Geschichte: Freie Arbeiten / Prosa / Action / Diebe

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Diebe

Kurzbeschreibung
GeschichteAbenteuer, Krimi / P12 / Gen
14.02.2015
18.07.2016
30
43.187
2
Alle Kapitel
30 Reviews
Dieses Kapitel
1 Review
 
04.07.2016 1.481
 
So verging bestimmt eine Woche als es plötzlich interessant wurde. „Luke, wir bringen dich woanders hin“ verkündigte mir Andrew.
Kurze Zeit später fand ich mich in einem Auto wieder und fuhren bestimmt vier Stunden über Autobahnen, Landstraßen und letztlich über Feldwege.
Meine Fahrt endete in einer großen Halle. Dort wurde ich in einer Ecke angekettet. Die Leute, die mich hergebracht hatten, verschwanden wieder und die Menschen, die hier rumliefen kannte ich nicht. Sie sprachen auch nicht mit mir. Dennoch beobachtete ich sie und es dauerte nicht lange, bis ich wusste, wie viele es waren. Mein Platz war gar nicht schlecht.
Ich sah von hier aus einen Schreibtisch und einige Autos. Zum Großteil wurden hier Autos gelagert.. Auf dem Schreibtisch waren Karten von dieser Umgebung ausgebreitet. Einige Male konnte ich einen Blick drauf werfen und entdeckte einen Flugplatz hier ganz in der Nähe. Verla hatte mir beigebracht, wie man ein kleines Flugzeug flog, vielleicht konnte ich mir das bald zunutze machen.
Sooft ich konnte, erhaschte ich einen Blick darauf und prägte mir die Karte ganz genau ein. Ich wusste nicht, was ich hier sollte, oder warum ich hier war. Anscheinend hatte man den Leuten hier gesagt, dass sie nicht mit mir reden sollten, denn keiner Sprach jemals ein Wort mit mir.
Ich hatte genügend Zeit und machte mir viele Pläne wie ich fliehen sollte und wo ich hin konnte. Mich störte niemand, nur abends kam jemand, brachte mir essen und Trinken und kontrollierte, ob ich noch richtig festgemacht war. Zum schlafen war mir eine einfache Decke gegeben worden und ich fror nachts häufig. Denn wenn das Tor offen war konnte ich sehen wie die Blätter von den Bäumen fielen. Der Ständige Regen hob meine Laune auch nicht unbedingt. Ich wusste nicht, warum ich ausgerechnet hier war, aber ich glaubte, dass ich bald irgendwo hingebracht werden sollte. Theoretisch, denn praktisch würde vorher die Polizei eingreifen. Die hatten mich zwar bisher hängen lassen, aber vergessen hatten die mich bestimmt nicht.
Es herrschte jeden Tag reges Treiben, aber nie beachtete mich jemand. Nur einmal, ich saß da und starrte gelangweilt durch die Gegend, hörte ich Schritte, die mir bekannt vorkamen. Als ich in die Richtung schaute, sah ich Springerstiefel – Falk! Er hatte alle seine Messer dabei, so wie es typisch für ihn war. Ich hatte keine Ahnung, was er hier wollte.
Als er merkte, dass ich ihn anguckte, kam er auf mich zu „Ich hab gehört, du hast Ärger mit Verla“ meinte er belustigt. Gequält lächelte ich „Hab ich doch immer“ Er grinste sein übliches grinsen, nickte mir noch mal zu und ging wieder.
Bis jetzt war es interessant gewesen, doch ich begann mich zu langweilen.
Immer wieder suchte ich nach Sachen, mit denen ich mich befreien könnte, fand aber nichts. Jetzt hoffte ich nur noch, dass die Polizei bald kam.

Nach einer Woche, eines Nachmittages hörte ich einen Schuss. Die Männer in der Halle blieben wie gelähmt stehen und griffen nach ihren Waffen. Es herrschte eine unheimliche Stille, als es auf einmal brüllte „Hände hoch, Polizei“ einige wenige ließen die Waffen fallen, aber die meisten schossen einfach mal dahin, woher das Geräusch kam. Ich versuchte mich möglichst gar nicht zu bewegen, um nicht getroffen zu werden.
Mitten im Chaos stürmten die Polizisten das Gebäude. Einige kamen von der Decke und seilten sich ab. Andere von der Seite. Sie waren maskiert und höchst professionell.
Nach kurzer Zeit waren alle gefesselt.
Durch einen Zufall schlitterte ein kleines Messer zu mir und ich konnte es in meiner Hosentasche verstecken. Als alle abgeführt waren, kamen zwei der Polizisten zu mir. Ich schaute sie abwartend von unten sitzend an, doch sie schienen auf irgendetwas zu warten. Als ich einen Mann zur Tür reinkommen sah, wusste ich auch worauf. Die beiden maskierten Männer bemerkten meinen Blick und drehten sich um.
Als Kommissar Maltens bei uns war, nickten sie ihm knapp zu „Hallo“ grüßte ich „Hallo Finn. Legt ihm schon mal Handschellen an“ sagte er, ohne mich anzuschauen „Was soll das werden?“ fragte ich sauer. Eigentlich war es mir schon klar, ich wusste, dass er mich nicht so einfach gehen lassen wollte, aber auch dafür hatte ich noch ein Ass im Ärmel. Die beiden Männer packten mich und drückten mich auf den Bauch. Ich wehrte mich, doch eigentlich war es sinnlos, denn ich war eh schon gefesselt. Einer der beiden befestigte die Handschellen. „liegen bleiben“ befahl er. Ich hatte keinen Bock darauf und versuchte mich aufzusetzen, wurde aber sofort wieder runtergedrückt. Ich wiederholte meine Frage „Was soll das hier?“ Kommissar Maltens antwortete gelassen „Du musst noch als Zeuge aussagen“ „gefesselt?“ unterbrach ich ihn „Und“ er konnte sein grinsen fast nicht verbergen „Du glaubst doch nicht, dass ich dich einfach so gehen lassen möchte. Wir haben Unterlagen gefunden, die auf dich, in Zusammenhang mit verschiedenen Einbrüchen hinweisen. Außerdem sage ich dir hiermit, dass es unsere Abmachung nie gegen hat“ Genau das hatte ich geahnt „Okay, ich werde Aussagen, aber sie haben mir versprochen, dass ich meinen Bruder sehen darf“ „Er wartet hinten in einem Auto“ „Hier?“ das war meine Bedingung gewesen. Die Gründe dafür hatte ich durch verschiedene Emotionen verschleiert „Ja, das war doch abgemacht gewesen. Außerdem dachten wir, dass wenn du Ärger machst, er uns helfen könnte“ Ich war erleichtert, denn genau dass hatte ich mir erhofft. Er war mein Ass, das allerletzte Ende von meinem heiklen Plan. Ich wäre auch ohne ihn geflohen, aber so konnte ich mit ihm fliehen und er konnte mir sogar helfen. „Wie lange muss ich hier noch liegen“ fragte ich schlecht gelaunt weiter „Bis wir dich von dieser Kette losmachen“ Ich lachte trocken auf „Ach echt?“ Es kamen zwei Männer durch die Halle auf uns zu. „Hallo“ grüßten sie die beiden Polizisten und Kommissar Maltens. Der eine trug einen Bolzenschneider bei sich, der andere einen Medizinkoffer. „So, wir werden dich erstmal von dem Peilsender befreien“ Er öffnete den Koffer und holte seine Sachen raus. Der Mann desinfizierte die Stelle und schnitt sie vorsichtig an. Es tat nicht weh, weil der Sender so weit oben in der Haut lag, dass nur die oberen Hautschichten ein wenig beschädigt wurden. Es blutete noch nicht einmal. Er hielt schon nach wenigen Sekunden den hautfarbenen Chip in der Hand. „Das war’s schon“ „Dann bin ich jetzt dran“ sagte der andere zufrieden. Er Schnitt zuerst die Kette durch, sofort bemerkte ich, wie die Polizisten mich fester festhielten als vorher, dann knackte er schließlich die Handschellen der Kette. Die beiden Männer zogen mich hoch. Sie führten mich nach draußen, die anderen folgten. „Ab hier übernehmen ich ihn“ sagte Kommissar Maltens als wir vor dem Tor standen. Er packte meinen Arm und die anderen beiden gingen weg. „Kann ich jetzt zu meinem Bruder?“ fragte ich gespielt schlecht gelaunt „Ja, ich führe dich hin“ wir gingen an einigen Autos vorbei nach hinten. Dort stand ein einsames Polizeiauto.
Ich erblickte Joos, der abwartend auf der Rückbank saß. Als er mich sah, hellte sich sein Blick auf. Maltens öffnete die Tür und Joos sprang raus. Doch als er bemerkte, dass ich gefesselt war guckte er mich fragend an „Sie lassen dich nicht gehen, richtig?“ Ich nickte und er umarmte mich. Schnell flüsterte ich „Eine Chance, müssen ihn überwältigen, unauffällig“ „Ja“ sagte er und ließ mich los. Er ging zu Kommissar Maltens, der einen Meter von uns entfernt stand. Joos blickte ihm in die Augen. Er tat so, als wollte er ihm irgendetwas sagen, dann ganz plötzlich haute er seine Faust so heftig er konnte in seinen Hals. Joos hatte genau wie ich eine Kampfausbildung und wusste, wie man andere schnell überwältigte. Der Kommissar verlor das Bewusstsein und sackte in sich zusammen. „Der Schlüssel“ wies ich ihn an. Joos suchte die Taschen ab, fand ihn und schloss meine Handschellen auf. Sofort half ich ihm, Maltens zu fesseln. Ich nahm ihm die Waffe ab. Mit einem gezielten Schlag an die Schläfe sorgte ich dafür, dass er nicht so schnell wieder zu Bewusstsein kam. „Ich bin mit ihm gekommen, er muss einen Schlüssel zu diesem Auto haben“ fiel meinem Bruder ein. „Danke“ ich fand den Schlüssel sofort in seiner Brusttasche. „Los ins Auto“ Joos stieg auf dem Beifahrersitz ein, ich auf der Fahrerseite und startete das Auto. „Wo willst du hin?“ fragte er unsicher. „Ich habe eine Karte von hier gesehen, irgendwo in der Nähe liegt ein Flugplatz“ „…Wa…was?“ entsetzt schaute er mich an. „Du bist doch erst 10 Mal geflogen“ „Ja, aber ich hatte mehr Theorie. Hier nimm mal“ Ich reichte ihm die Waffe. „Wenn uns ein Polizeiauto verfolgt, schießt du auf die Reifen, verstanden?“ er nickte Stumm. Unauffällig fuhr ich von dem Gelände runter, auf die Landstraße.
Schnelligkeit war jetzt das einzige, was zählte. Ich schaltete hoch, bis ich im 6. Gang war und drückte das Gaspedal bis zum Anschlag durch.

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Hey,

was mich interessieren würde; hattet ihr erwartet, dass es so kommen würde, ohne hattet ihr mit etwas ganz anderem gerechnet?

Gruß

-eulenfeder-
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