Memories and kisses in the rain
von Lilyana Reves
Kurzbeschreibung
Chocola und Kakao besuchen die Stelle, an der mal der Schokoladenladen von Chocolas Vater gestanden hat. Sie denken zurück an diesen schicksalhaften Tag, der für Chocola alles verändert hat. || Pairing: Ein klein wenig (mehr?) Chocola x Kakao; OS
OneshotFreundschaft, Liebesgeschichte / P12 / Het
Chocola Aikawa
Kakao
07.02.2015
07.02.2015
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07.02.2015
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Hallo :)
Ich wollte schon seit es den Manga gibt, eine FF zu "Die Schokohexe" schreiben, habe mir auch viele Geschichten in meinen Gedanken ausgedacht. Aber nie hat es auch nur eine davon auf meinen Laptop geschafft. Viele habe ich mitten im Ausdenken abgerochen, weil es einfach nicht das Richtige war. Wie genau ich auf diese hier gekommen bin, weiß ich nicht mehr. Sie war einfach auf einmal da, aber hier kann ich sagen: Ich mag sie und ich möchte sie mit euch allen teilen. Ich habe sogar etwas neues beim Schreiben ausprobiert: In der Gegenwart zu schreiben. Es war am Anfang doch schwieriger als ich dachte, aber als ich erst mal drin war ging es doch ganz gut. Falls ihr doch noch irgendwo Zeitfehler findet, bitte ich euch, dass ihr mir bescheid sagt. Ich habe sie zwar mehrmals durchgelesen, aber ich kann auch was übersehen ^^
Ich habe außerdem aus der Sicht einer nicht vorhandenen Person erzählt. Soll heißen, der Erzähler kennt Chocola und Kakao nicht und weiß auch nichts von ihnen...
Die Charaktere könnten ein wenig OOC geworden sein, aber ich mag sie so :'D
Nun wünsche ich euch viel Spaß bei der Geschichte :)
LG,
Gaylen-chan=)
Memories and kisses in the rain
Die grauen Wolken lassen den Regen in kalten großen Tropfen nach unten auf die Erde fallen. Die Pflanzen saugen das Wasser gierig mit ihren Wurzeln auf, während die Regenwürmer eilig aus ihrem vormals sicheren Versteck flüchten. Sowohl Menschen als auch die anderen Tiere haben sich in ihren Bauten zurückgezogen, um Schutz vor dem kühlen Nass zu suchen. Niemand ist zu sehen, alles ist dunkel und es ist nichts außer dem Prasseln der Regentropfen zu hören. Nur die Straßenlampen leuchten ihr schwaches Licht auf die Wege, um den Bewohnern Sicherheit zu geben.
Doch auf einmal hört man die gleichmäßigen Schritte eines Menschen in einer der vielen Straßen. Es ist eine junge Frau, welche die Stille stört. Zum Schutze ihres Lolitakleides trägt sie einen bunten Regenschirm bei sich. Ein schwarzer Kater sitzt auf ihrer linken Schulter und schmiegt sich an ihre Wange. Die junge Frau hat es scheinbar nicht eilig, ganz gemächlich geht sie in dem Regen die Straße entlang. Beinahe scheint es so, als wolle sie ihr Ziel noch ein wenig hinauszögern. Doch irgendwann wird sie an ihr Ziel ankommen, egal wie viel Zeit sie auch schinden wird. Ihre Schritte werden plötzlich schneller und ihr Gesicht ist verärgert, als hätte jemand etwas provozierendes gesagt.
Schließlich bleibt sie zwei Straßen weiter vor dem Schaufenster einer Bäckerei stehen, welche gerade ihr 10-jähriges Jubiläum feiert. Das Gebäude der Bäckerei sieht im Gegensatz zu den Nebengebäuden neu aus, als wäre es vor 10 Jahren gerade erst aufgebaut worden. Die junge Frau legt ihre linke Hand an die Schaufensterscheibe, ein trauriger Blick liegt auf ihrem Gesicht. Der Kater schaut sie von der Seite an, scheint ihr etwas sagen zu wollen.
„Es ist schon so lange her, Kakao.“, sagt sie mit leiser Stimme und schaut ihren Kater durch das verschwommene Spiegelbild in der Fensterscheibe an. „Und doch kommt es mir manchmal so vor, als ob es erst gestern gewesen wäre.“
Kakao, wie der Kater anscheinend heißt, scheint einmal zu seufzen und springt von ihrer Schulter. Noch im Sprung verwandelt er sich in einen gutaussehenden jungen Mann, welcher augenscheinlich im gleichen Alter wie seine Begleiterin ist. Er schenkt ihr einen kurzen Blick und schaut dann ebenfalls in die Bäckerei. „Vermisst du ihn?“, fragt er, ebenfalls leise.
„Ich habe gelernt ohne ihn zu leben.“, antwortet sie und seufzt einmal. „Manchmal. Manchmal wünschte ich, dass ich noch einmal seine Schokoladen essen, ihn auf den Wettbewerben mit einem Strauß Blumen zu überraschen oder mich einfach in seine Arme werfen könnte.“
Sie lacht leise auf. „Aber der Laden hält mich auf Trab. Ich komme gar nicht dazu, groß darüber nachzudenken. Das macht mir auch nichts. Ich habe gelernt, damit zu leben und weiß, dass er nicht mehr zurückkommen wird.“
Für kurze Zeit schweigen die beiden nächtlichen Bäckereibesucher. Dann sagt Kakao: „Er wäre sicherlich stolz auf dich.“
Überrascht sieht sie ihren Begleiter an und lässt ihre Hand weggleiten. „Woher willst du das wissen? Du hast ihn doch gar nicht gekannt.“
Kakao schaut zurück. „Ich will die Situation von damals nicht verschönern, also sage ich es so wie es war. Dein Vater war verrückt und wollte die ultimative Schokolade erschaffen. Sein Rivale hat ihn durch Eifersucht in den Wahnsinn getrieben und so hat dein Vater mich letztendlich als letzten Ausweg gerufen. Er war so verrückt, dass er sogar dich, seine einzige Tochter, als Menschenopfer dafür darbringen wollte.“ Sein Blick wird plötzlich weich, als er weiterspricht. „Aber er hat dich geliebt, Chocola. So sehr geliebt, dass er im letzten Moment noch seinen letzten Rest Verstand eingesetzt hat, um dich zu retten.
Heute, 10 Jahre später, hast du einen eigenen Schokoladenladen. Und keinen Gewöhnlichen, sondern einen, der Wünsche erfüllt. Du hast dafür zwar einen Pakt mit mir, einen Dämonen, geschlossen, aber du bist selbstständig genug um ihn richtig zu führen. Ich bin mir sicher, dass du, selbst wenn ich nie den Handel mit dir geschlossen hätte, früher oder später selber einen Laden für Schokolade aufgemacht hättest. Und ich bin mir auch sicher, dass er einer der besten in der ganzen Stadt geworden wäre.“
Er schaut wieder zu dem Schaufenster und spricht leise weiter: „Deswegen glaube ich, nein, weiß ich, dass er stolz auf dich wäre, wenn er dich hier jetzt so sehen könnte, wie ich es tue. Meinst du nicht auch, Chocola?“
„Danke, Kakao.“, sagt die junge Frau, namens Chocola, leise. Röte ziert ihr Gesicht. „Du hast Recht, er wäre bestimmt stolz auf mich.“
„Ich habe nur das offensichtliche Ausgesprochen.“, brummt er und schaut weg.
„Aber ich musste es einmal hören, deswegen danke ich dir.“ Lächelnd sieht sie wieder in das Bäckereischaufenster und drückt wieder ihre Hand dagegen.
„Warum drückst du deine Hand gegen das Schaufenster?“, fragt Kakao und mustert ihre Hand.
„So fühle ich mich meinen Vater und dem Laden näher. Es ist zwar nicht mehr das Originalhaus, schließlich ist es verbrannt, aber alleine die Stelle an der es mal stand reicht mir dafür aus.“ Beinahe liebevoll streicheln ihre Finger über die nasse, kühle Scheibe. Plötzlich hält sie inne und lässt von ihr ab, als sie sich erschrocken zu Kakao umwendet. „Kakao, du wirst ganz nass! Komm mit unter meinen Schirm, sonst holst du dir eine Erkältung!“
Lachend weicht er ihren Versuchen aus, ihn mit unter den kleinen Schirm zu holen. „Dämonen werden nicht so leicht krank! Kümmere du dich lieber um dich, du wirst schon krank, wenn du nur 10 Minuten ohne Schirm im Regen stehst!“
Schließlich nimmt er ihr unter ihrem lauten Protest den Schirm ab und hält ihn über Chocola, welche daraufhin seufzend aufgibt. Wieder schweigen die beiden sonderbaren Gestalten und nur das stete Prasseln der Regentropfen auf die Erde ist zu hören.
„Bereust du es eigentlich?“, durchbricht der Dämon die Stille.
Fragend blickt die junge Frau ihn an. „Was sollte ich bereuen?“
„Ob du es bereust, mit mir einen Handel eingegangen zu sein.“ Kakao wirkt verlegen, als er die Frage stellt, blickt Chocola an, als er auf die Antwort dieser Frage wartet.
„Ich habe an dem Tag etwas sehr Wichtiges verloren, dafür aber etwas Wichtiges gewonnen.“, sagt sie langsam und lächelt. „Meinen Vater habe ich verloren, aber ich habe dich gewonnen, Kakao. Und ich würde es nie im Leben bereuen, dass ich diesen Handel mit dir geschlossen habe. Ohne dich würde der Laden nur halb so viel Leben haben, wie er jetzt besitzt. Mein Leben wäre ohne dich auch nicht so aufregend und spannend, ich hätte nie so viele Leute kennengelernt oder jemals Geister und andere Dämonen gesehen. Du hast mir das ganze erst ermöglicht, also nein, ich bereue es nicht.“
Lächelnd blickt sie Kakao an, der auf einmal seltsam gequält wirkt. Sein Gesicht ist verzerrt und seine Fäuste geballt, als würde er in seinen Gedanken einen entscheidenden Kampf austragen. Besorgt streckt Chocola eine Hand nach ihm aus und berührt ihn am Arm. „Kakao? Was ist los?“
Plötzlich packt er sie mit einem festen Griff am rechten Handgelenk und zerrt seine erschrockene Begleiterin in eine kleine überdachte Seitengasse zwischen den Häusern. Der Regenschirm fällt dabei achtlos auf dem Bode. Unsanft presst er sie gegen die Wand und sieht sie verzweifelt an. „Es tut mir Leid, Chocola, aber es geht gerade nicht anders.“
Mit diesen Worten küsst er sie direkt auf den Mund, ihr Handgelenk immer noch im festen Griff und seine andere Hand an ihrer Taille. Sie protestiert nicht, ist dafür wahrscheinlich noch zu geschockt von diesem Überfall. Aber nach und nach schließen sich ihre aufgerissenen Augen und sie entspannt sich sichtlich in seiner groben Umarmung. Schließlich legt sie ihre linke Hand in seinen Nacken um ihn noch näher heranzuziehen. Kakao öffnet für einen Moment überrascht seine Augen, schließt sie aber gleich darauf wieder.
Als er sich schließlich wieder von ihr löst, leckt er sich über Lippen und lächelt sie dann sanft an. „Entschuldige, so wollte ich das eigentlich nicht machen.“
Chocola, inzwischen ziemlich rot auf den Wangen, sieht immer noch etwas überrumpelt aus, lächelt aber selig. „Ist schon gut, es kann jeden Mal passieren.“
„Ich hatte gedacht, ich sei stärker als die Menschen, aber es sieht so aus, als hätte ich mich geirrt.“, sagt er leicht verärgert und schaut die Wand hinter sie an.
„Du lebst schon so lange unter den Menschen, irgendwas musst du dir von ihnen abgeschaut haben, Kakao.“, meint sie seufzend.
Der Dämon sieht sie stirnrunzelnd an. „Man kann sich keine Selbstbeherrschung abgucken.“
„Ich meinte die Gewohnheiten der Menschen.“, erklärt sie. „Dass du mich hierher gezerrt hast und die Sache mit der Wand.“
„Das kann sein.“ Nachdenklich blickt er sie an.
„Kakao, könntest du mein Handgelenk bitte loslassen? Es fängt an weh zu tun.“
„Entschuldige.“ Hastig lässt er sie los und tritt einen Stück zurück, während sie ihr schmerzendes Handgelenk massiert.
„Wollen wir nach Hause gehen?“, fragt Kakao und blickt hinaus in den Regen. „Der Regen wird stärker und ich will dich nicht schon wieder gesund pflegen müssen.“
„Stimmt, darauf kann ich gut und gerne verzichten. Ich will nicht schon wieder von dir gefüttert werden.“ Den Regenschirm wieder einsammelnd verzieht Chocola das Gesicht.
„Hey, es stand in dem Buch das ich das so machen soll!“, ruft der junge Mann und läuft der Frau hinterher.
„Das Buch war für kranke Kinder!“
„Du bist noch ein Kind!“
„Ich bin 20!“
„Und? Für Dämonenverhältnisse bist du eigentlich sogar noch ein Baby!“
„Ich bin aber ein Mensch und als Mensch ist man mit 20 erwachsen!“
„Du bist immer das Kind deines Vaters!“
Das Streitgespräch der sonderbaren Gestalten wird leiser, bis es nach und nach gänzlich verklingt. Wieder hört man nur noch die Regentropfen, welche beim Fallen auf Widerstand treffen. Irgendwo hört man das Rufen eines Vogels, bis auch dieser wieder verstummt. Die Straßenlampen geben ihren schwachen Schein ab, aber keine Motte traut sich im Regen hinaus, um ihre Party unter ihrem Licht zu feiern. Alles ist ruhig, niemand ist zu sehen. Jetzt nicht mehr. Alles ist gut.
Ich wollte schon seit es den Manga gibt, eine FF zu "Die Schokohexe" schreiben, habe mir auch viele Geschichten in meinen Gedanken ausgedacht. Aber nie hat es auch nur eine davon auf meinen Laptop geschafft. Viele habe ich mitten im Ausdenken abgerochen, weil es einfach nicht das Richtige war. Wie genau ich auf diese hier gekommen bin, weiß ich nicht mehr. Sie war einfach auf einmal da, aber hier kann ich sagen: Ich mag sie und ich möchte sie mit euch allen teilen. Ich habe sogar etwas neues beim Schreiben ausprobiert: In der Gegenwart zu schreiben. Es war am Anfang doch schwieriger als ich dachte, aber als ich erst mal drin war ging es doch ganz gut. Falls ihr doch noch irgendwo Zeitfehler findet, bitte ich euch, dass ihr mir bescheid sagt. Ich habe sie zwar mehrmals durchgelesen, aber ich kann auch was übersehen ^^
Ich habe außerdem aus der Sicht einer nicht vorhandenen Person erzählt. Soll heißen, der Erzähler kennt Chocola und Kakao nicht und weiß auch nichts von ihnen...
Die Charaktere könnten ein wenig OOC geworden sein, aber ich mag sie so :'D
Nun wünsche ich euch viel Spaß bei der Geschichte :)
LG,
Gaylen-chan=)
Memories and kisses in the rain
Die grauen Wolken lassen den Regen in kalten großen Tropfen nach unten auf die Erde fallen. Die Pflanzen saugen das Wasser gierig mit ihren Wurzeln auf, während die Regenwürmer eilig aus ihrem vormals sicheren Versteck flüchten. Sowohl Menschen als auch die anderen Tiere haben sich in ihren Bauten zurückgezogen, um Schutz vor dem kühlen Nass zu suchen. Niemand ist zu sehen, alles ist dunkel und es ist nichts außer dem Prasseln der Regentropfen zu hören. Nur die Straßenlampen leuchten ihr schwaches Licht auf die Wege, um den Bewohnern Sicherheit zu geben.
Doch auf einmal hört man die gleichmäßigen Schritte eines Menschen in einer der vielen Straßen. Es ist eine junge Frau, welche die Stille stört. Zum Schutze ihres Lolitakleides trägt sie einen bunten Regenschirm bei sich. Ein schwarzer Kater sitzt auf ihrer linken Schulter und schmiegt sich an ihre Wange. Die junge Frau hat es scheinbar nicht eilig, ganz gemächlich geht sie in dem Regen die Straße entlang. Beinahe scheint es so, als wolle sie ihr Ziel noch ein wenig hinauszögern. Doch irgendwann wird sie an ihr Ziel ankommen, egal wie viel Zeit sie auch schinden wird. Ihre Schritte werden plötzlich schneller und ihr Gesicht ist verärgert, als hätte jemand etwas provozierendes gesagt.
Schließlich bleibt sie zwei Straßen weiter vor dem Schaufenster einer Bäckerei stehen, welche gerade ihr 10-jähriges Jubiläum feiert. Das Gebäude der Bäckerei sieht im Gegensatz zu den Nebengebäuden neu aus, als wäre es vor 10 Jahren gerade erst aufgebaut worden. Die junge Frau legt ihre linke Hand an die Schaufensterscheibe, ein trauriger Blick liegt auf ihrem Gesicht. Der Kater schaut sie von der Seite an, scheint ihr etwas sagen zu wollen.
„Es ist schon so lange her, Kakao.“, sagt sie mit leiser Stimme und schaut ihren Kater durch das verschwommene Spiegelbild in der Fensterscheibe an. „Und doch kommt es mir manchmal so vor, als ob es erst gestern gewesen wäre.“
Kakao, wie der Kater anscheinend heißt, scheint einmal zu seufzen und springt von ihrer Schulter. Noch im Sprung verwandelt er sich in einen gutaussehenden jungen Mann, welcher augenscheinlich im gleichen Alter wie seine Begleiterin ist. Er schenkt ihr einen kurzen Blick und schaut dann ebenfalls in die Bäckerei. „Vermisst du ihn?“, fragt er, ebenfalls leise.
„Ich habe gelernt ohne ihn zu leben.“, antwortet sie und seufzt einmal. „Manchmal. Manchmal wünschte ich, dass ich noch einmal seine Schokoladen essen, ihn auf den Wettbewerben mit einem Strauß Blumen zu überraschen oder mich einfach in seine Arme werfen könnte.“
Sie lacht leise auf. „Aber der Laden hält mich auf Trab. Ich komme gar nicht dazu, groß darüber nachzudenken. Das macht mir auch nichts. Ich habe gelernt, damit zu leben und weiß, dass er nicht mehr zurückkommen wird.“
Für kurze Zeit schweigen die beiden nächtlichen Bäckereibesucher. Dann sagt Kakao: „Er wäre sicherlich stolz auf dich.“
Überrascht sieht sie ihren Begleiter an und lässt ihre Hand weggleiten. „Woher willst du das wissen? Du hast ihn doch gar nicht gekannt.“
Kakao schaut zurück. „Ich will die Situation von damals nicht verschönern, also sage ich es so wie es war. Dein Vater war verrückt und wollte die ultimative Schokolade erschaffen. Sein Rivale hat ihn durch Eifersucht in den Wahnsinn getrieben und so hat dein Vater mich letztendlich als letzten Ausweg gerufen. Er war so verrückt, dass er sogar dich, seine einzige Tochter, als Menschenopfer dafür darbringen wollte.“ Sein Blick wird plötzlich weich, als er weiterspricht. „Aber er hat dich geliebt, Chocola. So sehr geliebt, dass er im letzten Moment noch seinen letzten Rest Verstand eingesetzt hat, um dich zu retten.
Heute, 10 Jahre später, hast du einen eigenen Schokoladenladen. Und keinen Gewöhnlichen, sondern einen, der Wünsche erfüllt. Du hast dafür zwar einen Pakt mit mir, einen Dämonen, geschlossen, aber du bist selbstständig genug um ihn richtig zu führen. Ich bin mir sicher, dass du, selbst wenn ich nie den Handel mit dir geschlossen hätte, früher oder später selber einen Laden für Schokolade aufgemacht hättest. Und ich bin mir auch sicher, dass er einer der besten in der ganzen Stadt geworden wäre.“
Er schaut wieder zu dem Schaufenster und spricht leise weiter: „Deswegen glaube ich, nein, weiß ich, dass er stolz auf dich wäre, wenn er dich hier jetzt so sehen könnte, wie ich es tue. Meinst du nicht auch, Chocola?“
„Danke, Kakao.“, sagt die junge Frau, namens Chocola, leise. Röte ziert ihr Gesicht. „Du hast Recht, er wäre bestimmt stolz auf mich.“
„Ich habe nur das offensichtliche Ausgesprochen.“, brummt er und schaut weg.
„Aber ich musste es einmal hören, deswegen danke ich dir.“ Lächelnd sieht sie wieder in das Bäckereischaufenster und drückt wieder ihre Hand dagegen.
„Warum drückst du deine Hand gegen das Schaufenster?“, fragt Kakao und mustert ihre Hand.
„So fühle ich mich meinen Vater und dem Laden näher. Es ist zwar nicht mehr das Originalhaus, schließlich ist es verbrannt, aber alleine die Stelle an der es mal stand reicht mir dafür aus.“ Beinahe liebevoll streicheln ihre Finger über die nasse, kühle Scheibe. Plötzlich hält sie inne und lässt von ihr ab, als sie sich erschrocken zu Kakao umwendet. „Kakao, du wirst ganz nass! Komm mit unter meinen Schirm, sonst holst du dir eine Erkältung!“
Lachend weicht er ihren Versuchen aus, ihn mit unter den kleinen Schirm zu holen. „Dämonen werden nicht so leicht krank! Kümmere du dich lieber um dich, du wirst schon krank, wenn du nur 10 Minuten ohne Schirm im Regen stehst!“
Schließlich nimmt er ihr unter ihrem lauten Protest den Schirm ab und hält ihn über Chocola, welche daraufhin seufzend aufgibt. Wieder schweigen die beiden sonderbaren Gestalten und nur das stete Prasseln der Regentropfen auf die Erde ist zu hören.
„Bereust du es eigentlich?“, durchbricht der Dämon die Stille.
Fragend blickt die junge Frau ihn an. „Was sollte ich bereuen?“
„Ob du es bereust, mit mir einen Handel eingegangen zu sein.“ Kakao wirkt verlegen, als er die Frage stellt, blickt Chocola an, als er auf die Antwort dieser Frage wartet.
„Ich habe an dem Tag etwas sehr Wichtiges verloren, dafür aber etwas Wichtiges gewonnen.“, sagt sie langsam und lächelt. „Meinen Vater habe ich verloren, aber ich habe dich gewonnen, Kakao. Und ich würde es nie im Leben bereuen, dass ich diesen Handel mit dir geschlossen habe. Ohne dich würde der Laden nur halb so viel Leben haben, wie er jetzt besitzt. Mein Leben wäre ohne dich auch nicht so aufregend und spannend, ich hätte nie so viele Leute kennengelernt oder jemals Geister und andere Dämonen gesehen. Du hast mir das ganze erst ermöglicht, also nein, ich bereue es nicht.“
Lächelnd blickt sie Kakao an, der auf einmal seltsam gequält wirkt. Sein Gesicht ist verzerrt und seine Fäuste geballt, als würde er in seinen Gedanken einen entscheidenden Kampf austragen. Besorgt streckt Chocola eine Hand nach ihm aus und berührt ihn am Arm. „Kakao? Was ist los?“
Plötzlich packt er sie mit einem festen Griff am rechten Handgelenk und zerrt seine erschrockene Begleiterin in eine kleine überdachte Seitengasse zwischen den Häusern. Der Regenschirm fällt dabei achtlos auf dem Bode. Unsanft presst er sie gegen die Wand und sieht sie verzweifelt an. „Es tut mir Leid, Chocola, aber es geht gerade nicht anders.“
Mit diesen Worten küsst er sie direkt auf den Mund, ihr Handgelenk immer noch im festen Griff und seine andere Hand an ihrer Taille. Sie protestiert nicht, ist dafür wahrscheinlich noch zu geschockt von diesem Überfall. Aber nach und nach schließen sich ihre aufgerissenen Augen und sie entspannt sich sichtlich in seiner groben Umarmung. Schließlich legt sie ihre linke Hand in seinen Nacken um ihn noch näher heranzuziehen. Kakao öffnet für einen Moment überrascht seine Augen, schließt sie aber gleich darauf wieder.
Als er sich schließlich wieder von ihr löst, leckt er sich über Lippen und lächelt sie dann sanft an. „Entschuldige, so wollte ich das eigentlich nicht machen.“
Chocola, inzwischen ziemlich rot auf den Wangen, sieht immer noch etwas überrumpelt aus, lächelt aber selig. „Ist schon gut, es kann jeden Mal passieren.“
„Ich hatte gedacht, ich sei stärker als die Menschen, aber es sieht so aus, als hätte ich mich geirrt.“, sagt er leicht verärgert und schaut die Wand hinter sie an.
„Du lebst schon so lange unter den Menschen, irgendwas musst du dir von ihnen abgeschaut haben, Kakao.“, meint sie seufzend.
Der Dämon sieht sie stirnrunzelnd an. „Man kann sich keine Selbstbeherrschung abgucken.“
„Ich meinte die Gewohnheiten der Menschen.“, erklärt sie. „Dass du mich hierher gezerrt hast und die Sache mit der Wand.“
„Das kann sein.“ Nachdenklich blickt er sie an.
„Kakao, könntest du mein Handgelenk bitte loslassen? Es fängt an weh zu tun.“
„Entschuldige.“ Hastig lässt er sie los und tritt einen Stück zurück, während sie ihr schmerzendes Handgelenk massiert.
„Wollen wir nach Hause gehen?“, fragt Kakao und blickt hinaus in den Regen. „Der Regen wird stärker und ich will dich nicht schon wieder gesund pflegen müssen.“
„Stimmt, darauf kann ich gut und gerne verzichten. Ich will nicht schon wieder von dir gefüttert werden.“ Den Regenschirm wieder einsammelnd verzieht Chocola das Gesicht.
„Hey, es stand in dem Buch das ich das so machen soll!“, ruft der junge Mann und läuft der Frau hinterher.
„Das Buch war für kranke Kinder!“
„Du bist noch ein Kind!“
„Ich bin 20!“
„Und? Für Dämonenverhältnisse bist du eigentlich sogar noch ein Baby!“
„Ich bin aber ein Mensch und als Mensch ist man mit 20 erwachsen!“
„Du bist immer das Kind deines Vaters!“
Das Streitgespräch der sonderbaren Gestalten wird leiser, bis es nach und nach gänzlich verklingt. Wieder hört man nur noch die Regentropfen, welche beim Fallen auf Widerstand treffen. Irgendwo hört man das Rufen eines Vogels, bis auch dieser wieder verstummt. Die Straßenlampen geben ihren schwachen Schein ab, aber keine Motte traut sich im Regen hinaus, um ihre Party unter ihrem Licht zu feiern. Alles ist ruhig, niemand ist zu sehen. Jetzt nicht mehr. Alles ist gut.