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Wir werden niemals Freunde

Kurzbeschreibung
GeschichteFreundschaft, Sci-Fi / P18 / Gen
Die Wraith Ronon Dex Todd (Wraith)
26.04.2015
28.10.2018
12
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26.04.2015 785
 
„Sofort auf die Krankenstation“, brüllte Doktor Beckett. John Shepard stützte Ronon. Einer der Sanitäter eilte herbei und übernahm den Verletzten.
Ronon schnaufte, keuchte und stöhnte.
Jetzt erst merkte John, dass auch er selbst heftig atmete. Besorgt dreinblickend beobachtete er, wie Ronon auf eine Trage gelegt wurde und der gesamte medizinische Stab Ronon umringte.
„Infusion!“, befahl Beckett. „Vitalwerte. Komplettes Blutbild, Röntgen.“
Weir war herangetreten.
„Das war knapp“, sagte John ohne, dass sie etwas gefragt hatte.
„Wie schwer ist er verletzt?“
„Das kann Doktor Beckett besser beurteilen. Äußerlich scheint er etwas angeschlagen, damit wird er wohl fertig werden, doch wie es ihm seelisch geht.“ John brach ab und zuckte mit den Achseln. „Sie haben sich an ihm genährt und ihn wiederbelebt. Es ist schmerzhaft.“
Kurzzeitig kam die Erinnerung hoch, als Todd sich an ihm genährt hatte und Wier war rücksichtsvoll genug nicht noch einmal nachzufragen.
„Ich brauche eine Dusche.“
Weir nickte lediglich.
John trabte in sein Quartier, entledigte sich aller Kleidung und trat unter die Dusche.
Sein Freund litt Höllenqualen. Denn es war gegen seinen Willen geschehen und John wusste, selbst mit Einvernehmen war es schmerzhaft. Schmerzhafter als ein gebrochener Arm, schmerzhafter als eine verrenkte Schulter. Jede Zelle im Körper brannte, als sei sie wund und würde in Desinfektionsmittel eingetaucht. Was ebenfalls schmerzhaft hochkam, war die Erinnerung an Aidan Ford. Er verlor sich in der Vorstellung, dass Ronon ebenfalls von dem Stoff verändert wurde. Wie ein Blitz traf es ihn. Ford war davon abhängig. Hastig spülte er den Seifenschaum ab, trocknete sich halbherzig und geschwind ab, schlüpfte in die bereitgelegten Sachen und stürmte in die Krankenstation.
Ronon lag in einem Krankenbett und hatte das lächerliche Wickelgewand an, was am Rücken offen war.
„Ich wollte sehen, wie es dir geht“, begann John die Unterhaltung, obwohl er nicht der Typ für Small Talk war.
„Geht so“, quetschte Ronon heraus.
Schweiß stand ihm auf der Stirn und der Atem kam stoßweise.
„Ruhe dich aus“, sagte John und versuchte die Hilflosigkeit aus seiner Stimme zu verbannen. „Morgen sieht es besser aus – glaub mir.“

John wusste um den kühlen, reservierten Umgang zwischen Ronon und Todd. Es war nicht einmal Respekt zwischen ihnen. Alle Versuche um ein besseres Kennenlernen waren gescheitert. Selbst Saranja schaffte es nicht ein Gespräch mit Ronon länger als eine Minute aufrechtzuhalten. Die Frage, wie er seinem Freund helfen konnte, brannte in seiner Seele. Ihm fiel nur eine Person ein, die Ronon helfen konnte, doch zuerst musste er ausloten, ob Todd bereit dazu wäre. Diese Feindseligkeit hatte Todd nie an den Tag gelegt.
Saranja wäre eine gute Informationsquelle, um vorzufühlen.
Wie üblich stand sie auf dem Außendeck und blickte zum Himmel – zu den Sternen hinauf.
„Wunderschön“, sagte sie, als er durch die Tür getreten war.
„Ja. Es sieht von hier so friedvoll aus.“
„Dort“, sie deutete nach oben und zur linken Seite, „liegt mein Heimatplanet.“
In einem Anflug von Sentimentalität deutete er in die entgegengesetzte Richtung.
„Meine liegt dort.“
Absichtlich hatte er mit einer winkenden Bewegung nicht genau auf einen speziellen Stern gedeutet, zumal die Sonne nicht einmal als Punkt zu erkennen war.
„Saranja, erlauben Sie mir eine persönlich Frage?“
Sie wandte sich ihm zu und ihr bodenlanges Kleid raschelte. Ihr Kopf neigte sich, um anzudeuten, dass sie die Frage zuließ.
„Seit sechs Monaten leben sie beide hier und ich hoffe, dass Sie sich eingelebt haben.“
„Sie meinen, wie wir mit den Anfeindungen zurecht kommen.“
John schwieg. Er wollte nicht noch Salz in die Wunde streuen.
„Nun, Doktor McKay mag etwas eingebildet sein, dennoch schätzt er die Zusammenarbeit mit meinem Gemahl. Doktor Beckett ist sehr zuvorkommend und Teyla ist halt Teyla.“
„Was ist mit Ronon? Sie giften sich seit der ersten Sekunde an.“
„Wundert Sie das? Immerhin gehört mein Gemahl einer Spezies an, die sein Volk ausgelöscht hat. Ich habe in den Geschichtsbüchern, die mir Doktor Zelenka gegeben hat, gelesen, dass es auch in ihrer Vergangenheit so etwas gegeben hat – mehrfach sogar. Diese Indüaniear sind fast ausgelöscht worden und dann dieser eine Mann – wie war doch gleich sein Name …“ Sie überlegte kurz. „Hickler?“
„Hitler“, korrigiert John. „Ich verstehe, was Sie meinen. Ronon wurde bei einem Angriff verletzt und man hat sich an ihm genährt, ihn dann wiederbelebt und ich denke auch verändert.“
„Verändert?“, fragte sie interessiert.
„Sie kennen sich da wesentlich besser aus, aber beim Nähren wird so ein Stoff abgegeben und dieser…“
„Meinen Sie das Gex?“
„Wie bitte? Was ist Gex?“
„Es ist schwer zu beschreiben.“
Wie aus dem Nichts tauchte Todd auf.
„Sar’Aja du solltest dich zur Ruhe begeben. John“, wandte sich Todd an ihn. „Elsbeth möchte sie umgehend sprechen.“
„Danke“, meinte er und verabschiedete sich mit einem Nicken.
John wurde das Gefühl nicht los, dass die telepathische Verbindung tiefer ging, als sie alle dachten.
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