Im Nebel sind alle gleich
von samphira
Kurzbeschreibung
Der Vampirjäger D bekommt einen neuen Auftrag. Verhältnismäßig schnell ist auch das Zielobjekt gefunden. Nur dieses weigert sich, bei dem Auftrag mitzumachen und verbirgt nicht nur ein Geheimnis. (Fandom: Vampire Hunter D; Alter: wird vielleicht nochmal angepasst; Regel: don´t like, don´t read!)
GeschichteMystery, Fantasy / P16 / Gen
D
OC (Own Character)
21.06.2015
01.07.2020
45
46.034
4
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06.09.2015
1.297
Stumm beobachtet das Mädchen den handelnden Jäger.
Er schichtet einige Zweige und Äste übereinander für ein Lagerfeuer, holt aus der augenscheinlichen Tasche, welche sich nun als Sattel entpuppt, eine Art Schlafsack und ein wenig Nahrung.
„Ihr wollt sicherlich etwas essen.“
„Nein, danke“, lehnt Samphira kalt ab und ignoriert das Grummeln im Magen,“ habt Ihr denn schon die Taube losgeschickt?“
Das Nicken seinerseits lässt ihr Herz noch kummervoller werden.
„Wisst Ihr, D, was Freiheit ist?“
Samphira lehnt sich gegen einen Baum und starrt auf ihre Hände.
Einige ihrer Tränen tropfen auf diese.
D schaut forschend zu ihr.
„Schaut nur, wie jung sie wirklich ist“, flüstert der Parasit,“ sie scheint nicht grundlos weggelaufen zu sein.
Oder aber ihr Interesse ist zu hoch geworden.“
„Ihr seid Mensch und Vampir“, erklingt es von ihr,“ kennt Ihr dieses Gefühl der Freiheit?“
„Ihr seid sehr neugierig“, erklingt es von ihm.
In einem Anflug von echten Zorn lächelt sie stolz und herausfordernd.
Samphira spricht klar:“ Entweder sprecht Ihr weiterhin nur das Allernötigste mit mir oder ich unterhalte mich mit der Hand.
Was ist eigentlich ganz genau mit dieser?“
Das keckernde Lachen ist nicht menschlich:“ Sie hat wirklich Mut, das muss man sagen!“
„Ein Parasit“, meint D nur und ballt die Hand wieder zur Faust, woraufhin das Lachen augenblicklich verstummt.
Die blassgrauen Augen blicken mehr als skeptisch.
Was will dieser Mann von der Welt, fragt sich Samphira selbst.
„Stimmt das, was ich über Vampire gelesen habe?“
„Vampire sind Geschöpfe der Dunkelheit, Diener der Nacht. Sie können keine Liebe empfinden, nur unendlichen Durst.
Die Lust, welche ihr Opfer empfindet, ist ganz einfach nur ein Teil ihrer Fähigkeiten.“
„Und Ihr“, ergänzt das Mädchen mit gedämpfter Stimme,“ jagt sie, weil sie den Tod bringen.
Oder steckt da noch etwas anderes dahinter?“
Gespannt, ob er ihr eine klare Antwort gibt oder schweigt, schaut sie ihn an.
„Die Vampire haben keinen Platz mehr in dieser Welt“, erklärt D ernst,“ sie sind Überlebende der Vergangenheit.“
Also doch wohl eher zweites.
Aber etwas ist sehr verwirrend, ein Fehler im System. Das Mädchen runzelt verwundert die Stirn.
Ihre Stimme ist voller Verwirrung: „Aber wenn es irgendwann keine Blaublüter und Vampire mehr gibt, dann seid Ihr doch den Beruf los.“
D schaut zu ihr.
Ihr Gesicht ist offen und frei von Häme oder Spott. Lediglich Sorge und Kummer, was auch aus ihrer Stimme klingt: „Ihr werdet gejagt werden, wegen Ihrer Abstammung.
Oder irre ich mich so sehr?“
„Ihr solltet jetzt wirklich schlafen.“
„D, Ihr hasst es, etwas über Euch selbst preis zu geben.
Ihr seid ein riesengroßes Rätsel, ein verschlossenes Buch. Warum das alles?“
„Wieso seid Ihr weggelaufen?“ , stellt der Angesprochene die Gegenfrage.
Samphira beißt sich auf die Lippen und schaut auf ihre Finger.
Ihre Stimme ist von Kummer gezeichnet:“ Das möchte ich nicht sagen.“
„Versteht Ihr nun, was Eure Fragen für einen Effekt haben?“
Sauer hebt das Mädchen den Kopf und funkelt ihn an.
Dieser Kerl ist noch schlimmer als mein Bruder, denkt sie sich.
Verwendet einfach ihre Neugierde gegen sie selbst.
„Ich möchte nicht zurück“, erklingt ihre Stimme fest,“ da kann sich mein Bruder sein Geld sonst wohin stecken. Ich bin ihm sowieso nicht sonst wie viel wert. Wieso braucht Ihr das Geld eigentlich?“
„Ihr stellt noch immer Fragen“, kontert D,“ wenn Ihr Antworten wollt, dann müsstet Ihr auch meine Frage beantworten.“
„Das kann ich einfach nicht“, erklärt sie entschieden und angenervt.
Ihr Blick ruht auf ihren Fingern.
D mustert das Mädchen, seine Gefangene.
Was auch immer sie zum Weglaufen gebracht hat, es wirkt nach.
Die Nacht senkt sich komplett über das Land.
Schatten krabbeln immer weiter an das Lager heran, zusammen mit der einsetzenden Kälte.
Samphira hüllt sich enger in ihren Umhang.
Ihre Gedanken wandern unablässig und prallen aufeinander.
Morgen um diese Zeit werde ich bestimmt wieder daheim sein, weinen, weil dieser Idiot von Bruder etwas gesagt hat.
Die Rüge für das Weglaufen habe ich zumindest hinter mir.
Ihr Magen knurrt um Aufmerksamkeit heischend.
„Ihr habt Hunger“, stellt D fest und die Laune der Frau sackt weiter ab.
Wieso muss der auch nur so aufmerksam sein, flucht sie stumm vor sich hin.
„Ich brauche nichts“, wehrt sie schnell und entschlossen ab.
Ihr Körper aber straft ihrer Worte lügen, hintergeht sie wie ein Verräter. Denn erneut ist Magenknurren zu hören.
„Miss Schattenmond, ich möchte, dass es Euch gut geht.“
„Dann bringt mich nicht zurück zu meinen Bruder“, fällt die Angesprochene ihm ins Wort,“ bitte, er wird mich nicht wieder nach draußen lassen.
Für immer eingesperrt in einem Korsett aus Regeln, Aufgaben und Verboten.“
Das sie auch noch einen Fremden heiraten soll, verschweigt die Sprecherin nach wie vor.
Jetzt ergibt alles einen echten Sinn, erkennt der Jäger und reicht seiner Begleiterin ein wenig Käse und Brot.
„Habt Ihr mir nicht zugehört?“, verlangt diese zu wissen, jedoch haben ihre Finger bereits alles entgegen genommen.
„Ich habe Ihnen zugehört“, erklärt er ruhig,“ lasst mich Euch einen Rat geben. Sprecht mit Eurem Bruder.“
„D, Ihr habt ihn schon kennen gelernt. Denkt Ihr wirklich, der lässt das einfach so durchgehen?“
Sie verschweigt noch immer etwas, überlegt der Mann, aber geht nicht weiter darauf ein.
„Sicherlich nicht.“
„Das ist einer der Hauptgründe, warum ich weggegangen bin. Jetzt wisst Ihr es und schuldet mir auch einige Antworten.“
D beobachtet sie.
Samphira lächelt gewinnend und bedrückt zugleich.
„Das Geld benötige ich nicht wirklich, gebe es dann eher den Leuten, die es dringender nötig haben.
Ein Teil aber brauche ich dennoch wegen meinen Lebensstil.“
„Die Leute verkaufen sicher nicht gerade zu günstigen Preisen an jemanden wie Euch“, stellt Samphira traurig fest und erntet ein Nicken seinerseits.
Sehr nachdenklich und auch sauer erklingen ihre nächsten Worte: „ Ihr helft den Menschen, aber die sind undankbar.
Habe ich vorhin sehr genau mitbekommen.“
„Es ist oft so, dass ich angeheuert werde, meinen Auftrag erfülle und dann fortgejagt werde.
Ohne Lohn.“
„Das ist schrecklich!“
Fassungslosigkeit liegt in dem erschreckten Gesicht des Mädchens.
Eine Person, einen echten Retter so zu behandeln ist einfach nur räudig in ihren Augen. Obwohl sie sicherlich keine gute Gefangene bisher war.
Schamesröte stiehlt sich bei dieser Erkenntnis auf ihre Wangen.
Schnell ablenken, bevor er das noch mitbekommt, schlimmstenfalls nachfragt.
„Wie ist das mit Familie?“
„Ihr solltet jetzt wirklich schlafen“, beantwortet D diese Frage nur.
„Tut mir leid“, entschuldigt sich das Mädchen leise,“ das war zu privat.“
Diesmal meint sie es absolut ehrlich, was auch der Anwesende hört.
Sein Blick ruht wieder auf ihr.
Dieses Mädchen wirkt sehr, sehr kindlich und scheint, seiner Ansicht nach, nicht besonders viel von der Welt zu kennen.
Aber manchmal schimmert etwas unheimlich erwachsenes, regelrecht altes, aus ihr heraus.
Sie keine Schönheit im klassischen Sinne, funkelt aber wie ein Stern aus ihrem Inneren heraus.
Vielleicht ihr unschuldiges, reines Herz.
Er bemerkt, wie sie erschaudert und mit aller Mühe ein Frösteln unterdrückt. Ebenso ein Gähnen.
"Legt Euch besser hin.“
Kopfschüttelnd antwortet Samphira ihm: „Ich bin nicht müde.“
Erfriere nur, ergänzt das Mädchen stumm.
Als habe er ihre Gedanken gelesen, steht ihr Begleiter auf und reicht ihr eine wollende Decke.
„Nun nehmt schon“, meint der Jäger nur,“ Ihr werdet sonst nur krank.“
„Danke.“
Mit diesen Wort hüllt sich die Angesprochene eng in die Decke und schaut nachdenklich zu ihm auf.
Aus Menschlichkeit hat er das sicherlich nicht getan.
Vielleicht wirklich nur, dass ich, seine Ware, nicht beschädigt werde. Mehr liegt ihm nicht an mir.
Diese Überlegungen versetzen ihr doch einen kurzen Stich.
Eng kuschelt sich das Mädchen noch mehr in die Decke, so als fürchte sie die Dunkelheit um sich.
Der Jäger hat sich an einen Baumstamm gelehnt und ist augenscheinlich am schlafen. Aber dieser Eindruck ist gewollt, denn er hält Wache.
Irgendwo hört Samphira ein Käuzchen schreien, ein anderes antwortet.
Sie kann nicht schlafen, dafür wandern ihre Gedanken zu unruhig umher.
Erst in den Morgenstunden sinkt sie in einen leichten Schlummer.
Er schichtet einige Zweige und Äste übereinander für ein Lagerfeuer, holt aus der augenscheinlichen Tasche, welche sich nun als Sattel entpuppt, eine Art Schlafsack und ein wenig Nahrung.
„Ihr wollt sicherlich etwas essen.“
„Nein, danke“, lehnt Samphira kalt ab und ignoriert das Grummeln im Magen,“ habt Ihr denn schon die Taube losgeschickt?“
Das Nicken seinerseits lässt ihr Herz noch kummervoller werden.
„Wisst Ihr, D, was Freiheit ist?“
Samphira lehnt sich gegen einen Baum und starrt auf ihre Hände.
Einige ihrer Tränen tropfen auf diese.
D schaut forschend zu ihr.
„Schaut nur, wie jung sie wirklich ist“, flüstert der Parasit,“ sie scheint nicht grundlos weggelaufen zu sein.
Oder aber ihr Interesse ist zu hoch geworden.“
„Ihr seid Mensch und Vampir“, erklingt es von ihr,“ kennt Ihr dieses Gefühl der Freiheit?“
„Ihr seid sehr neugierig“, erklingt es von ihm.
In einem Anflug von echten Zorn lächelt sie stolz und herausfordernd.
Samphira spricht klar:“ Entweder sprecht Ihr weiterhin nur das Allernötigste mit mir oder ich unterhalte mich mit der Hand.
Was ist eigentlich ganz genau mit dieser?“
Das keckernde Lachen ist nicht menschlich:“ Sie hat wirklich Mut, das muss man sagen!“
„Ein Parasit“, meint D nur und ballt die Hand wieder zur Faust, woraufhin das Lachen augenblicklich verstummt.
Die blassgrauen Augen blicken mehr als skeptisch.
Was will dieser Mann von der Welt, fragt sich Samphira selbst.
„Stimmt das, was ich über Vampire gelesen habe?“
„Vampire sind Geschöpfe der Dunkelheit, Diener der Nacht. Sie können keine Liebe empfinden, nur unendlichen Durst.
Die Lust, welche ihr Opfer empfindet, ist ganz einfach nur ein Teil ihrer Fähigkeiten.“
„Und Ihr“, ergänzt das Mädchen mit gedämpfter Stimme,“ jagt sie, weil sie den Tod bringen.
Oder steckt da noch etwas anderes dahinter?“
Gespannt, ob er ihr eine klare Antwort gibt oder schweigt, schaut sie ihn an.
„Die Vampire haben keinen Platz mehr in dieser Welt“, erklärt D ernst,“ sie sind Überlebende der Vergangenheit.“
Also doch wohl eher zweites.
Aber etwas ist sehr verwirrend, ein Fehler im System. Das Mädchen runzelt verwundert die Stirn.
Ihre Stimme ist voller Verwirrung: „Aber wenn es irgendwann keine Blaublüter und Vampire mehr gibt, dann seid Ihr doch den Beruf los.“
D schaut zu ihr.
Ihr Gesicht ist offen und frei von Häme oder Spott. Lediglich Sorge und Kummer, was auch aus ihrer Stimme klingt: „Ihr werdet gejagt werden, wegen Ihrer Abstammung.
Oder irre ich mich so sehr?“
„Ihr solltet jetzt wirklich schlafen.“
„D, Ihr hasst es, etwas über Euch selbst preis zu geben.
Ihr seid ein riesengroßes Rätsel, ein verschlossenes Buch. Warum das alles?“
„Wieso seid Ihr weggelaufen?“ , stellt der Angesprochene die Gegenfrage.
Samphira beißt sich auf die Lippen und schaut auf ihre Finger.
Ihre Stimme ist von Kummer gezeichnet:“ Das möchte ich nicht sagen.“
„Versteht Ihr nun, was Eure Fragen für einen Effekt haben?“
Sauer hebt das Mädchen den Kopf und funkelt ihn an.
Dieser Kerl ist noch schlimmer als mein Bruder, denkt sie sich.
Verwendet einfach ihre Neugierde gegen sie selbst.
„Ich möchte nicht zurück“, erklingt ihre Stimme fest,“ da kann sich mein Bruder sein Geld sonst wohin stecken. Ich bin ihm sowieso nicht sonst wie viel wert. Wieso braucht Ihr das Geld eigentlich?“
„Ihr stellt noch immer Fragen“, kontert D,“ wenn Ihr Antworten wollt, dann müsstet Ihr auch meine Frage beantworten.“
„Das kann ich einfach nicht“, erklärt sie entschieden und angenervt.
Ihr Blick ruht auf ihren Fingern.
D mustert das Mädchen, seine Gefangene.
Was auch immer sie zum Weglaufen gebracht hat, es wirkt nach.
Die Nacht senkt sich komplett über das Land.
Schatten krabbeln immer weiter an das Lager heran, zusammen mit der einsetzenden Kälte.
Samphira hüllt sich enger in ihren Umhang.
Ihre Gedanken wandern unablässig und prallen aufeinander.
Morgen um diese Zeit werde ich bestimmt wieder daheim sein, weinen, weil dieser Idiot von Bruder etwas gesagt hat.
Die Rüge für das Weglaufen habe ich zumindest hinter mir.
Ihr Magen knurrt um Aufmerksamkeit heischend.
„Ihr habt Hunger“, stellt D fest und die Laune der Frau sackt weiter ab.
Wieso muss der auch nur so aufmerksam sein, flucht sie stumm vor sich hin.
„Ich brauche nichts“, wehrt sie schnell und entschlossen ab.
Ihr Körper aber straft ihrer Worte lügen, hintergeht sie wie ein Verräter. Denn erneut ist Magenknurren zu hören.
„Miss Schattenmond, ich möchte, dass es Euch gut geht.“
„Dann bringt mich nicht zurück zu meinen Bruder“, fällt die Angesprochene ihm ins Wort,“ bitte, er wird mich nicht wieder nach draußen lassen.
Für immer eingesperrt in einem Korsett aus Regeln, Aufgaben und Verboten.“
Das sie auch noch einen Fremden heiraten soll, verschweigt die Sprecherin nach wie vor.
Jetzt ergibt alles einen echten Sinn, erkennt der Jäger und reicht seiner Begleiterin ein wenig Käse und Brot.
„Habt Ihr mir nicht zugehört?“, verlangt diese zu wissen, jedoch haben ihre Finger bereits alles entgegen genommen.
„Ich habe Ihnen zugehört“, erklärt er ruhig,“ lasst mich Euch einen Rat geben. Sprecht mit Eurem Bruder.“
„D, Ihr habt ihn schon kennen gelernt. Denkt Ihr wirklich, der lässt das einfach so durchgehen?“
Sie verschweigt noch immer etwas, überlegt der Mann, aber geht nicht weiter darauf ein.
„Sicherlich nicht.“
„Das ist einer der Hauptgründe, warum ich weggegangen bin. Jetzt wisst Ihr es und schuldet mir auch einige Antworten.“
D beobachtet sie.
Samphira lächelt gewinnend und bedrückt zugleich.
„Das Geld benötige ich nicht wirklich, gebe es dann eher den Leuten, die es dringender nötig haben.
Ein Teil aber brauche ich dennoch wegen meinen Lebensstil.“
„Die Leute verkaufen sicher nicht gerade zu günstigen Preisen an jemanden wie Euch“, stellt Samphira traurig fest und erntet ein Nicken seinerseits.
Sehr nachdenklich und auch sauer erklingen ihre nächsten Worte: „ Ihr helft den Menschen, aber die sind undankbar.
Habe ich vorhin sehr genau mitbekommen.“
„Es ist oft so, dass ich angeheuert werde, meinen Auftrag erfülle und dann fortgejagt werde.
Ohne Lohn.“
„Das ist schrecklich!“
Fassungslosigkeit liegt in dem erschreckten Gesicht des Mädchens.
Eine Person, einen echten Retter so zu behandeln ist einfach nur räudig in ihren Augen. Obwohl sie sicherlich keine gute Gefangene bisher war.
Schamesröte stiehlt sich bei dieser Erkenntnis auf ihre Wangen.
Schnell ablenken, bevor er das noch mitbekommt, schlimmstenfalls nachfragt.
„Wie ist das mit Familie?“
„Ihr solltet jetzt wirklich schlafen“, beantwortet D diese Frage nur.
„Tut mir leid“, entschuldigt sich das Mädchen leise,“ das war zu privat.“
Diesmal meint sie es absolut ehrlich, was auch der Anwesende hört.
Sein Blick ruht wieder auf ihr.
Dieses Mädchen wirkt sehr, sehr kindlich und scheint, seiner Ansicht nach, nicht besonders viel von der Welt zu kennen.
Aber manchmal schimmert etwas unheimlich erwachsenes, regelrecht altes, aus ihr heraus.
Sie keine Schönheit im klassischen Sinne, funkelt aber wie ein Stern aus ihrem Inneren heraus.
Vielleicht ihr unschuldiges, reines Herz.
Er bemerkt, wie sie erschaudert und mit aller Mühe ein Frösteln unterdrückt. Ebenso ein Gähnen.
"Legt Euch besser hin.“
Kopfschüttelnd antwortet Samphira ihm: „Ich bin nicht müde.“
Erfriere nur, ergänzt das Mädchen stumm.
Als habe er ihre Gedanken gelesen, steht ihr Begleiter auf und reicht ihr eine wollende Decke.
„Nun nehmt schon“, meint der Jäger nur,“ Ihr werdet sonst nur krank.“
„Danke.“
Mit diesen Wort hüllt sich die Angesprochene eng in die Decke und schaut nachdenklich zu ihm auf.
Aus Menschlichkeit hat er das sicherlich nicht getan.
Vielleicht wirklich nur, dass ich, seine Ware, nicht beschädigt werde. Mehr liegt ihm nicht an mir.
Diese Überlegungen versetzen ihr doch einen kurzen Stich.
Eng kuschelt sich das Mädchen noch mehr in die Decke, so als fürchte sie die Dunkelheit um sich.
Der Jäger hat sich an einen Baumstamm gelehnt und ist augenscheinlich am schlafen. Aber dieser Eindruck ist gewollt, denn er hält Wache.
Irgendwo hört Samphira ein Käuzchen schreien, ein anderes antwortet.
Sie kann nicht schlafen, dafür wandern ihre Gedanken zu unruhig umher.
Erst in den Morgenstunden sinkt sie in einen leichten Schlummer.