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Warm Bodies - Eine zweite Chance

von Creenella
Kurzbeschreibung
GeschichteÜbernatürlich, Liebesgeschichte / P12 / Gen
29.01.2015
02.03.2015
10
13.638
4
Alle Kapitel
19 Reviews
Dieses Kapitel
1 Review
 
05.02.2015 1.150
 
Das friedliche Schwarz wurde langsam immer rötlicher und die Schwerkraft sackte langsam wieder in meinen Körper, als ich aus den schwerelosen Tiefen des Schlafs auftauchte und mir verschlafen mit der rechten Hand über die Augen rieb. Ich saß zusammengekauert auf einem Sitz oder sowas, jedenfalls ziemlich unbequem..
Langsam öffnete ich die Augen.
Nein das war kein Traum gewesen, ich war immernoch in der 747 dieses Zombies....Apropos..
Ich schaute mich um und sah ihn auf dem selben Platz wie am vorigen Abend sitzen, nur dieses mal weit in meine Richtung gelehnt. Hatte er mich etwa die ganze Nacht so angestarrt?! Ertappt setzte er sich wieder mit den Rücken an die Lehne und ließ ein kurzes, ungewolltes Stöhnen durch den Geschlossenen Mund erklingen.
Genervt schob ich mir die dünne Wolldecke von den Knien, wischte mir nochmal über das Gesicht und legte anschließend meine Arme um die herangezogenen Beine. "Ich hab Hunger.." murmelte ich und sah ihn dabei an.
Die großen grauen Augen starrten mich an wie ein Auto. "Lass mich einfach gehen!", warf ich ihm entgegen, diesmal klang es eindeutig zickiger. Die Augen wurden noch einen Tick größer und er schüttelte leicht den Kopf. "N...n...nnnicht sicher.." stammelte er und ließ den Blick nicht von mir ab.
"Nicht sicher huh? Aha. Nicht sicher."
Genervt drehte ich mich wieder mit dem Rücken zur Rücklehne. "Dann musst du wohl jetzt los und mir was zu essen holen. Ich verhungere nämlich..."
Sobald er weg ist kann ich abhauen..und nach hause..
Noch einmal schaute ich zu ihm herüber und er starrte mich schon wieder mit diesem unschuldigen Blick eines Rehs lan.
Mir wurde bewusst wie ich ihn grade angezickt hatte... "Bitte.." Sagte ich, diesmal sanfter und er lehnte sich nach vorne. "Ich wäre dir wirklich sehr dankbar für etwas zu essen." Ich lächelte sanft und er öffnete den Mund. ".o-o...o..ookay." krächzte er dann stammelnd und stand auf. Bevor er allerdings aus der Tür ging, blieb er kurz stehen und drehte sich wieder zu mir, hob dabei die Hand zu einer "warte hier" Geste und starrte mich eindringlich an. Ich lächelte nur gespielt und wartete bis er durch die Tür geschritten war. Schnell hastete ich hoch von meinem Sitz zum Fenster, durch dass ich ihn über den Landeplatz torkeln sah, sonst waren nirgends Leichen zu sehen.
Yes! Das ist meine Chance!
Ich wartete nicht lange und hastete so leise wie möglich die Treppe hinunter und in die entgegengesetzte Richtung, die er gegangen war. Nach wenigen Metern laufen, durchzog mich urplötzlich ein kalter Blitz aus Angst, denn hinter einem der alten Container wankte plötzlich ein weiblicher Zombie hervor, die Nase prüfend schnüffelnd nach oben gereckt. Schnell lief ich zu dem nächstgelegenen Flugzeug, hinter dessen Reifen ich mich versteckte. Vorsichtig lugte ich über dem schwarzen Gummi hervor, nur um mit einem Schrecken zu sehen, dass no h mehr Leichen in meine Richtung torkelten, allesamt die Nase in die Höhe haltend, darauf aus, den Ursprung meines Geruches aufzufangen. "Scheiße..", fluchte ich leise.
Bisher war es immer nur eine Vermutung gewesen, dass Zombies uns tatsächlich mehrere Meter weit riechen konnten, allerdings hatte sich das mir leider gerade bewahrheitet.
Die Zombie-Frau stand mittlerweile keine zwei Meter mehr von mir entfernt und ich spürte wie mein Herz unter der elektrisierenden Panik zu rasen anfing, bis es plötzlich aussetzte und mich die nackte Angst durchfuhr als mich etwas an der Schulter griff. Ich drehte mich mit einem erschrockenem Quietscher um und sah in ein paar mir bekannte, besorgte, graue Augen und erkannte den roten Hoodie.
Sein Blick wanderte in die Richtung der anderen Zombies und ging dann mit einem besorgten Blick zurück zu mir. "nicht......r...ren...nen" murmelte er und schüttelte dabei langsam den Kopf. Ich schaute kurz zurück zu den anderen Zombies, nur um zu sehen wie er seine mit Schleim benetzte Hand auf mein Gesicht zu bewegte und etwas davon drauf strich. Mir wurde schlecht von dem Geruch und dem ekelhaft klebrigen Gefühl davon auf der Haut, jedoch änderte  das nichts daran, dass ich Hunger hatte. Vorsichtig beugte er sich vor und schnüffelte, bevor er nickte und einen halben Schritt zurück wankte. "k...komm....Sicher." nuschelte er und nahm meine Hand. Seine Hand fühlte sich kühl an. "Danke.." Flüsterte ich verdutzt, bevor ich unter dem Flugzeug nach ihm hervorkroch.
Kaum konnte ich wieder gerade stehen, sah ich mit einem Schrecken, dass wir von Zombies nahezu völlig eingekreist waren. Er drehte sich halb zu mir um und sah mich an. "Sei....Tot." stöhnte er.
Bitte WAS? Ich glotzte ihn verständnislos an. Ich soll mir also meinen Weg raus SPIELEN? -Hast du eine bessere Idee Klugscheißer? Als ich nicht reagierte hielt er auf einmal die Arme nach vorne, torkelte ein paar Schritte und stöhnte übertrieben, anschließen drehte er sich wieder zu mir und das Röcheln in seiner Kehle bildete sich wieder zu einem Wort. "o...kay?" Fragte er.
Nagut, einen Versuch ist es Wert. Ich versteifte meine Haltung, insbesonderd meine Arme und fing an eine Art "Chrrrr"-Laut zu machen. Wir gingen ein paar Schritte, bevor er sich wieder zu mir umdrehte und mir schief anschaute. "Bisschen..viel.." stöhnte er. Ja tut mir leid dass ich nie die Zeit hatte dir Bewegungsmuster von Zombies näher zu studieren? Dachte ich empört wobei ich dennoch meine Arme ein wenig lockerte und weniger röchelte.
Als wir durch die größere Gruppe durch waren fing er wieder an zu reden. "Hab d...dir ja...gesagt...nicht...s..sicher." Ich verdrehte die Augen ein wenig und antwortete heiser: " Hab's ja verstanden. Aber..ich hab wirklich Hunger.." Er sah sich um und packte mich wieder am Ärmel und zieht an mir. "K...Komm." Ich ließ mich hinter ihm herziehen und wir betaten die kleine Shoppingmeile innerhalb des Flughafens. Nach drei einsam aussehenden Läden kamen wir an einer alten Bar vorbei, wo wir halt machten. Alles war morsch, die Farbe verblichen und mit einer dicken Kruste Staub überdeckt. Mittlerweile dem Hunger mehr als deutlich in meinem Magen spürend, durchsuchte ich ein paar Schränke, Regale und Schubladen, aus denen ich unter anderem ein paar Gabeln und Löffel herausnahm und einsteckte, während er Ausschau nach anderen Zombies hielt.
Nach ungefähr 10 Minuten weitetem Suchen öffnete ich ein kleines Schränkchen unter der gebogenen Theke. "JA!" kreischte ich kurz vor Freude und hob eine Dose voll Cocktail-obst in die Höhe. Schnell schob ein halbes dutzend Dosen aus dem Schrank heraus, wobei ich Mr. Zombie drei in die Arme legte und selbst drei weitere schleppte. Dort waren zwar noch mehr, aber das hier sollte auch definitiv reichen für's Erste. Mir ein breites Grinsen unterdrückend, machten wir uns auf den Weg zurück.
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