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Frozen Silence

von Bonnii
Kurzbeschreibung
GeschichteFantasy / P12 / MaleSlash
Paul Shelby
10.05.2015
17.10.2015
9
7.791
1
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2 Reviews
Dieses Kapitel
1 Review
 
08.06.2015 428
 
Shelby

Es war dunkel, als ich wieder aufwachte. Die Zikaden zirbten ihr monotones Lied und der Mond erhellte die Baumkronen ein wenig. Ansonsten war alles still. Als mein Magen sich mit einem fürchterlich lauten grummeln meldete, lief ich weiter. Immer meiner Nase nach. Ich hatte Schrecklichen Hunger. Kein Wunder, ich hatte seit drei Tagen nichts mehr gegessen. Warum war ich überhaupt weggerannt? Ach ja... die Scherben... Ich schaute auf meine Hand, die Wunden hatten sich zwar geschlossen, aber anstelle des Blutes drang jetzt klebriger Eiter heraus. Angewidert sah ich weg. Ich hätte sie wohl lieber gleich behandelt, dann müsste ich mich jetzt nicht mit diesem Juckreiz rumschlagen. Doch ich lief nicht den Weg zurück zum Haus. Ich dachte gar nicht darüber nach wo ich hinging. Wie traumatisiert folgte ich meinen Instinkten und meinem Hunger. Meine Menschlichen Beine waren so eine Belastung nicht gewöhnt, mein Füße schlugen blasen und ab und zu verkrampften sich meine Muskeln. Doch der Schmerz trieb mich nur weiter an. Ich kam auch am See vorbei. Abschätzend überlegte ich, ob ich nicht doch vielleicht etwas trinken und mich ausruhen sollte. Doch ich tat es nicht. Ich wusste es doch selbst besser. Wenn ich mich ausruhen würde, dann würde ich so schnell nicht wieder weiterlaufen können und der Schmerz hätte sich nur verdoppelt. Also lief ich weiter.

Mittlerweile wurde es immer heller und der Wald erwachte. Um mich herum sangen die Vögel ihre Lieder. Plötzlich raschelte das Laub. Ein Reh blickte mich mit erschreckten Augen an, es wägte mich ab. Gefährlich oder ungefährlich?  Ich spannte mich an und bleckte knurrend die Zähne, definitiv Gefährlich. Doch das Reh ging nur unbeeindruckt weiter seiner Wege. Wirkte ich wirklich so harmlos?  Ich musste so schnell wie möglich wieder zum Wolf werden. Irgendwann erreichte ich eine kleine Lichtung auf der ein verwahrloster Schuppen stand. Natürlich der Schuppen!  Aufgeregt raste ich die letzten Meter stolpernt auf ihn zu. Mir lief schon das Wasser im Mund zusammen, denn ich hatte ihn tatsächlich gefunden. Unseren Notfall Schuppen. Bis zum Rand gefüllt mit Kleidung, Wasser, Verbandsmaterial... Und jeder Menge Essen... Ich riss die Tür auf und stürzte mich direkt auf die Kiste, in der alles verstaut war. Hinter mir knarrte das Holz, ich hielt inne. Ich war nicht allein. Ich drehte mich so hastig um dass ich dabei sämtliche Kisten umwarf. Eine Tüte Chips war direkt vor meine Füße gerollt doch ich wagte nicht mich zu bewegen. Vor mir saß Paul. Er grinste mich verschmitzt an.
Da saß ich nun und auf einmal war ich die Beute die abzuschätzen hatte. Gefährlich oder ungefährlich?
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