Ich war tot, tot und in der Hölle gelandet.

Jedenfalls fühlte es sich genauso an wie die Hölle und sah irgendwie auch so aus. Komischer Nebel umwaberte mich, es herrschte eine ziemliche Hitze, alles war so düster, da hinten stand ein Alien das genauso aussah wie Zurgane.

Erschrocken sah ich noch mal hin, verdammte Scheiße, das war Zurgane. Ich war im Abgrund des Bösen gelandet, da würde ich die Hölle doch echt vorziehen.

Langsam richtete ich mich auf, kroch hinter einen Felsen, ich musste ja nicht direkt gefunden werden. Wieso schmerzte eigentlich mein ganzer Körper so, wenn ich doch tot war? Generell fühlte ich mich nicht von allem losgelöst, eher ziemlich aufgedreht.

Hatte ich es wirklich geschafft meine Freunde und Blue Bay Harbor zu retten?

Hunter wäre verdammt stolz auf mich, wenn ich nicht so tot wäre.
Die Erinnerung an ihn ließ mich schluchzen, wie würde es ihm denn jetzt gehen?
Wir hatten doch nur so wenig Zeit zusammen gehabt, kannten uns doch erst knapp ein Jahr und hatten vor wenigen Tagen so richtig zueinander gefunden.

Würde er mich genauso schnell wieder vergessen?

Hoffentlich würde er eine Freundin finden die ihn genauso liebte wie ich.
Was verzapfte ich da eigentlich für einen Müll?

Niemand könnte ihn so sehr lieben wie ich, warum hatte ich ihm das nicht noch mal gesagt, bevor ich mit diesem Verrückten einen Kopfsprung gemacht hatte?
Wenn ich es ihm wenigstens jetzt noch sagen könnte, alles würde ich dafür tun um ihn noch einmal zu sehen.
Es war als würde er direkt vor mir stehen, mein sturer, perfekter, stolzer Ninja. Sein Lächeln das er mir am morgen geschenkt hatte als ich neben ihm aufgewacht war. Die blauen Augen die mich voller Liebe angesehen hatten.
Meine Sicht begann zu verschwimmen, ich wollte nichts mehr als wieder bei ihm zu sein.


>Patricia?>
Ich sah mich um, so hatte mich schon länger niemand mehr genannt, die Frauenstimme war mir auch nicht bekannt.
>Ich bin hier oben.>
Da begriff ich erst das die Stimme in meinem Kopf war und hob überrascht den Blick. Über mir schwebte eine fast durchsichtige Gestalt mit Flügeln, es erinnerte mich stark an einen Vogel.
>Was willst du von mir?>
>Die Frage ist doch was du von mir willst, schließlich hast du mich gerufen.>
>Und wann?>
>Nicht wörtlich, aber dein Herz hat mich gerufen>
>Na dann! Wer bist du denn?>
>Ich bin Phönix, die Hüterin des Feuers!>
>Mich kennst du ja schon.>
>Ich kenne dich dein ganzes Leben lang, ich bin ein Teil von dir, genauso bist du ein Teil von mir.>
>Sorry, da komm ich nicht mehr mit.>
>Du besitzt die Kräfte des Feuers, ich bin das Feuer!>
>Oh, jetzt kapier ich, immer noch rein gar nichts.>
Ich musste mir bestimmt den Kopf ziemlich angeschlagen haben.
>Ich kann dich hier herausholen, du willst doch zu deinen Lieben zurück, oder?>
>Mehr als alles andere auf der Welt, aber ich bin doch tot.>
>Du hast dich geopfert, um das Leben deiner Freunde zu retten, deshalb bist du würdig mein Geschenk zu empfangen. Ich bin das Feuer, eine unkontrollierbare Urgewalt, ich kann erschaffen, aber auch vernichten. Ich werde dir dein Leben zurückgeben.>
>Gut, was muss ich tun? Egal was es ist, ich mache es.>
>Das was du bis jetzt auch getan hast, die beschützen die deine Hilfe benötigen.>
>Aber was ist mit unserer Rangerpower? Können wir die auch zurückbekommen?>
>Ich werde sehen was ich machen kann.>
>Werden sie mich erkennen?>
>Du wirst immer noch dieselbe sein, jetzt bereite dich vor!>
>Wie viel Zeit ist vergangen? Was ist aus den Schülern geworden?>
>So viele Fragen. Du bist seit einer Woche hier unten, nachdem Lothors Einfluss verschwunden war konnten die Schüler zurückkehren, die Ninjaschulen sind auch wieder an ihrem Platz.>
>Und meine Freunde?>
>Sie trauern um dich, besonders Hunter. Er scheint seinen Lebenswillen verloren zu haben.>
>Ich vermisse ihn so.>
>Dann konzentrier dich!>
>Worauf denn?>
>Auf das Feuer in dir und die Kräfte die es dir bringen wird.>
Das war nun wirklich nicht schwer, ich musste nur an meine Zeit als Ranger denken, das Gefühl das mich durchströmte wenn ich mich verwandelte, die Unschuldigen zu beschützen und den Bösen in den Hintern zu treten. Da war es dann auch endlich wieder, dieses lodern tief in mir drin.
>Ich habe sie wieder, meine innere Stärke.>
>Du hattest sie nie verloren, du musstest nur erst wieder zu die selbst finden. Jetzt kehre zurück in dein altes Leben!<
In einem feuerroten Leuchten verschwand ich aus dem Abgrund des Bösen.

Etwas schwindelig war mir schon als ich wieder klar sehen konnte.
Sofort wusste ich wo ich war, in meinem Zimmer in der Akademie. Mich hielt nichts mehr, ich rannte ins nächste Zimmer, aber Hunter war nicht da, wäre ja auch zu schön gewesen. Also noch eine Tür weiter, aber Blake war auch nicht da. Der sollte doch schon bald das Training bei seinem neuen Rennstall beginnen.
Würde ich ihn noch mal sehen?
Hatte er endlich den Mut gefunden und Tori gesagt das er sie liebte?
Wie konnte ich eigentlich überhaupt an was anderes denken, als Hunter zu finden?
Ganz einfach, ich war verdammt froh überhaupt noch am Leben zu sein.
Ein Glück das meine Tante noch auf ihrer Kreuzfahrt war, die hätte einen Schlag gekriegt, wenn sie von dem ganzen hier erfahren hätte.