»Hidden Shadow«
von Ala5ka
Kurzbeschreibung
(Der Autor hat keine Kurzbeschreibung zu dieser Geschichte verfasst.)
GeschichteAbenteuer, Drama / P16 / Gen
Aiden Pearce
OC (Own Character)
Raymond "T-Bone Grady" Kenney
05.06.2015
16.02.2017
18
36.056
5
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06.06.2015
841
„Wer auch immer hier die Computer gehackt hat, der war gut“, sagte ein Mann, der sich am nächsten Morgen mit diesem Vorfall beschäftigte. Er wandte sich von dem Bildschirm ab und lächelte charmant zu einem größeren, etwas stämmigen Mann im Anzug, der recht unglücklich aussah und Aiden von oben bis unten musterte. Der Mann, den er engagiert hatte, trug einen langen braunen Ledermantel, dunkle Jeans, eine Kappe, auf der ein – falls er es richtig interpretierte – Fuchs zu erkennen war, einen grauen Pulli unter seinem Mantel und wenn man genauer hinsah, konnte man ein schwarzes Tuch um seinen Hals erkennen, den er wahrscheinlich als Maske oder Mundschutz verwendete.
Es war noch früh am Morgen gewesen. Die Polizisten, die gerade Schicht hatte, sahen müde aus und versuchten sich mit wirklich vielen Tassen Kaffee wach zu halten. Aiden sah ebenfalls erschöpft aus. Man hatte ihn früh aus dem Bett geholt, er hatte nicht mal Zeit gehabt, sich einmal durch die Haare zu fahren. Diese standen nun kreuz und quer in allen Himmelsrichtungen. Zum Glück trug er seine Kappe.
Der Einzige, der munter auf war, war Aidens Auftragsgeber. Die Wut schien ihn genug Energie zu geben, um allen in diesem Raum eine schlechte Laune zu machen. Sympathisch war er keineswegs und Aiden konnte ihn auch überhaupt nicht ausstehen. Aber Job war Job und als Cyber Incident Responder verdiente er gutes Geld.
Der Grund, warum Aiden nun als solcher arbeiten konnte, ohne dass ihn jemand die Polizei an den Hals hetzte war, dass er den Chicago Polizeipräsidenten erpresste, da dieser das ctOS dafür ausnutzte, seiner Sekretärin hinterher zu spionieren. Dieser Machtmissbrauch würde sich ganz wunderbar als Headlines vieler angesehender Zeitungen eignen, es sei denn, er strich Aiden Pearces Namen von der Fandungsliste.
„Alle Spuren sind verwischt und wenn ich etwas verfolge, komme ich nur in eine Sackgasse, die mich nicht weiter bringt“, erklärte der Hacker. „Sollten Sie kein Backup der Verschlüsselungskeys besitzen, sollten Sie die Daten als verloren erachten.“
Der größere Mann stand zähneknirschend da, strich sich mit zwei Fingern über den drei Tage Bart und atmete tief durch. „Mr. Pearce, das ist eine Menge Kapital, welches mir entwendet wurde. Ich würde die Daten gern wieder haben“, versetzte er trocken und lief unruhig um seinen Schreibtisch herum. Er richtete dabei seine Krawatte und zog sie etwas lockerer. Mit einem Blick über seiner Schulter beobachtete er Aiden, der vor dem Terminal stand und einige Befehle eingab. Es waren viele Fenster geöffnet, die der Geschäftsführer nicht ganz verstand. Er musste einfach darauf vertrauen, dass Mr. Pearce wusste, was er tat.
„Rein aus Interesse, in welcher Größenordnung bewegen wir uns?“, fragte der Mann mit dem Namen Pearce.
„35 Millionen Dollar“, entgegnete der Auftraggeber kühl.
Für Aiden waren das keine Brotkrümel, aber er verstand auch, dass es sich hier nicht um die höchste Oberliga von Hackingangriffen handelte. Er hatte weit schlimmere Schäden begutachtet, geschweige denn verursacht.
„Dann kann ich Sie gut verstehen“, antwortete er trotzdem mitfühlend. Im Büro würde es totenstill und der stämmigere Mann lief Kreise. Nur im Hintergrund hörte man, wie die Tatortanalysten sich unterhielten, die getöteten Polizisten betrachtet und Beweise sammelten. Sie waren Kollegen im Geiste. Aiden beobachtete sie eine Weile, bevor er sich wieder an seinen Auftragsgeber wandte.
„Einige Ideen, Mr. Pearce?“, fragte der Geschäftsführer plötzlich.
Der Forensiker nickte. „Ich könnte eventuell die Festplatte wieder herrichten, jedoch beansprucht das sehr viel Zeit und ich kann das nur bei mir machen. Wenn sie also so freundlich wären mir ihren Festplatten zu überlassen, könnte ich schauen, was noch zu retten ist. Wir müssen nur hoffen, dass Sie ein Backup haben. Sollte das jedoch nicht der Fall sein, müssen Sie ihre Recovery-Pläne umsetzen“, erklärte Aiden die nächsten Schritte.
Verlegen erwiderte der Geschäftsführer: „Ich bin mir nicht sicher, ob wir einen physischen Ausdruck der Recovery-Pläne haben. Die ursprünglichen Dateien liegen auf diesen Server.“
No Backup, no mercy, dachte Aiden und bemühte sich nicht zu grinsen. Es war immer das Gleiche. Teure Sicherheitssysteme wurden angeschafft, aber keiner dachte an die Backups. Im Grunde hatte sich die Firma selbst ausgesperrt. Er bezweifelte, dass er noch irgendetwas retten konnte.
„Ist es möglich, dass einer der Mitarbeiter noch eine Kopie der Pläne gespeichert hat?“, frage Aiden und sah, wie sein Chef ins Schwitzen geriet.
„Das bezweifle ich, Mr. Pearce. Aus Sicherheitsgründen speichern wir generell keine Daten lokal auf den Geräten der Mitarbeiter. Sie wissen schon, Diebstahl, Bedrohung durch Insider und so weiter…“ Die Anschuldigungen gegen seine Mitarbeiter hatte er in einem leiseren Ton ausgesprochen.
Der Hacker nickte wieder. „Ihre Zeit ist kostbar, meine Zeit ist kostbar, ich werde mir die Daten in Ruhe anschauen und melde mich so früh es geht.“
Der Auftragsgeber begleitete den Forensiker zur Tür und seufzte laut. „Hoffen wir auf das Beste.“
Aiden stimmte ihm schweigend zu. Er wusste aber auch, dass Hoffnung ein falscher, flüchtiger Freund sein konnte.
Als er allein im Flur stand, sah er auf die Uhrzeit, die sein Handy ihm anzeigte. Es war noch früh am Morgen. Vielleicht sollte er sich erst einmal einen Kaffee holen und dann seinen nächsten Schritt planen.
Es war noch früh am Morgen gewesen. Die Polizisten, die gerade Schicht hatte, sahen müde aus und versuchten sich mit wirklich vielen Tassen Kaffee wach zu halten. Aiden sah ebenfalls erschöpft aus. Man hatte ihn früh aus dem Bett geholt, er hatte nicht mal Zeit gehabt, sich einmal durch die Haare zu fahren. Diese standen nun kreuz und quer in allen Himmelsrichtungen. Zum Glück trug er seine Kappe.
Der Einzige, der munter auf war, war Aidens Auftragsgeber. Die Wut schien ihn genug Energie zu geben, um allen in diesem Raum eine schlechte Laune zu machen. Sympathisch war er keineswegs und Aiden konnte ihn auch überhaupt nicht ausstehen. Aber Job war Job und als Cyber Incident Responder verdiente er gutes Geld.
Der Grund, warum Aiden nun als solcher arbeiten konnte, ohne dass ihn jemand die Polizei an den Hals hetzte war, dass er den Chicago Polizeipräsidenten erpresste, da dieser das ctOS dafür ausnutzte, seiner Sekretärin hinterher zu spionieren. Dieser Machtmissbrauch würde sich ganz wunderbar als Headlines vieler angesehender Zeitungen eignen, es sei denn, er strich Aiden Pearces Namen von der Fandungsliste.
„Alle Spuren sind verwischt und wenn ich etwas verfolge, komme ich nur in eine Sackgasse, die mich nicht weiter bringt“, erklärte der Hacker. „Sollten Sie kein Backup der Verschlüsselungskeys besitzen, sollten Sie die Daten als verloren erachten.“
Der größere Mann stand zähneknirschend da, strich sich mit zwei Fingern über den drei Tage Bart und atmete tief durch. „Mr. Pearce, das ist eine Menge Kapital, welches mir entwendet wurde. Ich würde die Daten gern wieder haben“, versetzte er trocken und lief unruhig um seinen Schreibtisch herum. Er richtete dabei seine Krawatte und zog sie etwas lockerer. Mit einem Blick über seiner Schulter beobachtete er Aiden, der vor dem Terminal stand und einige Befehle eingab. Es waren viele Fenster geöffnet, die der Geschäftsführer nicht ganz verstand. Er musste einfach darauf vertrauen, dass Mr. Pearce wusste, was er tat.
„Rein aus Interesse, in welcher Größenordnung bewegen wir uns?“, fragte der Mann mit dem Namen Pearce.
„35 Millionen Dollar“, entgegnete der Auftraggeber kühl.
Für Aiden waren das keine Brotkrümel, aber er verstand auch, dass es sich hier nicht um die höchste Oberliga von Hackingangriffen handelte. Er hatte weit schlimmere Schäden begutachtet, geschweige denn verursacht.
„Dann kann ich Sie gut verstehen“, antwortete er trotzdem mitfühlend. Im Büro würde es totenstill und der stämmigere Mann lief Kreise. Nur im Hintergrund hörte man, wie die Tatortanalysten sich unterhielten, die getöteten Polizisten betrachtet und Beweise sammelten. Sie waren Kollegen im Geiste. Aiden beobachtete sie eine Weile, bevor er sich wieder an seinen Auftragsgeber wandte.
„Einige Ideen, Mr. Pearce?“, fragte der Geschäftsführer plötzlich.
Der Forensiker nickte. „Ich könnte eventuell die Festplatte wieder herrichten, jedoch beansprucht das sehr viel Zeit und ich kann das nur bei mir machen. Wenn sie also so freundlich wären mir ihren Festplatten zu überlassen, könnte ich schauen, was noch zu retten ist. Wir müssen nur hoffen, dass Sie ein Backup haben. Sollte das jedoch nicht der Fall sein, müssen Sie ihre Recovery-Pläne umsetzen“, erklärte Aiden die nächsten Schritte.
Verlegen erwiderte der Geschäftsführer: „Ich bin mir nicht sicher, ob wir einen physischen Ausdruck der Recovery-Pläne haben. Die ursprünglichen Dateien liegen auf diesen Server.“
No Backup, no mercy, dachte Aiden und bemühte sich nicht zu grinsen. Es war immer das Gleiche. Teure Sicherheitssysteme wurden angeschafft, aber keiner dachte an die Backups. Im Grunde hatte sich die Firma selbst ausgesperrt. Er bezweifelte, dass er noch irgendetwas retten konnte.
„Ist es möglich, dass einer der Mitarbeiter noch eine Kopie der Pläne gespeichert hat?“, frage Aiden und sah, wie sein Chef ins Schwitzen geriet.
„Das bezweifle ich, Mr. Pearce. Aus Sicherheitsgründen speichern wir generell keine Daten lokal auf den Geräten der Mitarbeiter. Sie wissen schon, Diebstahl, Bedrohung durch Insider und so weiter…“ Die Anschuldigungen gegen seine Mitarbeiter hatte er in einem leiseren Ton ausgesprochen.
Der Hacker nickte wieder. „Ihre Zeit ist kostbar, meine Zeit ist kostbar, ich werde mir die Daten in Ruhe anschauen und melde mich so früh es geht.“
Der Auftragsgeber begleitete den Forensiker zur Tür und seufzte laut. „Hoffen wir auf das Beste.“
Aiden stimmte ihm schweigend zu. Er wusste aber auch, dass Hoffnung ein falscher, flüchtiger Freund sein konnte.
Als er allein im Flur stand, sah er auf die Uhrzeit, die sein Handy ihm anzeigte. Es war noch früh am Morgen. Vielleicht sollte er sich erst einmal einen Kaffee holen und dann seinen nächsten Schritt planen.