst: Du kannst nicht dein ganzes Leben lang dein Gesicht verstecken und andere Menschen auf Distanz halten! Deine Haare, dein blödes Image ... So ein Leben ist doch nicht lebenswert! Wenn ich heute mutig sein soll, dann musst du das auch. Wir gehen da zusammen durch!"

Platon blickte sie einige Momente mit offenem Mund an, blinzelte, schaute zur Seite, wieder zu ihr ...

"Das ... ist mein Markenzeichen", quetschte er hervor, schlecht gespielt. Viola wusste, dass er etwas anderes hatte sagen wollen.

"Das ist dein Markenzeichen", erwiderte sie fest und strich seine Haare wieder hinters Ohr. "Deiner Narben sind ein Teil von dir. Steh dazu. Wir gehen da zusammen durch - oder ich gehe jetzt wieder nach Hause und ziehe mich um."

"Ich - Viola -"

"Komm." Sie nahm seine Hand und zog ihn hinter sich her. "Du kannst mich das nicht allein machen lassen."

"Aber - ich - Viola! Ich ..." Er blieb wieder stehen und legte seine Hand über seine rechte Gesichtshälfte. "Ich ... okay." Er holte tief Luft. "Aber nur dir zuliebe."

Mehr hatte sie auch nicht hören wollen. Vielleicht hatte er etwas zu schnell nachgegeben, wenn sie daran dachte, was er wegen seiner Narben hatte durchmachen müssen, aber ... Strahlend drückte sie mit ihrer Linken seine Jacke an sich und nahm ihn mit der Rechten wieder bei der Hand.

Sie traten zeitgleich durch das Schultor.


-----------------------------------------------------

Fortsetzung folgt ...
Review schreiben
 Schriftgröße  Schriftart  Ausrichtung  Zeilenabstand  Zeilenbreite  Kontrast