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Kochen für Anfänger

Kurzbeschreibung
GeschichteAllgemein / P12 / Gen
20.03.2015
22.07.2015
14
44.769
 
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2 Reviews
Dieses Kapitel
noch keine Reviews
 
04.05.2015 4.790
 
Meine Lieben,

danke für die Lieben Kommentare. Ein dankeschön geht an meine Beta-Leserin, ohne sie wäre das Kapitel nicht so geworden wie es ist. :)
Danke an alle!



6 Wochen später, Haus Familie Müller- Oehler

„Frank, schön dass du da bist. Vielleicht hört Maja ja auf dich“, sagte meine Mutter, umarmte meinen Onkel und betrachtete ihn mit einem besorgten Blick.
„Wie schlimm ist es wirklich?“, fragte Frank, blickte seine Schwester, meine Mutter, mit einem ebenso besorgten Blick an und erkannte an der Art, wie sie seinen Blick erwiderte, dass meine Situation schlimm sein musste.
„Nicht gut. Seit Wochen sitzt sie in ihrem Zimmer, selbst Marius kommt nicht an sie heran. Sie isst nichts, tanzt nicht. Sie sitzt oben im Zimmer starrt an die Decke und ist nicht mehr die alte wie vor der Sache mit Markus. Ich kann es mir einfach nicht mit ansehen. Selbst Magdalena, ihre Trainerin macht sich schon Sorgen um Sie“, sagte meine Mutter und blickte dabei meinen Onkel an.
„Ich rede mit ihr. Vielleicht hört sie ja auf mich. Übrigens ich hab mir überlegt Maja die kommenden 3 Wochen mit zu den Dreharbeiten zu nehmen. Vielleicht kommt sie da auf andere Gedanken“, sagte Frank, drehte sich um und lief die lange Treppe nach oben in den oberen Stock, wo sich mein Zimmer befand und klopfte leise an meine Zimmertür.
Wie konnte Markus, mir nur so was antun? 4 Jahre waren wir zusammen, dachte ich traurig und betrachtete das gemeinsame Foto von mir und Markus, das in Paris entstanden war.
„Maja, würdest du bitte die Tür auf machen! Ich bin es, Frank“, hörte ich von draußen die Stimme meines Onkels und ich sagte: „Komm rein, aber wenn dich meine Mutter geschickt hat kannst du gleich wieder gehen.“
„Nein, ich bin gekommen, ohne dass meine Schwester etwas dafür kann. Was ist los?“, fragte mich Frank, setze sich auf mein Bett und ich fiel in sofort in seine Arme. Ich merkte wie die Tränen wieder kamen. Ich weinte in den Armen meines Patenonkels. Beruhigend strich mir Frank über den Rücken und flüsterte: „Weine dich ruhig aus.“
„Danke, mir ist bis heute nicht klar warum er mir das antun konnte? 4 Jahre  Beziehung warf er weg. Einfach so und ausgerechnet mit unserer Schulschlampe musste er sich einlassen?“, fragte ich weiter und blickte meinen Onkel mit verweinten Augen an.
„Er war einfach nicht der richtige. Was hältst du davon wenn, du die kommenden Wochen mit zu den Dreharbeiten kommst?“, fragte mich mein Onkel und ich blickte ihn skeptisch an und sagte: „Lust hätte ich schon aber hat den eure Produktionsfirma nichts dagegen? Und außerdem müsste ich mich ja noch bei Marius melden und so“, und mein Blick ging durch mein Zimmer wo an den Wänden verschiedene Pokale standen.
„Lass mich das schon machen. Die Firma hat nichts dagegen, ist sogar begeistert dass eine Profitänzerin mit dabei ist. Zwar nur hinter der Kamera, und meine Jungs werden sich auch freuen. Also?“, fragte Frank mich und ich sagte: „Ja, von mir aus. Da müsste ich jetzt aber so langsam anfangen, meine Sachen zu packen oder?“
„Ja, ich warte unten. Ich helfe deiner Mutter glaube ich mal in der Küche. Isst du heute mit?“, fragte Frank mich und ich wusste das er auf meine dünne Figur ansprach.
„Naja, so richtig Hunger habe ich eigentlich nicht“, sagte ich, blickte ihn mit meinen großen, blauen Augen an und sagte schnell weiter: „Ich bin gesund“ und grinste ihn dabei an.
„Ich glaub es dir mal. Aber tue mir den Gefallen“, sagte er, stand auf, gab mir noch einen Kuss auf die Wange und schloss die Tür.
Vielleicht sollte ich wirklich was essen, dachte ich mir, stand auf und betrachtete mich im Spiegel und erschrak vor mir selbe. Das Mädchen das ich sah war nicht ich. Das Mädchen wo ich sah hatte dicke Augenringe unter den Augen und meine langen, blonden Haare glänzten nicht mehr. Sie waren matt und spröde, dachte ich weiter und band meine langen, blonden Haare zu einem Dutt zusammen. Meine Augenringe ließ ich unter einer Schicht Make Up verschwinden, und wo ich schon dabei war, verteilte ich das Make Up gleich im ganzen Gesicht. Zufrieden betrachtete ich mich im Spiegel.
Ich drehte mich um, schnappte mir den großen Koffer, und schmiss alle Klamotten, Schuhe, Hosen und andere Sachen in den hinein. Selbst meine Sportklamotten nehme ich mit.
Nachdem ich alle Sachen eingepackt hatte,  stellte ich mir die Frage was sollte ich anziehen?
In meinen Kleiderschrank befanden sich nur noch eine schwarze Jogginghose, ein rosa Pullover oder ein weißes  Top, eine blaue enge Röhrenjeans und ein Cardigan. Ich entschied mich für das lässige Outfit. Noch einmal warf ich einen prüfenden Blick in den Spiegel, doch selbst das Make Up konnte meine Augenringe nicht verdecken.
Aber zum Glück gab es Sonnenbrille. Ich schnappte mir die Sonnenbrille, den weißen Schal und lief die Treppe nach unten in die Küche.
„Wow, du siehst bezaubernd aus. Man sieht dir gar nicht an das du 6 Wochen lang geweint hast“, sagte mein Onkel charmant und ich wusste das er mir dieses Kompliment nur machte, um mich aufzuheitern.
„Naja, was Make Up und alles machen kann“, sagte ich weiter, holte die Teller aus dem Schrank und deckte den großen Küchentisch und fragte: „Hast du das mit meinem Training geklärt?“
„Ich hab den Auftrag unserer Produktionsassistentin geben, sie ist die Tochter von Magdalena, deiner Trainerin. Sie kümmert sich um alles, aber bitte iss was, ja?“, sagte mein Onkel und tat die letzten Zutaten der Käsespätzle in den Topf.
„Vielleicht. Du Mama, Entschuldigung das ich in letzter Zeit so zickig war und ja“, sagte ich als meine Mutter mit meinen Vater die Küche betrat und blickte meine Eltern an.

„Schon gut, übrigens ich hab beim Bäcker Markus‘ Mutter getroffen ..“, sagte meine Mutter und merkte sofort das sie damit in ein Fettnäpfchen getreten war. Ich merkte wie mir schon wieder die Tränen in die Augen stiegen und flüsterte: „Entschuldigung, ich bin draußen“, schnappte mir meine Handtasche und ging nach draußen in den großen Garten. Setzte mich auf die Bank, zog meine Beine an, setzte meine Kopfhörer und vergrub mein Gesicht in meinen Händen.
„Maria, musste das jetzt sein? Du trittst immer wieder in dasselbe Fettnäpfchen“,  schimpfte mein Vater mit meiner Mutter und funkelte sie dabei böse an.
„Ja, Entschuldigung, ich wollte das nicht. Aber du bist nie da. Immer nur am arbeiten, arbeiten, arbeiten und dann gehst du noch mit deiner Assistentin aus oder bleibst länger im Büro“, sagte meine Mutter und starrte meinen Vater in Grund und Boden.
„Genau, lass Anastasia  aus dem Spiel. Ich bin weg“, sagte mein Vater, drehte sich um und ging.
„Ist bei dir alles in Ordnung?“, fragte Frank und schaute dabei seine Schwester an.

„Nichts, ist in Ordnung. Franz betrügt mich. Ich halte nur Maja zu Liebe den Schein der glücklichen Ehe aufrecht. Ich bin oben“, sagte meine Mutter und ging.
„Oh man“, sagte Frank, packte eine Portion Spätzle in die Dose und schüttelte mit dem Kopf. Zum Glück war bei ihm und seiner Frau Maren alles in Ordnung, dachte sich der Kochprofi und schüttelte wieder mit den Kopf und sagte: „Familie Müller live.“

Bei meinen Eltern lief auch nicht alles nach Plan?, dachte ich mir und schüttelte den Kopf. Wussten sie dass ich den Streit mitgehört hab?, fragte ich mich innerlich  selbst und sah auf, als ein schwarzer Van in die Hofeinfahrt fuhr. Es stiegen zwei wirklich gut aussehende Männer aus. Einer mit rotblonden kurzen Haaren und Undercut und ja, er sah wirklich verdammt gut aus. Durch meine Sonnenbrille sah ich sie an.
„Fo hat niemals erwähnt dass seine Schwester hier wohnt“, sagte Nils, folgte seinen Kollegen und ich lächelte als sie mich erblickten.
„Wow, wer ist den die Kleine dort?“ dachte Nils als er mich sah und kam auf mich zu. Vor mir blieb er stehen und sah mich aus stahlblauen Augen neugierig an. Ich mochte  diese Augen sofort und fragte: „Und wer seid ihr?“
„Wir suchen Fo, du bist dann bestimmt Maja, oder?“, fragte mich der andere. Ich hatte die beiden direkt ins Herz geschlossen.
„Jungs, da seid ihr ja“, sagte Frank, der gerade aus dem Haus kam und umarmte seine Kollegen herzlich.
„Ja, schicke Gegend na dann können wir starten. Die Produktionsfirma wartet schon“, sagte Andi und blickte in die Runde.
„Ja, wenn ihr mir eure Namen verraten wollt?“, fragte ich, und blickte die zwei Köche an.
„ Ich bin der Andi, und der rotblonde ist unser Casanova und Kochprofiküken, Nils“, sagte Andi und zeigte dabei auf den jungen Mann, der ungefähr 9 Jahre älter war als ich. Ich nickte lächelnd.
„Freut mich, dann einsteigen, die Dame. Fo, hat viel von dir erzählt, wirklich sehr viel“, sagte Nils, stieg hinten ein und blickte mich an.
„Ich hoffe, nur Gutes?“, fragte ich nach vorne meinen Onkel, der am Fahrersitz saß und blickte dabei in die Runde.
„Natürlich, ich hab sogar extra erwähnt dass du einen Abischnitt von 1,0 hast“, sagte Fo mächtig stolz und ich merkte sein Funkeln in den Augen.
„Wow, herzlichen Glückwunsch und nun geht es ans studieren oder was?“, fragte mich Andi und schaute mich dabei freundlich an.
„Hatte ich vor, nur was? Keine Ahnung. Ich habe auch noch nie die Kochprofis gesehen“, sagte ich und stellte erneut fest, dass  Nils wirklich verdammt gut aussah.
„Was? Dafür lernst du uns jetzt live kennen“, sagte Nils, der neben mir saß und grinste mich dabei an.
„Ja, stimmt“, sagte ich, lehnte mich an die Fensterscheibe und schloss die Augen. Süß war er schon aber ich hatte die Schnauze voll von Männern, dachte ich bei mir und lauschte dabei der Musik aus meinen Ipod.
Ich merkte nicht wie ich mich im Schlaf an Nils kuschelte.
Süß, die kleine, dachte Nils, legte den Arm um mich und ich kuschelte mich automatisch in die Armbeuge des hübschen Kochs.
„Fo, was ist damals eigentlich passiert, weswegen deine Nichte so traurig ist?“, fragte Andi meinen Patenonkel und warf ihm einen besorgten Blick zu.
„Naja, Markus hat sie nach 4 Jahren Beziehung am Abi-Ball betrogen und das  davor schon wochenlang. Das kam aber erst an dem besagten Abend heraus“ erzählte Fo und betrachtete dabei mich durch den Rückspiegel.
„Dieses Arschloch, wie kann man einer so reizenden Person so etwas antun?“, fragte Nils sich selber und ballte seine Hände zu Fäusten.
„Ich weiß es nicht, aber sie tut mir leid. Fo, du musst die nächste runter. Übrigens Marie und ich wollen am Samstag in drei Wochen ein Barbecue machen und unsere Hochzeit zum zweiten Mal feiern. Ihr seid alle herzlich eingeladen. Aber in Begleitung“, sagte Andi und musterte seine beiden Kollegen.
„Ich freu mich drauf. Ich kann es immer noch nicht glauben, dass Marie und du schon acht Jahre verheiratet seid“ sagte Nils und schaute zu mir herüber.
„Ich weiß, ohne sie wäre es nicht möglich gleichzeitig das Restaurant zu führen und als Kochprofi auf Tour zu sein“, sagte Andi, sah dabei auf sein Handy, und lächelte als er das Hintergrundbild sah.
„Stimmt.Nils, würdest du Maja bitte wecken? Wir sind da“, sagte Fo, parkte den schwarzen Van vor der Produktionsfirma und blickte dabei seinen Kollegen an.
„Klar“, sagte Nils, beugte sich leicht über mich, und flüsterte: „Aufwachen.“
Langsam öffnete ich die Augen, schaute Nils etwas verschlafen an,
und merkte erst jetzt dass ich mich im Schlaf an ihn gekuschelt hatte. Ich nuschelte: „Sorry“ und lächelte ihn schüchtern an.
„Kein Problem“, sagte Nils, grinste mich an und ich folgte den anderen in Richtung des großen Hauses.
„Na, wie findest du Nils so?“, fragte mich mein Onkel, der neben mir lief und mich verschlagen angrinste.
„Naja, was willst du hören? Nett und ja“, sagte ich und grinste ihn an. Erst jetzt bemerkte ich dass ich nicht mehr an Markus gedacht hatte.
„Jungs, da seid ihr ja endlich. Das Kamerateam ist schon vorgefahren. Hier sind die Daten für des Restaurants. Der Regisseur wartet im Konferenzraum auf euch. Du bist bestimmt Maja oder?“, fragte eine quirlige Blondine und grinste mich dabei an.
Ich nickte einfach nur und fand das sie Ähnlichkeit mit einer Klassenkameradin hatte und sagte: „Ja, die bin ich.“
„Wir gehen dann mal“, sagte Fo und folgte dabei Nils und Andi in den Konferenzraum und ich schaute ihnen nach.
„Freut mich, Maja, meine Mutter hat mir gesagt ich soll dir ausrichten, dass du bitte mit dem wieder Training  anfangen sollst. Marius und sie kommen übermorgen in das Hotel wo ihr übernachten werdet“, sagte die Regieassistentin und.
„Woher kennst du denn bitte Magdalena? Bist du dann ihre Tochter?“, fragte ich und erst jetzt bemerkte ich die Ähnlichkeit zu ihrer Mutter.
„Ja. Ich heiße übrigens Mariella. Du kannst gerne mit den Jungs in den Konferenzraum oder du wartest hier einfach“, sagte die hübsche Blondine und ich entschied mich in den Konferenzraum zu gehen. Leise öffnete ich die Tür, und ließ mich neben Fo auf den Sitz fallen und blickte nach vorne.
„Das Restaurant „Am Schwanenteich“ befindet sich in einer sehr schwierigen Lage im Moment. Die beiden Köche in der Küche sind Nieten. Das Hotel befindet sich in Stuttgart.  Ein typisches 50er und 60er Jahre Restaurant. Hotel und alles ist gebucht“, sagte der Regisseur und blickte in die Runde.
„Na, dann würde ich sagen an die Arbeit. Auf nach Stuttgart“, sagte Fo und ich nickte einfach nur.
„Ok, Mariella und ich fahren vor. Du bist bestimmt Maja oder?“, fragte mich der Regisseur und ich nickte einfach nur und sagte: „Ja, die bin ich.“
„Ok, Fo hat viel erzählt und Mariella schwärmt von deinen Tanzkünsten“, sagte der Regisseur, mittleren Alters und ich nickte einfach nur.
„Ich hab da schon eine Idee. Aber auf geht es“, sagte der Regisseur, schnappte sich seine Tasche und verschwand nach draußen.
„Du tanzt?“, fragten Andi und Nils gleichzeitig und starrten  mich überrascht an.
„Ja, ich tanze. Ich dachte Fo hat euch alles erzählt?“, fragte ich und blickte meinen Onkel vorwurfsvoll an und folgte den anderen nach draußen.
„Nein, er hat nur gesagt du machst Sport aber welchen Sport, davon war keine Rede“, sagte Andi und grinste mich dabei frech an.
„Mhm, naja vielleicht seht ihr mich ja mal tanzen. Mein Bereich sind Standard und Lateinamerikanische Tänze“, sagte ich und folgte dabei den beiden in Richtung des Vans.
„Oh, ich hab Tanzen immer gemocht aber war damals viel zu unfähig zu tanzen. Nur dann kam Marie und selbst zu unserer Hochzeit musste ich einen Crashkurs für Unfähige Tänzer mitmachen“, schmunzelte Andi und dachte an seinen Hochzeitstanz zurück.
„Tanzen ist wie kochen, man braucht Rhythmus, Gefühl und muss wissen wo die Schritte hin gehören und man muss an sich glauben. Aber ich kann dafür absolut nicht kochen“, sagte ich, zuckte mit den Schultern und setze mich neben Nils nach hinten und betrachtete ihn wieder und musste zu geben er sah schon verdammt schick aus.
„Stimmt, da muss ich Maja einmal recht geben in der Küche ist sie eine Niete hoch Zehn. Ich lass sie nur Gemüse schnippeln“, sagte Fo und ich streckte ihm frech die Zunge raus und sagte: „Dafür bist du ne Niete auf dem Parkett. Nicht mal den einfachsten Grundschritt bekommt er hin aber dafür schmeckt sein Essen top.“

3 h später Stuttgart, Hotel Bergwiese

„ Hier sind eure Zimmerkarten. Morgen geht es los mit dem Dreh. Wir sehen uns beim Abendessen“, sagte Mariella, reichte allen ihre Zimmerkarten und ich blickte nach links zu Nils, der das Zimmer neben mir hatte und sagte: „Na Zimmernachbar.“ Ich schnappte mir meinen Koffer und folgte meinem Onkel , Andi und Nils zum Fahrstuhl. Erschöpft lehnte ich mich an die  Wand. Ich bemerkte den besorgten Blick meines Onkel und sagte: „Mir geht es wirklich gut.“
„Ich will es hoffen, du isst heut Abend was Richtiges“, sagte Fo und blickte mich mit einen vorwurfsvoll an.
„Vielleicht, ich glaub wir müssen raus“, sagte ich schnell, schnappte mir meinen Koffer und verließ als erste den Fahrstuhl und marschierte zu meinem Zimmer. Ich merkte den Blick von Nils im Rücken und lächelte leicht.
„Fo, was hast du mit Essen gemeint?“, fragte Andi, seinen Kollegen und blickte ihn an.
„Schau dir Maja doch mal an. Sie ist dürr und dann der viele Sport. Seit der Trennung von Markus ernährt sie sich von gar nichts“, sagte Fo und ich drehte mich wütend  meinem Onkel um, und sagte: „Und ich bin nicht magersüchtig ist das klar? Wir sehen uns dann“, schloss die Zimmertür auf und knallte sie gleich wieder zu.
„Bissig, die Kleine“, sagte Nils, lehnte sich an seine Tür und sagte noch: „ Sie ist wirklich dünn aber eine Kellnerin bei mir im Restaurant ist genauso dünn und sie leidet auch nicht an Magersucht. Fo macht dir nicht so viele Gedanken.“
„Hast recht. Wir sehen uns dann beim Abend essen“, sagte Fo und folgte Andi dabei weiter.
Erschöpft ließ ich mich auf das große, weiße Himmelbett fallen. Es war weich. Die Kissen flauschig und die Decke weich.
Mein Blick wanderte hinaus und ich blickte auf den grünen Hotelpark. Die Sonne schien, ein wunderbares Wetter zum joggen, dachte ich mir, sprang auf, schälte mich aus meinen Klamotten und suchte aus meinen Koffer meine Jogginghose, mein weißes, Bauchfreies Top und meine roten Adidas Sportschuhe raus. Meine langen, blonden Haare band ich schnell zu einem hoch gesteckten Pferdeschwanz zusammen. Mein Iphone steckte ich in meine Hosentasche. Setze mir meine Sonnenbrille auf und öffnete die Tür und lief genau in Nils.
„Gehst du joggen?“, fragte mich der blonde Koch und ich blickte ihn an und sagte: „Ja, offensichtlich. Ich bin dann weg“, drehte mich noch einmal um, streckte ihn frech die Zunge raus und sprang in den Fahrstuhl und lehnte mich erschöpft an die Wand. Ich versuchte meinen Herzschlag zu beruhigen. Ich musste zugeben, gut aussehen tat er schon, dachte ich lächelnd weiter, ging aus dem Hotel raus, setzte meine Kopfhörer auf und passte mich den Rhythmus des Liedes an. Ich lief durch den angrenzenden Park und weiter in Richtung Wald.
Scheiss auf Markus, er war ein Arschloch dachte ich mir, während ich den Weg entlang joggte und ich merkte nicht wie die Zeit verging.
Erschöpft kam ich nach 3h wieder an den Hotel an. Ich setze meine Kopfhörer runter und blickte auf mein Handy und sah 7 Anrufe von meinen Patenonkel. Genervt steckte ich das Teil wieder in meine Tasche, ging in das Hotel  und lief genau in die Arme von Andi. Dieser sagte: „Da bist du ja, es gibt Abendessen. Warst du joggen?“
„Ja, ich gehe schnell duschen dann komm ich runter“, sagte ich, lehnte mich erschöpft an den Fahrstuhl und strich mir den Schweiß von der Stirn. Ich musste dringend wieder in Form kommen, dachte ich mir während ich mich einige Minuten später auf den Weg in mein Zimmer machte. Ich schälte mich aus meinen Sportklamotten und stellte mich wenige Minuten später unter die warme Dusche. Ich genoss die warmen Strahlen, die meinen Körper herunter prasselten. Einige Minuten später wickelte ich mich in das flauschige Handtuch ein, föhnte meine langen, blonden Haare trocken und tapste in mein Zimmer. Ich entschied mich für eine schwarze Jogging Hose, ein weißes Top und meine weißen Sneakers. Meine langen blonden Haare ließ ich in leichten Wellen nach hinten fallen.
Ich bin wieder ein Mensch, dachte ich mir und betrachtete mich noch einmal im Spiegel. Ich erkannte mich wieder. Ich war wieder Maja vor 6 Wochen. Strahlend lange blonde Haare und blaue Augen. Ich steckte noch schnell die Zimmerkarte und das Handy in meine Tasche und setzte mein schönstes Lächeln auf. Als  ich eine Nachricht von Marius entdeckte, musste ich grinsen:

Marius: Hey Süße, Magdalena hat mir heute mit geteilt, das wir für Let‘s Dance dabei sind und mit Promis tanzen müssen. Sehen uns in 2 Tage. Kuss M

Der Süße, dachte ich und lief in Richtung des Speisesaals und lächelte dabei kurz meinen Onkel zu, der sich mit einem Unbekannten unterhielt.
„Maja, komm mal her. Das ist Ole, der 4. bei uns im Team“, sagte Fo und ich nickte dem Mann, ich schätzte ihn auf das Alter meines Onkels, zu und sagte: „Hey.
„Freut mich, Fo hat von dir geschwärmt. Nils, grüß dich“, sagte Ole, drehte sich zu Nils um und ich schluckte als ich den rotblonden Koch sah. Er sah selbst mit seiner ausgewaschenen Jeans, dem weißen engen Shirt und der schwarzen Lederjacke verdammt heiß aus. Ich nickte ihn einfach nur zu und stellte mich zwischen Andi und meinen Onkel.
„Kann es sein das du Nils attraktiv findest?“, fragte mich mein Patenonkel leise und ich sagte im selben flüsternden Ton: „Naja, gut aussehen tut er. Aber ich hab wie gesagt die Schnauze voll von Männern. Männer sind einfach nur Arschlöcher, und nur da um Frauen zu betrügen.“
„Mhm, nicht alle. Ich bin aber froh dass du wieder normal aussiehst. Ich hab mir wirklich Sorgen gemacht“, sagte mein Patenonkel und ich setze mich zwischen Nils und meinen Patenonkel und lächelte meinen Nachbarn an.
„Guten Abend, darf ich ihnen die Speisekarten bringen?“, fragte die junge Kellnerin und ich merkte wie sie sich extra weit nach vorne beugte, so dass Nils genau in ihr gut bestücktes Dekolleté sehen konnte.
„Billig“, flüsterte ich und blickte dabei mein Gegenüber an.
„Maja, und wie gefällt es dir hier?“, fragte sofort Mariella, die sich mit dem Kamerateam und der restlichen Crew zu unseren Tisch gesellte.
„Super, danke“, sagte ich als die Kellnerin mit den Speisekarten kam. Hunger hatte ich wirklich nicht viel, dachte ich mir während ich die verschiedenen Vorspeisen durch ging.
„Eigentlich müsstest du dich in Stuttgart wohl fühlen, oder?“, fragte mich Nils und ich blickte ihn mit hoch gezogenen Augen an und sagte: „Ich bin a Münchnerin also Bayern. Und Stuttgart gehört bekanntlich nicht zu Bayern.“
„Stimmt, aber durch deinen Onkel, der aus Schwaben kommt müsstest du dich doch damit auskennen?“, fragte nun auch Ole und ich spürte seinen durchdringenden Blick auf mir ruhen.
„Naja, ich kann nicht kochen und geschweige den „Schwäbisch“, sagte ich und entschied mich für einen lieblichen Rotwein und einen einfachen Vorspeisensalat.
„Haben, die Herren schon gewählt? Ich empfehle ihnen, das Schnitzel nach Schwäbischer Art“, sagte die Kellnerin, zeigte dabei ihre weißen Zähne und grinste dabei  Nils an.
„Ja, ich hätte gerne den Vorspeisensalat, in Kinderportion mit Joghurtdressing und den Rotwein lieblich bitte. Liebling, und was willst du?“, fragte ich frech und blickte Nils mit hochgezogenen Augen an und hoffte, dass er das als Spaß verstand.
„Das Schnitzel „Schwäbisch“ und dazu 1 Pils. Ja, ich hab gewählt, Liebling“ sagte Nils und zwinkerte mir zu.
1 zu 0 für mich, Barbie, dachte ich gehässig und verkniff mir ein Lachen über die Kellnerin, die komplett verdutzt schaute und die anderen Bestellungen aufnahm um danach geradezu fluchtartig zu verschwinden.
„Läuft da was zwischen euch?“, fragte  Mariella sofort und grinste mich frech an.
„Nein, nur der Kellnerin wären beinahe ihre Brüste aus dem Dekolleté gefallen. Und außerdem wollte ich mir einen Spaß erlauben und Nils hat mitgespielt “, sagte ich und blickte alle aus meinen blauen Augen amüsiert an.
„Stimmt, aber schlecht aussehen tut sie nicht“, sagte Nils und ich guckte ihn böse an,ehe ich fragte: „Stehst du auf Magerpüppchen?“
„Nein, sie ist mir viel zu dünn und zu künstlich. Also, wie sieht denn  morgen euer Tagesablauf aus?“, fragte Nils seine Kollegen und ich blickte hin und wieder auf mein Smartphone und lauschte den Gesprächen.
Wirklich süß die Kleine, dachte Nils und warf mir immer einen verstohlen Blick zu. Ich lächelte leicht zurück.
„Maja, wo bist du mit deinen Gedanken? Ich hab dich gefragt was du morgen machst?“, fragte mich Ole und blickte mich dabei grinsend an.
„Naja, mal gucken, trainieren höchst wahrscheinlich. Alleine meine Tanzschritte einstudieren und joggen gehen oder ich lass mich im Wellness Bereich verwöhnen, mal gucken“, sagte ich und dachte mit einem grinsen an den Wellness Bereich, der sich im unteren Teil des Hotel befand.
„Stimmt, die Tänzerin, ich würde auch so tanzen können wie du. Über Paket schweben ohne auf die Füße des Partner zu treten“, sagte Mariella und blickte mich dabei mit einem Grinsen im Gesicht an.
„Stell, dir das mal nicht so einfach. Es gehört viel Disziplin und Ausdauer dazu und ist meistens stressig“, sagte ich, nickte der Kellnerin freundlich zu und betrachtete meinen Vorspeisensalat.
„Und man achtet bestimmt auf die Linie oder?“, fragte Mariella weiter und probierte ein Stück von ihrem Rindersteak auf Champignons und verdrehte genüsslich die Augen.
„Maja, ist das dein Ernst? Du isst nur einen Vorspeisensalat?“, fragte mein Patenonkel mich und ich merkte auch den besorgten Blick.
„Ja, ich esse dann noch etwas , aber euer Steak sieht auch lecker aus“, sagte ich und mein Blick wanderte zum Schnitzel von Nils und mir lief jetzt schon das Wasser im Munde zusammen.
„Du kannst gerne was probieren“, sagte Nils und blickte mich dabei aufmunternd an. Ich blickte ihn in seine blauen Augen und ich merkte, wie die Schmetterlinge in meinen Bauch Purzelbäume schlugen. Ich schnitt ein Stück von dem Schnitzel ab und sagte: „Schmeckt nicht schlecht, aber nicht meine Welt.“
„Jedem das seine“, sagte Nils und ich merkte wie er mich angrinste.
„So süß die Kleine“, dachte der Jungkoch und blickte mich immer von der Seite an. „Selbst in einen einfachen, lässigen Outfit sieht sie verdammt hübsch aus und bestimmt sieht sie unter den Klamotten genauso gut aus.“
„Nils, wo bist du mit deinen Gedanken?“, fragte Fo seinen Kollegen und blickte ihn streng an.
„Nirgendwo, was ich dich noch fragen wollte Maja, hättest du Lust nach dem Essen mit mir noch gemeinsam an die Bar zu gehen?“, fragte Nils und blickte mich wieder so an. Selbst ich merkte das Knistern zwischen uns und sagte: „Klar, wenn ich mich schon im Auto an dich ran gekuschelt habe“ und trank einen Schluck des Rotweins.
„Ihr beiden Süßen, ich verabschiede mich. Denkt dran, morgen um 10.00 Uhr ist Drehstart, macht also nicht so lange“, sagte Mariella, ich umarmte sie kurz und winkte dem Produktionsteam noch einmal zu.
„Jungs, machen wir uns auch auf den Weg?“, fragte Andi in die Runde und ich merkte den viel sagenden Blick von meinen Patenonkel und Andi auf mich ruhen.
„Wollt ihr uns alle verlassen?“, fragte ich und blicke die 3 Profi Köche mit hochgezogen Augenbrauen an.
„Naja, in unserem Alter muss man sich hinlegen. Wir sind nicht mehr so jung wie ihr zwei. Schlaft schön“, sagte Fo und ich blickte den 3 Leuten nach und schüttelte mit den Kopf und fragte: „Lassen die dich immer so alleine mit einer hübschen Frau wie mir?“
„Nein, aber lieber verbring ich den Abend mit dir alleine als mit den anderen, Maja. Was willst du eigentlich studieren?“, fragte Nils, rutschte dabei ein klein wenig näher zu mir heran und ich blickte ihn in die Augen und sagte: „Eigentlich war mein Traum Lehramt für Sport und Englisch, aber nun wird es wohl oder übel Internationales Management werden, meinen Eltern zuliebe“ und blickte traurig drein.
Ich konnte bis heute meine Eltern nicht verstehen, warum sie wollten das ich Internationales Management studieren sollte, dachte ich, strich dabei mit meinen Fingern über das Weinglas und leicht mit der Zunge unabsichtlich über meine Lippen.
„Und warum? Du bist immerhin 19 Jahre und kannst doch alleine entscheiden, ob du lieber International Management oder Lehramt studieren willst“, fragte Nils und schenkte mir Wein nach.
„Lange Geschichte und warum wolltest du Koch werden?“, fragte ich als Gegenfrage und trank einen Schluck des köstlichen Weines.
„Ich habe schon von klein an das Kochen geliebt und dann habe ich es zum Beruf gemacht und heute bin ich Besitzer des Jellyfish in Hamburg“, sagte Nils und blickte mich dabei an. Leicht gähnte ich und sagte: „Tut mir leid.“
„Kein Problem, ich werde auch langsam müde, soll ich dich noch auf Zimmer bringen?“, fragte Nils und ich nickte. Langsam stand ich auf und ich merkte, dass es doch ein Glas Wein zu viel war.
„Geht es?“, fragte Nils besorgt und legte vorsorglich einen Arm um meine Hüfte. Ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter und zog dabei den Duft seines Aftershaves ein, der verdammt köstlich roch.
„Schläfst du mir schon im stehen ein?“, fragte Nils leise und zog mich enger an sich.
„Nein“, sagte ich leise und war froh als wir an meiner Zimmertür waren.
„Dann schlaf gut, träum süß, Kleines“, sagte Nils und drückte mir einen Kuss auf die Wange.
„Danke du auch“, sagte ich leise und ich drückte ihn noch einmal. Erst jetzt bemerkte ich dass unsere Gesichter nahe beieinander waren. Ich blickte ihn an, hauchte ihn einen kurzen Kuss auf die Wange und flüsterte noch einmal: „Schlaf gut, wir sehen uns morgen beim Frühstück.“
„Danke, du auch“, sagte Nils, drehte sich um und ging. Ich blickte ihm nach. Und fragte mich, konnte ich mich wirklich so schnell verlieben? In einen Typen den ich gerademal 1 Tag kannte dachte ich, schloss die Tür auf und schloss 10 Minuten später gemütlich die Augen.
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